Jetzt war ich doch lange immer wieder nicht zu Hause, da haben sich viele Bilder angesammelt.
Eigendlich wollte ich im Urlaub zusammen mit meinem Vater und meiner Tante über eine Reisegesellschaft für 10 Tage nach Cesenatico an die Adria fahren. Der Ort liegt ein bisschen südlich von Ravenna und wir hatten geplant, mit der Bahn vor Ort dann Tagesausflüge nach Ravenna zu machen und uns mit ganz viel Zeit die antiken Mosaiken usw anzuschauen. Wie ihr bestimmt alle mitbekommen habt, hat die Emilia Romagna unter einem furchtbaren Hochwasser zu leiden. Wir haben die Tage vor dem geplanten Abflug an den Nachrichtenkanälen gehangen, geschaut, wie die Lage vor Ort immer dramatischer wurde und uns dann am Mittwoch definitiv entschieden, die Reise abzusagen. Falls man hingekommen wäre - was hätten wir da getan? Den Rettungskräften im Weg gestanden? Selbst in Gefahr geraten? Nein, das war ja alles nicht unser Ziel.
Am Donnerstag Abend kam dann der Anruf des Reiseveranstallters, dass die komplette Reise abgesagt würde, auch ohne Stornierung hätten wir also nicht fliegen können, aber so bekommen wir unser Geld für die Reise wieder, was sonst nicht sicher gewesen wäre.
Da standen wir nun, hatten uns die Zeit ja freigeschaufelt, ich noch Urlaub eingereicht - will man dann zu Hause bleiben? Das Wetter war traumhaft, der väterliche Garten erlebt seine prächtigste Zeit, so schlimm wäre es nicht gewesen. Aber irgendwas Besonderes wollten wir doch in der Zeit machen. Wir haben an Tagesausflügen herum überlegt, und irgendwann kamen wir auf die Idee, für ein paar Tage an die Weser in die Gegend von Höxter zu fahren. Kloster Corvey lockte zum Anschauen, dazu die frisch eröffnete Landesgartenschau, daneben noch ein paar Kleinigkeiten und die schöne Landschaft, die nur meine Tante noch so gar nicht kannte. (Mein Vater und ich waren schon per Fahrrad an der Weser, ich bin aber nie bis Höxter gekommen, da war bisher nur mein Vater gewesen.)
Ein Quartier zu finden war schon schwerer, durch die Landegartenschau war vieles ausgebucht, aber in Würgassen kamen wir unter. Dienstag nach Pfingsten wollten wir starten, am Montag Abend der Anruf meiner Tante. Ihr ginge es nicht gut, und sie hätte eine Freundin im Krankenhaus besucht, bei der sich erst nachher herausgestellt hat, dass die Dame Corona hatte. Dienstag früh war der Test dann auch bei meiner Tante positiv.
Statt zu dritt an die Adria zu fliegen, fuhren wir zu zweit an die Weser. Ich bin mit meinem Vater inzwischen ein gut eingespieltes Team und die Reise verlief recht harmonisch, wenn auch vom Wetter her nicht so optimal für einen Urlaub.
Wir kamen schon im frühen Nachmittag in Höxter an, haben uns die Stadt und die alte Kirche St. Kilian angesehen und bekamen in der Touri-Info den wichtigen Hinweis, auf welcher Weserseite Würgassen denn liegt. (Bei den vielen Landegrenzen spann unser Navi nämlich.) Höxter liegt in NRW, Würgassen auf der niedersächsischen Seite und Hessen grenz auch noch irgendwie rein.
Am nächsten Morgen regnete es und war trüb. Also haben wir erstmal die Pläne über den Haufen geworfen und sind nach Uslar ins Schmetterlingshaus gefahren. Dort gab es wunderschöne Falter zu bewundern und dazu absolut niedlich Zwergwachteln die dazu noch winzigkleine Küken hatten.
Auch die Pflanzen waren schön und so sind wir eine ganze Weile in dem großen Gewächshaus gewesen.
Nachmittags sind wir dann doch nach Corvey gefahren, das Meiste war da ja auch drinnen zu bewundern.
Die uralte Klosterkirche, in der innen leider der Barock zugeschlagen hat (nicht meine Lieblingsepoche),
darüber den romanischen Kaisersaal, der Friedhof mit dem Grab von Hoffman von Fallersleben, ein Innenhof mit den Gräbern der Herzöge von Corvey und Ratibor. (Für uns interessant, immerhin wurde eine meiner Großmütter in Ratibor geboren.)
Es gab einen ganzen Gang mit Hirschgeweihen, einen anderen mit den Bildnissen der regierenden Äbte, die immer mehr nach Fürsten und nicht mehr nach Mönchen aussahen, zwei Räume mit Bildern, die Franz von Fallersleben, der Sohn des Dichters, gemalt hatte, Fluchten mit eingerichteten Zimmern (hier hat König Wilhelm I übernachtet), die riesige Bibliothek mit einigen ausgestellten Werken und unglaublich viele Tafeln die erklärten, wie die Archäologen und Historiker in der Region gearbeitet haben und welche Zeugnisse bis in die Jungsteinzeit in der ganzen Region zu finden gewesen waren. Urkundliche Erwähnungen, politisches Geschacher...die Geschichte Corveys ist lang und facettenreich und wir waren entsprechend erschlagen, als wir wieder draußen angekommen waren.
Gut, dass man das Kombiticket mit der Landegartenschau nicht am gleichen Tag abfeiern musste.
Eigendlich wollte ich im Urlaub zusammen mit meinem Vater und meiner Tante über eine Reisegesellschaft für 10 Tage nach Cesenatico an die Adria fahren. Der Ort liegt ein bisschen südlich von Ravenna und wir hatten geplant, mit der Bahn vor Ort dann Tagesausflüge nach Ravenna zu machen und uns mit ganz viel Zeit die antiken Mosaiken usw anzuschauen. Wie ihr bestimmt alle mitbekommen habt, hat die Emilia Romagna unter einem furchtbaren Hochwasser zu leiden. Wir haben die Tage vor dem geplanten Abflug an den Nachrichtenkanälen gehangen, geschaut, wie die Lage vor Ort immer dramatischer wurde und uns dann am Mittwoch definitiv entschieden, die Reise abzusagen. Falls man hingekommen wäre - was hätten wir da getan? Den Rettungskräften im Weg gestanden? Selbst in Gefahr geraten? Nein, das war ja alles nicht unser Ziel.
Am Donnerstag Abend kam dann der Anruf des Reiseveranstallters, dass die komplette Reise abgesagt würde, auch ohne Stornierung hätten wir also nicht fliegen können, aber so bekommen wir unser Geld für die Reise wieder, was sonst nicht sicher gewesen wäre.
Da standen wir nun, hatten uns die Zeit ja freigeschaufelt, ich noch Urlaub eingereicht - will man dann zu Hause bleiben? Das Wetter war traumhaft, der väterliche Garten erlebt seine prächtigste Zeit, so schlimm wäre es nicht gewesen. Aber irgendwas Besonderes wollten wir doch in der Zeit machen. Wir haben an Tagesausflügen herum überlegt, und irgendwann kamen wir auf die Idee, für ein paar Tage an die Weser in die Gegend von Höxter zu fahren. Kloster Corvey lockte zum Anschauen, dazu die frisch eröffnete Landesgartenschau, daneben noch ein paar Kleinigkeiten und die schöne Landschaft, die nur meine Tante noch so gar nicht kannte. (Mein Vater und ich waren schon per Fahrrad an der Weser, ich bin aber nie bis Höxter gekommen, da war bisher nur mein Vater gewesen.)
Ein Quartier zu finden war schon schwerer, durch die Landegartenschau war vieles ausgebucht, aber in Würgassen kamen wir unter. Dienstag nach Pfingsten wollten wir starten, am Montag Abend der Anruf meiner Tante. Ihr ginge es nicht gut, und sie hätte eine Freundin im Krankenhaus besucht, bei der sich erst nachher herausgestellt hat, dass die Dame Corona hatte. Dienstag früh war der Test dann auch bei meiner Tante positiv.
Statt zu dritt an die Adria zu fliegen, fuhren wir zu zweit an die Weser. Ich bin mit meinem Vater inzwischen ein gut eingespieltes Team und die Reise verlief recht harmonisch, wenn auch vom Wetter her nicht so optimal für einen Urlaub.
Wir kamen schon im frühen Nachmittag in Höxter an, haben uns die Stadt und die alte Kirche St. Kilian angesehen und bekamen in der Touri-Info den wichtigen Hinweis, auf welcher Weserseite Würgassen denn liegt. (Bei den vielen Landegrenzen spann unser Navi nämlich.) Höxter liegt in NRW, Würgassen auf der niedersächsischen Seite und Hessen grenz auch noch irgendwie rein.
Am nächsten Morgen regnete es und war trüb. Also haben wir erstmal die Pläne über den Haufen geworfen und sind nach Uslar ins Schmetterlingshaus gefahren. Dort gab es wunderschöne Falter zu bewundern und dazu absolut niedlich Zwergwachteln die dazu noch winzigkleine Küken hatten.
Auch die Pflanzen waren schön und so sind wir eine ganze Weile in dem großen Gewächshaus gewesen.
Nachmittags sind wir dann doch nach Corvey gefahren, das Meiste war da ja auch drinnen zu bewundern.
Die uralte Klosterkirche, in der innen leider der Barock zugeschlagen hat (nicht meine Lieblingsepoche),
darüber den romanischen Kaisersaal, der Friedhof mit dem Grab von Hoffman von Fallersleben, ein Innenhof mit den Gräbern der Herzöge von Corvey und Ratibor. (Für uns interessant, immerhin wurde eine meiner Großmütter in Ratibor geboren.)
Es gab einen ganzen Gang mit Hirschgeweihen, einen anderen mit den Bildnissen der regierenden Äbte, die immer mehr nach Fürsten und nicht mehr nach Mönchen aussahen, zwei Räume mit Bildern, die Franz von Fallersleben, der Sohn des Dichters, gemalt hatte, Fluchten mit eingerichteten Zimmern (hier hat König Wilhelm I übernachtet), die riesige Bibliothek mit einigen ausgestellten Werken und unglaublich viele Tafeln die erklärten, wie die Archäologen und Historiker in der Region gearbeitet haben und welche Zeugnisse bis in die Jungsteinzeit in der ganzen Region zu finden gewesen waren. Urkundliche Erwähnungen, politisches Geschacher...die Geschichte Corveys ist lang und facettenreich und wir waren entsprechend erschlagen, als wir wieder draußen angekommen waren.
Gut, dass man das Kombiticket mit der Landegartenschau nicht am gleichen Tag abfeiern musste.