aus dem grund meiner geringen Erfahrung frage ich ja nach! es scheint, als gäbe es zu dem thema verschiedene meinungen. ich habe das thema gegoogelt und auch dadurch keine eindeutige aussage erhalten. daher frage ich hier im forum nach!
Hallo trulli-trulli,
zu fast allem gibt es verschiedene Meinungen... Es gibt auch zu allem verschieden kompetente Meinungen und es gehört zur Kunst der Informationsauswertung zu erkennen, welche Äußerungen brauchbar und nützlich sind...
Früher kaufte man sich ein (Fach)Buch und durfte in Sachfragen in einem gewissen Umfang dem Renommee von Autoren und Verlagen vertrauen. Heute kann (und darf) sich jeder zu allem öffentlich äußern und das macht es etwas schwerer, sachliche Richtigkeiten zu überprüfen. Nicht immer ist erkennbar, welches Interesse, welche Kompetenz und ggf. welche Blauäugigkeit bewusst oder unbewusst hinter einer Meinung steht.
Jetzt aber zu den Regenfallrohren:
Das sind i.d.R. dünnwandige Blechrohre, die mehr oder weniger fest und mehr oder weniger dicht senkrecht vor Wänden stehen. Sie sind meist um 10 cm dick und schon aus diesem Grund keine ideale Kletterhilfe für Kletterpflanzen, denn bestenfalls Schlingpflanzen bewachsen runde Vertikalstrukturen dieses Durchmessers.
Dazu müssen sie das Rohr umwinden, was allerdings bei manchen Arten auch am geringen Abstand des Rohres zur Wand scheitert (Umlaufenden Triebspitze wird durch Wand am "Weiterdrehen" gehindert). Wenn das doch klappt, ist häufig der Abstand zwischen Fassade/Wand und Rohr so klein, dass es durch Dickenwuchs an dieser Stelle zu Zwängungen kommt. Diese Zwängung wird i.d.R. zu Beschädigungen des Rohres führen, auch wenn es nicht von dicker werdenden Trieben gefaltet wird. Die Zwängung kann aber auch dazu führen, dass sich die (meist nur eingeschlagenen) Halter lösen oder auch an bestimmten Wetterschutzschichten (z.B. Putz auf WDVS) Risse verursachen. Unter Bewuchs bleiben solche Beschädigungen häufig längere Zeit unentdeckt und im Falle von Undichtigkeit kommt es gelegentlich sogar zu kompletter Durchfeuchtung einer Ausßenwand.
Ebenfalls sehr häufig sind begrünte Fallrohre nicht fähig, das Pflanzengewicht und/oder die erhöhten Windlasten zu tragen.
Im Falle von Rohrverstopfungen behindert ein Bewuchs des Fallrohres jede Reinigungsarbeit.
Die Liste ließe sich fortführen, aber die Kurzfassung lautet: Fallrohrbegrünung ist Unsinn!
Wer sie empfiehlt hat vielleicht "ein Herz für grüne Wände" (aber keinen Verstand) und/oder glaubt dass jede lineare Vertikalstruktur als Kletterhilfe geeignet ist. Manch einer will das auch glauben machen....
Egal welches Motiv hinter solch kontraproduktiven Empfehlungen steckt - sie taugen nichts und bereiten in der Praxis jede Menge Verdruss.
Grüße
TB