Mist im Gemüsebeet - gut oder schlecht???

  • @amiga + kathy

    ich werde beim Gemüse auch nicht umgraben, nur da wo Kartoffeln hinsollen (und das auch nur, weil der Garten lange verwildert war (o.noch ist;)) und dort das Unkraut mir zu unheimlich ist). Allerdings grabe ich nicht sonderlich tief ...
    Und der Mist ist schon ganz fein vergangen und wartet aufs Land. Oberflächlich eingearbeitet wird er kurz vorm Pflanzen/Säen. Wenn noch Stöckchen o. ä. dabei sind, stört mich das nicht, das gröbste harkt sich eh mit raus (ich liiiebe meinen Doppelrechen!). Da ich nicht genug Mist-Kompost haben werde, kommen bei den Kartoffeln Hornspäne mit in die Erde.
    Allerdings kommt ins Gewächshaus schmatziger Gänsemist (nur halbverrotet) mit rein. Meine Eltern machen das immer so, und bei mir wars letztes Jahr auch sehr gut.
    Viele Grüße,
    Stephanie
     
    Hallo,

    erst mal zum Umgraben:

    Ich hab gelesen und das scheint mir auch einleutchtend, dass man lockere oder sehr leichte Böden nicht umgraben sollte, sondern sie nur oberflächlich auflockern sollte. Da sonst die Bodenstruktur zerstört wird. Da gebe ich Amiga völlig recht! ;-) (Und da sie das schon so schön geschrieben hat, will ich das auch nicht noch mal wiederholen...)

    Sehr schwere Böden dagegen sollte man umgraben, denen tut das sogar gut! Durch den Frost im Winter kommt es zu einer "Frostgare" (-fragt mich bitte nicht was das ist...-) bei der die feste Struktur gelockert wird => feine Krümelstruktur.

    Vielleicht hast Du Martin ja eher festen, schweren Boden? Klingt nach Deiner Beschreibung fast so. ;-)
    Und Deiner Amiga ja eher leicht.

    Wir haben eher leichten und daher den Kompost nur oben drüber gestreut und bissi eingearbeitet.

    Zum Mist:
    Das mit den Nährstoffen für die Pflanzen ist ja auch so eine Sache:
    Wenn das "Zeug" tief einbuddelt, dann haben die Pflanzen, die neu gesät werden ja erst mal nix davon. (Schon rein räumlich betrachtet!) Die Wurzeln gehen ja anfangs noch nicht tief runter (-bei manchen sogar später auch nicht (Flachwurzler)-) und kommen so nicht ran.
    Durch Regen und giesen werden ja die Nährstoffe auch ausgespült, d.h. nach unten kommen sie von selbst. ;-) Nur nach oben kommen sie so nicht mehr...
    Von daher würde ich sagen, tief einarbeiten bringt nicht sooo viel. :-|
    (Außer natürlich man pflanz was an, das auch verbuddelt wird. ;-) )

    Ich würde auch sagen, dass die Verrottungsgeschwindigkeit vom Boden abhängt. Schon allein im Hinblick auf den Sauerstoffgehalt. Es lässt sich von daher nicht pauschal sagen, ab ist nix mehr vorhanden!!!
    Außerdem ist das mit dem Abbau des organischen Material aerob (=mit Sauerstoff) und anaerob (=ohne Sauerstoff - siehe Biogasanlage) möglich!!! Bei beiden Prozessen kann man das Endprodukt dann zur Düngung noch verwenden!! Die Mikroorganismen, die das machen, sind dabei natürlich andere. ;-) Die Organismen für den anaeroben Weg sind dabei schon zum Teil im Mist/Dung/Gülle vorhanden und wenn man das regelmäßig betreibt, würde ich sagen, dann sind die auch schon im Boden... (Außerdem ist ein Komposthaufen auch nicht 100% belüftet...)

    Mich würden die Schädlinge interessieren, die man sich durch den Mist angeblich holt? Und warum die dann weg :confused: sein sollen? Weißt Du da genaueres Amiga?

    Ich würde den Mist wahrscheinlich aber auch mit dem Komposthaufen geben(-wenn wir einen hätten, aber dafür ist der Garten zu klein :-( -) und erst mal mitverrotten lassen. Küchenabfälle und so vergräbt man ja auch nicht einfach im Beet ;-)

    Ich denke auch, dass Mist pauschal betrachtet auch nicht für alles als Dünger in Frage kommt. Es gibt etliche Pflanzen, die keinen Mist vertragen (-mir fällt jetzt nur spontan nix ein. :-( Es vertragen aber auch nicht alle Pflanzen Blaukorn als Dünger.-). Wir essen ja auch nicht alle das gleiche. ;-)
    Insofern hängt das davon ab, was ich anpflanzen will!!!

    Von daher geht es wahrscheinlich nicht, dass man sagt "gut oder schlecht". Das hängt von den individuellen Gegebenheiten hab.

    OHJE! Das ist jetzt aber viel Text geworden, dabei wollte ich mich doch kurz fassen... :(

    Viele Grüße
    :eek:
     
  • Ups, ich hab die vorherigen Antworten nicht gelesen (war wohl zu blöd für die 2.Seite :mad: )
    Da steht einiges auch schon. :-(
    Tut mir leid!!
    Aber immerhin lag ich mit der Vermutung zu Martins Boden richtig! ;-)

    Grüße
    :eek:
     
  • Hallo an alle,
    Hallo Martin,
    noch mal eine Erwiderung von mir.

    Ich habe diese Mistwirtschaft früher auch so gemacht, genauso wie du und viele andere hier. Die Kulturen wuchsen prima, Regenwürmer und Kleingetier waren reichlich vorhanden und ich hatte nicht mehr und nicht weniger mit Schädlingen und Krankheiten zu kämpfen, als andere Gärtner, running system.
    Trotzdem habe ich auf naturgemäßen Gartenbau umgestellt. Ich hatte gelesen und mich informiert und wollte sehen, wie die Praxis in meinem Garten (anmooriger Boden) geht. Mir leuchtete die Sache mit den beiden verschiedenen Bodenschichten ein und ich wollte gut mit meiner Erde umgehen. Im Gegensatz zu dir wollte ich das Chaos unter der Mikrowelt nicht weiter verursachen, obwohl ich auch so Erträge hatte. Immerhin bewirkt diese Mikrowelt die Fruchtbarkeit des Bodens und da wollte ich nicht mehr störend eingreifen, sondern fördern.

    <<Zur Bodenverdichtung: Erkläre mir doch dann mal bitte, warum manche Stellen, auf denen ich gelaufen bin, vor dem Ungraben so verdichtet sind, dass ich das beim Umgraben gut merke! >>

    Weil das Bodenleben zu arm ist.
    Bist du da auf dem nackten Boden gelaufen oder auf einer konsequenten Mulchschicht? Ich laufe auch in den Beeten, aber immer auf Bedeckung. Unter dem Mulch wird die belebte Erde trotz meiner Schritte so luftig sein, dass ich sie mit dem Sauzahn leicht lockern kann, ohne sie zu wenden. Immerhin lege ich meine Kulturreihen genau dort an, wo ich im letzten Jahr die ganze Zeit gelaufen bin, Weg wird sozusagen zur Pflanzreihe. Ich kann dir nur erzählen, dass ich dieses System schon seit 20 Jahren praktiziere, ohne jemals umgegraben zu haben. Das System funktioniert mit Moorboden, mit extremem Lehmboden und auch natürlich mit Sandboden, den ich jetzt bearbeite.

    Ich glaube dir, dass du Lehmboden glaubst umgraben zu müssen. Manchmal, vor allem die ersten Male kommt man nicht ohne durch, außer man organisiert sich Material, das man oben auf schichtet, wozu Stroh, Mist, Heu, alles etwas grob und sperrig, dann weniger sperrige Grünmasse, auch Rasenschnitt usw…. gehört und bildet sozusagen einen Flächenkompost – wie gesagt ohne Umgraben! Da heißt es aber Pflanzpause für Gemüse, dann im folgenden Jahr nur Gründünger, abschneiden und liegen lassen, während dieser Zeit bereits Komposthaufen aufsetzen und umsetzen, im nächsten Jahr Kompost oben aufbringen und auf alle Wurzelgemüse verzichten, usw.
    Im Inneren einer solchen „Gemüsebeetbildung“ laufen anfangs jene aggressiven Prozesse ab, die auch im Komposthaufen passieren, ja, ich hatte nicht einmal das Gras abgestochen. Dort hausen am Anfang jede Menge Drahtwürmer, Spulwürmer, Mistwürmer, die das unter weniger Luft und Licht vergehende Gras, den strohigen Mist, die sperrigen Teile… vertilgen, der Stoffwechsel dieser Organismen erzeugt enorme Wärme, die selbst hartnäckige Wurzelunkräuter keimunfähig macht. Nach der hitzigen Phase stellen sich die Kühle liebenden Regenwürmer und andere ein, die an der Humusbildung arbeiten. Ihnen gebe ich in diesem Jahr Ackerbohne und Lupine als Gründüngung. Das sind Tiefwurzler, die sich in die Tiefe bohren und Röhren in den Lehmboden treiben. Ich lasse die Wurzeln drin, sie verrotten an Ort und Stelle, weil die Regenwürmer sie benutzen. Sie tragen so zur Lockerung des Lehmbodens bei, ohne Umgraben. Voraussetzung ist aber, dass oberirdisch vor Sonne und Regen geschützt wird.

    Es stimmt schon, die umgegrabene Lehmscholle friert im Winter aus und zerfällt anschließend bröselig. Ohne Mulchschicht jedoch bäckt sie nach dem ersten Regen-Sonne-Lauf wieder fest. Wenn man nicht ständig mechanisch auflockert, hat man bald wieder den ursprünglichen harten Zustand. Dauerhaft wird dort nur ein vielfältiges Bodenleben etwas ändern, Lehmboden zählt zu den fruchtbarsten Böden, sein Charakter als Lehmboden aber wird erhalten bleiben.

    Wegen dem Geschmack könnest du ja mal einen Test machen, Kohl auf Kompost und Kohl auf Mist kochen, der Geruch, der das Haus durchzieht ist unterschiedlich. Am Kohl merkt man den Unterschied am deutlichsten, auch im Geschmack. Oder teste an den Erdbeeren, kunstgedüngte schmecken nach nichts, kompostgedüngte haben Aroma. Du kennst bestimmt den Unterschied zwischen Waldhimbeeren und Gartenhimbeeren/Erdbeeren. Es liegt nicht nur an der Sorte, denn Walderdbeeren verlieren auf Mist- oder Kunstdüngerboden das Aroma.

    <<Klar ist es zunächst mühsamer, aber der Boden ist von allem Dreck und Unkraut, aber auch Krankheiten befreit, die sich noch in Ernteresten aufhalten können (genauso wie einige Schädlinge, wie z. B. den Maiszünsler).>>

    Wieso befreit, du gräbst es doch nach unten?

    <<…aber der Logik nach müsste bei mir ja gar nichts mehr wachsen,>>

    nicht so extrem, es wächst nicht gleich gar nichts mehr, sondern eben anders, schwächer und anfälliger, auch wenn du das nicht so wahrnimmst.
    Es ist nicht so, dass bei dir kein Leben im Boden wäre, aber es ist eben nicht genug, denn du beklagst die „Betonwand“, die du in den Beeten hast.
    Ich sagte ja schon, es sind nach gärtnerischen Gesichtspunkten viele unerwünschte Kleintiere auf den Plan gerufen. Mit Kompostwirtschaft und bewahrten Bodenschichten bringt man jedoch massig vielfältigere Mikroorganismen mit ein, die die Fruchtbarkeit und damit die Stabilität gegen Krankheiten und Schädlinge erhöhen und die nicht zuletzt imstande sind, an deiner besagten Betonwand etwas zu ändern.

    <<Wissenschaftliche Erkenntnisse helfen mir nun bis zu dem Punkt, an dem die Praxis mich eines Besseren belehrt.>>

    Dann probiere diese Praxis doch mal aus, vielleicht in einem kleinen Stück. Ich würde nicht so reden, wenn ich den Unterschied nicht selbst erlebt hätte.

    Gruß
    Amiga
     
    Hallo Amiga,
    was mich ein bisschen stört ist, dass du direkt immer sagst, dass in meinem Boden nicht genug Leben ist und das meine Erträge langsam weniger werden mit der Zeit, aber genau das Gegenteil ist der Fall, ich messe mich immer an den landwirtschaftlichen Betrieben hier in der Umgebung und rechne meine Erträge hoch. Sie sind z. Z. nach diversen Modifizierungen der Anbaumethoden auf ungefähr gleich hohem Niveau.
    Zum Vergleich: Meine Großmutter hat ganz leichten Sandboden, der leider früher auch eine Art Schutthalde war (wir trauen uns gar nicht erst eine Bodenprobe machen zu lassen^^). Diesen Boden bearbeitet sie weitgehend ohne Umgraben, es reicht den Boden lediglich mit der Mistgabel aufzustechen, da er sowieso sofort zerfällt. Er speichert wenig Wasser und Kompost kennt der Boden auch nur vom Namen her, dennoch schafft sie es selbst da einigermaßen vernünftige Erträge einzufahren, was mich immer wieder ungemein verblüfft. Dies nur vielleicht als Beispiel dafür, dass es auch ohne Umgraben geht, bei mir ist dies eben nur leider nicht der Fall. Ich frage mich immer noch, wie ich eine 5cm dicke Kompostschicht leicht einarbeiten soll, ohne dass sie mich beim Pflanzen stört.
    Du zweifelst an, dass mein Boden von Dreck und Unkraut befreit ist, ich sage gerade weil ich alles umgrabe, habe ich weniger Unkrautdruck, was ja eigentlich auch logisch ist. Warum auch muss jeder pfluglos wirtschaftende Landwirt mehr Herbizide ausbringen?
    Nun noch mal zum Geschmack: Ich habe glaube ich sogar in diesem Thread schon mal geschrieben, dass ich sowohl Mist, als auch Kompost benutze. Geschmacklich kein Unterschied. Kompost/Mist bekommen die Erdbeeren übrigens nur, wenn sie gepflanzt werden, im zweiten Jahr nur Blaukorn und sie schmecken ebenfalls. Ich habe Senga Sengana und Elsante, sowieso sehr geschmackvolle Sorten und denen scheint es ja dann wohl entgegen deiner Meinung egal zu sein, woher sie ihre Nährstoffe beziehen. Im Übrigen betreibe ich in dieser Beziehung Ackerbau nach Maß, denn die Menge an Blaukorn wird ganz genau ausgerechnet und auch der Kompost/Mist wird nicht wahllos verteilt. Das aber nur so am Rande.
    Zum Schluss noch ein Wort zu meiner Betonwand. Ich beklage mich nicht über sie und diesen Effekt kann ich auch nur in sehr trockenen Jahren beobachten. Wenn dann z. B. der Boden um die Tomatenpflazen herum ungeschützt austrocknet (es wird ständig drüber gelaufen, um Tomaten zu ernten oder zu schneiden), dann kommt es an diesen Stellen zu einer sehr hohen Verdichtung und diese Teilstellen grabe ich dann sogar im Herbst um, damit sie Frostgare zum Zug kommen kann, wie gesagt es ist vom Wetter abhängig und tritt nur alle paar Jahre im Spätherbst auf. Nun möchte ich noch ein Bild meiner heutigen Arbeit anhängen, um zu zeigen, dass ich das so in der Form auf meinem Boden ohne Umgraben nicht geschafft hätte, denn der Boden war „pufferweich“ und das Anhäufeln war eine Leichtigkeit.
    Schönen Abend noch,
    Gruß Martin!
     

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  • Hi Martin
    es sollte dich nicht stören, sondern nur zum Nachdenken anregen.

    <<was mich ein bisschen stört ist, dass du direkt immer sagst, dass in meinem Boden nicht genug Leben ist…>>

    na das vermute ich mal, denn sonst wäre er nicht so hart. Ich habe schon erläutert, wie ich mit Lehmboden ohne Umgraben hinkomme.

    <<Du zweifelst an, dass mein Boden von Dreck und Unkraut befreit ist, ich sage gerade weil ich alles umgrabe, habe ich weniger Unkrautdruck, was ja eigentlich auch logisch ist.>>

    Wenn du alles eingräbst, ist der Boden nicht davon „befreit“, sondern alles ist eben nur einen Stock tiefer und wird früher oder später wieder raufkommen, besonders Krankheiten und Schädlinge und hartnäckige Unkräuter.

    <<Ich frage mich immer noch, wie ich eine 5cm dicke Kompostschicht leicht einarbeiten soll, ohne dass sie mich beim Pflanzen stört.>>

    Da frage ich mich jetzt aber, was du wohl für Kompost hast, wenn er dich beim Pflanzen stört…
    Man kann in reifer, gesiebter Komposterde wunderbar säen und pflanzen, da stört überhaut nichts, sie ist feinbröselig und gar.

    <<…und das meine Erträge langsam weniger werden mit der Zeit, aber genau das Gegenteil ist der Fall…>>

    Dass ist mir jetzt schon klar – du nimmst Blaukorn. Zurecht hatte ich also angenommen, dass dein Boden so hart wird.

    Du weißt schon, dass die Gabe von Kunstdünger Bodenleben tötet? Die Haut der Tiere ist sehr empfindlich und wird sofort zerstört. Und dann ist es das Blaukorn alleine, das deine Pflanzen düngt. Wozu arbeitest du eigentlich mit Kompost, wenn du doch alles wieder zunichte machst?

    Im Grunde hatte ich gehofft, dass du meinen Ausführungen ein bisschen zugänglich wirst. Ich wundere mich eigentlich, dass sie so an dir abprallen. Denn man ist wirklich begeistert, wenn man sich einmal auf diese andere Art zu gärtnern einlässt, vielleicht aber nur der, der die Natur und den Boden mit feinem Gefühl erlebt und nicht nur als Produzent von Ernten sieht, wo er mit Blaukorn gedankenlos pulvern kann.

    Ich denke, ich kann mir weitere Einträge sparen, denn sie kommen nicht an, oder hattest du einen Gedanken daran, es doch einmal anders zu probieren? Man weiß doch erst, wovon man redet, wenn man es kennt, oder?

    Gruß
    Amiga
     
    Hallo.

    Ich klink mich hier noch einmal ein. Aus meinen eigenen Erfahrungen kann ich sagen, daß ein mit Mist versehenes Beet(eingegraben - gut abgelagert) bessere Erträge bringt. Ich sehe das jedes Jahr wenn ich den Garten meines Vaters (Misteingräber) und meinen Garten (sehr wenig Mist und ein Jahr kompostiert + Kompost) vergleiche.

    Ich werde dies hier auch mit Bildern belegen wenn die Pflanzen wachsen. Leider ist es jetzt noch zu früh dafür.

    Viele Grüße Blitz.
     
    Hi Martin
    es sollte dich nicht stören, sondern nur zum Nachdenken anregen.
    Im Grunde hatte ich gehofft, dass du meinen Ausführungen ein bisschen zugänglich wirst. Ich wundere mich eigentlich, dass sie so an dir abprallen.

    Ich denke, ich kann mir weitere Einträge sparen, denn sie kommen nicht an, oder hattest du einen Gedanken daran, es doch einmal anders zu probieren? Man weiß doch erst, wovon man redet, wenn man es kennt, oder?

    Gruß
    Amiga

    Hallo Amiga.

    Du wirst hier niemanden umerziehen. Nur weil Du von deiner Gartenpraxis überzeugt bist heißt das noch lange nicht, daß Du unbedingt recht haben mußt, und andere Dir bedingungslos folgen müssen.

    Viele Grüße Blitz
     
    Hallo Blitz

    erstens hab ich nix von umerziehen im Sinne, Gott bewahre, ich wollte nur weitergeben, was ich erlebe. Das nachzumachen ist wohl wirklich keine Affäre, ich hab es auch nur nachgemacht, das Ergebnis gibt meiner Anbaumethode Recht.

    Und zweitens setze ich auf eine gewisse Offenheit und Neugierde, was bedingungslos folgen ausschließt (so ein Quatsch, wo sind wir denn!) Aber da hab ich den Allgemeingärtner wohl überschätzt. Wenn ihr nicht wollt, braucht ihr natürlich nichts ändern, ich hab es nur angeboten, weil du gefragt hast. Ich hätte mein Wissen auch für mich behalten können und nichts davon ins Netz stellen. Aber ich bin trotzdem der Meinung, jeder muss in Punkto Umweltschutz was tun und bei sich selbst und seinem Tun anfangen. Viele Einzelne ergeben ein großes Ganzes.
    Ob jetzt Mist eingegraben wird oder nicht, ist ja letztlich nicht das Problem. Die Natur regeneriert dies schon.

    Für problematisch halte ich den Blaukorngebrauch der Hausgärtner, die immer noch nicht begriffen haben, dass sie sich damit Wertvolles zunichte machen und dann eben ständig zum Kunstdünger greifen (müssen).
    Aber das ist ein anderes Thema.

    Gruß
    Amiga
     
  • Hallo Amiga,
    du möchtest mich nur zum Nachdenken anregen, das schaffst du aber am wenigsten, wenn du einfach nur immer behauptest, dass das, was ich mache grundlegend falsch ist. Des weiteren regt dich meine Engstirnigkeit auf, gleichzeitig halte ich dich aber für genauso engstirnig. Ich hätte meine Erfahrungen und mein Wissen auch für mich behalten können, aber ich wollte dir zeigen, dass es auch anders geht.
    Punkt 2: Mit Blaukorn gedankenlos pulvern tu ich schon mal gar nicht, ich vermute du liest meine Beiträge nicht richtig, denn ich schrieb, dass ich den Dünger aufs Gramm genau ausbringe und abwiege. Des weiteren ist Blaukorn nun mal Dünger und dieser Logik nach dürften Landwirte ja auch keinen Mineraldünger in Kombination mit Mist verwenden.
    Punkt 3: Du wirst wertend und unterstellst mir, dass ich keine Freunde am Gärtnern habe, sondern den Nutzgarten nur als Nahrungsmittellieferanten sehe, aber das ist falsch und ich denke das kannst du nicht beurteilen. Der Garten ist für mich mitunter Entspannung vom stressigen Alltag und ich find es einfach toll, wie alles, was man selbst gesät hat, wächst und gedeiht. Du stellst deine Methoden als die einzig richtigen dar und da muss ich Blitz recht geben: Das muss nicht der Fall sein.
    Punkt 4: Wenn du mal in Lexika oder im Internet nachschaust wird dir wohl klar werden, dass eines der großen Argumente für Pflügen darin liegt, dass gewisse Krankheiten und Schädlinge ausgerottet werden.
    Abschließend kann man also sagen, dass du mich als ein gärtnerisches Untier bezeichnest, was definitiv nicht der Fall ist. Bevor du nicht bei mir vorbeigeschaut hast, bitte ich dich deine Stacheleien für dich zu behalten, denn wir wollen ja schließlich alle auf einem relativ hohem Niveau hier miteinander kommunizieren. Kompost und Mist müssen im Übrigen nicht immer fein durchgesiebtes Material sein,
    in diesem Sinne,
    Gruß Martin!
     
  • Lieber Martin

    nun reg dich nicht auf, es hängt ja schließlich nicht der Weltfrieden von unserer Diskussion ab. Ich weiß doch, wie es anders geht, ich sagte doch oben schon mal, dass ich es auch so wie du gemacht habe. Liest jetzt du vielleicht nicht ganz? Wie könnte ich so reden, wenn ich die andere Art und Weise nicht kennen würde? Aus gutem Grund mache ich es jetzt anders. Diese Gründe habe ich versucht, darzulegen. Irgendwie verstehe ich nicht ganz, warum du dich gleich so verletzt fühlst.
    Wenn du sagst, dass dich ein Chaos, das du angerichtet hast, nicht stört, solange der Garten ausreichend Ernten hergibt, regst du damit eine Schlussfolgerung auf deine gärtnerische Einstellung an. Entschuldige bitte, aber die drängt sich mir durch deine Formulierung auf.

    <<Du stellst deine Methoden als die einzig richtigen dar und da muss ich Blitz recht geben: Das muss nicht der Fall sein…
    Du unterstellst mir direkt wieder fehlerhaftes Verhalten, das könnte ich dir nach meiner Auffassung auch unterstellen, >>

    Kannst du mir schlüssig erklären, warum? Das sind reine Spekulationen, ohne Argumentation in den Raum gestellt.

    <<Des weiteren ist Blaukorn nun mal Dünger und dieser Logik nach dürften Landwirte ja auch keinen Mineraldünger in Kombination mit Mist verwenden.>>

    Blaukorn ist Kunstdünger, und nein, eigentlich sollte der überhaupt nicht in unsere Böden gelangen. Auch Landwirte sollten keinen Kunstdünger verwenden, denn die Erde macht keinen Unterschied, ob Landwirte oder Hausgärtner Blaukorn streuen, auch nicht, wenn aufs Gramm abgewogen wird. Ich habe beschrieben warum.

    Zu guter Letzt: Du hast keine Aussage gemacht, wie deine Komposterde aussieht. Meine hat auch ohne Sieben eine feinbröselige Konsistenz, allenfalls enthält sie etwas Holz, das ich rausklaube und auf den jüngeren Komposthaufen gebe. Aber sonst sind alle Anteile verrottet und vererdet. Also versteh ich nicht, was du immer mit störendem Material hast.

    Martin, ich schaue gern bei dir vorbei, wenn das nicht zu weit ist. Du empfindest es vielleicht wie Sticheln, wenn jemand dir plötzlich vor Augen führt, wie du es anders machen könntest. Da ist ja jahrelange Praxis in Frage gestellt. Ich glaube dir, dass Objektivität da recht schwer in Gang kommt. Aber vielleicht kommst du mit ein wenig Abstand ja an den Punkt, doch einmal fürs Ausprobieren bereit zu sein.

    Ich empfehle übrigens Alwin Seifert, Gärtnern/Ackern ohne Gift. Er war der Pionier im biologischen Anbau.

    Gruß
    Amiga
     
    Schade, dass wir uns auch hier wieder mit einem Bein in einem "Glaubenskrieg" befinden. Beschämend, wie sich die Krone der Schöpfung an Nichtigkeiten entzweien kann:

    Läufer vs. Walker
    Köln vs. Düsseldorf
    Raucher vs. Nichtraucher
    Katzen- vs. Hundefreunde
    PKW- vs. Radfahrer
    Medizin vs. alternative Heilverfahren
    Vegetarier vs. Omnis
    "Biologische" vs. "Konventionelle"
    ...
    ...
    ...

    Ich kenne niemanden, der sich keinen Frieden wünscht. Aber bei solchen Blödsinnigkeiten hört's bereits auf... ist der Mensch nicht fähig zu Respekt und ehrlicher Anerkennung?

    - Nur ein paar Gedanken zum Verlauf des Threads.

    Beste Grüße ins Gärtnerrund
    Kathy
     
    Huhu,

    Wenn ich darf, mal eine kleine Zwischenfrage an Amiga. Du meinst und so habs ich es auch in diversen Büchern gelesen, dass die Bodenlebewesen sehr empfindlich sind und auf nacktem den Witterungseinflüssen ungeschützt ausgesetzten Boden absterben, oder? Nun frage ich mich, wie mache ich das in der Zeit der Aussaht und des Pflanzens. Da kann ich ja schlecht den ganzen Boden mit Mulch bedecken und die Pflanzen selber sind noch nicht groß genug um den Boden zu schützen. Da ist also viel nackte Erde zu sehen. In meinem Garten (schwerer Lehmboden) führt das dann auch regelmässig zu der zitierten Betonschicht, durch die die Sämlinge kaum durchkommen. :confused: Und was macht man wenn man nicht mulchen kann, wegen einer Schneckenplage? :confused: Ist dann das Kompostausbringen für die Katz, weil stirbt ja sowieso alles ab?

    LG,
    Caty
     
    Hallo Amiga und alle anderen hier,
    ich gebe Kathy recht. Diese Diskussion wird zu nicht viel führen, denn wir sind an dem Punkt angelangt, an dem es um den Gegensatz zwischen konventionellem Landbau und Ökolandbau geht und unsere Meinungen sind beide zu verschieden. Du bist so glücklich, wie du arbeitest und ich bin so glücklich, wie ich arbeite, also sollten wir es dabei belassen. Das einzige, was gut ist, ist, dass in diesem Thread jetzt so ziemlich alle Pro und Contra Argumente für/gegen Umgraben und vielleicht ein paar Tips zum Einsatz von Mineraldünger und Wirtschaftsdünger stehen. Wenn jeder diese Argumente für sich abwägt wird er für sich selber die Entscheidung treffen können, was für seinen Garten das Richtige ist.
    Einen letzten Punkt möchte ich allerdings noch mal ansprechen. Ich fühle mich nicht verletzt, ich habe nur versucht die Objektivität in diesem Thread zu wahren. Des weiteren verstehe ich gerade nicht, was du als Spekulationen bezeichnest, vielleicht könntest du mir noch mal genauer zeigen, was ich als Spekulation in den Raum gestellt haben sollte, ohne es zu begründen. Außerdem empfinde ich es nicht wie Sticheln, wenn du meine jahrelange Praxis in Frage stellst, ich empfinde es als Sticheln, dass du grundlegend sagst, dass das was ich mache falsch, besonders umweltschädlich und einfach nur schlecht ist. Du kannst meine Praxis natürlich in Frage stellen und ich höre mir das gerne an, aber mir wird nicht ganz klar, was du von mir erwartest. Warum sollte ich dieses System aufgeben, wenn ich Spitzenerträge habe und mir die Arbeit im Garten viel Freude bereitet?
    Gruß Martin!
     
    Schade, dass wir uns auch hier wieder mit einem Bein in einem "Glaubenskrieg" befinden. Beschämend, wie sich die Krone der Schöpfung an Nichtigkeiten entzweien kann:

    Ich kenne niemanden, der sich keinen Frieden wünscht. Aber bei solchen Blödsinnigkeiten hört's bereits auf... ist der Mensch nicht fähig zu Respekt und ehrlicher Anerkennung?

    - Nur ein paar Gedanken zum Verlauf des Threads.

    Beste Grüße ins Gärtnerrund
    Kathy

    He Kathy,
    Gehört zwar nicht zum Thema aber trotzdem ein wunderbarer Beitrag.

    Da siehst du mal wieder zu was Fanatismus, egal in welcher Form eben führt.

    Über Stickstoff wird ja immer mal wieder diskutiert allerdings auf einem Niveau das mit Realitäten gar nix zu tun hat.

    Das Thema wird auf eine reine Glaubensfrage reduziert, was ich nicht akzeptieren kann.

    So halt ich mich dann meistens raus aus den philosophischen Ergüssen die meines Erachtens mit Gartenbau wenig bis nix zu tun haben sondern sich mehr im Bereich der Esoterik bewegen und mit missionarischen Eifer verbreitet werden.

    Nun ja dick aufgetragen, aber für grobe Klötze.....
    Und heute wars mal wieder soweit.


    Ist es denn so schwer zu begreifen daß jeder Boden entsprechend seiner Beschaffenheit auch individuell zu Pflegen ist ??
    Für den einen gut kann für den anderen eben eher schlecht sein.
    Ebenso ist zu berücksichtigen welche Kulturen ich denn anbaue, bevorzugen sie leichte oder schwere Böden, benötigen sie viel oder wenig Stickstoff und wann.Welche Mineralstoffe werden benötigt.

    Da kann mir eben niemand von einem Allheilmittel für alles und jedes erzählen.

    Desweiteren ist das Verteufeln jedweden im Handel angebotenen Präparates eben sehr, sehr kurzsichtig und beruht eben auf der bereits erwähnten Philosophie des Protagonisten.
    Würden sich diese Damen und Herren mal die Mühe machen sich umfassend zur Thematik zu informieren anstatt Ihre Energien auf Glaubenssätze und verschwenden würde Ihr Urteil eventuell anders ausfallen.

    Ich denke daß mit der unkontrollierten Einbringung von selbsthergestellten giftigen Präparaten und Stickstoff weitaus mehr Schaden angerichtet wird.

    Wegen Kunstdünger kams z.B. bei uns noch nie zu einem Fischsterben, wegen falsch ausgebrachter Mistbrühe dagegen schon.
    Nur mal so zum nachdenken.

    Und jetzt weiter im Kampf - ...

    aber ohne mich
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    gruß manne
     
    @manne: Natürlich hast du recht, aber ich habe mich um Objektivität bemüht. Ich habe geschrieben, dass jeder Boden individuell zu behandeln ist, ich habe geschrieben, dass alles auf meinen Erfahrungen beruht und ich hier niemanden umerziehen will und aus dem, was ich geschrieben habe und schreibe werde, kann man ersehen, dass ich mich z. Z. sehr intensiv mit derartigen Themen beschäftige, nur leider eher auf landwirtschaftlicher Ebene, wo alles schon wieder ganz anders aussieht. Außerdem finde ich es ein wenig überspitzt das alles hier immer wieder mit "Krieg" zu betiteln.
    Einen schönen Tag noch allerseits,
    Gruß Martin!
     
    Schade, dass wir uns auch hier wieder mit einem Bein in einem "Glaubenskrieg" befinden.

    Hallo Kathy, das ist doch kein Glaubenskrieg, du meine Güte, welches Wort!! Man kann sehen, erleben... man muss nicht nur glauben.


    Aber bei solchen Blödsinnigkeiten hört's bereits auf... ist der Mensch nicht fähig zu Respekt und ehrlicher Anerkennung?

    Entschuldige mal, was du als Blödsinnigkeiten bezeichnest ist die Förderung von Fruchtbarkeit unserer Böden, und davon hängen wir wohl ab. Ich finde es also schon wichtig, wie man das Stückchen Land behandelt, das man pflegen darf.

    Gruß
    Amiga
     
    Ist dann das Kompostausbringen für die Katz, weil stirbt ja sowieso alles ab?

    Hallo caty,
    Ich ziehe die Mulchschicht beiseite, sodass eine Saatrinne entsteht. Das bleibt so, bis die Saat aufgelaufen ist. Danach rücke ich feinen Mulch wieder ran. Kurze unbedeckte Zeiten wird belebte Erde überstehen, ohne dass gleich alles abstirbt. Die Tierchen ziehen sich vorübergehend zurück. Da muss man immer abwägen, im Frühling soll sich der Boden ja auch erwärmen und zum ersten Bearbeiten abgetrocknet sein.

    Gruß
    Amiga
     
    hallo

    ich will mich jetzt eientlich nicht in euer diskussion, mist ja oder nein, einmischen. ich hätt nur mal ne frage.

    wenn ihr mist eingegraben habt, gebt ihr dann trotzdem noch kompost auf das beet, vor dem säen, pflanzen? ich hab letztes jahr auch mist eingegraben und mein schwiegervater meinte jetzt, dann braucht man keinen kompost aufs beet. weil ja schon mist.

    liebe grüße,
    tanja
     
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