Oder wie ich im Sauerland schon gehört habe: S****** die Wand an - wobei ich da den Sinn noch nicht so richtig verstanden habe
Nun, zumindest hier im Schwabenland trifft man gelegentlich durchaus auf angeschissene Wände.
In aller Regel sind es versteckt gelegene Wände, welche durch die Öffentlichkeit wenig einsichtbar sind.
Entsprechende Wandpigmentierungen kann man z.B. an Hauswänden finden, welche durch Gebüsch verdeckt sind. Oder in Tiefgaragen zwischen zwei geparkten Autos.
Nun gibt es bekanntlich Situationen, in dem ein menschliches Bedürfnis ganz unerwartet und ganz spontan, z'mal ganz groß, ganz dringlich, in jedem Fall unaufschiebbar wird.
Eine Situation, bei dem selbst dem gemütlichsten und ruhigendsten Menschen in pure Hektik ausbrechen lässt.
Manch' einer hat so 'ne Situation vielleicht schon erlebt und erkennt sich beim Lesen dieser Zeilen wieder.
Nun kann es beim verzweifelten Versuch eine öffentliche Toilette zu finden, es zu der Einsicht kommen, dass man das Problem nicht mehr länger halten kann.
Aus der Not heraus wird man dann aller Wahrscheinlichkeit nach lebhaft erfinderisch und vergisst dabei jegliche gute Sitten, entwickelt eine sprichwörtliche scheiß-egal Mentalität und sucht die nächstmögliche aber halbwegs geschützte Stelle auf, um wenigst ein kleines Fünkchen an Würde zu behalten, und entledigt sich dem quälenden Dämon.
Je nach Gegebenheiten des Umfelds kann das dann eben eine Wand sein.
Aus Situationen wie diesen ist vermutlich dann die Redewendung "scheiß die Wand an" entstanden:
Am Anfang steht zunächst ein großes Problem, welches man auf intensive oder verzweifelte Weise versucht zu lösen, bis irgendwann die Erkenntnis in den Vordergrund rückt, dass einem das Problem zu arg plagt, und die einzig richtige Lösung es nur sein kann, das Problem schnellstmöglich von sich zu schieben und los zu werden, "egal wie".