Hallo,
erst mal zum
Umgraben:
Ich hab gelesen und das scheint mir auch einleutchtend, dass man lockere oder sehr leichte Böden nicht umgraben sollte, sondern sie nur oberflächlich auflockern sollte. Da sonst die Bodenstruktur zerstört wird. Da gebe ich Amiga völlig recht! ;-) (Und da sie das schon so schön geschrieben hat, will ich das auch nicht noch mal wiederholen...)
Sehr schwere Böden dagegen sollte man umgraben, denen tut das sogar gut! Durch den Frost im Winter kommt es zu einer "Frostgare" (-fragt mich bitte nicht was das ist...-) bei der die feste Struktur gelockert wird => feine Krümelstruktur.
Vielleicht hast Du Martin ja eher festen, schweren Boden? Klingt nach Deiner Beschreibung fast so. ;-)
Und Deiner Amiga ja eher leicht.
Wir haben eher leichten und daher den Kompost nur oben drüber gestreut und bissi eingearbeitet.
Zum
Mist:
Das mit den Nährstoffen für die Pflanzen ist ja auch so eine Sache:
Wenn das "Zeug" tief einbuddelt, dann haben die Pflanzen, die neu gesät werden ja erst mal nix davon. (Schon rein räumlich betrachtet!) Die Wurzeln gehen ja anfangs noch nicht tief runter (-bei manchen sogar später auch nicht (Flachwurzler)-) und kommen so nicht ran.
Durch Regen und giesen werden ja die Nährstoffe auch ausgespült, d.h. nach unten kommen sie von selbst. ;-) Nur nach oben kommen sie so nicht mehr...
Von daher würde ich sagen, tief einarbeiten bringt nicht sooo viel. :-|
(Außer natürlich man pflanz was an, das auch verbuddelt wird. ;-) )
Ich würde auch sagen, dass die Verrottungsgeschwindigkeit vom Boden abhängt. Schon allein im Hinblick auf den Sauerstoffgehalt. Es lässt sich von daher
nicht pauschal sagen, ab ist nix mehr vorhanden!!!
Außerdem ist das mit dem Abbau des organischen Material aerob (=mit Sauerstoff)
und anaerob (=ohne Sauerstoff - siehe Biogasanlage) möglich!!! Bei
beiden Prozessen kann man das Endprodukt dann zur Düngung noch verwenden!! Die Mikroorganismen, die das machen, sind dabei natürlich andere. ;-) Die Organismen für den anaeroben Weg sind dabei schon zum Teil im Mist/Dung/Gülle vorhanden und wenn man das regelmäßig betreibt, würde ich sagen, dann sind die auch schon im Boden... (Außerdem ist ein Komposthaufen auch nicht 100% belüftet...)
Mich würden die Schädlinge interessieren, die man sich durch den Mist angeblich holt? Und warum die dann weg
sein sollen? Weißt Du da genaueres Amiga?
Ich würde den Mist wahrscheinlich aber auch mit dem Komposthaufen geben(-wenn wir einen hätten, aber dafür ist der Garten zu klein :-( -) und erst mal mitverrotten lassen. Küchenabfälle und so vergräbt man ja auch nicht einfach im Beet ;-)
Ich denke auch, dass Mist pauschal betrachtet auch nicht für alles als Dünger in Frage kommt. Es gibt etliche Pflanzen, die keinen Mist vertragen (-mir fällt jetzt nur spontan nix ein. :-( Es vertragen aber auch nicht alle Pflanzen Blaukorn als Dünger.-). Wir essen ja auch nicht alle das gleiche. ;-)
Insofern hängt das davon ab, was ich anpflanzen will!!!
Von daher geht es wahrscheinlich nicht, dass man sagt "gut oder schlecht". Das hängt von den individuellen Gegebenheiten hab.
OHJE! Das ist jetzt aber viel Text geworden, dabei wollte ich mich doch kurz fassen...
Viele Grüße