Pfirsiche schmecken total bitter

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15. Sep. 2015
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Hallo allerseits,

bin vor nunmehr 5 Jahren in ein Haus mit Garten gezogen und habe mir vor drei Jahren einen Apfel- und einen Pfirsichbaum (weiß leider die Sorte nicht) zugelegt. Stehen ca. 5 Meter auseinander.

Der Pfirsichbaum hatte letztes Jahr schon so ca. 30 Früchte, die aber nicht allzu groß wurden. Der Baum war dabei 1,7m hoch mit 2 Seitentrieben. Die Früchte waren sehr klein, optisch normal, haben aber bitter geschmeckt.

Nun ist er dieses Jahr gut gewachsen, 4 Seitentriebe, knapp 3m, ca. 120 Früchte, musste ihn schon stützen wegen des Gewichtes. Anzumerken wäre noch, falls das der Grund ist(?), dass er im Frühjahr die Kräuselkrankheit hatte, die ich, sofern ich das beurteilen kann, erfolgreich bekämpft hatte (befallene Blätter abgeschnitten und Essig-Wasser-Mischung, Kapuzinerkresse am Boden).

Nun habe ich die ersten Pfirsiche geerntet (Größe und Optik normal) und sie sind wieder total bitter.

Der Apfelbaum hatte dieses Jahr auch schon Früchte, ca. 15 und die sind in Ordnung und sehr lecker. Kräuter in der Nähe (Kapuzinerkresse, Pfefferminze) schmecken auch normal.

Hat jemand eine Ahnung was das sein könnte?

Herzlichen Dank im voraus.
 
  • "kernechte" Pfirsiche (Weingartenpfirsich, Weinbergpfirsich, Kernechter, Blabla) sind nicht *wirklich* kernecht. Auch bei der Selbstbestäubung findet eine Rekombination des Erbguts statt (nur sind eben Mutti und Vati der selbe Baum).
    Da die "Ursorte", aus der die vermeindlich kernechte Sorte durch Inzucht entstanden ist, ziemlich sicher eine Hybride war (weil viele nützliche Mutationen auf einem Haufen schon ein recht merkwürdiger Zufall wären), sind auch alle Inzuchtnachkommen Hybriden. Nur eben mit jeder Generation in etwas weiter stabilisierter Form.
    Je nach dem, was da an "wildem" Erbgut von Mutter Natur so zusammengewürfelt wird, kann der "kernechte" Pfirsich durchaus bitter sein... der ist dann einem Wildling etwas ähnlicher.

    [Kräuselkrankheit] erfolgreich bekämpft (befallene Blätter abgeschnitten und Essig-Wasser-Mischung, Kapuzinerkresse am Boden).
    Der Befall findet bereits im Winter statt, wenn mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen die Knospen schwellen. Alles was danach passiert, bringt leider rein garnichts und hat mit Bekämpfung nichts zu tun.
     
    Hallo,

    und noch ein Hinweis für eine Verbesserung der Fruchtqualität. Ein junger Pfirsichbaum, dessen Krone noch im Aufbau ist, dürfte mit 120 Früchten deutlich überlastet sein. Dafür spricht auch das weitere von Dir genannte Symptom der Notwendigkeit von Aststützen.

    Gerade bei Pfirsich und Aprikose ist es unbedingt erforderlich, die Fruchtlast erheblich auszudünnen, sprich die jungen Früchte teilweise zu entfernen, um bei den übrigen Früchten eine gute Qualität zu erzielen. Das fehlende Ausdünnen ist ein häufig gemachter Fehler mit der Folge von kleinen und sauren Früchten, Astbruch und auch einer frühen Vergreisung gerade von Pfirsichen.

    VG
    carot
     
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