Lieber Rasendoktor,
15m² muß Rasenkobold grün halten… das ist Dir möglicherweise entgangen.
Lieber Rasenkobold,
lass Dir mal den Flüssigdünger nicht ausreden. Die einen wissen nicht, was das ist, die anderen kennen Flüssigdünger nur aus gewerblichen Anwendungen.
Ich denke, dass sich die Wolf Garten Jungs ganz gut mit dem Rasen düngen auskennen und dieser Flüssigdünger gerade auf kleinen Flächen ideal ist. Größter Vorteil! Er wirkt innerhalb von 2 – 3 Tagen, da die Nährstoffe über das Blatt aufgenommen werden. Du siehst also nahezu sofort die Wirkung.
Ob nun dieser LM 100 B besonders grünen Rasen zaubert? Bei richtiger Anwendung wirst Du Deinem Rasen auf keinen Fall schaden.
Bei der Entwicklung dieser Applikationsflasche müssen die Wolf Forscher, Anwender wie Dich genau im Blick gehabt haben. Es gibt 3 Schalterstellungen: Aus, reines Wasser, Wasser mit Düngerlösung.
Mit der Schalterstellung „reines Wasser“ bestreichst Du Deine Rasenfläche zu Probe. Du kannst kurz üben, wie breit der Strahl ist und wie du den Rasen gleichmäßig bestreichst. Dann legst Du den Schalter um und düngst den Rasen. Du benetzt ihn, in dem Du ihn langsam einmal bestreichst. Weniger ist mehr. Nach ein paar Tagen siehst Du, ob Du das gleichmäßig gemacht hast und kannst es bei Bedarf wiederholen. Es gibt einen Langzeitflüssigdünger, der eine Wirkdauer von 50 Tagen haben soll. Das habe ich noch nicht probiert.
Gerade für sehr kleine Flächen halte ich Flüssigdünger für eine sehr gute Lösung.
Ja klar: Wenn Du die Flasche auf einer Stelle entleerst, wird der Rasen an dieser Stelle Schaden nehmen.
Wenn Du Deinen Rasen ein paar Sommer lang beobachtet hast, erkennst Du, wenn er Dir zuruft: Ich will Wasser oder Dünger.
Zum Stichwort Flüssigdünger im Allgemeinen:
Liebe tippgebende Rasenspezialisten ob nun Amateure, Semiprofessionelle oder Professionelle!
Alles was Ihr hier über Flüssigdüngen schreibt, scheint mir doch in hohem Maße Gelesenes oder Gehörtes zu sein. …und beim Gelesenen, wurde noch manches scheinbar falsch verstanden.
Warum beginnt Ihr Eure Einlassungen zum Thema nicht mit Worten, wie: „Ich habe gehört“, „ich glaube“, „ich vermute“.
Das größte Problem scheint mir die richtige Einordnung der Begrifflichkeit Flüssigdünger in gewerbliche und private Anwendung zu sein. Ich habe gerade eine Studie aus den 70er Jahren über die Vorteile des Flüssigdüngens in der Landwirtschaft gelesen. Damals wurden bereits 40% des Düngers in den USA flüssig ausgebracht.
Das größte Problem war/ist das Gleichmaß der Ausbringung.
Rasendoktor hat vollkommen Recht: Wenn diese „Nährsalzlösung“ ungleichmäßig aufgebracht wird, sind die entsprechenden Stellen hoffnungslos überdüngt. Gewerbliche Flüssigdüngetechnik, die genau das verhindert, scheint mir ein teures Investment zu sein.
Für den Gartenfreund haben die Hersteller daher auch eine clevere Lösung mit diesen Appliziergeräten entwickelt. Durch die Beimischung von Wasser via Gartenschlauch wird die Lösung ausgebracht. Damit wird die Gefahr der Überdüngung weitestgehend unterbunden. Mit diesen Geräten ist natürlich die gleichmäßige Düngung großer Flächen eine Frage der Geschicklichkeit. Ich übe auf schmalen 100 m² und kann sagen: Es gibt noch Verbesserungspotential, aber ich sehe gute Ansätze. Für große Flächen scheint mir diese Technik nicht geeignet.
Flüssigdünger hat keine Langzeitwirkung: Auch hier würde ich sagen: Liebe Rasenprofis, da habt ihr einfach nicht genug gelesen. Im DRG Rasenthema November 2004 fasst Martin Bocksch unter dem Stichwort „Effiziente Rasendüngung - Flüssigdünger oder granulierter Dünger“ Wissenswertes zusammen. Unter anderem weist er darauf hin, dass bei Flüssigdüngern zwischen Lösungen und Suspensionen unterschieden wird. Die Suspensionen sind es, in denen die „unsichtbaren“ Festkörper schweben, die dann für die Langzeitwirkung zuständig sind.
Mein persönliches Fazit aus eigener Erfahrung
Die Vorteile
- Schnelle, genaue Ausbringung auf kleinen Flächen
- Geringerer Materialeinsatz (1 Liter, statt des 20 KG Sacks)
- Schnelle Wirkung - der Dünger ist bereits flüssig und ein Großteil wird über das Blatt aufgenommen
- Höhere Flexibilität - lästiges Einwässern entfällt; der Rasen muß nicht trocken sein.
- Diverse Düngerarten für jeden Anwendungszweck
Nachteile
- Ausbringung - auf großen Flächen braucht die Ausbringung mit dem Applikator Übung
Ob nun Flüssigdüngen für einen Gartenfreund die Offenbarung wird, oder der traditionelle mineralische Dünger doch um vieles besser wirkt, wird jeder Gartenfreund für sich selbst entscheiden müssen. Mich stören nur diese hier vorgetragenen pauschalen, recht theoretisch anmutenden Nachteile.