Welche?
Außer, dass morgen die Sonne nicht mehr scheint kenn ich eigentlich keine, oder?
Dabei übersieht man gerne, dass hiermit noch nichts über die Energiemenge und Verbraucherpreise gesagt ist…
- Es besteht grundsätzlich immer das Risiko, das die Leistungsfähigkeit stärker abnehmen kann als prognostiziert und das die Unterhaltskosten größer als geplant sein können. Das ist eine Wette.
- Man wettet zusätzlich auf einen starken Anstieg des Strompreises (wg. Eigenverbrauch).
- Zum anderen hofft man darauf, dass die Einstrahlung während der ersten Jahre überdurchschnittlich gut ist, sodass sich die Anlage schnell amortisiert. Da die Ausgaben davon relativ unabhängig sind, steigt die Rendite dann stärker.
Hier weis man bereits ziemlich genau, wie sich der Ausblick grundsätzlich schön rechnen lässt, ohne das man in absehbarer Zeit Konsequenzen zu befürchten hat. Und zum anderen ahnt man schon, wo man zusätzlich sehr effektiv ansetzen kann, ohne das man Gefahr läuft, in 20 Jahren belangt zu werden. […]
Zur Praxis: Interessant ist neben der Frage des steuerlichen Absetzens vor allem, wie hoch man den Eigenverbrauch annimmt und welchen Anstieg des Strompreis’ man für diesen Verbrauch prognostiziert. Am Eigenverbrauch steht und fällt die Rendite.
Bewertet man den Eigenverbrauch gering, so ist auch die Rendite gering.
Ich hatte das mal durchgerechnet und mir die Daten dafür vom Wetterdienst und aus Studienabschluss- bzw. Forschungsarbeiten geholt, um nicht so sehr an den sprühenden Optimismus der Anbieter gebunden zu sein.
Ich habe für einen Standort nördlich von Hamburg (relativ geringe Einstrahlung) mit geringem privatem Eigenverbrauch eine realistische Rendite von 2… 2,6% pa. nach 20 Jahren errechnet. Mit höherer Einstrahlung, wie in Süddeutschland, kommt man im Endeffekt etwas über 3%. Für Renditen darüber muss man einen massiven Eigenverbrauch haben. Erst in der Gegend von 50% Eigenverbrauch bei weniger geflunkerter Prognose kommt man an die 6%.
Dazu kommen noch geringe Zinseszins-Effekte, da man die Ausschüttung zur ordnungsgemäßen Ermittlung der möglichen Rendite selbstverständlich irgendwo sicher reinvestiert (Tagesgeld…Staatsanleihen, oä. 20 Jahre sind eine lange Zeit), denn rumliegendes Geld gibt es grundsätzlich nicht

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Wir haben seit 5 Jahren eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, bekommen nach den damaligen Konditionen noch 46 Cent pro KW und erzielen damit eine Rendite von > 9% pro Jahr. Leichter kann man sein Geld nicht verdienen.
Von einem KfW-Darlehen haben wir seinerzeit abgesehen, da Voraussetzung war, eine Grundschuld auf das Gebäude eintragen zu lassen und das wollten wir nicht. Für ein KfW-Darlehen sprachen damals noch die Guthabenzinsen im Vergleich zu den Kreditzinsen bei der KfW. Das ist aber schon lange vorbei und die Rechnung würde heute auch nicht mehr aufgehen.
Mit einer 5 Jahre alten Anlage erzielt man keine +9% Rendite pa. Nach 5 Jahren hat man nicht mal seine anfänglichen Aufwendungen wieder drin, also ist die Rendite negativ…
„Rendite“ bezieht sich auf die Gesamtlebensdauer und nicht auf den momentanen Ertrag.
Wenn die Anlage final ablebt und verschrottet wird, dann kann man die Aufwendungen gegen die Einnahmen rechnen.
Erst dann kann man die gesamten Ausgaben (das schließt natürlich auch Kosten wie Instandhaltung, Demontage und Entsorgung mit ein) gegen die gesamten Einnahmen (inklusive der Ersparnis durch den Eigenverbrauch) rechnen und so die Rendite bestimmen.
Zum anderen ist die Prognose von sehr hohen Renditen grundsätzlich mit sehr hoher, ungleich größerer Unsicherheit behaftet, weil diese Prognosen maßgeblich auf der Strompreisentwicklung (Ersparnis durch Eigenverbrauch) fußen und diese Entwicklung nur sehr unpräzise vorhersagbar ist.
Die Prognose ist umso genauer, je geringer der angenommene Eigenverbrauch ist, (also umso genauer, je niedriger die zu erwartende Rendite ist.)
-Till