Mischkultur Kürbis und Stangenbohnen

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Hallo ihr Lieben.

Dies ist meine erste Saison als stolze Schrebergartenbesitzerin und ich habe schon viele hilfreiche Infos aus den Beiträgen des Forums lesen können. Ich war so begeistert, dass ich mich nun auch selbst angemolden habe...... und hier bin ich (23 Jahre alt, aus der Schweiz) mit meinem ersten Thema bei dem ich gerne euren Rat hätte =)

Ich habe gelesen, dass sich Kürbis und Stangenbohnen in der Mischkultur gut ergänzen. Nun möchte ich für die Bohnen aus ca. 4-5 Stangen eine Art Zelt bauen und habe mich gefragt, ob ich in die Mitte wohl eine Kürbispflanze setzen könnte.

Wird das Ganze zu dicht oder stört es die Bohnen nicht, wenn der untere Teil in der Kürbispflanze steht? =)

Vielen Dank für eure Erfahrungen und Meinungen
 
  • Moin,

    man kann es auch wie die Indianer machen, Mais säen und wenn der etwa 30 cm hoch ist wird unten an die Maispflanze eine Bohne gesteckt, Kürbis und/oder Melonen wachsen dann als Bodendecker dazwischen.
    Wichtig ist nur dass der Mais einen kleinen Vorsprung hat und man sollte sich im Klaren sein dass man so einen perfekten Dschungel anzieht.;)

    Kürbis und Stangenbohne sollte allerdings auch ohne Mais kein Problem sein, die Kürbisranken werden schnell aus dem "Bohnenzelt" herauswachsen und bekommen dann auf jeden Fall ausreichend Licht.

    Gruß Conya
     
    Hey Conya

    Danke für deine schnelle Antwort! :)
    Ich hab mir eigentlich mehr Sorgen um die Bohnen gemacht. An den Lichtmangel für den Kürbis habe ich garnicht gedacht =) Doch nun bin ich noch unsicherer geworden, hat der dann wirklich noch genügend Licht unter den Bohnen?
     
  • Hi,

    wenn Deine Kürbispflanze ausreichend "Futter" hat sind deren Ranken, lange bevor die Bohnen das Zelt mit ihren Blättern "abdichten" können, zwischen den Stangen herausgewuchert und bekommen dann genug Licht.
    Unter dem Bohnengewirr wird der Kürbis vielleicht das eine oder andere Blatt abwerfen, aber den Verlust kann die Pflanze problemlos ausgleichen.

    Gruß Conya
     
  • Bei mir dienen die Stangenbohnen als Schutz für die Gurkenpflanzen .

    Also zwischen den Stangenbohnen wachsen Gurken und als Bodendecker Kapuzinerkresse .
    Ohne Probleme für beide seit Jahren .
    Du musst nur , wie Conya sagte , auf genügend Futter achten .
     
    Hallo,

    das ist ja lustig: grade habe ich in der aktuellen "Kraut & Rüben" einen ausführlichen Artikel über die "indianische Mischkultur" von Bohnen, Kürbis und Mais gelesen.

    Hier eine kurze Zusammenfassung (aus dem Artikel von Katja Holler, Kraut & Rüben April 2014):
    "Milpa = Mischkultur aus Kürbis, Bohnen und Zuckermais"
    Mais ist die Hauptkultur.
    Kletterbohnen sammeln Stickstoff und geben einen Teil der Nährstoffe zurück, die der Mais verbraucht.
    Kürbis bedeckt die Erde, hält sie kühl und feucht und so das Bodenleben munter.
    Mais und Kürbis ab Mitte April in Töpfchen vorziehen.
    Nach den Eisheiligen auspflanzen (Mais 30 cm Abstand in der Reihe und 60 cm zwischen den Reihen).
    Die Kürbisse außen rum pflanzen - Abstand zum Mais 50 - 60 cm; zum nächsten Kürbis 200 cm.
    Pro Maispflanze (10 - 15 cm hoch) 2 Bohnen stecken und später den schwächeren Keimling entfernen.
    Vor der Pflanzung: großzügig Kompost und Hornspäne verteilen. Schon die Setzlinge mit verdünntem organischen Dünger gießen.
    Bohnen evt. zusätzlich mit Stange stützen.
    Kürbisranken evt. zwischen die Reihen lenken - Erntewege dabei berücksichtigen.
    Alternativ zu Kürbis: Zucchini o. Rondini (die brauchen nicht ganz so viel Platz)
    Gute Kürbisse: Hokkaido, Moschus & Muskat bei sehr sonniger Lage. Riesenkürbisse brauchen zu viel Platz.
    Empfohlene Maissorten (stabile Stiele, die die Bohnen "aushalten")
    Golden Bantam, Rainbow Inca, Mezdi, Black Atztek

    Alternativ zu Stangenbohnen (sehr hoch) werden Reiserbohnen vorgeschlagen (70 - 150 cm hoch, jung geerntet auch als grüne Bohnen zuzubereiten):
    Stockbohne "Margaret", Mexikan Black, Cheerokee Trail of Tears, Maisbohne, Pea Bean Inca.

    Ich hoffe, ich konnte ein bisschen helfen und werde diese/ähnliche Kombination dieses Jahr selber probieren:
    Bantam-Mais in Reihen, Kürbis außen und simple Buschbohnen mittendrin.
    Bisher stand der Mais hier immer isoliert, jede Menge Unkraut und und ungenutzter Platz dazwischen - einen Versuch ist es wert:)

    Viele Grüße
    Elkevogel
     
  • Hallo Elkevogel

    Die Indianer Mischkultur klingt ja super interessant! Auch dass du gleich noch die Pflanzabstände mitgeschrieben hast, ist sehr hilfreich =) Werde es dieses Jahr sicherlich ausprobieren.

    Mit dem Kürbis bin ich wohl ein bisschen früh dran, hab letztes Wochenende schon mit dem Vorziehen angefangen (Stand zwar auch so auf der Samentüte).
    Aber Geduld zählt in diesem Bereich nicht gerade zu meinen Stärken :D
    Viele Grüsse
     
    Moin zusammen,

    diese Pflanzen kommen alle aus den indianischen Kulturen und wurden dort schon genutzt lange bevor in Europa irgendwer was von deren Existenz wusste.
    Was liegt da näher als auch die entsprechende Anbauweise zu übernehmen, sie hat sich doch bewährt und sichert auch bei mir ausreichende Erträge, selbst in "schlechten" Jahren.

    @Kapha: Mein Vater hatte vor vielen Jahren mal ein recht umfangreiches Gerüst aus schlanken Stämmen zusammen gebaut und Stangenbohnen dran hoch wachsen lassen. So entstand eine Art grünes "Gewächshaus" unter dessen Blätterdach Gurken, Zucchini, Salat usw. wuchsen. Oben in dem Blatt- und Stangengewirr waren Tropfschläuche versteckt mit denen sich nach Bedarf Wasser vernebeln ließ was ein feuchtwarmes, aber angenehmes Klima erzeugte.
    An besonders schwülheißen Tagen hat er sich denn auch samt Hund zur Kaffeepause mitten rein gesetzt, da konnte man es gut aushalten.:grins:

    Gruß Conya
     
    Diese Art der Mischkultur ist für Subsistenzwirtschaft auf trockenen Böden ausgelegt.
    Der große Vorteil vom Mais ist, dass man die restliche Pflanze unter den ärmlichen Verhältnissen als gutes Futtermittel sehr nutzbringend verwerten kann und weil Mais weder weit noch tief wurzelt, daher nicht alle Nährstoffe erschließen kann, leuchtet der Zweck der Mischkultur leicht ein.

    Für den hiesigen Hausgarten ist das indianische Anbaumodell nicht das Optimum.
    Leicht zu hackende Reihen, eine Vielzahl von möglichen Fruchtfolgen, Wasser und Düngemittel in großem Umfang und leicht verfügbar vor Ort - im Hausgarten ist das alles gegeben - hier sind hohe Erträge mit wenig zeitlichem Aufwand möglich.
     
    Hallo tihei,

    so rund heraus ablehnen sollte man diese Anbauweise vielleicht doch nicht, sie kann auch bei uns von Vorteil sein.
    Sandige Böden sind schnell trockene Böden, nutze ich diese Form der Mischkultur kann ein schnelles austrocknen vermieden werden und leicht zu hackende Reihen mögen an dem einen oder anderen Standort sinnvoll sein, bei der beschriebenen Anbauweise sind sie überflüssig.
    Allerdings muss ich Dir zustimmen, Mais ist durchaus als Futtermittel zu verwerten, Abfall gibt es bei der Pflanze nicht.

    Gruß Conya
     
  • Ich lehne diese Anbauweise nicht rund heraus ab. Sie ist für den Hausgarten einfach unpraktisch und ineffizient. Besonders, falls man einen nicht unerheblichen Teil des Ertrags, die stärkehaltigen Maispflanzen nämlich, nicht als ganzes verwertet, wenn man keine Tiere hält.
    leicht zu hackende Reihen mögen an dem einen oder anderen Standort sinnvoll sein, bei der beschriebenen Anbauweise sind sie überflüssig.
    Es ist genau andersherum: An Orten mit schwieriger Wasserversorgung muss immer wieder flach gehackt werden, damit der Boden gespeicherte Feuchtigkeit nicht unnötig verliert (Kapillareffekte).
    Ich sehe gerade hier den Unterschied zum Hausgarten besonders deutlich. Auf der einen Seite der indianische Bauer, der zusehen muss, dass er mit seinen sehr begrenzten Ressourcen überlebt und dafür den lieben langen Tag seine ganze Arbeitszeit einsetzen kann und muss.
    Auf der anderen Seite der häusliche Nutzgarten, wo man weder die Zeit hat noch aus Not daran interessiert ist, jedes einzelne Fleckchen umständlich getrennt zu hacken (Senioren, denen vor lauter Freizeit die Decke auf den Kopf fällt, sind natürlich ausgenommen). -Till
     
  • Hallo,

    ich habe den Beitrag in der Kraut & Rüben mit großem Interesse gelesen und darum auch hier zusammengefasst.

    Wir haben ganz fiesen Lehmboden und bisher sind Mais, Bohnen (grüne) und Kürbis/Zucchini auf getrennten Beeten untergebracht gewesen.
    Unter Kürbis und Zucchini war Hacken kaum erforderlich, Wildkräuter nur wenige zu finden und der Boden war nach der Ernte gut zu bearbeiten und schnell für die Gründüngung bereit.
    Unter dem Mais hingegen muss ewig gehackt werden, Wildkräuter gezupft....
    Da mir - dank Berufstätigkeit - ab sofort die Zeit für diese "Arbeit" fehlt, werde ich es einfach mal ausprobieren.
    Aber ich werde wohl doch Stangen-/Reiserbohnen nehmen und Kürbis und Zucchini mittendrin wuchern lassen.
    Der Garten hat volle Sonne von früh um 9:00 bis Untergang - irgendwann scheint sie also immer zwischen die Maisstengel:D
    Außerdem ist die Platzersparnis nicht zu verachten - so kann noch ein paar Pflänzchen unterbringen, auf die ich sonst verzichten müsste.

    Gibt es eigentlich Probleme, wenn man unterschiedliche Maissorten auf einem Beet (3 x 3 m) anbaut? Z.B. Bantam + Golda oder Tasty Sweet?

    Der Abstand beim Kürbis ist doch vermutlich der Befruchtung geschuldet, oder?
    Wobei die Ranken sich im Beet doch durcheinanderwuseln:confused:

    Das wären also auf 3 x 3 M:
    4 Reihen Mais mit je 7 - 8 Pflanzen
    4 Kürbisse je an der Ecke (alternativ 2 x Kürbis, 2 x Zucchini)

    Passt das so oder habe ich einen Denkfehler?

    Viele Grüße
    Elkevogel
     
    Soo, heute ist der Startschuss für mein Indianerbeet gefallen. Der Mais ist in der Erde :) An ihm sollen später Lady Di Stangenbohnen wachsen und vorne und hinten kommt jeweils noch ein Butternutkürbis hin. Die Pflänzchen habe ich vorsorglich noch mit einem Vlies abgedeckt, obwohl für die kommende Woche kein Frost angesagt ist..

    Foto 2.webp


    Liebe Grüsse
    smile

    (Ist es irgendwo möglich das Thema zu ändern? Z.B. in Indianerbeet?
     
    Hallo Smile,

    da bist Du aber früh dran.
    Fressen dir die Schnecken den Mais nicht ab? Letztes Jahr konnte ich kaum so schnell pflanzen, wie die Viecher ihn abgefressen haben:schimpf:
    Ich fange in den nächsten Tagen an, Mais im Folienhaus vorzuziehen, der Kürbis folgt etwas später.
    Bis Mitte Mai sind beide dann groß genug zum auspflanzen.
    Die Bohnen kommen gleich raus, die mögen die Schnecken nicht - freu.

    Warum umbenennen?
    Der Titel sagt doch weitestgehend aus um was es geht.
    Aber vielleicht liest einer der Mods das hier und korrigiert/ändert in:"Mischkultur Mais, Kürbis, Bohnen/Indianerbeet" : (oder ähnlich) :grins:

    Liebe Güße
    Elkevogel
     
    Hey Elkevogel

    Ich bin mit allem früh dran, weil ich einfach nicht die Geduld aufbringe zu warten :d naja, vielleicht lern ichs ja irgendwann noch..
    Aber mit Schnecken hab ich bis jetzt (Holz anfassen) keine Probleme. Auch die Erdbeeren und Spinat stehen offen im Beet und da muss ich höchstens die eine oder andere Raupe mal entfernen :)

    Liebe Grüsse
     
    Soo, wieder einmal ein Update in Sachen Indianerbeet. :)
    Seit dem letzten Beitrag sind ca. drei Wochen vergangen und zum Mais haben sich in der Zwischenzeit noch drei Butternutkürbisse dazu gesellt. Die tiefen Temperaturen haben ihnen nichts ausgemacht und alle entwickelten sich gut, bis zum grossen Regen letzte Woche, als die Schnecken über sie hergefallen sind. :mad: Ein Kürbispflänzchen wird es wohl nicht überleben und wird nochmals ausgetauscht.
    Seit dem versuche ich sie so gut wie möglich mit Holzwolle zu schützen, was nicht schlecht funktioniert..
    Am Wochenende werde ich wohl die ersten Bohnensamen um den Mais herum versenken.

    Und hier noch ein paar Bilder
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    Liebe Grüsse
    smile
     
    Hallo,
    ich mache immer nur Zuckermais und Kürbis (ohne Bohnen). Der Mais kommt zweireihig versetzt am Zaun entlang und bietet einen prima Windschutz für den Kürbis, der dahinter wächst. Es ist toll, im Sommer den frischen Mais zu grillen und direkt zu genießen. Reste der Ernte werden eingefroren, können auch gefroren auf den Grill. Die Variation mit Bohnen habe ich noch nicht versucht, daher säe ich den Mais auch enger (15 cm in der Reihe).
    Gegen Unkräuter hilft es gut, regelmäßig mit Rasenschnitt zu mulchen, speichert auch die Feuchtigkeit und sorgt für Stickstoffnachschub.
     
    Hallo Smile,

    warte noch mit den Bohnen, die haben noch gut 10 Tage bis 3 Wochen Zeit, dann kann der Mais auch noch ein wenig wachsen bevor er als Stütze herhalten muss.

    Gruß Conya
     
    Kommt darauf an welche Sorte smilie hat ;)

    Ich hab zB 2 verschiedene Sorten Stangenbohnen , die einen mussten im April rein und sind schon ca 10 cm hoch , die anderen kommen erst ende Mai rein .

    Meine Stangenbohnen wachsen immer zwischen den Gurken , als Windschutz .
    Klappt hervorragend :)
     
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