zum Glück…
… kennt Ihr die afrikanische Küche nicht. Wo beim Chinesen, wohl nur dosiert Glutamat verwendet wird, da hauen die das Zeugs gleich säckeweise rein.
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Einmal war ich nach einem Besuch beim Chinesen in Venlo/NL am ganzen Körper rot gescheckt wie ein Leopard, merkte aber nichts davon, kein Jucken oder so, nur der schockierende Blick in den Spiegel offenbarte es.
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Leider ist Glutamat inzwischen in unseren Lebensmitteln dermaßen alltäglich, dass man dem Problem mit der Verteufelung von China-Restaurants kaum beikommt. Beim Blick in viele Küchen: Jede Menge fertige Saucen im Kühlschrank, div. Gewürzmischungen, Salat- und Saucenmischungen, Streichkäse mit Kräutern(+++?), Wurstsorten mit abenteuerlichen Inhaltsstoffen, sonstige Brotaufstriche, im Sommer Grillfleisch mit dubiosen Fertigmarinaden, Dosenfisch in Pampe, Kekse und Kuchen mit langen Listen an Backtriebmitteln und "Stabilisatoren", Yoghurts und andere Milchspeisen mit "naturidentischen" Aromastoffen usw.
Also wirklich, der Gang zum Chinesen ist absolut verzichtbar, jeder deutsche Supermarkt ein Horrorkabinett. Menschen früherer Jahrhunderte hätten wahrscheinlich keine heutige Durchschnittsmahlzeit überlebt.
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Seitdem die meisten China-Restaurants mit preisgünstigen Buffets eine gewisse Klientel mit nicht unproblematischen Essverhalten anlocken, empfinde ich den Besuch dort allein schon deswegen als verzichtbar.
Wir gehen allerdings sehr gerne asiatisch essen, haben einen hervorragenden Thai in der Nähe und besuchten gestern mal wieder "Little Tokyo" (Düsseldorf) um dort in einem der zahlreichen sehr guten japanischen Restaurants Sushi zu essen. Bisher stets ohne negative Folgen, vor allem jedesmal ohne dieses fiese Völlegefühl, was sich nach dem Besuch eines griechischen Restaurantes fast immer einstellt. Wo es dort früher frische Vorspeisenplatten und viel guten Meeresfisch gab, wird heute fast alles durch die Friteuse gezogen, Berge von minderwertigem Fleisch aufgetischt und auf die früher obligatorische feine Würzung auch meist verzichtet (was auf Italiener ebenfalls zutrifft), offenbar ist man dort der Meinung, der Durchschnittsdeutsche nimmt die Kräuter sowieso nicht war, es kommt in erster Linie auf die Fleischmenge (Belagdicke bei Pizza) an.
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Wenn man gerne asiatisch kocht, die Möglichkeit hat, alle Zutaten frisch zu besorgen, keine fertigen Gewürzmischungen, sondern nur Einzelgewürze oder frische Kräuter/Chillis/Ingerwerknollen/Zitronengras etc. benutzt, bekommt man absolut authentischen Geschmack wie im guten Restaurant hin, ohne sich der Gefahr negativer Folgen durch Glutamat auszusetzen.
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Ja, wir haben auch "Würzfee" im Haus. Meine Liebste brachte es kürzlich von einem Gartenmarkt in einem Schlosspark in der Nähe mit. Ich persönlich halte es für genau so verzichtbar, wie andere Mischungen an Brühe oder Würze, vor allem nervt mich der wilde Mix an m.E. gar nicht zusammenpassenden Kräutern und anderen Gewürzen.
Wie schnell kann z.B. dominanter Dill-Geschmack einen Salat oder ein ganzes Essen verderben, wie schnell schmeckt feines Gemüse nach Maggi-Einerlei? Klar entspricht genau das unseren typischen Geschmacksgewohnheiten, aber genau darauf baut Glutamat ja auch auf. Der Renner in großen Asia-Shops, z.B. Onkel Ho's Supermarket in Düsseldorf/Köln: Rein vegetarische Nachbildungen von Fleischnahrung. Inkl. Fleischfasern und Hähnchen-Gänsehaut oder Naturdarm-Wurstpelle und natürlich alles voller Glutamat! Pervers!
Aber: Was sollen dann die "vegetabilen" Leberwurstimitationen aus Reformhaus/Bioladen???