Lieber Detlev,
dieser Wertschätzungsmodus führt doch immer nur zu Missverständnissen.
Mir gelingt es einfach nicht, ganz wertschätzend zu umschreiben, was ich beim späten Lesen Deiner Zeilen dachte. Hätte ich mal gleich ganz unumwunden geschrieben, was ich an Deinem Posting total „beklimpert“ fand. Dann müsstest Du jetzt nicht nach dem tieferen Sinn fragen.
Der Rasenkobold gab nicht viel von den näheren Umständen preis, die zu seinen Sorgen führten. An Hand der vier Bilder hätte ich mir beim besten Willen kein Urteil über die Ursachen erlauben wollen. „Verbrannten“ oder auch nur im Ansatz überdüngten Rasen erkenne ich nicht. An solchen Flecken ist meistens der Übergang zur nicht betroffenen Narbe grün und kräftig. Wenn Du auf diesen Bildern wirklich einen überdüngten Rasen erkennst…. dann hat Dein Monitor entweder eine schlechte Auflösung, kein RGB Farbprofil oder Du hast einfach noch keine überdüngte Rasenfläche gesehen.
Ich sehe vertrocknete und unterernährte Grasflecken, aber ich verstehe nicht genug von Rasenpflege, um Rasenkobolds Rasen mit Ferndiagnosen in changierenden grünen Velours zu verwandeln. Du schon?
Gelegentliches Düngen, regelmäßiges Mähen und bedarfsgerechtes Wässern scheint das Gebot für die nächste Saison zu sein.
Was bringt der Rest? Wieder hat mich der Wertschätzungsmodus davon abgehalten, Dir noch deutlicher einzureiben, dass mich Deine Einlassungen zu den Vorteilen eines granulierten mineralischen Düngers ggü. einem flüssigen Dünger „irritierten“ (Wertschätzungsverstärkerturbo).
Flüssigdünger besteht aus den gleichen Stoffen wie fester Dünger
Das halte ich für eine sehr kühne Behauptung.
Hättest Du geschrieben, dass die granulierten Dünger, die Du applizierst, aus sich auflösenden Kügelchen bestehen, wäre mir der Wertschätzungsmodus leicht gefallen (Der Mann lebt auf dem Land und hat ein schwaches Internet). Die diversen Compo Floranid Sorten bspw. lösen sich nach der ersten Wassergabe vollständig auf und dennoch spricht der Hersteller von Langzeitwirkung. Vier Monate!? Wer weiß, unter welchen Bedingungen das getestet wurde. Sechs Wochen wären unter meinen Gartenbedingungen der Erwartungshorizont. Egal…
Ich fand Deinen Pauschalverriss des Flüssigdüngers ein bisschen oberflächlich.
Er wird mehrheitlich über das Blatt aufgenommen. Nur ein Teil der Düngerlösung erreicht die Wurzeln und wird dort aber auch aufgenommen. Korrekte Ausbringung ist Bedingung. Er wirkt schneller… Es gibt Gemische, die innerhalb von 48 Stunden sichtbar anschlagen. Man macht das öfter, aber es geht auch um vieles schneller. Ich halte Flüssigdünger für effektiver.
Deine Gleichnisse waren sehr bildhaft, aber irgendwie …hm …praxisfern... und weil ich das nicht gleich mit ein paar herabwürdigenden Verbalinjurien unterfüttert habe, muß ich mich nun von Dir nach dem Sinn fragen lassen? Das motiviert in Sachen Wertschätzung natürlich nicht besonders.
Ob man mit Flüssigdünger besser fährt, wird jeder für sich testen müssen. Das größte Problem ist sicher die gleichmäßige Ausbringung, dicht gefolgt von der Frage, was dem Rasen eigentlich fehlt.
Vielleicht ist eine gelegentliche Bodenanalyse für jegliche Form des Düngens hilfreiche Orientierung. In Berlin kostet das 15 EURO.
Ich fasse zusammen: Deine Rasenbilddiagnose „Überdüngung“ ist meiner Meinung nach falsch.
Deine Flüssigdünger-Einschätzung erscheint mir unzureichend und damit nicht sicher zu sein.
Meine Versuche, wertschätzend auf Postings zu reagieren, sind unverständlich.
Fazit für mich: Wertschätzung bringt nichts. Zielführender wäre es gewesen, „unklare Inhalte“ deutlich anzusprechen. Ich hätte sofort schreiben müssen, dass Dein Posting in auch wirklich allen Punkten (Herbstdünger ausgenommen) aus meiner Sicht kenntnisfern und doof ist. Wertschätzung hin oder her.
Vielleicht gelingt es uns das Thema „Flüssig düngen“ zu einem spannenden Winterthema zu machen.