Kompostieren: wie lange dauert es bis zur fertigen Erde?

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24. Apr. 2018
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Seit kurzem habe ich angefangen zu kompostieren. Ich habe aber keine Vorstellung wie lange es dauert bis da gute Erde entsteht.
Was ich so von Bekannten gehört habe dauert es zwischen einem halben Jahr und 3 Jahren. Wer hat da Erfahrungen.

Weil 3 Jahre ist ja echt lang.

Aktuell sieht es so aus.

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  • GerdOtto, es sieht so aus, als hättest du zu wenig feuchtes und zu viel trockenes, verholztes Material benutzt. Wir streuen jedes Jahr etwas Kompostbeschleuniger über unseren Kompost. Falls er zu trocken ist, wird er zusätzlich gegossen.
     
  • Drei-Komposter-Wirtschaft ist schon mal gut. Allerdings sollte man die immer nur einzeln befüllen. Ein Silo wird mit dem aktuell anfallenden Bioabfall befüllt (abwechselnd Trockenes mit Grünem bzw.Feuchtem. Dann wird in das nächste Silo umgeschichtet und darf in Ruhe verrotten. Nach einer Weile kann man in das dritte Silo nochmals Absieben. Das erste ist inzwischen leer und alles kann von vorn beginnen.
    Je kleiner das Material, um so schneller die Kompostierung. Auch sollte es schon beim Befüllen bissel geschichtet werden, wie Supernovae schrieb.
    Mir scheint, in Deinen drei Silos zu viel trockener Strauchschnitt zu sein. Das wird ewig dauern, bis der zu Komposterde wird. Misch ihn mit Grün- und Küchenabfällen in ca. 20 cm Schichten. Das dauert dann so round about ein Jahr, etwas mehr vielleicht.
    Ich schichte meinen übrigens nicht um, obwohl es empfohlen wird. Mir ist das einfach zu schwere körperliche Arbeit. Ich siebe am Ende gründlich ab.
    Schau einfach mal im Netz, da gibt es ganz viele Ratgeberseiten zu.
     
  • Schließe mich grundsätzlich den Vorschreibern an - aber mach bloß keine Wissenschaft draus ;-)
    Bei so einem trockenen Haufen würde ich gelegentlich ne Kanne Wasser drübergießen.
    LG Kiwi
     
    Vom Umweltbundesamt gibt es auch eine ausführliche Publikation, hatte ich mir auch schon bestellt. Man kann sie aber auch kostenlos runterladen:


    Gruß schreberin
     
  • Ich kann mich auch nur anschließen.

    Wir arbeiten im väterlichen Garten mit so einem Drei-Kammer-Modell. In einem Haufen sammelt sich das aktuelle Zeug, der zweite ruht, der dritte ist so weit, dass man sieben kann und alles, was noch nicht verrottet ist, wieder auf den Haufen 1 mit drauf kippt. Der größte Teil Biomasse ist dadurch in unter einem Jahr verrottet.

    Wichtig ist eigendlich nur, keine dicken Lagen Grasschnitt einzuschichten (dann muss da Strauchschnitt oder ähnlich grobes Zeug zwischen) und grobe Sachen rotten natürlich schneller, wenn sie klein sind. Ein Hächsler ist dafür eine große Hilfe.

    Mein Vater schichtet meist einmal im Jahr noch eine Lage Pferdemist von einem Hof aus der Umgebung hinein und von Zeit zu Zeit etwas Kalk. Das hat sich bei unseren Begebenheiten bewährt, mit diesem Kompost wird dann der Garten versorgt, weiteren Dünger sehen die Beete kaum einmal. (Selten etwas Hornspäne oder Brennnesseljauche)
    Jedenfalls ist über die Jahre so, und natürlich mit regelmäßigem Mulchen, eine gute Humusschicht in den Beeten entstanden.
     
    Es geht ohne umschichten und viel Plimbim.
    Das kannst Du ja den vorhergehenden auch entnehmen. Man kann es auch übertreiben.
    Fülle Deine Kompostbehälter der Reihe nach und warte ab. Umschichten kann man, muss man aber nicht. Kompostbeschneuniger kann man (der Handel freut sich), muss man aber nicht.
    Aber Geduld sollte man schon haben.
     
    Pferdemist und Kalk gebe ich auch drunter.
    Pferdemist auch deshalb, weil ich im Sommer keine Verwendung auf den Beeten habe. Küchenabfälle können auch drauf, aber nicht zugänglich für Tiere (z.B. Ratten).
     
    Nach der Umstellung meiner Wiesen auf die Pflege durch einen Mähroboter fällt a) bei mir wenig Grasschnitt an, und b) leiste ich mir nicht mehr den Platzaufwand eines Dreikammersystems. Für meinen Garten reicht ein 600- Liter- Thermokomposter aus.
    Der hat eine Standfläche von knapp 1 qm. Ich habe ihn in den Winkel neben einem Wassertank und Zaun positioniert. Günstiger wäre es gewesen, auch von hinten Zugang zu haben.
    Der Verrottungsprozess erfolgt "durchlaufend" wie in einem Hochofen. Oben wird das Teil "beschickt", unten der Kompost entnommen.
    Zu beachten sind die allgemeinen Regeln für das Kompostieren (richtige Mischung wie hier bereits mehrfach beschrieben), das "Anheizen" ( dafür verwende ich keine unnötig teuren "Schnellkomposter", sondern eine Brühe aus Backhefe, Zucker und Wasser), die laufende Kontrolle von Feuchtigkeit (wichtig!) und Temperatur.
    Die jetzt ablaufenden "Winter" bremsen die Verrottung nur wenig, so dass ich im Frühjahr den "ältesten" Kompost des Vorjahres an der Ausgabe- Klappe entnehmen und bereits aussieben kann.
    Einziges Problem sehe ich in der mangelnden UV- Beständigkeit der Thermokomposter. Mein Gerät zeigt nach drei Jahren bereits Verschleiß.
    Ich werde es aber im kommenden Jahr durch einen ähnlichen Typ ersetzen.
     
  • @GerdOtto
    Ich fürchte Deine Kompost-Boxen aus dünnem Nadelholz werden genauso schnell kompostiert wie der Inhalt.
    Deine Boxen wurden von diesen abgekupfert Miorin – Kompostsilo® – Vollmer Metallbau.webp

    Das System "Miorin" wurde vielfach nachgebaut und kopiert, auch in Billig-Kunststoff.
    Der "alte Mirorin" aus dem Schwabenland hatte sie vor über 50 Jahren erdacht und entwickelt.
    Die Säulen sind aus Beton, die ca. 25 mm dicken Bretter lassen sich (jeweils die 2 untersten) herausziehen, um den fertigen Kompost von unten entnehmen zu können.
     
  • Seit kurzem habe ich angefangen zu kompostieren. Ich habe aber keine Vorstellung wie lange es dauert bis da gute Erde entsteht.
    Was ich so von Bekannten gehört habe dauert es zwischen einem halben Jahr und 3 Jahren. Wer hat da Erfahrungen.

    Weil 3 Jahre ist ja echt lang.

    Aktuell sieht es so aus.

    Anhang anzeigen 665308 Anhang anzeigen 665309
    Wie schon die Vorschreiber gesagt haben, zu trocken ist die Masse und du solltest mehr feineres Material drunter mischen wie Rasenschnitt, Küchenabfälle, Kaffee und abgestorbenen Grünschnitt, was halt auch alles in einem Garten anfällt...
    Du kannst ja ab und zu ein paar Kannen Wasser drüber gießen, bei deinem gezeigten Material ist ein halbes Jahr gar nix, da dauert es schon viel länger....
     
    Wir haben einen großen Termo-/Schnellkomposter (700-800l). Wir geben in der warmen Jahreszeit immer wieder mal selbst angerührte Zucker-Hefelösung als Kompostbeschleuinger dazu, und die Erde, die unten entnommen werden kann ist sehr schön. Ich weiß, dass viele behaupten, die Thermokomposter würden nicht richtig funktionieren, aber bei uns funktioniert er und wir sind mit unserer eigenen Bio-Erde sehr zufrieden.
     
    Kann man auch Gelierzucker als Kompostbeschleuniger verwenden? Ich habe soviel davon übrig.
     
    @Tubi, was ist denn außer Zucker im Gelierzucker drin?
    Ich nehme an, Zellulose. Da dürfte dem Start und der Ernährung der Hefepilze doch wohl nichts im Wege stehen.
     
    In Bio Gelierzucker noch (Apfel)Pektin. Ob das den Hefebakterien gefällt weiß ich leider nicht...
     
    Kann man auch Gelierzucker als Kompostbeschleuniger verwenden? Ich habe soviel davon übrig.
    Ja :D und in Marmeladengläser abgefüllt besonders lange verwendbar ;)
    Aber im Ernst, das Geliermittel in diesen Zuckern wird aus pflanzlichen Pektinen hergestellt, dürfte also kein Problem sein.
    Und bei älteren Gelierzuckern verliert das Pektin an Gelierkraft, also eher sogar sinnvolle Entsorgung :D
     
    Wir haben da nie was draufgetan und den Kompost einfach sich selber überlassen. Jedes Frühjahr wurde ein Komposthaufen durchgesiebt und die Erde im Garten verteilt.Der 2te Komposthaufen wurde gewendet und die Reste vom Durchsieben oben drauf verteilt.
     
    Moin @GerdOtto,
    Notrettung:
    Erstmal alles kräftig gießen und Miete1 immer wieder mit frischen Abfällen aus der Küche mischen.
    Es kann quasi alles drauf, was nicht gegart wurde und nicht schimmelig ist. Aber bitte KEIN Fleisch/Wurst oder Käse.
    Super gut ist Kaffeesatz (auch mit Filter).
    Dann würde ich das ganze etwas mit Plane abdecken, damit sich schneller Wärme entwickelt (wenn’s regnet wieder runter nehmen)
    Sobald es insgesamt wärmer wird kommt Hefe ins Spiel:
    500 g Zucker in 1L heißem Wasser auflösen.
    Sobald die Mischung auf unter 37 Grad abgekühlt ist kommt 1 Würfel Hefe dazu.
    Achtung — schäumt kräftig 😂
    Diese Lösung in einer 10 L Gießkanne mit Wasser auffüllen und über den Kompost gießen.
    Dann wieder abdecken.
    Sobald Miete1 sich setzt, immer wieder mit Material aus Miete2 ergänzen.
    Ggf. auch nochmal Hefemischung gießen.
    Klasse wäre auch, wenn Du von Nachbarn/Freunden ein oder 2 Eimer reifen Kompost besorgen kannst.
    Das ist wie ein Starter, da damit viele notwendige Tierchen einziehen würden.
    Mist auch z.B. von Kaninchen ist prima.
    In Zukunft dann gleich mehr zerkleinern und wie oben beschrieben mehr unterschiedliche Materialien mischen.
    Viel Erfolg und Grüße
    Elkevogel
     
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