Ich hatte nur eine " Ecke " Giersch, vor vielen Jahren. Ich habe diese 4m² mit der Grabegabel
aufgelockert, und die Wurzeln herausgezogen.
Das hab ich so ca. 3 Jahre gemacht, danach kam nichts mehr wieder.
Wenn der Giersch auf einer Fläche wächst, auf der sich keine mehrjährigen Nutz/Zierpflanzen befinden, dann ist das möglich.
Ich hatte vor nun 49 Jahren ein Haus mit einem total verwahrlosten Garten (1800qm) gekauft..
Giersch so weit das Auge reichte. Nach einer 2-jährigen mühevollen Bekämpfung war es danach dennoch nicht möglich, einen Ziergarten anzulegen, ohne dass Giersch trotzdem innerhalb kürzester Zeit durch alle Wurzelballen hindurchwuchs und sich wegen der Düngung, die ja den Zierpflanzen zukommen sollte, sehr prächtig entwickelte und die anderen Pflanzen überwucherte.
Unter einer 45 m langen uraltenWeißdornhecke war es auch unmöglich, den Giersch loszuwerden. Wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn es deswegen nicht dauernd Ärger und Verdruss mit dem Nachbarn gegeben hätte, zu dem das Zeug rüberwucherte, rein in seine liebevoll angelegten Staudenbeete
Ich erhielt dann von einem Gartencenter den Rat, Chemie anzuwenden, wenn ich nicht für den Rest des Lebens Sklave meines Gartens werden wolle. Das Mittel hieß Casoron mit dem Wirkstoff Dichlobenil. Es ist, dem Himmel sei Dank, längst verboten.
Das Mittel wirkte gut gegen Giersch, schädigte aber auch die Hecke und andere Gehölze und letztendlich auch das Grundwasser. Als ich das irgendwo las, brachte ich es zur städtischen Schadstoffsammelstelle, bevor ich mit der endgültigen Gierschvernichtung durch war.
Also ging es weiter mit 2 mal jährlich tiefkriechend unter der Hecke den Giersch an der weiteren Ausbreitung hindern.
Und meinen eigenen Staudenbeeten ging es weiterhin auch nicht gut..
Und dann empfahl man mir in den 80er Jahren das Mittel BASTA (Ammonium Glufosinat), dass auch unter dem Namen Weedex für den Kleingärtner erhältlich war..
Die Umweltverträglichkeit wurde als sehr gut angegeben. .Man kann gugeln mit: biologie-seite.de/Biologie/Glufosinat
Das war dann der Durchbruch. Und ich hatte kein schlechtes Gewissen bei der Anwendung.
Im Folgejahr gab es keinen Streit mehr mit meinem Nachbarn, weil der Giersch unter der Hecke weg war.
Meinen Ziergarten baute ich in den Folgejahren völlig neu auf, und jedesmal, wenn irgendwo ein Gierschblatt sichtbar wurde, ließ ich es etwas größer werden und benetzte es unter Abschirmung zu anderen Pflanzen mit verdünntem BASTA., wodurch auch die Wurzeln und unterirdischen Ausläufer vernichtet werden.
Ich habe seit über 20 Jahren einen fast Gierschfreien Garten.
Als Renate Kynast um 2000 herum Landwirtschaftsminister war, hat Sie das Mittel unter Rückgriff auf phantasierte Gutachten von teilweise nicht existierenden Universitäten verboten.
Es ging dabei eigentlich gar nicht um die Umweltschädlichkeit des Mittels, sondern um den Sachverhalt, dass Basta unverzichtbar war für den Anbau einer gentechnisch veränderten Maissorte, und mit sowas stehen die Grünen ja auf Kriegsfuß.
Kurz bevor Kynast wegen verlorener Wahl den Ministersessel wieder freigeben mußte, wurden die Spuren beseitigt, und das Mittel war wieder erhältlich. Es lief dann aber irgendwann die eigentliche Zulassung aus und Bayer hat sie nicht erneuern lassen, weil ein neueres, ähnliches Mittel im Versuchsstadium war.
Für mich nicht schlimm, da ich ja nur noch manchmal Giersch im Garten sehe. Den bekämpfe ich dann wegen Erinnerung an vergangene Zeiten sofort mit einem zugelassenen Mittel ( Gierschfrei bzw Unkrautfrei plus) wie oben beschrieben.
Und nebenbei: Neben meinem großen Garten besitze ich direkt angrenzend eine 2000 qm große naturbelassene Fläche, wo es auch viel Giersch gibt. Selbstverständlich bekämpfe ich den dort nicht und verwende auch manchmal junge Blätter davon in der Küche, so wie ich auch regelmässig junge Brennesselblätter zur Verfeinerung des Spinats verwende.
Allerdings achte ich darauf, dass der Giersch dort keine Samen trägt, indem ich die Blüten nach dem Verblühen abschneide.