Sanddorn - bei der Ernte ganze Äste abschneiden?

Mauerblümchen

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Einen feuchtfröhlichen Gruß ins Forum! :oops:

Es ist ja noch ein bisschen hin, aber ich beabsichtige, im Herbst aus der reichen Ernte unserer beiden Sanddorn- und Hagebuttenbüsche Marmelade herzustellen. Nun sind beide Früchte ja nicht so leicht zu ernten.

Ich habe jetzt gelesen, man solle die tragenden Äste des Sanddorn komplett abschneiden, sie einfrieren und am nächsten Tag die Früchte einfach abschütteln. Das erspare viel Ärger beim Plücken (glaube ich sofort) und außerdem den Rückschnitt. Das hört sich natürlich wunderbar bequem an, aber ich traue dem Frieden nicht so ganz.

Schaut euch bitte mal die Bilder an - wenn ich die tragenden Äste abschneide, steht der ja total ratzekahl da. Auch die Blätter gehen ja nur etwa bis zur Mitte, die wären dann ja komplett mir fort.

Hat da jemand Erfahrung - kann man das wirklich so machen? Danke schonmal im Voraus!
 

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  • wilde Gärtnerin

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    Meine Sanddorn (stehen seit ungefähr 10 Jahren) sehen auch so aus wie deine. Und ich hab auch diesen Rat mit dem Abschneiden ganzer Äste gelesen, kann mich aber auch nicht überwinden, meine Sträucher so zu zurichten. Außerdem sollte der Rückschnitt auch nicht jedes Jahr erfolgen- und wenn, dann beim Winterausgang: weibliche Pflanzen so alle 2 - 3 Jahre (abgeerntete Zweige), männliche alle 3- 4 Jahre
    Eigentlich gilt die oben genannte Methode für der erwerbsmäßigen Anbau.

    Wichtig ist auch, welche Sorte du hast; außerdem musst du (sortenabängig) auf den richtigen ERntezeitpunkt achten.

    Wir gehen so vor: Rosenhandschuhe (Leder mit Stulpen bis zum Ellenbogen), breitzinkiger Haarkamm, Folie unter den Strauch.
    Mein Mann hält die Äste fest, ich pflücke mit dem Kamm die Beeren herunter.
    Wir haben es auch, in Jahren mit schlechterer Ernte so gemacht, dass wir unter die Zweige BAckbleche oder große Schüsseln hielten und da hinein pflückten.

    Ganz wichtig ist: die Beeren dürfen auf keinen Fall zu reif sein, sonst hast du nur Matsch und alles, was du an Kleidung anhast, wird versabbert und die Beeren könnten auch bereits zum Gären angefangen haben.
    Deshalb: weißt du, welche Sorte du stehen hast?

    Gruß
    wilde Gärtnerin
     

    Mauerblümchen

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    Danke, das deckt sich mit meinen Gedanken. Dann wird wohl nichts übrig bleiben, als den harten Weg zu gehen. ;-) Vor die Sanddornmarmelade hat der liebe Gott die Dornen gesetzt.

    Die Sorte weiß ich nicht genau, aber aus den vergangenen Jahren kenne ich in etwa den Zeitpunkt.

    :eek:
     
  • wilde Gärtnerin

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    Ganz ehrlich, mauerblümchen! Nach der Hälfte der Ernte geben wi oft auf. Ist einfach zu mühselig. Am Rest dürf(t)en sich die Vogerl laben. Aber - wie ich es so sehe - denen schmeckt der Sanddorn nicht so gut.
    Und so freu ich mich einfach nur über den herbstlichen Beerenschmuck. Ist doch auch schön - oder?G

    Grüße von der
    wilden Gärtnerin
     
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    ich hab kein sanddorn im garten. brauch ich aber auch nicht, denn hier ist die ganze insel voll davon. ich nehme eine heckenschere mit und kappe erstmal die äste, die schön voll sind. danach, wenn alles am boden liegt, schneide ich das ganze etwas kleiner, damit ich es nach hause bringen kann mit ner karre. dort geht die arbeit dann richtig los. mit ner kleinen rosenschere kapp ich die gröbsten dornen und entlaube den ganzen kram. und dann gehts ans beeren puhlen. nach ungefähr 7 stunden all incl. hab ich kürzlich 1,7kg beeren gehabt. ergaben 2l saft, wovon ich 10 gläser gelee machte.

    das mit dem froster kenn ich zwar, aber 1. hab ich den platz da drin gar nicht und 2. muß ich immer direkt verarbeiten, was ich geerntet hab. das is nich meins, damit zwei tage dranzuhängen. zumal ich ja die grobe arbeit eh machen muß. ich kann ja nun schlecht ganze äste in die truhe werfen...
     
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    Ja, wer im Überfluss (um sich herum) lebt, kennt nicht unsere Sorgen..........

    ich weiß zwar nicht, was der Spruch soll, gehe aber davon aus, daß du mich meinst, da sonst niemand was schrieb inzwischen.

    es ist doch völlig egal, WO man Sanddorn erntet - Fakt ist, daß im nächsten Jahr alles wieder genauso kräftig ausgetrieben ist wie vor dem Radikalschnitt zur Ernte.

    Überfluss. klar. *kopfklatsch*
     

    Mauerblümchen

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    Nana, nicht zanken, wo bleibt die nordische Ruhe? ;-) Ich bin relativ sicher, dass der "Spruch" mit dem Überfluss scherzhaft gemeint war. Da war überhaupt nichts Boshaftes drin in der Bemerkung. Es zielte wohl eher in die Richtung, dass es für jemanden, der in einem Meer von Sanddornbüschen lebt, relativ ulkig sein muss, was für einen Aufstand so ein Sanddornstrauchbesitzer im Süden um seinem Busch machen kann.

    @wilde Gärtnerin: Da wir nur diesen einen Busch haben (neben dem dazugehörigen männlichen natürlich), werde ich ihn schon ganz abernten, denn die Hagebutten-Sanddorn-Marmelade letztes Jahr war einfach himmlisch. Vielleicht entscheide ich mich für einen Mittelweg - ein paar Äste kappen, ein paar abpflücken. Wie @Ungrüner Däumling bemerkt, wachsen sie wohl doch nach. Und dann hält sich das Gepiekse beim Ernten eines einzigen Busches wohl in Grenzen. Da der Sanddorn bei uns im Garten zusammen mit anderen Büschen gleichzeitig auch als Sichtschutz dient, werde ich ihn nicht ganz kahl rasieren.

    Danke für eure Hilfe!

    :cool:
     
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    wilde Gärtnerin

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    Genau so hab ich das gemeint mit dem "Überfluss". Ich werde heuer unserem WEibchen auch die Äste kappen, denn es hat sich leider zu der Seite geneigt, wo am meisten Sonne herkommt - und das heißt hier: über den Gartenzaun und da möcht ich nicht, dass irgendwer unserer großgewachsenen Nachbarn im Vorbeigehen damit in Konflikt kommt.
    Eine Kühltruhe kann ich den Ästen allerdings nicht anbieten.
    Hab heute in der GartenFlora einen ganz interessanten Beitrag gelesen. Gewerbemäßiger Betrieb; da werden die Äste zu zwei Dritteln geschnitten und in einem Tiefkühlhaus miit -36 Grad schockgefrostet.

    Wie willst du vorgehen nach dem Schnitt?

    Gruß
    wilde Gärtnerin
     

    Mauerblümchen

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    So zusammen, da die Hagebutten an unserem Strauch schon anfingen matschig zu werden, habe ich schon geerntet. Ich bin so vorgegangen, dass ich tatsächlich kleinere Äste des Sanddorns abgeschnitten und eingefroren habe. Danach konnte man die Beeren zwar immer noch nicht "einfach so" abschütteln, aber sie ließen sich viel leichter abstreifen. War schon eine enorme Erleichterung. Die restlichen habe ich vom Strauch gepflückt. Beide, Hagebutte und Sanddorn, haben fiese Kämpfe mit mir ausgefochten. Aber ich habe gewonnen! :)

    Ich habe mir übrigens nicht die an den Wahnsinn grenzende Mühe gemacht, die Hagebutten alle einzeln auszuhölen. Dann würde ich jetzt noch da stehen. Das wanderte alles im Ganzen in den Topf und danach mehrmals durch die Flotte Lotte. Geht super, und man landet im Anschluss nicht in der Klapsmühle.

    Und hier haben wir nun die Hagebutten-Sanddorn-Marmelade und - weil noch soviel Flüssigkeit übrig war - auch einen passenden Sirup.

    Einen sonnigen Gruß an alle

    das Mauerblümchen :eek:
     

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  • wilde Gärtnerin

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    Danke für deinen Beitrag. Auch über deine Ehrlichkeit, dass beim Einfrieren auch nichts alles klappt;-)

    Unsere Sanddorn-Beeren sind noch nicht reif, werden sich, wenn so klamm bleibt, auch etwas schwer tun....

    Gruß
    wilde Gärtnerin
     
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    Herr Hübner

    Guest
    Oh wie schön.
    Das Photo sieht einladend aus. Vor allem mit dem hübschen Pfadi- Messer:)

    Einen guten Appetit und Durst allen, die naschen dürfen.

    (Sanddorn ist bei mir unweigerlich mit dem Urlaub an der See verbunden. Wenn ich Lust auf eine "Auszeit" habe, gibt es den aber auch daheim;))
     

    Mauerblümchen

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    Tja, ich hatte ehrlich gesagt auch gedacht, dass die Ernte noch ein paar Wochen Zeit hat. Aber die Hagebutten fingen schon an abzufallen, und der große übrige Teil war schon weich, also so richtig ans matschig grenzende. Verstehe ich nicht ganz, war aber letztes Jahr auch so, das weiß ich noch, weil das mit der Einschulung zusammenfiel und eine Freundin von mir auf der Feier da saß und Hagebutten geputzt hat. :cool: Naja, die mussten einfach runter, sonst wären die am Strauch vergammelt. Also musste der Sanddorn mit. Aber es ging eigentlich gut, der Sanddorn war grade so reif, denke ich.

    Aber obwohl ich mir alles recht "einfach" gemacht habe - Äste des Sanddorn eingefroren, Hagebutten nicht entkernt etc. - hat das Ganze mit Pflücken und allem bestimmt acht bis zehn Stunden gedauert insgesamt. Das ist schon eine harte Nummer für so ein paar Gläser Marmelade. Selbst wenn man es wie ich als meditatives "Der Weg ist das Ziel" ansieht - nachher war ich schon froh, dass es überstanden war. Dafür schmeckts jetzt umso besser.

    Ich denk bei Sanddorn immer an Nina Hagens "Farbfilm" und Hiddensee. - Aber wir haben uns hier im Süden den Luxus eines Strauches im Garten geleistet. Wir mögen es bunt durcheinander, in unserem Garten wächst Verschiedenes, und es sollte was Heimisches sein. Der Aufwand mit der Marmelade ist dabei eigentlich Kokolores. Aber sie schmeckt SOOOO gut. :)
     
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