Ein Vorschlag zur Güte...
Hallo ah1st,
vielen Dank für Deine zusätzlichen Informationen.
Es handelt sich bei Deiner zu bewässernden Fläche um doch recht interessante Teilstücke, bei denen die Einzelbewässerung dazu noch unterschiedlich ausfallen muss.
Ich werde Dir hier nicht Deine Beregnungsanlage bis ins Detail konzipieren können, dafür bin ich zu wenig Profi und weiß aus eigener Erfahrung um die Besonderheiten und Schwierigkeiten. Deswegen vielleicht hier in paar Hinweise, die Deine Planung in eine gute Richtung lenken könnten.
Wie hoch ist benötigte Wassermenge?
Es sind ca. 300 qm in der Gesamtmenge zu beregnen. Beregnet man clever, dann braucht der Rasen aller 7 – 10 Tage ca. 10 – 12 Liter pro Quadratmeter. Im Hochsommer kann es schon bis zu 15 Liter pro qm sein. Mit 2,5 Kubikmeter ist die Zisterne also recht knapp kalkuliert. Wie die Nachspeisung aus dem Brunnen funktioniert, entzieht sich meiner Kenntnis. Davon hab ich überhaupt keine Ahnung. Es braucht also mindestens 3,5 Kubikmeter für eine ergiebige und sinnvolle Beregnung pro Woche (Schafft das die Zisterne und der Brunnen?)
Wie viel Wasser pro Fläche?
Da die Flächen sich an unterschiedlichen Stellen im Garten befinden, wird auch der Wasserbedarf unterschiedlich sein. Sinnvoll ist auf jeden Fall eine Planung nach der Sonneneinstrahlung. Östliche oder nördliche Anteile benötigen weit weniger Wasser als südliche. Dabei ist nicht nur das eigene Grundstück entscheidend, sondern auch die Bepflanzung des Nachbargrundstückes zu berücksichtigen. Hohe Sträucher oder Bäume in Nachbars Garten oder ein Schuppen, der auf der Grundstücksgrenze steht, reduzieren durch ihren Schattenwurf den Bedarf enorm. Man sollte somit die einzelnen Stränge nicht nach der Geografie des Gartens, sondern vorrangig nach dem Wasserbedarf der einzelnen Flächen planen. Somit wird vermieden, dass die eine Fläche (zum Beispiel die östliche) ersäuft, während die südlich gelegene Fläche noch ein paar Liter benötigen könnte. Unter Berücksichtigung dieses Aspektes wird das ganze Unterfangen auch wassersparend konzipiert.
Ist für diese Planung genügend Druck vorhanden?
Der Wasserdruck ist nicht unbedingt aussagekräftig darüber, wie viel an den Beregnern ankommt, entscheidet doch schließlich der Durchmesser der Zuleitungen über die Verfügbarkeit am Regner. In einer der Skizzen ist sehr gut dokumentiert, dass verschiedene Leitungsdurchmesser (von 25 mm bis zu 40 mm) verbaut sind. Um wirklich sicher zu gehen, ob der Druck ausreichend ist, hilft die gute alte Wassereimermethode: Hahn voll aufdrehen, Wasser in einem 10 Liter Eimer laufen lassen, Zeit stoppen. Daraus ergeben sich bestimmte Anschlusswerte. Wie viel Wasserdruck die einzelnen in Reihe geschalteten Regnertypen benötigen, wird bei Gardena gut erklärt.
Was ergibt sich daraus für die Planung?
Die nördliche und westliche Fläche würde ich in einem Beregnungsstrang zusammenfassen. Hier ist der Beregnungsbedarf eher gering. Auf der nördlichen Fläche nahezu Null, da das Haus einen kontinuierlichen Schatten wirft. Hier kann man sich durchaus die Frage stellen, ob es nicht doch eine Wassersteckdose allein tut und man im Hochsommer hin & wieder einen Beregner aufstellt.
Bei einer festen Installation würde ich hier keinen Viereckegner empfehlen, da auf Grund der schmalen Grundfläche, eventuell schwankender Druckverhältnisse und dem Windgang – besonders im Norden – das Beregnungswasser gegen die Hauswand gedrückt wird. Das möchte keine Hausbesitzer wirklich. Deswegen eher Sprühregner, die hauptsächlich vom Haus weg berieseln.
Durch den Einbau eines Leitungsunterbrechers (Regulierstop) - Siehe hier die Artikelbeschreibung
http://www.amazon.de/gp/product/B0001E3U16?psc=1&redirect=true&ref_=oh_aui_detailpage_o01_s01
lassen sich die beiden Flächen mit nahezu ähnlicher Wasserbedarfsmenge separat beregnen, ohne dass es einen zusätzlichen Strang benötigt.
Auf der südlichen Fläche würde ich sehr wohl mit Viereckregner arbeiten, wobei die Raseneinziehungen rechts und links neben der Terrasse ein Problem darstellen. Schön wäre somit hier die Möglichkeit, 3 Regner in einer Reihe zu schalten, sollte dies der Druck hergeben, denn niemand hat so wirklich Lust, mit der Hand entlang der Terrasse noch nachzuberegnen. Meine Empfehlung sind hier die Gardena Viereckversenkregner, bei denen sich die Beregnungsbreite hervorragend justieren lässt.
Die westliche Fläche mit den Beeten würde ich von der automatischen Beregung ausschließen, denn ich hab keine Ahnung, was dort angebaut werden soll und wie viel Wasser es benötigt. Hier muss also noch klassisch handgewässert werden.
Wie sehen kannst, habe ich Dir keinen Wassersteckdosenplan, sondern einen Regnerplan vorgeschlagen. Mach es gleich richtig. Das Verlegen der Rohre macht die meiste Arbeit und ist der kostspieligste Teil, die Regner kosten im Verhältnis dazu sehr wenig. Und hast Du wirklich Lust nach einem Jahr Deinen Rasen wieder aufzubuddeln, um dann Regner darin zu versenken? Das macht keine gute Laune, ebenso wie eine halbherzige Umsetzung, bei der man trotzdem immer noch den Regner durch den Garten wandern lassen muss.
Vielleicht konnte ich Deine Überlegungen in die ein oder andere hilfreiche Richtung lenken lassen...
Gruß der Rasenmaster