Mein Experte empfiehlt das gegen Unkraut. Wenn Du es manuell entfernen kannst oder willst ist das dann unnötig. Der Einsatz eines Fungizids ist unabdingbar. Das ist bei meinen Tomaten seit Jahren der Fall.
Glyphosat kannst Du nur im Vorauflauf einsetzen, d.h. bevor die Kartoffeln am Durchstoßen sind, sonst ruinierst Du Dir Deine Pflanzen. Und auch Wuchsstoffherbizide kannst Du in den Kartoffeln nicht einsetzen.
Da Du die Kartoffeln aber ohnehin so 1-2 x hacken und anhäufeln musst, kannst Du dabei das Unkraut gleich mitentfernen. Später, wenn die Kartoffeln zumachen und das Kraut alles abdeckt, stört das Unkraut untendrin nicht mehr groß bzw. ist nicht mehr ertragsrelevant.
Während man im Hobbyanbau auf Herbizide getrost verzichten kann, sieht das bei Fungiziden etwas anders aus. Es gibt zwar durchaus gesunde Sorten, die relativ lange durchhalten, aber in regenreichen Gebieten kommt man ohne Fungizide zumeist nicht aus. Und da die Kraut- und Knollenfäule recht heimtückisch ist, und sich, wenn die Krankheit bereits ausgebrochen ist, kaum noch bekämpfen lässt, muss man bei Phytophthora-Wetter schon vorbeugend behandeln. Das gilt sowohl für die klassischen Fungizide und erst recht für die ganzen Kupferpräparate, wobei das (in höheren Konzentrationen ökotoxische) Kupfer die Pflanzen nur von außen schützt und bei Regen leicht abgewaschen werden kann.
Da würde ich im Zweifel eher zu einem Strobilurin greifen, das zwar den Krankheitsausbruch nicht komplett verhindern, aber zumindest deutlich hinauszögern kann (wirkt recht lange) und einen vitalisierenden Effekt mit sich bringt. Da gibt's ja auch einige Mittel, die für den Hausgarten zugelassen sind.
Wenn Du richtig dicke Oschis haben willst, kann ich Dir die Sorte "Jelly" empfehlen. Das ist eine mittelspäte, sehr gesunde, vorwiegend festkochende und sehr gut lagerfähige Sorte, die hier in Baden-Württemberg in den Landessortenversuchen seit Jahren die ertragreichste Sorte ist. Die Sorte, die auch für den Bioanbau empfohlen wird, ist sehr trocken- und hitzetolerant und hat auch bei der Ernte Ende September noch ihr grünes Laub. Und weil sie sehr lange wächst, sind die Knollen meist auch sehr groß.
Letztes Jahr wogen die größten Kartoffeln - weil es im August immer wieder mal günstig geregnet hat - fast ein Kilo. Allerdings hängen bei dieser Größe auch nur 4-5 Kartoffeln an einem Stock.