Hallo alle
eure Kompostratschläge sind recht gut, und so funzt es auch. Wenn ein Haufen ewig nicht verrottet, liegt es vielleicht am fehlenden Umsetzen. Je öfter Kompost umgeschaufelt wird, desto schneller verrottet er.
Ich biete den Schrebergärtnern meiner Anlage an, die "Abfälle" bei mir abzuladen, denn sonst würden sie sie nach meiner Beobachtung auf den Müll schaffen. Das ist einfach schade. Und so wird mein Komposthaufen alljährlich im Herbst schon an die zwei Meter hoch. Das ist wegen dem Bodendruck, der durch das Gewicht entsteht zu hoch. So bin ich dazu übergegangen, nicht nur einmal im Jahr umzuschaufeln, sondern zweimal. Ich habe drei Kompostplätze und setze den frischen Haufen hin und her und danach auf den dritten Platz (im Sommer), wo er dann vollends bis zum Frühling vererdet. Ich nehme aber im Herbst schon davon Grobkompost und bringe ihn unter Sträucher, Obstbäume und Blumen, im Frühling tue ich den Rest dann auf die Gemüsebeete.
Grobes Holz sammle ich weg und schmeiße es als Starter auf den frischen Haufen.
Grundsätzlich ist zu sagen, alles Material sorgsam im Garten zusammensammeln und auf den Kompost damit, man hat ja meistens zu wenig Material, vor allem, wenn man mulcht.
Damit Heißrotte entsteht, in der Unkrautsamen und Pilze vergehen, muss Stickstoff in den Kompost. Ich gebe Hasenmist dazu, weil ich den kriegen kann oder gieße unverdünnte Jauche aus Wurzelunkräutern, besser natürlich Brennnesseln, drüber. So setze ich den neuen Kompost im Mai auf. Er bekommt das alte Sammelgut vom Winter über, zusammen mit frischer Grünmasse z.B. aus Heckenschnitt (Liguster oder Buche), wovon zu dieser Jahreszeit ganz viel anfällt. Alles gut durchmischen, Altes und Frisches, Grobes und Feines, Feuchtes und Trockenes, dazwischen immer wieder mal eine Hand voll Steinmehl streuen und ganz wichtig Meeralgenkalk oder Seetang, das gute alte Meerwunder, das es ja jetzt wieder gibt. Und wie gesagt, Mist oder Jauche als Stickstofffutter.
So kann man morgens und abends eine Dampfwolke über dem Kompost sehen, das heißt es sind mindestens 70° drin, ich hab das mal mit einem ausgedienten Einkochthermometer gemessen. Die Hitze hält sich gut 3 Tage lang. Während der folgenden Monate bis zum Wintereinbruch stocke ich den Haufen mit allem auf, was anfällt, zwischendurch streue ich den gesammtelten Holzhäcksel vom Obstbaumschnitt. Da ich so viel Material auch von den anderen Gärtnern kriege bin ich dazu übergegangen, diesen Haufen noch einmal umzusetzen, er fällt so schneller zusammen.
Bei Wintereinbruch ist dann gut, es passiert sowieso nicht mehr viel wegen der Kälte und ich schließe ab, decke mit einer Strohschicht oder sogar Folie ab. Danach sammle ich auf einem kleinen Platz alles, was bis zum folgenden Mai anfällt ungeschichtet einfach so. Wenn ich dann die Hecke schneide beginnt das Spiel von Neuem. Vorher habe ich aber den großen heiß verrotteten Haufen auf den dritten Platz gesetzt. Da ist jetzt schon viel Erde drin. Alles kann in langsamer Rotte dann vollends vererden. Auf den so frei gewordenen Platz dann eben das Sammelgut zusammen mit frischer Grünmasse wie oben beschrieben. Der Kreislauf hat sich geschlossen und bewährt.
Ich habe offene Komposte, nur hinten und an den Seiten mit einem Lattengerüst gehalten, zwischen den einzelnen Haufen stelle ich als Trennung ein Gitter oder einen Lattenzaun ein, frei beweglich, eben dort, wo der nächste Haufen beginnt. Vorne bleiben die Haufen offen, so kann ich auch gut ran.
Viel Erfolg beim Komposteln
Amiga grüßt