Schattengarten - Giersch verdrängen

cm20688

Neuling
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Hallo zusammen,
ich bin ganz frisch angemeldet, weil ich mir hier ein paar Meinungen und Anregungen zu meiner Gartenplanung erhoffe ☺️

Zu unserem Garten: der größere Teil ist nach Osten ausgerichtet, die Südseite wird komplett von einem kleinen Waldstück gesäumt und auch auf dem Grundstück selbst gibt es einen großen Baumbestand . Der Boden ist eher feucht, da es sich um das Gelände eines alten Wasserwerks handelt, wo Wasser aus mehreren Brunnen sowie Grundwasser gefördert wurde. Hier ist es also selten vollsonnig, das ist vielleicht schonmal das Wichtigste.

Das Gelände wurde lange nur gemäht und ansonsten sich selbst überlassen, wodurch sich vor allem der Giersch extrem ausgebreitet hat.

Mein Wunsch für den Garten ist so viel Artenreichtum und Angebot wie möglich, deshalb wäre es mein Wunsch, die Ecken, die von Giersch zugewuchert sind, durch richtiges anpflanzen von passenden Stauden zu reduzieren (ganz werde ich ihn ja sowieso nicht los, aber das ist auch nicht schlimm). Ich habe gelesen, dass man am effektivsten mit starkwüchsigen Bodendeckern gegensteuert.

Meine Frage wäre daher: Wie sind eure Erfahrungen bei solchen Ecken? Welche Pflanzen haben sich da gut durchgesetzt? Und wann wäre der beste Zeitpunkt, um "anzugreifen"?

Vorab vielen Dank für die Hilfe und viele Grüße
Caro aus NRW
 
  • Orangina

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    Hallo Caro aus NRW, herzlich willkommen hier im Forum.
    Hättest Du vielleicht noch ein paar Extrainfos zu Deinem Garten?
    Ist das Grundstück bebaut; wohnt Ihr also ständig dort? Wollt/habt Ihr eine Terrasse, gibt es schon Pläne für Blumenbeete?
    Den Giersch würde ich dieses Frühjahr auf keinen Fall ausblühen lassen - auf jeden Fall die Blüten zeitig abschneiden. Meinen Giersch bin ich vollständig durch mehrjähriges Abdecken mit Folie losgeworden. Das sieht natürlich erst mal nicht schön aus, war aber zum Glück in einer Gartenecke, die vom Gartensitzplatz nicht einsehbar war. Durch den Lichtmangel geht der Giersch dann oberirdisch ein. Nach dem Entfernen der Folie muss dann die Fläche - bei mir waren das round about 6/7 qm schwerer Arbeit - umgegraben und dabei akriebisch jedes Fitzelchen Wurzel in die Restmülltonne entsorgt werden. War zwar 'ne Heidenarbeit, hat sich aber gelohnt.
    Ich glaube nicht, dass durch Stauden der Giersch einfach so verschwindet. Wenn der sich schon längere Zeit ungestört ausbreiten durfte, hat der unterirdisch ein üppiges, kräftiges und auch tiefreichedes Wurzelgeflecht gebildet.
     

    wilde Gärtnerin

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    Gut, dass du dir sicher bist, den Giersch eh nicht ganz los werden zu können:Willkommen hier bei den Leidensgenossen und im Forum.
    Ich kann dir von einigen Versuchen mit Bodendeckern berichten: allerdings im eher trockenen Gartenboden,
    Wie nass/feucht ist denn der Boden aktuell?

    LG
    wilde Gärtnerin
     
  • cm20688

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    @Orangina ja, das Grundstück ist bebaut, wir sanieren das Haus aktuell und ich mache mir schonmal nebenbei Gedanken über die Gartenplanung. Das Grundstück ist gut 4200qm groß, deshalb kommt es wahrscheinlich eher nicht in Frage, alles auseinander zu nehmen 🙈
    Ich will den Giersch auch tatsächlich nicht rigoros "killen", sondern ihn nach und nach in die Schranken weisen. Die Insekten nehmen ihn ja fleißig an und diese Nahrungsquelle möchte ich nicht komplett abschneiden, aber trotzdem auch meine Vorstellungen umsetzen.

    @wilde Gärtnerin die Stelle, an der ich anfangen würde, ist denke ich nicht so nass. In einigen Bereichen ist es schon ordentlich feucht, aber ich habe erstmal einen Bereich im Auge, der etwas höher und zwischen Bäumen gelegen ist. Der Schatten ist da meine große Herausforderung und vermutlich auch der Wurzeldruck.

    Ich finde den Giersch ja nicht mal hässlich und ich freue mich, dass man so viele Tiere darin antrifft. Aber so einen kompletten Dschungel davon muss ich nicht haben 🤭
     
  • Opitzel

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    Giersch ist, wie Orangina darlegte, ein Objekt von viel Handarbeit, die von vielen Gärtnern gar nicht mehr geplant ist. Wer kennt schon noch die Tätigkeit "Ragolen", praktiziert tiefes Umgraben oder besitzt noch einen "Sauzahn"?
    Ich hatte Erfolg mit 3 Jahren lichtdichtem Abdecken mit Folie bzw. dicken Lagen Karton und anschließendem peinlich genauem Absuchen nach verbliebenen Wurzeln beim Umstechen mit der Grabegabel.
    Meine Versuche mit Bodendeckern und dichtwachsenden Stauden wie Storchenschnäbeln verliefen weitgehend erfolglos, die Lebenskraft des Giersch war stärker.
    Als Lehramtsstudenten hatten wir vor vielen Jahren einmal an einem Steilhang durch Grabungen Gierschpflanzen in die Tiefe verfolgt.
    Wir sahen einen regelrechten unterirdischen Baum, der weiter als 2,5 m in den Boden reichte und richtig mächtige Äste hatte.
    "Aushungern", wie es Orangina beschrieb, ist wohl die einzig wirklich wirksame Methode. Oder eben, wenn Du die Möglichkeit hast, sich mit ihm arrangieren und differenziert vorgehen.
     

    elis

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    Hallo zusammen,
    ich bin ganz frisch angemeldet, weil ich mir hier ein paar Meinungen und Anregungen zu meiner Gartenplanung erhoffe ☺

    Zu unserem Garten: der größere Teil ist nach Osten ausgerichtet, die Südseite wird komplett von einem kleinen Waldstück gesäumt und auch auf dem Grundstück selbst gibt es einen großen Baumbestand . Der Boden ist eher feucht, da es sich um das Gelände eines alten Wasserwerks handelt, wo Wasser aus mehreren Brunnen sowie Grundwasser gefördert wurde. Hier ist es also selten vollsonnig, das ist vielleicht schonmal das Wichtigste.

    Das Gelände wurde lange nur gemäht und ansonsten sich selbst überlassen, wodurch sich vor allem der Giersch extrem ausgebreitet hat.

    Mein Wunsch für den Garten ist so viel Artenreichtum und Angebot wie möglich, deshalb wäre es mein Wunsch, die Ecken, die von Giersch zugewuchert sind, durch richtiges anpflanzen von passenden Stauden zu reduzieren (ganz werde ich ihn ja sowieso nicht los, aber das ist auch nicht schlimm). Ich habe gelesen, dass man am effektivsten mit starkwüchsigen Bodendeckern gegensteuert.

    Meine Frage wäre daher: Wie sind eure Erfahrungen bei solchen Ecken? Welche Pflanzen haben sich da gut durchgesetzt? Und wann wäre der beste Zeitpunkt, um "anzugreifen"?

    Vorab vielen Dank für die Hilfe und viele Grüße
    Caro aus NRW

    Pflanze mal Geranium Sorten, das ist Storchenschnabel. Da gibt es eine sehr wüchsige Sorte, die den Girsch verdrängt, mir fällt der Name momentan nicht ein.

    lg elis
     
  • Tubi

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    Giersch ist, wie Orangina darlegte, ein Objekt von viel Handarbeit, die von vielen Gärtnern gar nicht mehr geplant ist. Wer kennt schon noch die Tätigkeit "Ragolen", praktiziert tiefes Umgraben oder besitzt noch einen "Sauzahn"?
    Ich besitze einen Sauzahn. Und das ist mein liebstes Gartengerät.
     

    wilde Gärtnerin

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    Genau darauf wollte ich zu sprechen kommen, elis: Geranium macrorrhizum - der Balkan-Storchschnabel - leistet hier hervorragende Dienste: aber nur in den eher trockenen Bereichen.
    Und Epimedium - Elfenblume - ebenfalls bei eher trockeneren Böden.
    Aber auch Symphytum grandiflorum - der Kaukausus-Beinwell schaffte es: und der ist für eher feuchtere Standorte geeignet.

    LG
     
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    elis

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    Ich besitze einen Sauzahn. Und das ist mein liebstes Gartengerät.
    Ja, da hast Du Recht, der Sauzahn ist auch mein Lieblingsgerät, allerdings ist meiner nicht so groß, das ist ein Handgerät aus Kupfer. Den würde ich nicht mehr hergeben. Da komme ich auch in kleine Zwischenräume. Meiner sieht so aus: Da muß man dann Mini-Sauzahn Corvus anklicken, dann sieht man ihn.

    lg elis
     

    Pyromella

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    Giersch ist, wie Orangina darlegte, ein Objekt von viel Handarbeit, die von vielen Gärtnern gar nicht mehr geplant ist. Wer kennt schon noch die Tätigkeit "Ragolen", praktiziert tiefes Umgraben oder besitzt noch einen "Sauzahn"?


    Natürlich haben wir einen Sauzahn in der Gartenhütte. (Auf dem Balkon brauche ich ja keinen. ;) ) Ich mag ihn besonders deshalb, weil man relativ tief lockern kann, ohne alle Bodenschichten umzudrehen und so das Bodenleben in Tiefen zu befördern, wo es sich nicht mehr wohlfühlt.

    Tiefes Umgraben, habe ich gelernt, soll man genau deshalb eben nicht. Sonst landet die fruchtbare Humusschicht zu schnell unten in der Lehmschicht.

    Für "Ragolen" brauche ich jetzt aber mal eine Übersetzung, ich fürchte, da ist dir das Thüringische reingekommen, meine westfälischen Ohren behaupten, diesen Begriff noch nie gehört zu haben.
     
  • wilde Gärtnerin

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    "Mein" Sauzahn, ererbt von den Vorfahren, ist mein wichtigstes Gartenwerkzeug schlechthin.
    Er hat schon viele neue Holzstiele bekommen, aber der "Zahn" ist immer noch im Topzustand: alte Schmiedearbeit von meinem Uronkel:)
     
  • Golden Lotus

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    Girsch ist nicht einfach weg zu bekommen, da hilft nur ausdauer.
    Regelmäßig mähen oder beernten,
    ich habe mich mit Girsch angefreundet für mich ist er ein gesundes wichtiges Heilkräuter geworden,
    wenn man mal googelt weiß man was er gutes hat.
    Ich lasse ihn auch nicht überall stehen, aber an manchen stellen soll er wachsen, denn im Salat oder Frischkäse oder als Limo ist er nur lecker und gesund.
    Wie gesagt es ist jedermanns eigene sache, aber solche gesunden sachen die einfach vor der Haustür wachsen sollte man nicht verachten, was jeder selbst macht ist dann seine sache;):cool:
     

    schreberin

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    Neben dem erwähnten Geranium habe ich in meinem Arbeitsgarten Girschflächen unter Bäumen in Voll und Halbschatten gut mit Straussfarn ,Vinca und Goldnessel verdrängen können.
    Das sieht schön aus und bietet Lebensraum und Nahrung für diverses Getier. Gegen Giersch helfen durchsetzungsstarke Pflanzen, gerne als Wucherer verschrien, aber am richtigen Standort eingesetzt gold.Auch der Rauhling kommt in Frage.
    Diese Pflanzen sind natürlich nichts für Kulturflächen ,aber unter Bäumen mit Wurzeldruck wirklich gut.
     

    cm20688

    Neuling
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    Vielen vielen Dank für die super Anregungen, die schon kamen 👍👍
    Ich habe mich mit dem Giersch weitgehend angefreundet. Hier darf das meiste wachsen, wie es will. Ich habe die Illusion, dass ich den Arbeitsaufwand am geringsten halte, wenn ich keine Kämpfe beginne. Wenn ich hier anfange, Gierschwurzeln auszugraben, kann ich meinen Job kündigen... Trotzdem wünsche ich mir mehr als den schon erwähnten Gierschdschungel 🤭 so viel können wir nicht essen 😂

    Stinkstorchschnabel wächst hier ganz fantastisch und gefällt mir auch sehr gut. Geranium kommt also definitiv mit auf meine Liste 👍 Farne sowieso. Vinca und Beinwell hatte ich auch schon gesehen. Der Rauling war mir noch nicht bekannt, der ist aber schön 😍

    Hat denn vielleicht jemand Erfahrungen mit Pflanzen wie Waldgeißbart oder Dickmännchen gemacht? Vom lesen her klingen die auch sehr passend 🤔
     

    Konstanze

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    Dickmännchen wären jetzt auch meine Empfehlung gewesen, an manchen Stellen dauert es ein wenig, bis sie sich eingewöhnen, aber dann geben sie eine gute Bodendeckung.
    Ich finde den Giersch im Übrigen gar nicht so schlimm, und wenn der Boden mal gelockert ist, kann man da das allermeiste Wurzelwerk gut rausziehen. Halt Stück für Stück.
    Ein bisschen was kommt immer wieder nach, das kann man gut im Zaum halten. Ergänzt habe ich mit einer panaschierten Sorte Giersch, ich finde, das sieht sehr hübsch aus.
    Ansonsten verschiedene Hostas dazwischenpflanzen, Heuchera, Lenzrosen und Farne.

    Was man noch versuchen könnte, ist Waldmeister. Der bildet wunderschöne Teppiche. Wahrscheinlich wird er den Giersch nicht alleine tatsächlich "verdrängen". Aber wenn vorher ein gut Teil Giersch ausgegraben würde, könnte das auch funktionieren.

    Waldmeister (und Geranium)

    DSC_327bbbbbbbbbbbbbbbbbb.JPG DSC_322ssssssssssssssssssssssssssssssss.JPG

    panaschierter Giersch

    DSC_834bbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbbb.JPG

    Dickmännchen / Hosta

    DSC_112xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx.JPG DSC_346ggggggggggggggggggggggggggggggggggggggg.JPG
     

    Opitzel

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    @Pyromella, nein, kein Dialekt, eher nicht mehr bekannt.
    Erstmals gelesen habe ich den Begriff in der DDR-Zeitschrift "Garten und Kleintierzucht".
    Dahinter verbirgt sich 2 Spatenblätter tiefes Umgraben, natürlich muss dazu einmal die obere Schicht zur Seite gelegt werden. Die weiteren Arbeitsgänge verlaufen dann von rechts nach links zwei Spaten tief in die Erde.
    Ich selbst habe es nur einmal praktiziert, ebenfalls um mir eine Gierschecke für andere Zwecke zu erschließen.
    :LOL: Daran kannst Du ermessen, vor wieviel Jahrzehnten das wohl war.
    Wie Tubi und der wilden Gärtnerin ist mir heute der Sauzahn das liebste Gerät zum Auflockern und Wurzelunkräuter auszusondern.

    PS: Pyro, fast hattest Du Recht.
    Das Verb heißt "rigolen" und nicht
    "ragolen".:mad:
     
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    jola

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    Am Ende des Regenbogens
    Ich hatte nur eine " Ecke " Giersch, vor vielen Jahren. Ich habe diese 4m² mit der Grabegabel
    aufgelockert, und die Wurzeln herausgezogen.
    Das hab ich so ca. 3 Jahre gemacht, danach kam nichts mehr wieder.
     

    Elkevogel

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    PS: Pyro, fast hattest Du Recht.
    Das Verb heißt "rigolen" und nicht
    "ragolen".:mad:
    Lach, genau das wollte ich schon "korrigieren".
    Das ist eine sehr hilfreiche - wenn auch anstrengende - Methode, tief verdichteten Boden zu lockern.
    Für die Gierschbekämpfung wäre umgraben allerdings nicht die beste Wahl: der Spaten zerhackt die Wurzeln
    Angebrachter ist da doch eher die Vorgehensweise von @jola:
    Mit der Grabegabel lockern/anheben und dann behutsam an den Wurzeln ziehen.
    Ich hatte hier kürzlich auch die Gierschbekämpfung als zusätzliche Aufgabe bei der Entsorgung eines anderen Übels. Dabei kamen teilweise einfach nur lange Gierschwurzeln raus und dann plötzlich eine Art Nest mit dichtem Geflecht. Da bin ich mit der Grabegabel dann noch tiefer gegangen = fast schon rigolen.
    Meine Hoffnung ist, dass so viele Hauptwurzeln erwischt wurden, dass Nachkömmlinge sich relativ einfach ziehen lassen werden.

    @cm20688
    falls Du Vinca Minor als Bodendecker möchtest schreibe mich bitte per PN an. Ich hätte weiß-und blau blühend abzugeben.

    LG
    Elkevogel
     

    schreberin

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    Waldgeissbart ist auch durchsetzungstark, Salomon-und Duftsiegel fallen mir noch ein....
     

    schreberin

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    Ausserdem erinnere ich mich gerade an eine Reportage über einen Waldgarten in einer Gartenzeitung. Da hatte die Gärtnerin Staudenclematis -also nicht die kletternden- als Bodendecker eingesetzt, sie wuchsen so flach kriechend über den Boden und bedeckten einige Quadratmeter, das sah ganz bezaubernd aus. Ob sie sich gegen Giersch durchsetzen können, weiß ich allerdings nicht.
     

    Orangina

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    Im Netz gibt's einige Artikel, dass Kartoffeln gegen Giersch helfen sollen. Entweder als Anpflanzung oder als Kartoffel(schalen)wasser drübergekippt. Für Ersteres hätte man gleich passende Erntemöglichkeiten. ;)
    Ich hab das mit Kartoffelschalen mal ausprobiert. Da, wo der Giersch einst kniehoch wuchs, hab ich ihn wirklich erfolgreich durch Abdecken und anschließender Bearbeitung des Bodens mit der Gardenclaw ausgemerzt, weil ich die Fläche anders gestalten wollte. Anderswo im Garten wachsen aber hie und da mal vereinzelte Gierschpflänzchen - gerne unter Sträuchern und inmitten meiner Pfingstrosen - wo ich nicht will, dass die sich erst noch großartig etablieren, weil man dort nicht gut jäten kann. Hab dann die Kartoffelschalen statt auf den Kompost immer auf den Giersch gekippt. Die vergehen auf dem Boden ja auch und haben den Giersch verdrängt. Hat also für eine geringe Menge an Gierschbewuchs funktioniert.
     

    londoncybercat7

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    Hallo,
    jetzt melde ich mich auch mal hier aus meinem ehemals völlig vergierschten Garten, inzwischen nur im überschaubaren Bereich.
    Bei mir hat (wie oben schon genannt) eine flächige Pflanzung von Geranium macrorrhizum Wunder gewirkt, nach ein bis zwei Jahren ist die bepflanzte Fläche fast gierschfrei. Vor der Pflanzung habe ich den sichtbaren Giersch gejätet, aber nicht umgegraben, da man sonst noch mehr Giersch produziert durch die entstehenden Wurzelbruchstücke. Danach immer die restlichen sichtbaren Gierschblätter abgezupft, so kann er keine Photosynthese mehr machen und wird dadurch geschwächt. Inzwischen kann ich sogar an manchen Stellen das Geranium wieder wegnehmen und andere Stauden dort pflanzen: Der noch vorhandene Giersch im Garten wird durch regelmäßiges Zupfen der Blätter weitgehend im Zaum gehalten.
    An feuchterer Stelle funktioniert auch der niedrige Wiesenknöterich gut als Giersch-Verdränger.
    Viel Erfolg!
     
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    wilde Gärtnerin

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    Ja, da reicht ein Jahr aus, in dem man nicht so beweglich ist....:-( und es gibt ganz viel Giersch zum Essen und viele Blüten für die Insekten (was mir sehr entgegen kommt und mich ein wenig beruhigt:) )
    @londoncybercat7 , gut, dass du den Knöterich erwähnt hast; der Wiesenknöterich steht bei mir zwar in Bereichen, wo kein Giersch wächst: aber die höhere Verwandtschaft: Kerzenknöterich steht inmitten einer Giersch"Plantage" und müht sich redlich ab; deckt aber zu wenig den Boden direkt ab.
     

    wilde Gärtnerin

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    Gerade bei dir tut es mir sehr Leid: aber, die Staude auf Bild 1 ist nicht der (Kerzen)Knöterich; das ist die Spornblume

    LG
     

    londoncybercat7

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    @wilde Gärtnerin
    Dass der Giersch, obwohl lästig, schön blüht, wie geschrieben.
    Sorry, dass es bei den Fotos zu Missverständnissen kam. Ich mag den Giersch nicht im Beet, aber seine Blüten finde ich wunderschön und nutze sie auch gerne für Wildblumensträusse
     

    tuwat

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    Ich hatte nur eine " Ecke " Giersch, vor vielen Jahren. Ich habe diese 4m² mit der Grabegabel
    aufgelockert, und die Wurzeln herausgezogen.
    Das hab ich so ca. 3 Jahre gemacht, danach kam nichts mehr wieder.
    Wenn der Giersch auf einer Fläche wächst, auf der sich keine mehrjährigen Nutz/Zierpflanzen befinden, dann ist das möglich.
    Ich hatte vor nun 49 Jahren ein Haus mit einem total verwahrlosten Garten (1800qm) gekauft..
    Giersch so weit das Auge reichte. Nach einer 2-jährigen mühevollen Bekämpfung war es danach dennoch nicht möglich, einen Ziergarten anzulegen, ohne dass Giersch trotzdem innerhalb kürzester Zeit durch alle Wurzelballen hindurchwuchs und sich wegen der Düngung, die ja den Zierpflanzen zukommen sollte, sehr prächtig entwickelte und die anderen Pflanzen überwucherte.
    Unter einer 45 m langen uraltenWeißdornhecke war es auch unmöglich, den Giersch loszuwerden. Wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn es deswegen nicht dauernd Ärger und Verdruss mit dem Nachbarn gegeben hätte, zu dem das Zeug rüberwucherte, rein in seine liebevoll angelegten Staudenbeete
    Ich erhielt dann von einem Gartencenter den Rat, Chemie anzuwenden, wenn ich nicht für den Rest des Lebens Sklave meines Gartens werden wolle. Das Mittel hieß Casoron mit dem Wirkstoff Dichlobenil. Es ist, dem Himmel sei Dank, längst verboten.
    Das Mittel wirkte gut gegen Giersch, schädigte aber auch die Hecke und andere Gehölze und letztendlich auch das Grundwasser. Als ich das irgendwo las, brachte ich es zur städtischen Schadstoffsammelstelle, bevor ich mit der endgültigen Gierschvernichtung durch war.
    Also ging es weiter mit 2 mal jährlich tiefkriechend unter der Hecke den Giersch an der weiteren Ausbreitung hindern.
    Und meinen eigenen Staudenbeeten ging es weiterhin auch nicht gut..
    Und dann empfahl man mir in den 80er Jahren das Mittel BASTA (Ammonium Glufosinat), dass auch unter dem Namen Weedex für den Kleingärtner erhältlich war..
    Die Umweltverträglichkeit wurde als sehr gut angegeben. .Man kann gugeln mit: biologie-seite.de/Biologie/Glufosinat
    Das war dann der Durchbruch. Und ich hatte kein schlechtes Gewissen bei der Anwendung.
    Im Folgejahr gab es keinen Streit mehr mit meinem Nachbarn, weil der Giersch unter der Hecke weg war.
    Meinen Ziergarten baute ich in den Folgejahren völlig neu auf, und jedesmal, wenn irgendwo ein Gierschblatt sichtbar wurde, ließ ich es etwas größer werden und benetzte es unter Abschirmung zu anderen Pflanzen mit verdünntem BASTA., wodurch auch die Wurzeln und unterirdischen Ausläufer vernichtet werden.
    Ich habe seit über 20 Jahren einen fast Gierschfreien Garten.
    Als Renate Kynast um 2000 herum Landwirtschaftsminister war, hat Sie das Mittel unter Rückgriff auf phantasierte Gutachten von teilweise nicht existierenden Universitäten verboten.
    Es ging dabei eigentlich gar nicht um die Umweltschädlichkeit des Mittels, sondern um den Sachverhalt, dass Basta unverzichtbar war für den Anbau einer gentechnisch veränderten Maissorte, und mit sowas stehen die Grünen ja auf Kriegsfuß.
    Kurz bevor Kynast wegen verlorener Wahl den Ministersessel wieder freigeben mußte, wurden die Spuren beseitigt, und das Mittel war wieder erhältlich. Es lief dann aber irgendwann die eigentliche Zulassung aus und Bayer hat sie nicht erneuern lassen, weil ein neueres, ähnliches Mittel im Versuchsstadium war.
    Für mich nicht schlimm, da ich ja nur noch manchmal Giersch im Garten sehe. Den bekämpfe ich dann wegen Erinnerung an vergangene Zeiten sofort mit einem zugelassenen Mittel ( Gierschfrei bzw Unkrautfrei plus) wie oben beschrieben.
    Und nebenbei: Neben meinem großen Garten besitze ich direkt angrenzend eine 2000 qm große naturbelassene Fläche, wo es auch viel Giersch gibt. Selbstverständlich bekämpfe ich den dort nicht und verwende auch manchmal junge Blätter davon in der Küche, so wie ich auch regelmässig junge Brennesselblätter zur Verfeinerung des Spinats verwende.
    Allerdings achte ich darauf, dass der Giersch dort keine Samen trägt, indem ich die Blüten nach dem Verblühen abschneide.
     

    londoncybercat7

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    @tuwat
    Erstmal willkommen hier im Forum :)
    Du schreibst ausführlich über die Bekämpfung von Giersch mit diversen Mitteln, aber für mich ist die chemische Keule in einem Garten ein absolutes No-Go.
    Glyphosat wurde anfänglich auch als unbedenkliches Allheilmittel angepriesen ...
     

    tuwat

    Neuling
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    @londoncybercat7
    nun gut. Dabei bin ich seit 2008. Aber ich war wohl etwas wortkarg, hatte aber mindestens einen Beitrag verfasst. Sonst wäre ich nicht registriert.. Der ist wohl der "Hygiene" zum Opfer gefallen.
    Pflanzenschutzmittel, also auch Herbizide, sind Fluch und Segen zugleich.
    Wichtig ist, dass sie sachgerecht und vorschriftsmässig angewendet werden.
    Die Landwirtschaft wird wohl nicht darauf verzichten können, wenn nicht die Hälfte der Menschheit verhungern soll (Was übrigens aus meiner Sichtweise ein Segen wäre, weil es ja auf der Erde mit der vernunftorientierten Geburtenregelung nicht funktioniert). Wir lesen ja dieser Tage, wie viele Menschen Hunger leiden, weil sie vom nicht ökologisch erzeugten Getreide aus der Ukraine abgeschnitten sind.
    Auf die "chemische Keule" können sogar viele Ökobetriebe nicht verzichten. Im ÖKO-Weinanbau riskiert der Bauer 50 bis 100 % Ernteausfall, also den wirtschaftlichen Ruin, wenn er auf das starke Umweltgift Kupfer verzichten würde. Deshalb ist es erlaubt.
    Der ÖKO-Anbau von Hopfen müßte eingestellt werden, wenn den Bauern das Spritzen mit Kupfer verboten wäre..
    Kupfer ist, im Gegensatz zu den anderen Pflanzenschutzmitteln, die den Öko-Bauern verboten sind, biologisch nicht abbaubar. Es reichert sich in den Böden an, und es schadet den wichtigen Mikroorganismen im Boden.

    Aber: In Irland starben um 1845 herum 1 Million Menschen, weil die Krautfäule die Kartoffelernte vernichtete.
    Das wirksame Gegenmittel Kupfer wurde erst später im Kartoffelanbau verwendet.
    Heutzutage werden, wenn es sich nicht um Bio-Anbau handelt, wesentlich umweltverträglichere Mittel verwendet.
    Wenn ich im Sommer Süsskirschen kaufe, dann bin ich mir sicher, dass die Bäume noch 2 Wochen vor der Ernte mit einem Insektizid gespritzt wurden, damit die Ernte nicht durch die Made der Kirschfliege unverkäuflich wird.
    Also bin ich auch in Bezug auf meine beiden Kirschbäume pragmatisch. Nach zwei Jahren Befall durch besagte Made spritze ich jetzt auch ein Insektizid (unter Beachtung aller Anwendungsregeln). Alternativ dazu wäre der Ernteverzicht zugunsten der Amseln und Stare und der Kauf der gespritzen Kirschen im Laden.

    Glyphosat:
    Dazu ist in den Medien viel Unsinn zu lesen. Z.B. "Vernichtung der "Blühstreifen", also der Feldraine, die mit blühenden Pflanzen aller Art bewachsen sind.. Diese "Blühstreifen" wären nach einer Anwendung von Glyphosat aber braun, da das Mittel ein Totalherbizid ist. Es vernichtet fast alle Pflanzen, also auch Gräser.
    Nun sind die "Blüstreifen" in der mich über viele QuadratKilometer umgebenden Landwirtschaft aber alle grün bis bunt. Also keine Anwendung von Glyphosat. Wenn auf den Feldrainen nur Gras wächst, hat der Bauer wahrscheinlich ein anderes Herbizid gespritzt, während auf dem Acker Getreide (also Gras) angebaut war, um zweikeimblättrige "Unkräuter"(kein Gras) zu vernichten, und zwar über die Nutzfläche hinaus auch den Feldrain. Damit hat er sich strafbar gemacht.
    Die angeblich durch Glyphosat verursachten Gesundheitsschäden bis hin zu Krebs bei Landarbeitern können nur dann entstanden sein, wenn die Anwender, also die Landarbeiter und die Arbeitgeber die Schutzvorschriften nicht beachtet haben. Die Klagen gegen Bayer in Amerika in Sachen Glyphosat beruhen ja auch darauf, dass der Hersteller nicht "deutlich genug" vor der Gesundheitsgefährdung gewarnt hat. Aber Analphabetismus war nicht eingeplant. Wer hat nun schuld?
    Mein öko-orientierter Händler mit landwirtschaftlichen Zutaten, also auch unverzichtbaren Pflanzenschutzmitteln, der Herr Blumenstein in Gazipasa/Türkei, belehrt seine nicht des Lesens kundigen Kunden ausführlich über die Anwendungsregeln der verkauften Produkte, auf die seine Kunden auch keineswegs verzichten können, wenn sie ihren Lebensunterhalt aus dem Gemüse- und Obstanbau bestreiten wollen. Er läßt Sie den Inhalt der Belehrung unterschreiben , ggf, so hörte ich, mit Fingerabdruck. In Amerika wäre die Unterschrift nichts wert, weil der Unterschreibende das Unterschriebene ja nicht lesen konnte.
     
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