Schattengarten - Giersch verdrängen

Im Netz gibt's einige Artikel, dass Kartoffeln gegen Giersch helfen sollen. Entweder als Anpflanzung oder als Kartoffel(schalen)wasser drübergekippt. Für Ersteres hätte man gleich passende Erntemöglichkeiten. ;)
Ich hab das mit Kartoffelschalen mal ausprobiert. Da, wo der Giersch einst kniehoch wuchs, hab ich ihn wirklich erfolgreich durch Abdecken und anschließender Bearbeitung des Bodens mit der Gardenclaw ausgemerzt, weil ich die Fläche anders gestalten wollte. Anderswo im Garten wachsen aber hie und da mal vereinzelte Gierschpflänzchen - gerne unter Sträuchern und inmitten meiner Pfingstrosen - wo ich nicht will, dass die sich erst noch großartig etablieren, weil man dort nicht gut jäten kann. Hab dann die Kartoffelschalen statt auf den Kompost immer auf den Giersch gekippt. Die vergehen auf dem Boden ja auch und haben den Giersch verdrängt. Hat also für eine geringe Menge an Gierschbewuchs funktioniert.
 
  • Hallo,
    jetzt melde ich mich auch mal hier aus meinem ehemals völlig vergierschten Garten, inzwischen nur im überschaubaren Bereich.
    Bei mir hat (wie oben schon genannt) eine flächige Pflanzung von Geranium macrorrhizum Wunder gewirkt, nach ein bis zwei Jahren ist die bepflanzte Fläche fast gierschfrei. Vor der Pflanzung habe ich den sichtbaren Giersch gejätet, aber nicht umgegraben, da man sonst noch mehr Giersch produziert durch die entstehenden Wurzelbruchstücke. Danach immer die restlichen sichtbaren Gierschblätter abgezupft, so kann er keine Photosynthese mehr machen und wird dadurch geschwächt. Inzwischen kann ich sogar an manchen Stellen das Geranium wieder wegnehmen und andere Stauden dort pflanzen: Der noch vorhandene Giersch im Garten wird durch regelmäßiges Zupfen der Blätter weitgehend im Zaum gehalten.
    An feuchterer Stelle funktioniert auch der niedrige Wiesenknöterich gut als Giersch-Verdränger.
    Viel Erfolg!
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Ja, da reicht ein Jahr aus, in dem man nicht so beweglich ist....:-( und es gibt ganz viel Giersch zum Essen und viele Blüten für die Insekten (was mir sehr entgegen kommt und mich ein wenig beruhigt:-) )
    @londoncybercat7 , gut, dass du den Knöterich erwähnt hast; der Wiesenknöterich steht bei mir zwar in Bereichen, wo kein Giersch wächst: aber die höhere Verwandtschaft: Kerzenknöterich steht inmitten einer Giersch"Plantage" und müht sich redlich ab; deckt aber zu wenig den Boden direkt ab.
     
  • Und wenn er blüht ist er halt doch schön:
    spornblume katzenminze giersch.webp giersch.webp
     
    Gerade bei dir tut es mir sehr Leid: aber, die Staude auf Bild 1 ist nicht der (Kerzen)Knöterich; das ist die Spornblume

    LG
     
  • Ich hatte nur eine " Ecke " Giersch, vor vielen Jahren. Ich habe diese 4m² mit der Grabegabel
    aufgelockert, und die Wurzeln herausgezogen.
    Das hab ich so ca. 3 Jahre gemacht, danach kam nichts mehr wieder.
    Wenn der Giersch auf einer Fläche wächst, auf der sich keine mehrjährigen Nutz/Zierpflanzen befinden, dann ist das möglich.
    Ich hatte vor nun 49 Jahren ein Haus mit einem total verwahrlosten Garten (1800qm) gekauft..
    Giersch so weit das Auge reichte. Nach einer 2-jährigen mühevollen Bekämpfung war es danach dennoch nicht möglich, einen Ziergarten anzulegen, ohne dass Giersch trotzdem innerhalb kürzester Zeit durch alle Wurzelballen hindurchwuchs und sich wegen der Düngung, die ja den Zierpflanzen zukommen sollte, sehr prächtig entwickelte und die anderen Pflanzen überwucherte.
    Unter einer 45 m langen uraltenWeißdornhecke war es auch unmöglich, den Giersch loszuwerden. Wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn es deswegen nicht dauernd Ärger und Verdruss mit dem Nachbarn gegeben hätte, zu dem das Zeug rüberwucherte, rein in seine liebevoll angelegten Staudenbeete
    Ich erhielt dann von einem Gartencenter den Rat, Chemie anzuwenden, wenn ich nicht für den Rest des Lebens Sklave meines Gartens werden wolle. Das Mittel hieß Casoron mit dem Wirkstoff Dichlobenil. Es ist, dem Himmel sei Dank, längst verboten.
    Das Mittel wirkte gut gegen Giersch, schädigte aber auch die Hecke und andere Gehölze und letztendlich auch das Grundwasser. Als ich das irgendwo las, brachte ich es zur städtischen Schadstoffsammelstelle, bevor ich mit der endgültigen Gierschvernichtung durch war.
    Also ging es weiter mit 2 mal jährlich tiefkriechend unter der Hecke den Giersch an der weiteren Ausbreitung hindern.
    Und meinen eigenen Staudenbeeten ging es weiterhin auch nicht gut..
    Und dann empfahl man mir in den 80er Jahren das Mittel BASTA (Ammonium Glufosinat), dass auch unter dem Namen Weedex für den Kleingärtner erhältlich war..
    Die Umweltverträglichkeit wurde als sehr gut angegeben. .Man kann gugeln mit: biologie-seite.de/Biologie/Glufosinat
    Das war dann der Durchbruch. Und ich hatte kein schlechtes Gewissen bei der Anwendung.
    Im Folgejahr gab es keinen Streit mehr mit meinem Nachbarn, weil der Giersch unter der Hecke weg war.
    Meinen Ziergarten baute ich in den Folgejahren völlig neu auf, und jedesmal, wenn irgendwo ein Gierschblatt sichtbar wurde, ließ ich es etwas größer werden und benetzte es unter Abschirmung zu anderen Pflanzen mit verdünntem BASTA., wodurch auch die Wurzeln und unterirdischen Ausläufer vernichtet werden.
    Ich habe seit über 20 Jahren einen fast Gierschfreien Garten.
    Als Renate Kynast um 2000 herum Landwirtschaftsminister war, hat Sie das Mittel unter Rückgriff auf phantasierte Gutachten von teilweise nicht existierenden Universitäten verboten.
    Es ging dabei eigentlich gar nicht um die Umweltschädlichkeit des Mittels, sondern um den Sachverhalt, dass Basta unverzichtbar war für den Anbau einer gentechnisch veränderten Maissorte, und mit sowas stehen die Grünen ja auf Kriegsfuß.
    Kurz bevor Kynast wegen verlorener Wahl den Ministersessel wieder freigeben mußte, wurden die Spuren beseitigt, und das Mittel war wieder erhältlich. Es lief dann aber irgendwann die eigentliche Zulassung aus und Bayer hat sie nicht erneuern lassen, weil ein neueres, ähnliches Mittel im Versuchsstadium war.
    Für mich nicht schlimm, da ich ja nur noch manchmal Giersch im Garten sehe. Den bekämpfe ich dann wegen Erinnerung an vergangene Zeiten sofort mit einem zugelassenen Mittel ( Gierschfrei bzw Unkrautfrei plus) wie oben beschrieben.
    Und nebenbei: Neben meinem großen Garten besitze ich direkt angrenzend eine 2000 qm große naturbelassene Fläche, wo es auch viel Giersch gibt. Selbstverständlich bekämpfe ich den dort nicht und verwende auch manchmal junge Blätter davon in der Küche, so wie ich auch regelmässig junge Brennesselblätter zur Verfeinerung des Spinats verwende.
    Allerdings achte ich darauf, dass der Giersch dort keine Samen trägt, indem ich die Blüten nach dem Verblühen abschneide.
     
  • @tuwat
    Erstmal willkommen hier im Forum :)
    Du schreibst ausführlich über die Bekämpfung von Giersch mit diversen Mitteln, aber für mich ist die chemische Keule in einem Garten ein absolutes No-Go.
    Glyphosat wurde anfänglich auch als unbedenkliches Allheilmittel angepriesen ...
     
    @londoncybercat7
    nun gut. Dabei bin ich seit 2008. Aber ich war wohl etwas wortkarg, hatte aber mindestens einen Beitrag verfasst. Sonst wäre ich nicht registriert.. Der ist wohl der "Hygiene" zum Opfer gefallen.
    Pflanzenschutzmittel, also auch Herbizide, sind Fluch und Segen zugleich.
    Wichtig ist, dass sie sachgerecht und vorschriftsmässig angewendet werden.
    Die Landwirtschaft wird wohl nicht darauf verzichten können, wenn nicht die Hälfte der Menschheit verhungern soll (Was übrigens aus meiner Sichtweise ein Segen wäre, weil es ja auf der Erde mit der vernunftorientierten Geburtenregelung nicht funktioniert). Wir lesen ja dieser Tage, wie viele Menschen Hunger leiden, weil sie vom nicht ökologisch erzeugten Getreide aus der Ukraine abgeschnitten sind.
    Auf die "chemische Keule" können sogar viele Ökobetriebe nicht verzichten. Im ÖKO-Weinanbau riskiert der Bauer 50 bis 100 % Ernteausfall, also den wirtschaftlichen Ruin, wenn er auf das starke Umweltgift Kupfer verzichten würde. Deshalb ist es erlaubt.
    Der ÖKO-Anbau von Hopfen müßte eingestellt werden, wenn den Bauern das Spritzen mit Kupfer verboten wäre..
    Kupfer ist, im Gegensatz zu den anderen Pflanzenschutzmitteln, die den Öko-Bauern verboten sind, biologisch nicht abbaubar. Es reichert sich in den Böden an, und es schadet den wichtigen Mikroorganismen im Boden.

    Aber: In Irland starben um 1845 herum 1 Million Menschen, weil die Krautfäule die Kartoffelernte vernichtete.
    Das wirksame Gegenmittel Kupfer wurde erst später im Kartoffelanbau verwendet.
    Heutzutage werden, wenn es sich nicht um Bio-Anbau handelt, wesentlich umweltverträglichere Mittel verwendet.
    Wenn ich im Sommer Süsskirschen kaufe, dann bin ich mir sicher, dass die Bäume noch 2 Wochen vor der Ernte mit einem Insektizid gespritzt wurden, damit die Ernte nicht durch die Made der Kirschfliege unverkäuflich wird.
    Also bin ich auch in Bezug auf meine beiden Kirschbäume pragmatisch. Nach zwei Jahren Befall durch besagte Made spritze ich jetzt auch ein Insektizid (unter Beachtung aller Anwendungsregeln). Alternativ dazu wäre der Ernteverzicht zugunsten der Amseln und Stare und der Kauf der gespritzen Kirschen im Laden.

    Glyphosat:
    Dazu ist in den Medien viel Unsinn zu lesen. Z.B. "Vernichtung der "Blühstreifen", also der Feldraine, die mit blühenden Pflanzen aller Art bewachsen sind.. Diese "Blühstreifen" wären nach einer Anwendung von Glyphosat aber braun, da das Mittel ein Totalherbizid ist. Es vernichtet fast alle Pflanzen, also auch Gräser.
    Nun sind die "Blüstreifen" in der mich über viele QuadratKilometer umgebenden Landwirtschaft aber alle grün bis bunt. Also keine Anwendung von Glyphosat. Wenn auf den Feldrainen nur Gras wächst, hat der Bauer wahrscheinlich ein anderes Herbizid gespritzt, während auf dem Acker Getreide (also Gras) angebaut war, um zweikeimblättrige "Unkräuter"(kein Gras) zu vernichten, und zwar über die Nutzfläche hinaus auch den Feldrain. Damit hat er sich strafbar gemacht.
    Die angeblich durch Glyphosat verursachten Gesundheitsschäden bis hin zu Krebs bei Landarbeitern können nur dann entstanden sein, wenn die Anwender, also die Landarbeiter und die Arbeitgeber die Schutzvorschriften nicht beachtet haben. Die Klagen gegen Bayer in Amerika in Sachen Glyphosat beruhen ja auch darauf, dass der Hersteller nicht "deutlich genug" vor der Gesundheitsgefährdung gewarnt hat. Aber Analphabetismus war nicht eingeplant. Wer hat nun schuld?
    Mein öko-orientierter Händler mit landwirtschaftlichen Zutaten, also auch unverzichtbaren Pflanzenschutzmitteln, der Herr Blumenstein in Gazipasa/Türkei, belehrt seine nicht des Lesens kundigen Kunden ausführlich über die Anwendungsregeln der verkauften Produkte, auf die seine Kunden auch keineswegs verzichten können, wenn sie ihren Lebensunterhalt aus dem Gemüse- und Obstanbau bestreiten wollen. Er läßt Sie den Inhalt der Belehrung unterschreiben , ggf, so hörte ich, mit Fingerabdruck. In Amerika wäre die Unterschrift nichts wert, weil der Unterschreibende das Unterschriebene ja nicht lesen konnte.
     
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