Neuling will Gemüsegarten anlegen

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Kosta

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04. Okt. 2011
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Hallo alle zusammen!!

Ich habe seit einiger Zeit einen Schrebergarten.
So nun hat mich das Gartenfieber gepackt und ich möchte unbedingt einen eigenen Gemüsegarten anlegen mit Tomaten, Gurken, Zucchini, ... . Nur habe ich einen sehr sehr harten Boden, beim umgraben kamen da richtige harte, steinförmige Brocken raus. Ich habe mich schon bisschen erkundigt aber jeder hat irgendwie eine andere Meinung wie ich da am besten vorgehen könnte. Davor war da nur Rasen drüber. Manche meinten ich soll den Teil, den ich benutzen möchte, einfach umgraben und die Kälte im Winter wird den feiner machen, nur düngen oder ähnliches soll ich ganz verzichten. Andere wieder meinten ich solle jetzt schon Bodenaktivator benutzen und kompost und Kuhdung darauf verteilen. Andere wiederum ich solle Gründüngungspflanzen benutzen ... . Kann mir vielleicht jemand sagen wie ich anfangen soll und wann ich am besten kompost, dünger ... verwenden soll beziehungsweise neue Erde aus dem Baumarkt unter mischen soll ?? Außerdem habe ich überlegt eine Bodenanalyse machen zu lassen habe eine im Internet für 20 Euro gefunden, weiß aber nicht wie sinnvoll das wäre. Ich danke schonmal allen im vorraus.
 
  • Servus,

    wenn ich ein bisserl weiß, was das fuer ein Boden ist oder wo das ist, kann ich mehr sagen als eine Billiganalyse, die nichts von Bodenkunde und Pflanzenbau vermittelt sondern nur ein paar oberflächliche Meßwerte aus der Lösung, die von einer Mischprobe gewonnen wurde.
     
    Also ich würd mal sagen das es ein Lehmboden ist, wenns Regnet wird der richtig matschig und bei trockenzeit richtig hart wie Stein! Und der Garten befindet sich an einem Weinberg fast an ganz oben, ist also relativ gerade und ich denk mal da wurden früher vielleicht mal vor zig Jahren auch trauben angebaut. Der befindet sich ausserdem in Stuttgart. So ne Bodenanalyse wäre also nicht unbeding notwendig ? ich weiß halt auch nur nicht was ich düngen könnte und wann ich hab blaudünger humus(auch schon jetzt oder nach dem Winter), ... . Vielen dank schonmal für die schnelle Anwort.:D
     
  • Hi,

    geh doch mal mit nem Stück von Deinem Boden zum örtlichen Raiffeisenmarkt, die sind meist ganz fit und können Dir konkrete Tipps geben, die wir Dir hier ohne die Erde zu sehen und anzufassen nicht geben können!

    Nette Grüße
    Carsten
     
  • Hi,

    geh doch mal mit nem Stück von Deinem Boden zum örtlichen Raiffeisenmarkt, die sind meist ganz fit und können Dir konkrete Tipps geben, die wir Dir hier ohne die Erde zu sehen und anzufassen nicht geben können!

    Nette Grüße
    Carsten

    Ja, das könnte nämlich eher Ton als Lehm sein, wenn das beim Aushärten so steinhart wird. Ich komme aus einer Lehmlandschaft wo man jeden trockenen Brocken mit dem Spaten zerlegen kann. Aber in London sollte ich einmal einen alten Garten neu machen und habe das aufgeben müssen im Mai, weil da drei Monate trockenstes Fruehjahr eine Betonoberfläche aus Ton geschaffen hatten.
    In der Ecke Bad Cannstatt / Mühlhausen ist der Garten wohl nicht, wenn Sie von Lehm fuer Ton sprechen und gar nicht in die Richtung Muschelkalk: dann ist das Keuper des Karnium oder genauer Schilfsandstein, der eigentlich besser Schachtelhalmsandstein hätte heißen sollen vor der Zeit, da er jetzt einfach Stuttgart-Formation geschimpft wird.
    Relativ wenig in der Stuttgart-Formation vorkommenden Tonstein haben Sie im Garten.
    Da braucht´s den Gatsch im Baumarkt oder beim Duengerhändler, da kann ich schon vorher sagen, daß die Verkäufer dort nicht mit so einem schwierigen Boden fertig werden. Das ist eine Herausforderung fuer einen wie mich, der vor drei Jahrzehnten Bodenkunde und Pflanzenbau studiert hat - also gerade noch vor der Machtergreifung der Ökologisten.
    Bevor ich Rat verteile, möchte ich aber sicher sein, daß das tiefreichender Tonstein ist und kein oder ein nicht physikalisch trennender Sandanteil dabei ist.
     
    Es sollte zumindest von den Leuten in der Nachbarschaft erfragt werden können, ob sie diese Erde mehr als Lettenkeuper oder Stubensandstein sehen.
     
  • Weil heute und morgen die Aussaat einer Zwischenfrucht noch ganz gut möglich wäre in dieser Region mit mehr als 230 Tagen Vegetationsperiode und auf jeden Fall Biomasse in diesen vernachlässigten Schrebergartenboden gebracht werden muß, möchte ich mit den wenigen Hintergrundinformationen zumindest diesen Vorschlag machen: alles mit Triticale und Winterwicke im Gemisch einsäen in Saatstärken von 60 und 60 kg/ha. Das durchwurzelt tief, sammelt Stickstoff und ist fuer diesen problematischen Standort bestens geeignet.
     
    So vielen lieben Dank erstmal an alle für die zügigen und Informativen Antworten!!
    Also der Boden lässt sich eigentlich auch immer mit dem Spaten und bisschen Kraft umschaufeln, selbst bei trockener Zeit und ich denke das er nicht so schlimm wie der betonboden aus England ist. Nur bei einer Tiefe von ca. 30 - 40 cm wird es da schon etwas Kräftezerrender. Von einigen Nachbarn habe ich gehört, dass es ein Lehmiger Boden sein soll, nur weiß oich nicht wie gut sich sich damit auskennen oder ob es einfach ihre Vermutung ist wie bei mir. Also wäre Ihr Tipp das ich den Garten umspate (zum größten teil schon gemacht) und dann Zwischenpflanzen säe? Soll ich dann auch Humus und Kompost mit unter mischen oder erst im Frühjahr ? Außerdem haben mir viele empfohlen einen Bodenaktivator zu benutzen von oscorna, hat damit schon jemand Erfahrung gesammelt eventuell?
    Außerde befindet sich der schrebergarten in Stuttgart Nord genau neben dem Robert Bosch Krankenhaus, falls das irgendwie hilfreich wäre.

    Danke im vorraus
    Gruß
     
    Sehr gut.

    Dann ist das zumindest nicht der schwierigste Tonstein, der in Stuttgart möglich ist. Aber jetzt wäre es noch gut zu wissen, ob da wo es härter wird das irgendwie plattig wird also Schichtaggregate hervorkommen oder ob das denn doch Tonbrocken sind, die befeuchtet sich gut zwischen den Fingern formen lassen und auch Form bei längerem Rollen behalten.
    Die Zwischenfrucht ist jetzt besser Winterwicke (Zottelwicke) alleine:
    250g/a also ein halbes Pfund auf 100qm und 3cm tief gesät ohne Bodenbearbeitung und ohne Kompostgabe einfach in den Boden gestochen mit einem spitzen Gegenstand und einzeln die Körner versenkt, zukratzen und andrücken.
    Die herbstliche Bodenbearbeitung bringt jetzt als erste Maßnahme nichts: da sollen lieber die Leguminose und den Frost für sich arbeiten. Wenn Unkrautwuchs dort steht, kann das Grün mit der Sense/Motorsense weg und zum Duengen siliert werden. Wird jetzt Biomasse auf den Boden gegeben oder mit Bodenbearbeitung in den Boden gebracht, gehen gerade dort auf gut 300m in suedlicher oder suedwestlicher Exposition sehr viele Nährstoffe verloren: ein bisserl geschnitten, mit gehäckselten Zuckerstängeln (wie von der wild wachsenden Goldrute) vermischt und fest in den Eimer oder die Regentonne gestampft siliert alles Unkraut schön und macht fuer Gemuese sehr wertvolle Milchsäuregärung. Der Trick wird uebrigens auch von den Zuechtern der größten amerikanischen Kuerbisart Atlantic Giant eingesetzt: die verwenden allerdings gleich saure Milch und glauben, daß nur das Kalcium so wertvoll dabei wäre. I ch das schon in den USA erklärt, daß in Wirklichkeit nur nur Milchsäurebakterien den Boden sanieren und schädliche Bakterien verdrängen, damit alle Nährstoffe besser den Gemuesepflanzen zur Verfuegung gestellt werden. Die Amerikaner nehmen jetzt auch meine "manure silage" mehr ernst als die Ökoeuropäer, weil letztere mit meiner besseren Biomasseaufbereitung keine Konkurrenz zum Ekelkompost zulassen wollen. Meine Silagen stinken auch nicht, weil ich sie mit ein bisserl Dolomitgesteinsmehl oder Kesselsand abbinde und sie angewelkt eingelagert auch eine gute Gärung machen. Ich siliere sogar Huehnermist mit.
     
    Sehr gut.

    ...dort steht, kann das Grün mit der Sense/Motorsense weg
    QUOTE]

    Ach, da war doch bisher Rasen: einfach ohne Fangkorb mähen und einen Tag liegen lassen, dabei einmal wenden und dann silieren. Heute geht das ja noch mit der Direktsaat in die kurz gemähte Grasnarbe, aber nächste Woche ist´s auch fuer die Wicke zu spät.
     
  • Wow ich hab da wohl richtig Glück gehabt bist ja ein richtiger Experte!:grins:
    Also muss ich nicht unbedingt alles umgraben einfach nur ein 3 cm tiefes Loch und rein mit dem Samen. Und welchen Abstand sollen die Samen zueinander haben ? Das mit dem Sielieren hab ich nicht ganz verstanden hört sich aber richtig interessant an !! Unkraut undRrasen in eine Regentonne, dann plattdrücken und dann ?? Deckel drauf oder offen lassen und fehlt da noch was? Bin leider noch ein richtiger Neuling ;)
     
  • ich hoffe diese Bilder sind hilfreich ! :
     

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    So hab mir Samen auch vorhin schon bestellt, denke aber die brauchen 2 bis 3 Tage, wäre die Aussat dann immer noch möglich ? Oder müsste ich dann andere Gründüngunspflanzen wählen ? Wäre dafür eventuell auch eine Aussat in Töpfen zuhause möglich und dann ins freie setzen, wenn es schon zu spät fürs direkt säen ist ???
    Danke im vorraus
     
    Wenn jetzt noch Gründüngung gesät wird, ist die Auswahl sehr stark eingeschränkt. Und der basische Boden schränkt noch einmal stark ein (auch später beim Gemüse, wo bei Kürbis z.B. mit Eisensulfat in Düngersilagen das pH abgesenkt werden könnte).
    Und weil´s so ein schwerer Letten ist, ist die Auswahl ganz auf die Winterwicke reduziert, die schon direkt gesät werden muß, zumal jetzt bei den trockenen Verhältnissen keine Bodenbearbeitung zur Schaffung eines feinkrümeligen Saatbettes möglich ist.
    Damit die Aussaat nicht Kreuzschmerzen macht und frustriert (wenn Direktsaat ohne Mechanisierung gemacht wird), könnte ganz einfach der kleine Gartenrechen / Harke von Gardena (Art.Nr.: 3176-20) genommen werden, um schnell auf einen Streich zehn Löcher zu stechen (zur Not wird mit dem Fuß quer über die Harke gestellt gedrückt) und mit der anderen Hand in nur jedes zweite Loch ein Wickenkorn fallen zu lassen, ohne daß das Loch wieder zugekratzt wird.
    Einfach in einer Reihe den 25cm breiten Rechen weiter setzen, um so auf einen Meter Reihenlänge 20 Körner zu legen. Da kann man sich ein Sackerl Körner umhängen und immer gleich welche fassen, wenn man eingestochen hat, oder man macht sich eine Reihe fertig und sät dann vielleicht schneller jedes zweite Loch auf die ganze Gartenbreite ein.
    Das ist aber schon eine richtig harte Arbeit bei diesem Letten-Keuper, wenn da die Reihen im Abstand von 10cm gemacht werden, damit 200 Körner auf den Quadratmeter kommen. Weniger Arbeit wär´s mit ganz engem Abstand (in jedes von der Harke gemachte Loch wird gesät) in der Reihe und 20cm Reihenabstand.
    Wenn davor kurz gemäht wird, braucht danach nur billiger Maurersand über die Fläche gestreut und mit dem Rücken der Harke ein bisserl verteilt werden, bis der Eindruck entsteht, daß eh genug in die Löcher gefallen ist.
    Dieser Boden braucht den pH-senkenden und lockernden Sand und die Saat geht schneller auf, wenn sie nicht im Letten ersticken muß.
    Freilich geht nächste Woche im warmen Stuttgart die Wickesaat noch gut.
    Im Herbst wächst das halt nimmer so hoch wie bei einer vier Wochen früheren Aussaat, aber die kommt in dieser Gunstlage im Frühjahr sehr bald.
    Ich beneide euch da drüben im Westen immer wegen dem atlantischen Einfluß, der bei uns östlich vom Chiemsee nur noch bei wenigen Wetterlagen zu spüren ist.
    Silieren beschreibe ich, wenn ich mehr Zeit habe.
    Bei der Harke / kleinem Gartenrechen würde ich bei so einem schweren Boden keine breitere Version nehmen als diesen aus dem Gardena-Kombisystem, das eine gute Basis mit nur einem Stiel für viele kleine Geräte im neuen Garten ist.
     
    Ich habe jetzt einmal geschaut, wer da Sand liefern könnte und bin auf die Rhein-Main-Donau-Kies in der Friedemannstr. 10 in Stuttgart gekommen.
    Die haben eine Internetpräsenz, und da habe ich den Kiessand 0-8mm gefunden, der wohl am besten geeignet und auch billig sein dürfte.
    Damit sich ein Transport lohnt und nicht alle Jahre wieder Sand für diesem tragisch schweren Boden geordert werden muß, würde ich halt gleich einmal 2t/a oder mehr kaufen.
    Das Material kostet wahrscheinlich eh nur 6€/t herum, so daß beim Bezug von nur einer Tonne der Transport vielfach teurer wäre und bei einem vollen LKW vielleicht der Transport ganz billig gemacht wird.
    Jetzt ist nur das Problem, ob im oder am Schrebergarten der Kiessand abgekippt werden kann und zum Einarbeiten über Jahre dann auch dort auf dem Haufen liegen darf.
     
    Ok danke schön und super Idee mit der Hacke, da spar ich mir ja ein haufen arbeit ;)
    Ja bei uns haben wir auch das Vergnügen, dass ziemlich oft die Sonne scheint :grins: Dieser Frühling zum Beispiel war einfach genial, die Nachbarn haben mir erzählt, dass die Bäume selten so viel Frucht getragen haben wie dieses Jahr, da ist sogar ein Baum umgekippt weil er mit Äpfeln voll beladen war.
    Wow das ist aber echt lieb von Ihnen das sie mir sogar den Sand lieferant auswählen !! Da bekomme ich ja richtig Hoffnung das was aus meinem Bode werden kann. Nun meine Nutzfläche ist ca. 30m² groß das bedeutet dann 600 - 700 Kilo Sand nur mit dem LKW wer es ein Kleines problemchen weil man dnan nicht einfach auskippen könnte ... aber da werde ich mir schon was ausdenken!! Aber jetzt für den Anfang reicht ein bisschen Sand um die Samen abzudecken ! Eine frage, wäre es ziemlich naiv von mir zu glauben, dass ich schon im nächsten Jahr Tomaten, Gurken und Zucchini pflanzen könnte oder wäre es machbar ? So dann hoffe ich es hört bald auf zu regnen und dann kann ich endlich die winterwicke säen ;)
     
    Ok Hacke, ca. 30m² groß das bedeutet dann 600 - 700 Kilo Sand nur mit dem LKW wer es ein Kleines problemchen weil man dnan nicht einfach auskippen könnte ... aber da werde ich mir schon was ausdenken!! Aber jetzt für den Anfang reicht ein bisschen Sand um die Samen abzudecken ! Eine frage, wäre es ziemlich naiv von mir zu glauben, dass ich schon im nächsten Jahr Tomaten, Gurken und Zucchini pflanzen könnte oder wäre es machbar ? So dann hoffe ich es hört bald auf zu regnen und dann kann ich endlich die winterwicke säen ;)

    Der Neuling glaubt wohl nicht, daß das wirklich Harke heißen sollte:
    Harke wird aber oft mit Hacke verwechselt.
    Ich meine eine Harke oder Kleinrechen, und da habe ich das schmalste der fünf Modelle von Gardena vorgeschlagen, weil mit dieser Rechen/Harke mehr ein Bodenbearbeitungsgerät sein wird als Rechen und auf diesem Boden oft sehr viel Kraft eingesetzt werden muß, die halt auf 25cm mächtiger wirkt als auf 36 oder gar 48cm Arbeitsbreite.
    Nächsten Dienstag wird´s eh warm, am Mittwoch wieder kühler, und immer ist´s windig, so daß am wieder wärmeren Donnerstag ein schönes Wetter zum Einbringen des Sandes wär, wenn am Dienstag gesät wurde. Aber wer hat schon immer Zeit für das beste Wetter.
    Mit Gurken ist es relativ leicht auch auf diesem schweren basischen Letten, aber mit der Kürbisfrucht Zucchini müssen wir uns wirklich anstrengen, was mir aber als Herausforderung sehr willkommen ist, weil ich heute Samen von einem sensationell großen Exemplar aus 2010 bekommen habe und den gerne als Pionierfrucht auf Ihrem neuen Gartenboden empfehlen möchte.
    Wir können einen internationalen Vergleich machen: unser kleiner Sohn wird bei den österreichischen Großeltern auf einem auch bisher vernachlässigten Zementmergel-Letten, der sehr arm an Humus ist.
    Das ist im Boden der Irrsbergschicht über dem Altlengbacher Sandstein direkt vergleichbar mit Ihrem basischen Letten in Burgholzhof.
    Ich mache den Marrow 110,5 Jager 10 (Marrow steht für den Competition-Zucchini, 110,5 für die Pfund welche hier rund 50kg entsprechen, Jager ist der Züchter der auch sehr große Atlantic Giant Kürbis macht, und 10 für 2010) auch noch in Niederbayern auf leicht saurem Lehm und werde wahrscheinlich den größten bekommen - aber ich bin ja auch der Ideengeber und will ihn nur meiner Mutter schenken, weil die mit normalen Zucchini schon immer so gerne einmal einen auswachsen und möglichst groß werden lassen hat.
    Ich bin ein bisserl überrascht, daß Ihr Schrebergärtlein gar so klein ist. Freilich lohnt da der LKW nicht, aber man kann sich bei diesen Verhältnissen auch mit ebenfalls unter diesem Letten leidenden Schrebergartlern zusammentun, um vielleicht dauerhaft Sand vor dem Areal zu bunkern.
    Holen sie sich aber mit dem Autoanhänger etwas, passen Sie bitte mit dem zulässigen Höchstgewicht auf, weil das beim Sand gerne übersehen wird. Sie brauchen nächste Woche zum Einrechen über der Saat ja nur 100kg, wenn Sie das mit der Hand über die Saatreihen bröseln. Und wenn Sie sich irgendwann einmal eine halbe Tonne auf dem Gelände auf Halde legen, haben Sie zwei Jahre lang bei jeder Bodenbearbeitung oder Saat etwas zur Verfügung.
    Die Winterwicke kann bei Ihnen ja auch noch den ganzen April über stehenbleiben und den Boden gut durchwurzeln. Und dann würde ich auch nur die Pflanzstellen für Gurke und Zucchini frei mähen und mit Eisensulfatpflanzenmist auf die Stoppel gestreut umgraben, während die übrige Fläche noch von der Wicke überwuchert bleibt, bis das Gemüse nach und nach diesen Platz braucht. So haben Sie immer allen Boden aktiv bewachsen. 2013 pflanzen Sie dann auf die Stellen, die 2012 am längsten mit Wicke bewachsen waren, dann haben Sie auch einen Fruchtwechsel und nicht die Gurke und Zucchini wieder in eigenen alten Wurzelgeflechten mit diese liebenden Schadorganismen.
    Der 110,5 Jager 10 ist im Inganashop noch erhältlich.
    Eine Gurke habe ich von Deaflora und mache auch diese auf saurem Lehm wie auf basischem Zementmergelletten: die kurze kugelrunde Gurke "True Lemon" mit für Gurken untypischem zitronig frischem Aroma und einer eleganten Süße.
    Auf dem warmen Weinberg werden Sie damit viel mehr Ertrag haben als wir in Bayern und Östrreich, wenn Sie mit dieser Delikatesse anfangen wollen.
    Ich möchte Sie auch noch zum Anbau von Kohl ermuntern: sehr sicher gedeiht der grüne und künstlerisch herausragende Blumenkohl "Romanesco Italia" auf Ihrem schwierigen Boden, wenn er viel Pflanzenmist hineingestopft bekommt.
    Nach dem EHEC-Skandal darf jetzt allgemein ein Trend gegen den unbehandelten frischen Tiermist einsetzen, der bisher gerne zu Romanesco gegeben wurde. Ich propagiere seit drei Jahrzehnten die Denaturierung und vielfältige Entschärfung der Exkremente unserer Nutztiere (was uns ja in Dänemark auch gelungen ist) und die Abkehr von den verpilzten Komposten, aber da war die durchmarschierende Ökoelite ganz gegen mich Hygieneapostel.
     
    Weil Ihr Gärtlein in einer sehr hagelgefährdeten Region einen sonnigsten Standort hat, bin ich am Überlegen, ob ich Ihnen ein Glasdach aufschwatzen soll für Tomate und Aubergine. Nein, nein, das machen wir mit Hagelschutznetz und stabilen Pfosten. Das muß gescheit gespannt sein, damit es selbst unter der Last eines viertelstündigen Bombardementes mit 2cm großen Körnern nicht auf die Pflanzen gedrückt wird. Auch wenn nur mehr 85% des Lichtes zum Gemüse dringt, muß man feststellen, daß Sie Sonne genug haben und in der Mittagshitze die Reduzierung mehr Photosyntheseleistung also mehr Ertrag bei größerer Pflanzengesundheit erlaubt.
    Freilich könnten auch 30qm gleich ganz mit Hagelschutznetz überspannt werden, und Sie hätten viele andere Probleme gelöst (Vögel und Fledermäuse können auch übertragbare Krankheiten an Gemüse bringen). Vielleicht aber kommt Ihnen das dann wie in einem Käfig vor und Sie wollen lieber doch nur ein paar Quadratmeter Tomaten und Aubergine schützen.
    Zur Zucchini sollten Sie eh Basilikum im Mischkultur säen (ich halte nicht viel von Mischkulturen, aber die funktioniert), und dann brauchen Sie nur noch den Mozzarella kaufen für das beste Sommeressen, wenn Sie eine schöne Marmande Fleischtomate geschützt anbauen.
    Nehmen wir einmal an, Sie überspannen sieben Tomaten und sieben Augerginen, die im Abstand von einem Meter zwischen drei Meter langer Tomaten- und Auberginenreihe gepflanzt sind, dann machen Sie dafür ganz einfach zwei X aus drei Meter langen Holzlatten (40x60mm) und verbinden die mit einer drei Meter langen Dachlatte gleichen Querschnittes in den Kreuzungspunkten. Setzen Sie vier verzinkte Einschlaghülsen mit Pfostenschuhen in 150cm Abstand neben den Enden der Tomatenreihen. Wurzel aus 3 geteilt durch 2 mal die Seitenlänge des gleichseitigen Dreieckes: 1,73:2x1,5=0.865x1,5= 130cm. Und weil wir zwei Dreiecke übereinander haben, sind das 2,6m über den Pfostenschuhen und rund 2,7m über dem Boden.
    Da haben die Tomaten auch den Raum, weit über zwei Meter hoch zu wachsen, ohne daß sie vom durchhängenden Hagelschutznetz belästigt werden.
    Das Hagelschutznetz kann in der Größe 3x10m gekauft werden.
    Von den oberen Enden des X werden zum den Pfostenschuhen senkrecht herunter 3m lange Latten (30x50mm) geschraubt: 40mm beim X und 30mm der senkrechten Ecken passen schön in die 71x71x750mm Einschlaghülsen.
    Die Verschraubung am oberen Ende darf nur mit einer sauber unterlegten A-Leiter gemacht werden, auch wenn der Boden scheinbar so fest ist, daß die Leiter auch ohne eine griffige Platte darunter stehen könnte.
    Erst nach der Verschraubung wird der Überstand der Ecklatten abgesägt oder auch stehen gelassen, wenn die Tomaten und rankende Bohnen ganz viel Platz haben sollen. Ich habe nächstes Jahr die weiße Feuerbohne Bulgarische Schneekönigin zwischen Marmande und Striped Toga (eine sehr empfehlenswerte Delikatesse ist diese orange Aubergine mit grünen Streifen).
    Starke Wäscheleinen werden oben rundum von Eck zu Eck durch Bohrungen an den X-Enden gespannt (jede Länge einzeln verknotet).
    Von den 10m Hagelschutznetz werden zweimal 150cm (evtl. ein bisserl mehr) abgeschnitten und randverstärkt für die fest zu montierenden X-Seiten und die restlichen 7m mittig mit schlappem Bereich oben in der Mitte, der mittig zur Längslatte in der Mitte zwischen den X abgespannt wird.
    Für den leichten Zugang zum Gemüse kann in beliebiger Höhe an den Längsseiten das Netz fix gespann werden, wo man noch durchgehen oder -schlüpfen will, und ganz unten wird eine Öse zum schnellen Öffnen aus den Haken in den Ecklatten genäht.
     
    Oh tschuldigung ich meinte Harke natürlich ;)
    Ehm nun ja der schreber Garten an sich ist schon Größer nur ich wollte nur 30m² für Gemüse, .... zum Bepflanzen Bearbeiten, dii Pflege für eine größere Fläche würde ich zeitlich auch nicht hinkriegen. Außerdem reicht des denk ich mal für mich und meine Familie:grins:. Also wäre Gurke und eventuell Zucchini dann machbar, das freut mich! Und wie siehst aus mit der Tomate, weil die ist eigentlich mein Favorit oder müsste ich mich hier noch ein Jahr gedulden. Und danke nochmal, sie geben sich wirklich viel mühe um mir bei meinen ersten schritten zu helfen ! Find ich echt nett ! Also ich hab mir auch schon überlegt ein kleines Gitterfoliendach für die Tomaten zu bauen. Eine Frage noch wenn man von Mischkulturen spricht heißt das das man dann immer abwechselnd die 2 verschieden Pflanzen Säet, also im Prinzip 1. Loch Planze1 2. loch Pflanze2 3. Loch Pflanze1 wieder, .... oder wie sind die anzuordnen? Außerdem wollte ich noch wissen wann sollten dann die restlichen Winterwicken weggemähtwerde im Frühling 2013 ?
     
    Oh tschuldigung ich meinte Harke natürlich ;)
    Ehm nun ja der schreber Garten an sich ist schon Größer nur ich wollte nur 30m² für Gemüse, .... zum Bepflanzen Bearbeiten, dii Pflege für eine größere Fläche würde ich zeitlich auch nicht hinkriegen. Außerdem reicht des denk ich mal für mich und meine Familie:grins:. Also wäre Gurke und eventuell Zucchini dann machbar, das freut mich! Und wie siehst aus mit der Tomate, weil die ist eigentlich mein Favorit oder müsste ich mich hier noch ein Jahr gedulden. Und danke nochmal, sie geben sich wirklich viel mühe um mir bei meinen ersten schritten zu helfen ! Find ich echt nett ! Also ich hab mir auch schon überlegt ein kleines Gitterfoliendach für die Tomaten zu bauen. Eine Frage noch wenn man von Mischkulturen spricht heißt das das man dann immer abwechselnd die 2 verschieden Pflanzen Säet, also im Prinzip 1. Loch Planze1 2. loch Pflanze2 3. Loch Pflanze1 wieder, .... oder wie sind die anzuordnen? Außerdem wollte ich noch wissen wann sollten dann die restlichen Winterwicken weggemähtwerde im Frühling 2013 ?

    Die Wicke kommt schon 2012 alles weg, wenn jetzt gesät wird, aber bei den viel Platz beim Kriechen einnehmenden Gurken und Zucchini kann man halt länger mit dem Wegschneiden warten, damit der Boden besser durchwurzelt wird.
    Spätestens vor dem Ausreifen sollte die Wicke immer geschnitten werden, damit sie nicht aussamt und ewig bleibt. Wird mit der Pflanzung von Gemüse nach den Eisheiligen alle Wicke auf einmal gemäht und nur direkt um Pflanzstellen auch umgegraben, kann die verbleibende Wicke schon ein zweitesmal wachsen und braucht dann nur wieder geschnitten werden, bevor sie wieder in Blüte gehen würde, dann ist sie fertig. Es bräuchte also bei den weit sich ausbreitenden Pflanzen gar nicht soviel Bodenbearbeitung gemacht werden im Frühjahr, wenn die Wicke jetzt funktioniert (wenn das Saatgut auch wirklich eine gescheite Winterwicke ist und nicht eine Sandwicke, die den schweren Boden nicht packt sondern abfriert).
    Weil die Folienverschläge für Tomaten im Schrebergarten nicht täglich mehrmals zwecks Lüftung betreut werden können, habe ich diese Möglichkeit gleich einmal ausgelassen und das machbare Hagelschutznetz vorgeschlagen, unter dem ohne Probleme im Mai 2012 Tomaten und Auberginen mit großem Wurzelballen gepflanzt werden könnten und eine kletternde Bohne in Reihe dazwischen. Das ist dann auch eine viel gepriesene Mischkultur, die von der Auberginenseite wie der Tomatenseite her mit der Stickstoff aus der Luft in den Boden und zu den Nachbarn bringenden Bohne funktioniert.
    Die andere Mischkultur wäre der Basilikum zwischen den Zucchinipflanzen in der Pflanzreihe, weil der andere Platz ist ja nicht umgegraben.
     
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