Rasen auf lehmigen Boden

misterburns

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Liebes Forum!

Da ich schon sehr viel versucht habe, um einen vernünftigen Rasen (mein Traum wäre ein englischer Rasen) zu bekommen (leider ohne gewünschtem Erfolg) melde ich mich hier, in der Hoffnung, Lösungsvorschläge für mein Problem zu bekommen:

Ich habe leider total lehmigen Boden, was dazu führt, dass bei Regen das Wasser nicht abrinnen kann. Letztes Jahr habe ich versucht einen richtig schönen Rasen anzulegen. Da ich das Problem mit dem Lehmboden kannte, habe ich überall zw. 10 und 15cm des Bodens entsorgt und dies mit einer Sand-Humuserde Kombination ersetzt. Das war richtig schwere Arbeit, da alles mit Hand und Scheibtruhe - dann alles geebnet.
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Dann habe ich ausgesäet (Juli) und bereits nach 1 Woche hat man Erfolge gesehen. Es war herrlich - nach 2-3 Wochen schon saftiges Grün.
Doch dann kam die Enttäuschung. Nach ein paar Regenfällen verfaulte der Rasen - schrecklich.
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Mir bewusst, dass es am nicht durchlässigen Boden liegt, wollte ich folgendes versuchen. Ich habe mir einen Erdbohrer gekauft und alle 0,5-1m ein 1,5m tiefes Loch (15cm Durchmesser) gebohrt und dies mit Schotter drainagiert. Das Schlimme ist, dass sogar in diesen tiefen Lehmlöchern das Wasser tagelang nicht abrinnt. Ich habe über 100 Löcher gebohrt, doch es bringt gar nichts (es bedarf nur wenig Regen und es ist matschig).
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Was kann ich jetzt tun (ich kann nicht vollflächig einen Meter oder mehr Lehmboden entfernen)?

Meine letzte Idee:
Würde es etwas bringen, wenn ich nochmal 10cm entferne und alles (alle 10cm) mit ausschließlich Sand ersetze? Ich würde eventuell auch zum Rollrasen greifen, weil man da sicher für den Start einen gewissen Vorteil hat. Kann der Rollrasen auf 10 oder 15cm Sand überleben (habe mal gelesen, dass auf Golfplätzen alles auf Sand liegt)? Eine Bewässerungsanlage ist verlegt, da Drainage.

Beziehungsweise kann ich auch direkt im Sand aussäen?

Vielleicht gibt es noch andere Ideen.
Ich würde mich sehr auf Lösungsvorschläge freuen, da ich sehr viel Zeit, Geld und schwere Arbeit investiert hatte ohne jeglichen Erfolg.

Vielen Dank im Voraus
Liebe Grüße
 
  • Wie ist denn deine Schnitthöhe? Wie dein mähverhalten?
     
    Gedacht wäre ca.20mm und alle ca. 2 Tage. Habe einen Spindelmäher um das Gras gut zu kürzen.
    Aber soweit ist es gar nicht gekommen, da der Rasen gleich abgefault ist.
    Im anderen Teil des Gartens war Altrasen, der hat prinzipiell schon überlebt , aber kaum regnet es, ist alles matschig.
     
  • Wenn du einen derart lehmigen Boden hast, dass sogar die Bohrlöcher lange nicht trocken werden, würde ich mir eine Bodenfräse mieten und den Boden wirklich tief (aber Achtung, der Baum hat Wurzeln, die nicht verletzt werden sollten) umfräsen, dabei gleichzeitig gründlich Sand darunter mischen.
     
  • Gedacht wäre ca.20mm und alle ca. 2 Tage. Habe einen Spindelmäher um das Gras gut zu kürzen.
    Aber soweit ist es gar nicht gekommen, da der Rasen gleich abgefault ist.
    Im anderen Teil des Gartens war Altrasen, der hat prinzipiell schon überlebt , aber kaum regnet es, ist alles matschig.


    Eine grüne Pflanze zieht die Kraft aus dem Blattgrün. Das schneidest du kurz nach dem Ansatz ab. Derartig kurzer Rasen bedarf zudem spezieller Sorten. 20mm ist die höchste Kunst (für den der es haben will).

    Ich würde an deiner Stelle umdenken. Vllt kannst du auch mit 60mm leben? Das wäre die Wahl zwischen Wüste und Grün.
     
    Letztes Jahr habe ich 10-15cm (wahrscheinlich eher 15cm und manchmal mehr) die oberste Schicht mit einer Sand-Kompost Mischung getauscht. Ich befürchte fast, dass dies nochmal zu machen zu wenig Maßnahme ist.
    Das Wasser kommt ja leider darunter nicht weg.
    Könnte man z.B. eine 20 oder 30cm Sandschicht machen und darauf eine 10cm Sand-Erde Schicht, die den Rasen trägt? Hätte diese Sandschicht eine negative Konsequenz für die Tragfähigkeit (ev. Setzungen)?

    Ich habe mir auch schon ein Drainagesystem überlegt, aber dazu muss ja Wasser zwischen den Drainageschlächen fließen können. Bei uns ist dieser Lehm so verdichtet, dass es wie ein Tongefäß wirkt :-(
    D.h. ich wüsste auch nicht, wie dies funktionieren soll.
     
  • Da hast Du aber wirklich Pech.
    Meine Tochter hat auch Lehmboden.
    Sie hat bei der Anlage nix von dem getan, was Du gemacht hast. Natürlich muss man bei tagelangem Regen nicht begehen. Auch wird nicht jeden 2.Tag gemäht(?).
    Jetzt ist die Wiese ein Bolzplatz für Kinder. Ganz wichtig für die Kinder ! Wichtiger als englicher Rasen.

    Vielleicht solltest Du mal Geduld haben, schließlich hat es die letzten Tage über 100 mm geregnet. Da ist es überall feucht.
     
    Englischer Rasen ist m.E. nur dann eine gute Idee, wenn man ihn im Hochsommer ständig wässert. M.E. sollte ein Rasen ums Haus mindestens 6 cm hoch sein, eher sogar 8. Vorteile: weniger Unkraut, Selbstbeschattung, weniger Austrocknung. Ein trockerner Lehmboden ist wirklcih ein Erlebnis.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Borhlöcher etwas bringen.

    Ich würde den Boden mit Hohlspoons aerifizieren und dann mit Sanden (Körnung mindestens 0,2 mm bis 2 mm, also ohne Feinanteile !!!). Und das alle 12 Monate.
     
  • Hallo Mister Burns,
    genau deshalb, weil das Wasser "nicht weg kann" und der Lehm es sammelt "wie in einem Suppenteller", hatte dir Wasserlinse zum Fräsen des Bodens geraten. Und die Suppe wird auch nicht trockener, wenn man ein paar Nudelsternchen (Sandschicht obendrauf) reintut.
    Diese Fräsen kann man ausleihen und du plagst Dich nicht so, wie händisch.
     
  • Also das mit dem englische Rasen ist mein Wunschtraum und falls es keine ganz niedrige Schnitthöhe hat soll es auch kein Problem sein. Aber soweit ist es leider noch lange nicht, da es momentan an den Grundlagen scheitert.

    Das mit dem Fräsen überlege ich mir. Geht hat nur ca. 20cm und ich bin nicht sicher, ob das genug ist (da wie schon beschrieben die oberste 15cm Schicht ja eh perfekt ist.

    Das Problem ist (das habe ich noch nicht geschrieben), dass irgendwann vor 20Jahren das gesamte Gelände mit schweren Geräten über einen Meter aufgeschüttet wurde. Deswegen dürfte alles so komprimiert sein. Deswegen läuft das Wasser auch nicht aus 1,2m drainagierten Löchern (15cm Durchmesser) ab.

    Weiss auch nicht, ob die Injektionen die steinharte vielleicht 2 oder mehr Meter hohe knochentrockene Schicht bewältigt :-(
     
    Wieso ist die Schicht knochentrockene? Weil es Lehm ist und nicht geregnet hat? Ansonsten muss der Boden gut bewässert werden. Dann müsste es klappen. M.E. ist die Injektion "Aerifizieren + Sanden" im großen Stil. Würde ich versuchen.
     
    Normales Aerifizieren habe ich schon gemacht und Quarzsand eingefüllt. Das ist sehr gut. Aber darunter sperrt die Lehmschicht alles ab.
    Der Grund für das Knochentrockene ist, dass die Lehmschicht nichts aufnehmen kann. Ein Zentimeter Matsch und darunter geht nichts durch. Wie ein unglaciertes Tongefäß.
     
    Ich würde die von @Kantenstecher erwähnte Lösung ausprobieren. Allerdings wenn es unter der Oberfläche "knochentrocken" wird, wird das Gerät Probleme haben. Ich habe für solche Fälle noch eine spitze lange Eisenstange. Das Loch dann mit grobkörnigem Sand befüllen, besser noch gröber (siehe auch das Video). Vielleicht geht auch durch die Lehmschicht bohren. Die ist ja nicht unendlich dick.
     
    Ich habe mal eine Firma angeschrieben bezüglich der Injektor Methode. Aber da muss ich auch mal abwarten, was das kostet. Wenn das deutlich mehr als 1000Euro kostet ist ein Probieren zu riskant. Vielleicht hat ja jemand schon dieses Gerät bei ähnlich schwierigen Problemen ausprobiert.
    Die Frage ist auch noch, bringt dieses System etwas, wenn man nicht durch die Lehmschicht kommt?
    Bis zu 120cm bez. 130cm habe ich ja schon hundert Löcher gebohrt und dort steht das Wasser, da Lehmschicht höher.
     
    Injektion funktioniert nicht bei Lehm. Das aufbohren war schon gut. Das jahrliche Sanden, und sicher 2-3 x mit Hohlspornen wird auch gut helfen. Mehr wird nicht mit mit Erfolg belohnt. Und def. Min 60mm Länge Stehen lassen.
     
    Dann werde ich wohl 20cm mit der Bodenfräse umgraben (soviel schafft die Fräse, die ich mir ausborgen kann) und viel Sand hineinmischen.
    Blöd, dass ich letztes Jahr die Bewässerungsanlage verlegt habe. D.h. ich muss alle Rohre wieder raus oder ich zerstöre sie und lege sie dann neu.
    Ich hoffe, ich habe dann zukünftig Ruhe.
    Topdressing und Aerifizieren werde ich dann sowieso immer wieder machen.
    Danke auf jeden Fall für eure Tipps.
    Liebe Grüße
     
    Die Rohre sollten schon 20cm tief sein. Oder wie flach liegen die?
     
    Wie wäre es, mit einem Dränagegraben um den rasen herum, vielleicht kann man das Wasser dann noch irgendwie weg oder ableiten, man könnte auch eine Regenwasser- Sickergrube graben und wie ein Haus die Fläche drainagieren, auf manchen alten Grundstücken, gibt es noch stillgelegte Sickergruben, die man für diesen Zweck wieder aktivieren könnte,.. also schaun obs auf dem Grund sowas gibt.
     
    Salve,

    auch mein erster Gedanke war den Boden mit einer Injektion zu lockern....
    Das umgraben wird eventuell auch nur bedingt helfen, da dass Problem ja in den unteren Schichten besteht. In dem Video ist es ganz gut beschrieben

    Ich kann dir leider nur noch den Vorschlag machen jährlich ein Topdressing durch zuführen sowohl mit Kompost, als auch mit Sand. Zudem würde ich nur noch organischen Dünger verwenden um diese Verdichtungen langfristig mit Regenwürmer zu bekämpfen, ja klingt blöd wird aber nach ca. Drei Jahren funktionieren. Bestes Beispiel in der Natur ist der Wald, der sehr viel Wasser aufnehmen kann. Eine weitere Möglichkeit wäre auch noch die zusätzliche Verwendung von Humiiron Flüssigkeiten.
     
    Diese "Injektion" bringt nur einem was. Der der kommt und das dann jährlich oder 2 jährlich macht.

    Seine Version mit Sand Durchfräsen ist doch schonmal super.
     
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