Mutterboden vom Kieswerk - Ein Glücksspiel?

Pluto

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07. Mai 2007
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südl. Niedersachsen
Ich habe einige Male von 2 verschiedenen Kieswerke Mutterboden anliefern lassen. Was man bekommt scheint Glückssache zu sein. Zumindest diese beiden Lieferanten bauen bestenfalls den Sand selbst ab. Die Erden stammen wohl von Baustellen, wo der Boden abgetragen wurde.

Letztes Jahr habe ich zunächst Mutterboden aus der Heide für die Neuanlage eines Rasens anliefern lassen, weil dieser viel Sand enthält. Ich musste allerdings feststellen, dass auch viel Queckenrhizome drin steckten, was für die Rasenfläche nicht sehr zweckdienlich ist. Die Erde habe ich komplett verschenkt.

Von einem anderen Kieswerk wurde eine spezielle Rasentragschicht angeboten, die angeblich auch an Bundesliga-Stadien geliefert wird. Von dieser Erde habe ich eine größere Lieferung bekommen und nochmals eine geringer Menge, weil ich mit der ersten Lieferung nicht auskam. Die Erden hatten deutlich unterschiedliche Zusammensetzung. Während die erste fast wie purer Sand aussah, wohl viel Lehm und viel Feinkornanteil enthielt, war die zweite Erde dunkler und deutlich körniger. Der Sandanteil dieser Rasentragschichten soll laut Aussage vom Kieswerk ca. 1/3 bis 1/4 betragen. Das würde aber nur grob nach Augenmaß gemischt.

Dummerweise fand ich auch in diesen Erden Queckenrhizome, in der zweiten Erde immerhin weniger, dafür in jeder dritten Schaufel einen Teil eines zerschredderten Vogelnetzes. Deshalb ist die gesamte Erde vor Verwendung durch ein Sieb gewandert. Viel genützt hat es nicht, reichlich hier nie gesehene Unkräuter und leider auch Fremdgräser wachsen nun in dem neu angelegten Rasen.

Habe ich nur einfach keine guten Lieferanten gewählt, oder weiß man bei angelieferter Erde nie was man bekommt.
 
  • Erde ist nun mal kein Standardprodukt, sondern da wird das verkauft, was grade da ist und man hat da nicht wirklich Einfluss, woher das Zeug kommt und was da mit drinnen ist. Wäre es nicht eine Möglichkeit gewesen, mal beim örtlichen Abfallverband anzufragen wegen Komposterde. Die meisten dieser Verbände kompostieren den Biomüll - hier ist das nämlich so - und verkaufen dann die Komposterde um billiges Geld. So ein 10m³ LKW würde mich hier mit Lieferung 250,- € kosten, das nenne ich mal einen guten Preis, inkl. Zustellung versteht sich.
     
    Komposterde habe ich einen Anhänger voll in einen Teilbereich des neu angelegten Rasens in die vorhandene Erde gemischt. Man sagte mir, als Rasentragschicht wäre Kompost allein nicht geeignet.

    Dieses Jahr erneuere ich eine weiteren Teil des Rasens. Dafür habe ich Pflanzerde vom städtischen Abfallunternehmen mit ca. 25% Sand gemischt. Nach Aussage des Entsorgers noch reichlich Sand zugemischt werden um für den Rasen geeignet zu sein. Diese Pflanzerde besteht aus Kompost, Sand und lehmigen Unterboden. Letzerer war allerdings teilweise in faustgroßen Klumpen enthalten, so dass auch diese Erde zunächst durch ein feines Sieb musste. Trotzdem ist die Erde immer noch recht inhomogen mit relativ harten Körnern des braungelben Unterbodens. Bislang ist immerhin noch kein Kraut drauf gewachsen.
     
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