Samen waschen?

Moonfreak

Grünes Tomatenmonster
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Aus dem muffigen Kompost
Ich bin grad dabei Samen von einer Tomate zu gewinnen. Erstaunlich wieviele Samen so eine kleine Cocktail-Tomate in sich trägt. Die Samen sind jetzt aus der Frucht entnommen. Nur wie geht's weiter? An den Samen hängt der ganze Glibber, soll ich daher jetzt jedes Körnchen noch waschen? Oder von Hand mit nem Abreistuch den Glibber entfernen/abtrocknen oder einfach mitsamtem Glibber die Samen auf nem Abreistuch trocknen. Oder wie soll ich verfahren? :confused:

Ich hoffe da weiß jemand Antwort, wie ich da am besten weitermache!

Lieben Gruß, Michi
 
  • Hallo Michi,

    ich würd sie zwischen Küchentücher legen und ein wenig abrubbeln, dann läßt du sie auf einem frischen Küchentuch trocknen, das wars schon. Wenn da noch Reste an den Samenkörnchen sind, macht das bestimmt nix.

    Liebe GRüße
    Petra, die noch nie Tomatensamen geerntet hat
     
    Ich hab jetzt rum probiert:
    • Waschen bringt nix. Die Körnchen bleiben vom Glibber umhüllt
    • mit Küchentuch trocknen is auch nich Ideal, denn dann hängt Glibber + Stückchen vom Küchentuch am Samenkorn.
    Am besten funktioniert es so:

    Das Samenkorn ist umhüllt vom Glibber. Am besten kriegt man den mit 2x Messerspitzen weg. Mit dem einem Messer festigt man den Glibber und mit dem zweiten Messer zieht man einfach das Korn aus dem Glibber raus.

    LG, Michi
     
  • Ohjeee, wie mühsam!

    Liebe Grüße
    Petra, die glaubt, beim Trocknen hätte sich das Problem von selbst gelöst
     
  • War da nicht noch was mit warmem Wasser und vergären lassen?
    Wo ist el Tomatero?

    Stefan, sich dunkel erinnernd oder schwer täuschend
     
    Joa, das ist mühsam macht aber irgendwie auch Spaß! Der Glibber ist wie Gummi. Wenn du versuchst das Körnchen rauszuziehen dehnt sich der Glibber ganz doll aus, irgendwann is das Maximum erreicht und der Glibber schnellt wieder in seine Ausgangsform zurück, aber du hast das Korn! Ganz ohne Glibber!
    wink.gif
    Und genau das is das spaßiger dran: Schneller als du gucken kannst hast du auf einmal ein Glibber freies Korn...
    biggrin.gif


    Ja, ich möcht auch wissen wo unser Tomatero is, der ist in letzter Zeit ein bisschen stiller! Hmmm... :rolleyes:

    Für heute bin ich fertig, morgen mach ich weiter. Hat es eigentlich einen Grund, warum Samen immer in Papiertütchen verpackt werden? Verwundert mich, denn sonst wird doch alles in Plastik verpackt? Ich frag deshalb, weil ich mir so Druckverschlussbeutelchen zur Aufbewahrung der Samen kaufen will. Oder mögen es die Samen luftiger (Papiertütchen)?
     
  • Michi,

    so ganz frische Samen gammeln bestimmt in Plastiktütchen.

    Liebe Grüße
    Petra, die sie in Papiertütchen packen würde
     
    Zitat:

    Die Früchte werden im vollreifen Zustand möglichst spät geerntet. Nun können die Samen aus den Tomaten geholt und getrocknet werden. Als besonders gut hat sich hierbei die "Gärungs-Methode" erwiesen: Die Früchte werden aufgeschnitten und die gallertartige Masse mit einem Löffel in ein Schraubglas oder ähnliches Gefäß gegeben. Das ganze läßt man ein par Tage, etwa eine Woche vergären. Danach wird der Samenbrei mit reichlich Wasser durchgepült. Die keimfähigen Samen sinken im Wasser zu Boden und können nun leicht getrennt werden. Anschließend gut trocknen und bei kühlen, gleichmäßigen Temperaturen trocken und dunkel lagern. die Fermentation der Samen dient der Zerstörung keimhemmender Stoffe und schädlicher Mikroorganismen.
     
  • Hallo
    ich laß den Tomatensamen mit Glibber ca.4 Tage im Wasser.Dann in ein feines Sieb,unterm Wasserhahn mit den Finger umrühren und der Samen ist sauber.zum Trocknen auf ein Brotzeitbrett oder Ähnliches.Papier ist nicht gut,da bleibt er kleben.
    gruß hermann
     
  • hallo
    besser spät als nie....zum einen mein beitrag, zum andern die frage zur saatgutgewinnung, doch auch nächstes jahr kommt bestimmt...

    hier ist das wichtigste bereits gesagt...
    dennoch ein par ergänzungen

    wesswegen späte fragestellung ? - weil es sich empfiehlt zur saatgutgewinnung die erste reifende frucht zu verwenden (ob dies einen unterschied macht kann ich nicht beurteilen, doch ist dies die empfehlung der literatur...das qualitativ beste saatgut sollte/n die erste/n frucht/früchte hervorbringen)
    doch viel wichtiger ist, dass zur sortenreinen-saatgutgewinnung einige vorkehrungen getroffen werden müssen...diese müssen am anfang/mitte der saison getroffen werden...

    dessweiteren gilt es zu beachten, kein F1 saatgut zu "ernten"

    nachfolgend ein literaturauszug, der nochmals den fermentierungsprozess beschreibt und einige basisinformationen enthält für's bessere verständnis der zusammenhänge...mit diesen informationen (und allen anderen tipps die schon geschrieben stehen) sollte es jedem möglich sein, einwandfreies sortenechtes-saatgut zu gewinnen...
    viel spass dabei wünscht
    el tomatero:cool:

    Samengewinnung
    Die Tomate ist ein Selbstbefruchter. Bei einigen Sorten, besonders den Kirschtomaten
    und auch den starkwachsenden, kartoffelblättrigen Sorten sowie den doppeltraubigen
    Fleischtomaten ragt der Griffel aus der zwittrigen Blüte heraus. Dadurch kann es, wenn
    mehrere Sorten zusammenstehen, durch Insektenbestäubung zu einer Vermischung
    kommen. Will man also sortenreines Saatgut von mehreren solcher Sorten gewinnen,
    müssen die Pflanzen durch Käfige (Holzkäfig mit Vlies oder Kulturschutznetz) vor Insektenzuflug (Flugradius von Insekten etwa 5 km) geschützt werden. Pflanzen unter solchen Käfigen sollten zur besseren Selbstbefruchtung täglich leicht geschüttelt werden.
    (anmerkung meinerseits : es genügt auch, eine einzelne rispe, oder gar nur eine einzelne blüte zu schützen)

    Zur Samengewinnung werden nur gesunde, gute, völlig ausgereifte Früchte verwendet. Größere Früchte werden quer durchgeschnitten und die Samen mit Fruchtsaft herausgedrückt. Das Fruchtfleisch kann dann gleich in der Küche verwertet werden. Kleinere Früchte werden mit einem Mixer oder Fleischwolf zerkleinert; die harten, kleinen Samen werden dadurch nicht geschädigt. Diese Masse wird mit der gleichen Menge Wasser versetzt und in einem offenen Gefäß bei Zimmertemperatur für etwa 3-4 Tage aufgestellt. Dadurch kommt es zu einem Fermentierungsprozess, wodurch die keimhemmende geleeartige Schicht um die Samen und auch Krankheitskeime abgebaut werden. Die Mischung sollte 2x täglich umgerührt oder geschüttelt werden. Nachdem sich eine leichte Schimmelschicht auf diese Masse gesetzt hat, wird das Ganze dann auf ein Sieb geschüttet und gut durchgewaschen und dann auf einem Teller oder Filterpapier (Kaffeefilterpapier) im Schatten bei Zimmertemperatur getrocknet.
    (anmerkung: haltet euch an den tipp von hermann...ich rate ebenso ab von der verwendung von papier, auch filterpapier ist aus meiner sicht nicht geeignet, besser sind brettchen oder teller)

    Während des Trocknens am besten die Samen 1-2 mal umschichten, damit sie gleichmäßig und schnell trocknen und nicht ankleben. Je nach Sorte bleiben Tomatensamen 4-10 Jahre keimfähig. Zur Erhaltung der langen Keimfähigkeit müssen sie in ein geschlossenes Gefäß (Filmdöschen, Schraubglas) gegeben und kühl und dunkel aufbewahrt werden.

    Literaturhinweis: „Saatgutgewinnung im Hausgarten“ von Suzanne Ashworth, Eigenverlag
    Arche Noah, Postfach 139, A-3500 Krems an der Donau


    Achtung:
    von Hybridsorten sollte kein Saatgut gewonnen werden, da die nachfolgenden Generationen
    aufspalten und sehr uneinheitlich werden !
     
    Hey tomatero!

    Vielen Dank für deine so ausführliche Antwort! Ich hab's jetzt leider nicht so professionell gemacht (siehe mein Post weiter oben). Hätte nicht gedacht, dass soviele Schritte dahinter stecken! Sonst hätt ich mich vorher informiert. Aber mal sehen, vielleicht keimt nächstes Jahr das ein oder andere Korn! Schön wär's!

    dessweiteren gilt es zu beachten, kein F1 saatgut zu "ernten"

    Hmmm... Ja. Auf der Samentüten wird nichts davon erwähnt. Wobei alles möglich sein könnte, Samen vom Discounter - so nem Komplett-Set (Treibhaus, Erde, Töpfchen, Samen)
    biggrin.gif
    Cerise heißt die Sorte...

    Liebe Grüße, Michi
     
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