Pyromellas Balkonurwald

  • Es wird Zeit, sich von der Amselfamilie zu verabschieden.

    Heute ganz früh balancierten zwei dick aufgeplusterte Küken auf dem Nestrand herum. Eines hüpfte, wärend ich meinen Morgenkaffee trank, dann schon in die Hortensie, von dort einmal auf den Balkonboden und ist aber wieder hoch in die Zweige der Hortensie gekommen. Dort habe ich den Ausreißer dann mit der Kamera erwischt.

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    Seine Geschwister saßen noch im Nest.

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    Heute Abend saß wieder ein Küken im Gezweig, aber besser in den Blättern versteckt.

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    Im Nest sitzt nur noch ein Küken.

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    Unten habe ich kein Küken entdecken können, aber die Eltern werden wissen, wo sie sind.

    Genau einen Monat hatte ich jetzt die Amseln zu Gast, am 20. April lag das erste Ei im Nest. Heute, am 20. Mai sind zwei Küken ausgezogen, und ich bin recht sicher, dass die beiden jüngeren morgen den Bogen bekommen, falls das dritte Küken nicht heute Abend noch hüpft.
     
  • Ich weiß gar nicht, ob ich mir das wünschen soll. Jetzt werden bald die Pflanzen hier das Regiment übernehmen, und wenn ich größer werdende Tomaten, Bohnen und Winden anbinden möchte, alles häufiger gießen muss, dann weiß ich nicht, wie wir ein friedliches Nebeneinander hinbekommen sollen.

    Ich habe mich in diesem Monat ziemlich zurück genommen und den Amseln meistens den Balkon überlassen - so langsam hätte ich ihn gerne zurück.
     
  • Das dritte Küken ist rausgeflattert. Erst mit Vehemenz gegen die Wand gegenüber. Bis ich die Kamera raus hatte (und die Tür auf, um nicht durch die Scheibe fotografieren zu müssen) war das Küken schon weitergehüpft.

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    Das Vierte Küken sitzt derweil im Nest, das Amselhähnchen kommt sogar mal mit einem Wurm vorbei.

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    Das dritten Küken hüpft weiter und bleibt nachher an der Lücke sitzen, die nach unten führt.

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    Warten wir mal ab, ob es heute noch springt, der Vater lockte von außen schon.


    Edit: Es ist wohl doch wieder hoch ins Nest gehüpft.
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Ich finde, Amselküken gucken immer sehr entschlossen und selbstbewusst. Echte Kämpfer eben, die machen ihren Weg. Es ist so toll, wir haben dieses Jahr auch wieder einige Amseln, nachdem jetzt jahrelang eine Amsel Seltenheitswert hatte.
     
    Ich glaube schon, dass sie sich noch einige Zeit bei dir, in der Kinderstube, aufhalten werden.
    Die müssen doch noch lernen wie sie etwas zu fressen finden und was in der großen weiten Welt für Gefahren herschen.

    Ich finde es übrigens überaus interessant und amüsant, das die noch kaum Schwanzfedern haben und dann teotzdem zu dir hoch fliegen können.
     
    Ich hatte ja damit gerechnet, dass, wer einmal runtergeflattert ist, es in den nächsten Tagen nicht wieder hoch schafft. Aber die Kleinen können wohl doch schon besser fliegen als gedacht.
     
  • Das wird aber bestimmt nicht mehr lange dauern, dass sie raus in die weite Welt entlassen werden. Schön auf jeden Fall, dass du die ersten Schritte beobachten kannst. Amsel-Kino quasi.
     
  • Manches ist in der Enge der Stadt verrückterweise viel besser zu beobachten als hier auf dem Land ... ganz toll deine Amsel-Reportage, Pyro! :love:

    Vor allem die letzten Fotos stimmen mich heiter, und Bild 11 auf dieser Seite schlägt alles - ein ungekämmtes Greenhorn hält herausfordernd ein freches Schnäbelchen in die Welt, gibt's was lebensfroheres? :LOL:

    Du hast wirklich Glück, dass das kleine Federvieh sich deinen Balkon zur Lebensgrundlage erkoren hat, und sicher hast du im Umgang mit ihnen auch alles richtig gemacht, sonst hätte dieses hautenge Zusammenleben kein so schönes Ende genommen.

    (Verstehe aber auch, dass du deinen Balkon mal wieder gern für dich hättest. ;))
     
    Es ist toll und auch spannend, deinem Amselnachwuchs zuzusehen und alles hier mitzuverfolgen.
    Aber ich kann gut verstehen, dass du deinen Balkon zurück haben willst. Womöglich sind sie alle weg, wenn du nach Pfingsten heimkommst. Dann wirst du sie vermutlich vermissen :)
     
    Klar vermisse ich die Kleinen. Es war schon seltsam genug, heute beim Aufstehen kein hohes Fiiiieeep Fiiiieeep zu hören. Beim Kontrollblick zum Nest war kein Küken zu sehen, sie waren wohl deutlich vor mir aufgestanden.

    Aber dann habe ich doch noch eins entdeckt, fast direkt an meiner Wohnzimmerscheibe saß es in der Hortensie.

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    Das muss das jüngste Küken sein. Auch dieses Küken startete mit einem Test-Flatterflug gegen die gegenüberliegende Wand, war dann aber schneller wieder in der Luft als das dritte Küken gestern.

    Jetzt sitzt es ganz oben in der Hortensie und beide Eltern fliegen vorbei und locken es, damit es sich traut, nach unten zu kommen.

    Schade, dass ich jetzt zur Arbeit fahren muss, und nicht weiter Amsel beobachten darf.
     
    Vielen Dank übrigens, dass du hier so fleißig aus der Kinderstube berichtest. Da kann man direkt was dabei lernen. Hatte noch nie die Gelegenheit, die Aufzucht von Vögeln mitzuerleben.


    So direkt hatte ich es selbst ja noch nie.

    Der erste Brutversuch vor Jahren ging furchtbar schief, den hat irgendwer gefressen, als erst eines der Küken geschlüpft war. Deshalb war ich ja auch so zwiegepalten, als die Amseln wieder anfingen, ein Nest zu bauen - genau in der Astgabel, die den ersten zum Verhängnis wurde.

    Beim zweiten Mal war ich gerade die Woche, in der sie ausgeflogen sind, in Urlaub, deshalb habe ich jetzt auch das erste Mal den Auszug so direkt verfolgen können. Außerdem hatten diese Amseln einen viel weiter draußen liegenden Ast gewählt, da konnte ich von Anfang an aus der Balkontür raus, ohne meine Untermieter zu stören.

    Das war der einzige Wermutstropfen an dem Brutplatz: Dass die Eltern gleich Panik schoben, sobald ich die Balkontür angerührt habe. Dafür konnte ich aber auch durch das kleine Seitenfenster direkt ins Nest schauen.
     
    Auch das letzte Küken ist auf die Balkonbrüstung geflattert und hat sich von dort aus in den Wind geworfen. Vorher hat es mir aber noch am Vormittag gegen das Seitenfenster gesch...en. :verrueckt:(Ich wüsste jedenfalls nicht, wer das sonst gewesen sein sollte.)

    Ich habe meine eingeweichten und angekeimten Samen von Feuerbohne und Winden in den Töpfen vergraben, in denen auch schon die großen Pflanzen wachsen, dann können beide Ranken dichter wachsen.

    Ansonsten habe ich mir mal wieder einen Abstecher in den botanischen Garten gegönnt. Die Zeit der Narzissen ist vorbei, die Rhododendren haben übernommen. Und die meisten und schönsten stehen vor dem Tor im Schlossgarten und haben natürlich kein Namensschild.

    Der Taschentuchbaum blüht und pünktlich zu Pfingsten hat es auch die Bauernpfingstrose geschafft.

    Dreierlei Ginsterarten leuchten gelb, der Blauregen duftet und die erste Rose blüht an der Wand der Orangerie.

    Viel Freude beim Gucken.

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    Huch, da hat man mal eine Woche keine Zeit für nix außer Arbeit und schon sind die Amselküken auf in die weite Welt geflogen!
    Vielen lieben Dank für die tollen Fotos und Berichte, ich habe den Weg der kleinen Küken super gerne mitverfolgt.
    Und der botanische Garten ist traumhaft- wie schön, dass er schon wieder komplett offen ist!
     
    Naja, komplett offen ist der botanische Garten noch nicht wieder. Die Gewächshäuser sind seit Beginn der Pandemie gesperrt. Aber alles, was draußen ist, ist wieder zugänglich. Es stand auch ein Schild mit Maskenpflicht am Eingang, aber ich hatte zwischenzeitlich den Eindruck, dass ich die Einzige wäre, die die Maske dann auch wirklich getragen hat.
     
    Ich erwarte sehnsüchtig, dass hier wenigstens der Außenbereich der botanischen Gärten wieder öffnet. Morgen soll es soweit sein! Ich möchte unbedingt Rhododendren gucken gehen bevor sie komplett verblüht sind.

    Das mit den Masken ist wirklich ärgerlich, vor allem, da die Exemplare der Spezies, die diese hauptsächlich als Kinn- und Halsschutz benutzen am Ende auch diejenigen sind, die von Abstand halten noch nie was gehört haben. Da bin ich immer ganz froh über meine spitzen Ellenbogen :D
     
    So eng, dass man jemanden mit dem Ellbogen hätte berühren können, war es nicht. Da wird es gleich beim Bahnfahren bestimmt drängeliger.


    Welcher botanische Garten liegt denn für dich in Reichweite?
     
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