Rechtschreibung und Internet - zwei Welten treffen sich oder auch nicht!

AW: Rechtschreibung und Internet - zwei Welten treffen sich oder auch nicht!

War für uns die Rechtschreibung leichter,weil wir sicher alle viel gelesen haben?
Kein TV ,kein Pc,keine Nintendos usw...

Sigi,die leider auch so einen Rechtschreibmuffeljunior hatte-inzwischen etwas verbessert in seinem Berufsalltag...
 
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    Also zum Thema Schule könnte ich auch viel beitragen, aber da würde ich nicht mehr fertig hier. Freies Schreiben, was für eine bekloppte Idee, das was da rüber kommt ist doch, ich kann schreiben wie ich will, Hauptsache man kann's lesen. Vera - alles schon gehabt, aber die ZK's in der zehnten am Gymi, die haben's dann wirklich in sich und spätestens in der Oberstufe zieht's dann richtig an. Wir haben eine Deutschlehrerin, die lässt auch in der 8. Klasse noch ein Diktat schreiben, weil sie es wichtig findet.
    Wie ihr schon bemerkt habt, findet man in der Öffentlichkeit die peinlichsten Rechtschreibfehler und außer Bastian Sick und seinen Zulieferern scheint es niemand zu interessieren. (Kennt ihr Happy Aua? - sehr lustig!).
    Was man so im Internet schreibt, in Foren wie hier z.B., ist halt sehr kurzlebig, wird nie ausgedruckt und da scheint es den meisten nicht so wichtig zu sein, wie es aussieht, aber ich habe hier schon Beiträge gelesen, die ich kaum verstanden habe, so viele Fehler.
    Eine Frage an die Kleinschreiber - wenn ihr einen Einkaufszettel macht, schreibt ihr dann auch alles klein oder Merkzettel am Kühlschrank usw. ist ja auch alles kurzlebiges Zeug?
    Birgit
     
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    Hallo Birgit,

    ich glaube kaum das jemand auf seinem Einkaufzettel alles klein schreibt.
    Es ist eher aus dem chatten gekommen, dort geht es nämlich darum
    schnell zu schreiben.

    In einem Forum finde ich es unnötig, da man da ja mehr Zeit zum schreiben
    der Beiträge hat.

    LG Feli
     
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    Hi, da stimme ich dir voll zu, auch mir geht dieser "Schmarrn" auf die Nerven, aber so ist der Lauf der Zeit. Heute ist "Internetsurfen," "Partymachen" u. "Spaßhaben" viel wichtiger als simple Rechtschreibung/ Groß-u. Kleinschreibung. Hin und wieder kann ich mir nicht verkneifen einen dieser "Autoren" auf seine katastrophale Grammatik hinzuweisen. Dafür mußte ich mir schon des öfteren böse Beschimpfungen gefallen lassen, aber deswegen gebe ich nicht auf. Vielleicht schaffen wir Alten es ja doch noch, aus der ungebildeten Jugend eine so belesene Generation zu machen wie wir es sind.
    Kopf hoch, wir machen weiter wie bisher und ärgern sie damit. VG Soni
     
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    Hui, also so radikal würde ich hier nicht urteilen und ich habe bis jetzt auch noch keinen im Forum auf seine Fehler hingewiesen, da ärgert sich der andere doch nur und wo ist da der Nutzen? Ich kenne übrigens sehr viele Kinder und Jugendliche, die viel lesen, das hat sich so grundlegend gar nicht geändert, die Ablenkung durch die E-Medien ist halt größer, und das kann man keinem verdenken. Die Gesellschaft ändert sich dadurch rasend schnell, schaut euch doch politisch mal um, Großdemos wie gegen S21 oder Skandale durch Wikileaks, das war ja vor zehn Jahren nicht denkbar, weil wir nicht so viel mitbekommen haben. Aber durch's Internet bleibt halt nicht mehr viel geheim, das ist Segen und Fluch.
    Zum Thema Kleinschreiben: Ich schau hier beruflich auch mal in Architekturzeitschrift rein, da gilt Kleinschreibung als schick, auch in der Firmenadresse, aber so ein ganzer Artikel nur in klein, das ist ungewohnt und auch nicht so deutlich. Wenn ich einem Schüler Rechtschreibung erkläre, dann muss ich auch immer die Grammatik bemühen, denn da liegt ja der Grund und das hat sich durch die Rechtschreibreform vor zehn Jahren deutlich verbessert. Viele Erwachsene haben sich aber nicht die Mühe gemacht, das zu lernen und argumentieren "Heut kann man doch schreiben wie man will" - hab ich des Öfteren gehört und das find ich einfach unglaublich.
    Birgit
     
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    Rechtschreibreform, das ist für mich wie ein rotes Tuch, eine Sache, die man sich besser verkniffen hätte. Denn sind wir doch mal ehrlich, wer weiß genau, wie man was schreibt nach den neuen Regeln? Ich nicht!

    Viele Dinge schreibe ich so, wie ich es gelernt habe und da gehört z. B. definitiv zu, dass ich Delphin niemals mit f schreiben würde, in meinen Augen ist das einfach falsch. An das DASS mit zwei SS habe ich mich gewöhnt, aber sonst? Da gibt es doch Worte, da fällt mir nichts mehr zu ein. Brennessel mit 3 x N! Exposee statt Exposé, da fasst man sich doch an den Kopf, was hat ein See in dem Wort verloren?

    Rechtschreibreform, für mich der größte Mumpitz aller Zeiten, wahrscheinlich die Erfindung eines Politikers, der an Legasthenie leidet. :rolleyes:
     
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    Zum Thema Kleinschreiben: Ich schau hier beruflich auch mal in Architekturzeitschrift rein, da gilt Kleinschreibung als schick, auch in der Firmenadresse, aber so ein ganzer Artikel nur in klein, das ist ungewohnt und auch nicht so deutlich.

    Das war mal chick, so in den 80er Jahren, als Künstler die Kleinschreibung für sich entdeckten. Es war ein Ausdruck des "Andersseins". Sie nahmen sich das als "künstlerische Freiheit" heraus und war damals in Ordnung. Heute kannst Du mit dieser Begründung nicht mehr punkten.

    In Firmennamen ist die Kleinschreibung inzwischen gebräuchlich.
    Wenn dann aber das formalrechtliche Gesellschaftskürzel "gmbh" statt "GmbH" verwendet wird, dann stört mich das, weil es einfach falsch ist.


    Sprache" ist etwas lebendiges. Das war so und wird immer so sein. Aber es muss feste Regeln geben, innerhalb derer man sich bewegt. Mit Sprache kann man spielen (Stichwort "Kalauer"), man kann sie umformen und entfremden ("Jugendsprache"). Man kann im Ausland Gehörtes eindeutschen oder sich im privaten Austausch schriftlich so geben, wie man spricht (man will ja, dass der andere einen noch erkennt). Aber wenn ich in einem Forum etwas poste oder eine Zeitschrift publiziere, dann erwarte ich, dass sich der Schreiber Mühe gibt, korrektes deutsch anzuwenden. Wer es nicht tut, von dem nehme ich automatisch an, dass er es nicht kann oder keinen Respekt vor der deutschen Sprache hat. Wer dem jetzt widerspricht, dem halte ich entgegen, wie man andere Völker in Deutschland integrieren will, wenn noch nicht mal wir selbst die grundlegenden Regeln der schriftlichen Kommunikation beachten?


    groß geschriebene Grüße
    Tono
     
  • AW: Rechtschreibung und Internet - zwei Welten treffen sich oder auch nicht!

    Tono - vielen Dank für dein ausführliches Statement, dem schließe ich mich bedingungslos an. Mich ärgert z.B. hier im Forum, wenn noch nicht einmal die Themen korrekt formuliert werden. Dass einem im Eifer des Gefechts mal was falsch durch die Lappen geht - geschenkt, passiert doch jedem!
    Die Rechtschreibreform muss ich vehement verteidigen - sie hat viele Verbesserungen gebracht und die Rechtschreibung ist logischer geworden. Das weiß jeder, der mal versucht hat Schreibweisen zu erklären, sei es Kindern oder Ausländern. Was das "ß" betrifft so ist es doch jetzt einfach (im Gegensatz zu vorher): kurze Silben ss, lange Silben ß oder s, das war vorher nicht so schlicht. Gelobt sei der Duden, wer ein neues Exemplar besitzt, braucht sich nur die vorderen Seiten anzuschauen und schon wird vieles klarer, und auch dazwischen die erklärenden Kästchen, da findet man alles. Wer sich immer noch weigert, das zu lernen, ist in meinen Augen entweder trotzig oder bequem.
    Der letzte große und zugegebenermaßen heftige Brocken: Getrennt- oder Zusammenschreibung, das kapiert nur der Experte.
    Viele Grüße (wie oft habe ich dieses Wort in letzter Zeit mit ss gesehen -seufz-)
    Birgit
     
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    Wer sich immer noch weigert, das zu lernen, ist in meinen Augen entweder trotzig oder bequem.

    :mad: Warun sollte man es lernen?

    Das Gehirn macht es doch auch so, habe ich doch in #27 bewiesen, ... odda? :schimpf:

    Es hat also nichts mit trotzig oder bequem zu tun. Es ist eine überflüssige Eigenschaft, weil es das Gehirn ja nicht braucht um trotzdem alles zu verstehen.

    Ach, ... mache ich mich grade wieder beliebt. ;) :grins:


    .
     
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    Leichter zu erklären ...
    Also ich wüsste nicht, wie man erklären kann, dass das Wort Exposè nun Exposee geschrieben wird? Es ist kein deutsches Wort und somit unverständlich, warum es nun so geschrieben wird. Exposee - klingt für mich wie ein See, der anlässlich einer Expo angelegt wurde. :d
    Viele Worte besitzen doch einen Ursprung, der in der lateinischen Sprache gründet, das kann ich doch nicht umändern, weil es einfacher ist. :(
    Und mein Unverständnis gründet nicht in Bequemlichkeit sondern darin, dass es für mich nicht nach zu vollziehen ist. Auch so etwas, früher hieß es, dass das Wort zu verbindet, jetzt wird alles getrennt geschrieben.
    Selbst Menschen, die sich damit auskennen sollten, sind sich da oft uneins.
     
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    Hallo Volker,
    willst du jetzt wirklich eine Antwort, du meinst das doch nicht ernst, oder?:)
    Dieser durcheinander geschriebene Text kursiert schon eine ganze Weile in Internet, das hat was mit Gehirn und Wahrnehmung zu tun, aber Rechtschreibung der deutschen Sprache ist ja wohl ein kulturelles Thema, gell?
    Hallo Schrankdankel,
    siehst du, jetzt hast du auch ein falsches `benutzt, das heißt ohne dieses Dings ist es halt einfacher, und Fremdwörter werden halt irgendwann eingedeutscht und aufgenommen und sind dann mit der Zeit nicht mehr als solche zu erkennen. Diesen Prozess gibt's schon ziemlich lange.
    Das mit dem Getrennt-/Zusammen habe ich ja auch erwähnt - sehr schwierig! Wir machen hier Redaktionsarbeit und haben uns irgendwann mal geeinigt, dass wir z.B. "holzzerstörende Pilze" so schreiben, aber eine Regel zum wirklich dran festmachen gibt es offensichtlich nicht. Oder doch?
    Aber noch mal zurück zum Thema: Hat das Geschreibsel im Internet eine negative Auswirkung auf die Gewichtung der Rechtschreibung im Allgemeinen?
    Birgit
     
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    Aber noch mal zurück zum Thema: Hat das Geschreibsel im Internet eine negative Auswirkung auf die Gewichtung der Rechtschreibung im Allgemeinen?

    Klar hat es das, denn wir schon erwähnt wurde, gelesenes Wort prägt sich ein und wenn ich 1000 Mal lesen muss, dass Woschinkten sich so schreibt und nicht Washington, dann schreibe ich es beim 1000 und 1-sten Mal auch Woschinkten. :d
    Krasses und überzogenes Beispiel, aber durchaus plausibel.
     
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    .....warum darf ich meine Eigenarten, die ich ja wohl auch face to face anwende ... nicht auch schriftlich entwickeln, zumal ich hier ja kein Buch oder eine Fachzeitschrift veröffentliche ....

    Ich zeige durch meine Mimik und meine Art mich zu bewegen meinem Gegenüber auch ein wenig von mir selber ...

    tja das tue ich auch im Schreiben ...

    wohl wohl, ich habe Rechtschreiben gelernt und bin auch der deutschen Grammatik einigermaßen mächtig ...

    .. obwohl Deutsch nicht meine einzige Muttersprache ist...

    Ein ganz liebes Servus mit einem toutch Dialekt aber herzlich!

    Finilein
     
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    danke Fini - das ist ein neuer Aspekt und ziemlich wichtig: kreative Orthografie, warum nicht? Aber die vorangehende Frage ist auch berechtigt - prägt es sich dann ein (vor allem bei Kindern und Jugendlichen) und dann bleibt das Richtige auf der Strecke? Da müsste man mal einen Deutschlehrer fragen, der so seit 30 Jahren unterrichtet, der müsste es ja wissen.
    Aber die vorgenannten Fehler in der Öffentlichkeit (Plakate, Schilder, Aufdrucke usw.) sind damit nicht entschuldigt.
    Birgit
     
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    Ich habe ein nettes Beispiel wie schnell man sich Falsches angewöhnt.
    Mein Mann benutzt für bestimmte Dinge absichtlich falsche Wörter. So sagt er z. B. Terpentinen, wenn er Serpentinen meint oder Eremitage, wenn er eine Etagere meint. Mir ist schon oft aufgefallen, dass ich das Stocken anfange, wenn ich die richtigen Worte verwenden will, denn auf der Zunge habe ich natürlich die falschen. :rolleyes:
    Mit gelesenem Wort ist es nicht anders.
     
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