Es kommt zunächst darauf an, wie der Rasen genutzt wird.
Ist es eher eine Fläche wie "ich mähe ab und an mal darüber, weil sie eben da ist". dann würde ich auch keinen Tropfen Wasser verschwenden.
Wer den Rasen als repräsentative Fläche sieht und sie -genau wie ich- nutzen will und sie als ruhige Flächje zwischen den Beeten ansieht, auf der aber auch gespielt und getobt werden darf oder auf der während der Gartenparty ein paar Stehtische stehen, der sollte sich eigentlich mit dem sprengen nicht zurück halten.
Der Rasendoktor hier im Thread hat dazu wertvolle Tipps gegeben. Es ist sehr schade, dass einige trotz seiner Erläuterungen immer noch Tipps beschreiben, die im krassen Gegensatz dazu stehen.
Gerade in Zeiten von Klimawandel und Wasserknappheit und der eher ökölogischen Ausrichtung vieler Gärten ist Rasensprengen ein Thema für sich. Auch unter dem Gesichtspunkt der Wasserkosten ein nicht zu verachtendes Thema.
Daher ist schon bei der Rasenanlage und der Saatmischung Zeit die Weichen zu stellen. Wer in regenarmen Regionen wohnt oder wer eben keinen Sinn im Sprengen sieht, sollte daher auf Rasenmischungen mit einem hohen Anteil von Rohrschwingel "festuca arundinacea" zurückgreifen. Durch die tiefen Wurzeln kann dieser Rasenart schon einiges verzeihen. Warum? Dazu weiter mehr unten.
Der Rasendoktor hat Recht. Wenn die Halme sich nicht von alleine wieder aufstellen, fehlt es den Gräsern an Turgeszenz - die Zellen haben kaum noch Wasser und der Federaufrichteffekt bleibt aus.
Es bringt nichts -und das gerade bei der Neuanlage von Rasen- jeden Tag nur ein paar Minuten zu wässern um das eigene Gewissen zu beruhigen. Bei der Aussat ist es wichtig, dass die Keimlinge nicht vertrockenen. Das würde einen sofortigen Stopp des Wachstums hervorrufen, der sich auch nicht wieder in Gang setzen lässt. Hier ist es wichtig, die Samen quasi permanent feucht (!) zu halten.
Bei bestehenden Flächen würde ein paar Minten wässern nur die Wurzeln der Halem sich verbeitern lassen, damit sie an das Wasser, welches bei kurzen Wässerungsintervallen recht oberflächlich unter der Erde liegt, erreichen. Wässert man dagegen regelmässig und lange, wurzelt der Rasen tiefer. Ausserdem kann bei kurzen Sprengzeiten die Anfälligkeit von Krankheiten des Rasens erhöht werden. Gerade Fäulniskeime fühlen sich bei diesem Klima sauwohl.
Man sollte nicht unbedingt in der Mittagssonne sprengen, weil sonst der Brennlupeneffekt auftreten kann. Ich persönlich wässere immer in den Abendstunden, geniesse ein Bier oder ein Glas Wein dabei und erfreue mich dabei des Lebens. Zu zweit kann auch gerne das Abendessen auf der Terasse eingenommen werden, so verkürzt man sich die Zeit.
Bei großen Rasenflächen taugen die Viereckregner eher nichts. Ich würde da auf einen Impuslrasensprenger zurückgreifen.
Sollte das Sprengen ausbleiben, so wird der Rasen erst gelb und dann braun. Höchste Alarmzeichen. Hier kann durch großzügige Wassergabe noch etwas gerettet werden. Allerdings wird sich aufgrund der Trockenheit die Zusammensetzung der Gräser geändert haben und nur die überlebt haben, die eh für trockene Gebiete entwickelt wurden. Die gesamte Arbeit wäre also für den Ar*** gewesen.
Also...nicht mit dem Wasser sparen, wenn ihr lange Freude an der Rasenfläche haben wollt.