Muß es mal los werden...

Hallo Helga...

glaub mir, es ist sehr schwer für die Hinterbliebenen...ich spreche da aus eigener Erfahrung...es gibt nicht einen Tag seit anderthalb Jahren wo ich mich nicht frage, warum???


Liebe Grüße
Mirko...

Ach Mirko, dieses Gefühl kenn ich auch. Aber vielleicht ist es nicht so gedacht, dass wir immer auf alle Fragen die Antworten kennen? Und es hilft nichts, wütend zu sein oder die Tat zu verurteilen - ändern können wir nicht mehr was geschehen ist. Für micht ist es wohl das Recht jedes Menschen, sein eigenes Leben zu beenden.
Mein Vater hat sich vor 4 Jahren das Leben genommen. Ich bin sicher, dass ich nichts hätte ändern können. Da war kein Abschiedsbrief, er konnte nicht mehr schreiben, und gesagt hat er nichts...
Ich bin in unserer Familie fast die einzige, die diese Tatsache so, ohne sie ständig zu hinterfragen, akzeptieren kann. Aber es hat auch bei mir gedauert. Zum Glück hatte ich keine wirklich wichtigen offenen Themen mit ihm, wir hatten unsere K(r)ämpfe, aber wir waren immer ehrlich und direkt miteinander. Zum Glück war unsere letzte Begegnung eine gute, herzliche, sogar einigermassen fröhliche. Weiss nicht ob ich das sonst gelernt hätte zu akzeptieren .
Diese Erfahrung bestärkt mich einfach darin, ehrlich zu sein und die Dinge anzusprechen, mit meinen Mitmenschen aber auch mit mir selber, und das Schöne zu geniessen, die Tränen zu weinen, Freundschaften zu pflegen und auch zu mir selbst zu schauen.

Alles Liebe, Susu
 
  • Hallo Dino, auch ich habe wärend meiner Berufstätigkeit diese Stunden erlebt. Man war fassungslos und die Gedanken wollten einen nicht los lassen, aber man kann es nicht ändern, man kann die Gedankengänge dieser Menschen nicht nachvollziehen. Aber man darf traurig sein, und das bist du, und das ist gut für dich, und dann kannst du auch wieder fröhlich deinen Dienst verrichten. Liebe Grüße Monika
     
    Hallo,

    Ich hab mit 16 Jahren meine beste Freundin gefunden, als sie versucht hat sich das Leben zu nehmen.
    Heute, fast 10 Jahre später, lebt sie glücklich mit ihrem Freund zusammen und bereist die Welt.
    Sie sagte einmal, das sie mir sehr dankbar ist und das sie selber nicht mehr sagen kann, warum sie das gemacht hat.

    Obwohl ich also selber Erfahrung zu diesem Thema habe, kann ich nicht sagen, wie ich dazu stehe...


    das beweist doch, dass die höhere macht, nichts geschehen lässt, was nicht geschehen soll.

    steffi, du wars da, zur rechten zeit.



    wir haben einen sehr guten freund in der familie, der hat als jugentlicher
    seine erhängte mutter gefunden. es hat jahrzente gedauert, bis er dies
    einigermaßen verkraftet hat. als wir ihn kennen lernten, das war vor ca.
    20 jahren, war er psychisch noch sehr angeschlagen.


    gruß geli
     
  • Guten Morgen Dino,

    ich kenn mich mit dem Thema Suizid Gott sei Dank nicht persönlich aus, kenne bzw. kannte auch niemanden, der so etwas getan hat. Letztlich bin ich der Meinung, das es schon unheimlich schlimm stehen muss um einen Menschen, dass er/sie so etwas überhaupt in Erwägung zieht... und dann auch noch zur Tat schreitet. Es war trotzdem seine Entscheidung... Schade, dass ihn der Gedanke an seine kleine Tochter nicht aufhalten konnte... sehr schade.

    Mirko:
    das tut mir sehr leid für Dich, es scheint, dass Dir die Person nahe gestanden war. Vielleicht wirst Du Dich immer fragen "warum", aber ich hoffe, die Frage quält dich irgendwann nicht mehr so! Alles Gute!
     
  • Hallo Ihr alle,
    wollte euch nur mal sagen,daß es gestern sehr schön und für mich wohltuend war wie ihr eure Meinung kund getan habt.
    Mir hat der Austausch an sich schon gut getan..
    Heute geht es schon besser,auch wenn die Stimmung auf meiner Station noch sehr gedrückt ist,verständlicherweise....
    Als PP hat man immer Schiß,daß es noch Nachahmer gibt...hoffentlich bleibt uns das erspart!

    Fühlt euch gedrückt und geknuddelt:)

    LG
    Dino:cool:
     
  • @ Dino
    Ich freue mich das du dich schon ein bißchen besser fühlst.Das die Stimmug noch gedrückt ist,ist verständlich.Der Tod eines Menschen ist ein so tiefer Eingriff ins Leben,da kann man nicht sofort zum Alltag übergehen.

    @ Zaubernuß
    Du fragst,was man auf eine solche Aussage antworten soll.Ich würde sagen da hört man am besten auf seinen Bauch.Vor allen Dingen die Wahrheit ...ich meine was man gerade in dem Moment denkt.
    Wir hatten letzte Jahr im Heim eine Dame zur Finalpflege(Krebs im Enstadium).Sie war noch einige Jahre jünger wie ich.Nachts war sie oft wach und hatte schreckliche Angstgefühle.Wir haben uns jede Minute ,die wir erübrigen konnten ,zu ihr gesetzt und haben mit ihr gesprochen.
    Irgendwann kam auch die Frage " warum gerade ich".Ich fühlte mich in dem Moment total überfordert.Was sollte ich darauf Antworten?Irgendein tröstendes Bla-bla wollte sie nicht hören,denn sie wußte ganz genau was mit ihr los war.(War selber Altenpflegerin)
    Ich habe ihre Hand genommen und habe ihr gesagt das ich ihr auf diese Frage keine Anwort geben kann ,denn ich weiß es nicht.
    Mit dieser Aussage war sie zufrieden,da sie ehrlich war.
    Ich muß noch oft an diese Dame denken und werde die Zeit mit ihr wohl nie ganz verwinden....

    @Mirko
    Quäl dich nicht mit der Frage nach dem Warum.Du wirst keine Anwort darauf finden.
    Aber du kannst daran zu Grunde gehen.
    Wie ich schon schrieb,bin ich der Meinug das der Lebenweg jedes Menschen vorbestimmt ist.
    Es ist immer hart einen geliebten Menschen zu verlieren und es dauert lange bis das Herz nicht mehr weint.

    LG Elke
     
    Hallo Dino!

    Eine meiner besten Freundinnen hat sich dieses Jahr im März das Leben genommen. Vor zwei Jahren hatte sie mit der Famile und allen Bekannten und Freunden jeglichen Kontakt abgebrochen. Alle Versuche, sie zu kontaktieren waren erfolglos.
    Im Mai hat man sie in ihrer Wohnung gefunden. Es muß schrecklich gewesen sein. Sie hat keinen Abschiedsbrief hinterlassen. Wir waren alle fassungslos, obwohl wir auch damit gerechnet haben, da sie schon zwei Suicidversuche hinter sich hatte.
    Für die Mutter war es furchtbar, sie hat nun das dritte Kind verloren. Sie ist am Ende und schläft seit Monaten keine Nacht mehr durch. Tag und Nacht grübelt sie über das "Warum".
    Sie wird es nie erfahren.

    Ich wünsche dir die Kraft, deinen Beruf auf der Psychiatrie weiter auszuüben. Eine Kollegin von mir hat dort auch sieben Jahre gearbeitet, irgendwann hat sie den Druck nicht mehr ausgehalten. Nach einem Burn out Syndrom hat sie die Abteilung gewechselt, nun gehts ihr wieder besser.

    Liebe Grüße

    Luise
     
    hallo dino, :eek:

    ich arbeite auf einer onkologischen station. war auch selber schon in solch einer situation.
    man gibt sich logischerweise erstmal selbst die schuld. man denkt, man hat versagt und hätte es vorher doch merken müssen....und darüber MUSS man reden.
    habt ihr im team darüber gesprochen? wie wird das gehandhabt? würde mich mal so interessieren.
    aber in einem widerspreche ich dir...ich denke, jeder mensch hat das recht, sein leben zu beenden. aus welchen gründen auch immer. denn ich denke, wenn ein mensch mal so weit ist, das zu tun, ist er ganzganz unten....

    liebe grüsse
     
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