Kompost bepflanzen u. umsetzen, wie passt das zusammen?

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Liebe Gartenfreunde,

ich beschäftige mich aktuell (wieder) mit dem Thema Kompostieren und stolpere immer wieder über einen Widerspruch (in meinen Augen). Einerseits lese ich, dass ein Kompost regelmäßig umgesetzt bzw. wenigstens umgeschichtet werden sollte, andererseits empfehlen viele das Bepflanzen des Komposts mit z.B. Kürbissen. Ich habe nun schon unzähige Beiträge gelesen und mir Videos angeschaut, aber ich verstehe einfach nicht wie das zusammenpasst. Wie kann ich was umschichten wenn darauf was wächst? Ich finde die Idee mit dem Kürbis ja sehr charmant. Aber Umschichten kann ich das doch dann nicht mehr - oder bin ich grade in einem Logikloch? Und dann will ich ja letztenendes auch was aus dem Kompost entnehmen - wie mache ich denn das wenn da Pflanzen obendrauf sind? Die sacken doch immer weiter nach unten?

:confused: Danke für eure Hilfe!
 
  • Das erste Jahr wird der Kompost aufgeschichtet, also befüllt. Im Frühjahr wird der Kompost umgeschichtet, was heißt, einmal um 180 Grad gedreht. Brauchst also 2 Flächen. Mit Kürbis wird der bepflanzt um den zu beschatten. Ist ne alte Technik. Mit aufkommen von Schnellkomposzern hat sich das Erledigt.
     
    Hallo,

    ich hab mal gelesen (Rat für jeden Gartentag von Franz Böhmig), dass man den Kompost nicht bepflanzen soll. Gerade Kürbisse sind Starkzehrer welche die Nährstoffe rausziehen.

    Man soll neben dem Kompost pflanzen und mit den Ranken und Ausläufern den Kompost beschatten.

    Gruss
    falccone
     
  • Kommt natürlich auf due Größe des Komposts an. Früher waren die Gemüsegärten lang Größer. Da kam schon ordentlich was zusammen. Opa sein Kompost war 6*6m (in der Mitte geteilt). Auf dem 2 jährigem wuchs immer dieser gelbe Zentner. Da blieb immer noch genug Nährstoff über. Zumal das Grünzeugs ja auch wieder kompostiert wurde. Wie gesagt, ne alte Technik. Vieleicht auch mitlerweile wiederlegt. So wurds jedenfalls gemacht.
     
  • Bei uns werden Zucchini auf den Kompost gepflanzt.

    Ich habe einen dreifach Komposter, da wird nur auf
    einen gepflanzt und die anderen zwei werden
    bewirtschaftet. D. h. oben kommt Gartenzeugs rein
    und unter der fertige Boden raus.

    Umgeschichtet wird nie.

    Funktioniert so prima.
     
    Um es vorweg zu nehmen, bin ich gegen die Bepflanzung von Kompost, weil - wie schon richtig erwähnt - der Kürbis zuviele Nährstoffe entzieht.
    Zweitens wird der Kürbis zugleich überdüngt, was im extremfall auch gesundheitlich bedenklich sein kann.
    Empfohlen wird dies allenfalls um den Kompost gegen Austrocknung im Sommer zu beschatten-

    Stattdessen sollte man sich lieber einen schattigen Ort für den Kompost suchen, dann muss dieser auch nicht bepflanzt werden. Ist das nicht möglich dann an trockenen Tagen den Kompost mit der Gießkanne gegen Austrocknung gießen.

    Um echten Kompost herzustellen benötigt man mindestens 2 meistens 3 Jahre. Das was wir als Kompost kennen ist lediglich halb kompostiert.
    Das was der Schnellkomposter als Kompost bezeichnet, ist "verbrannt" aufgrund der zu hohen Temperaturen und weniger Nährstoffreich.

    Kompostierung:
    3 Komposter ist die Empfehlung

    1. Komposter ist leer
    2. Komposter wird regelmäßig befüllt
    3. Komposter ruht

    Du füllst den 2. Komposter und setzt diesen mindestens 2 mal im Jahr um, indem du ihn in den 1. Komposter füllst und umgekehrt.
    Im nächsten JAhr wird die Erde vom 3. Komposter entnommen und nun ruht der 2. Komposter.

    Auf den ruhenden Komposter könnte man einen Kürbis pflanzen aber wie oben schon angeführt ist dies nicht zu empfehlen.

    Vollkompost:

    Nach - in der Regel - 3 Jahren sind alle Nährstoffe zersetzt, mit dem Nachteil. das der wasserlösliche Stickstoff meist bereits ausgewaschen ist.
    Insofern ist Vollkompost auch nicht ideal.

    Halbkompost:
    Sobald das Pflanzenmaterial zu Erde zerfallen ist spricht man von Halbkompostiertem. Dieses ist der ideale Dünger, da es noch reichlich Stickstoff enthält und somit das Pflanzenwachstum beschleunigt.
    Allerdings darf es nur bis max. 50cm tiefe angewandt werden, damit es noch Nachkompostieren kann, d.h. in sehr tiefe Pflanzlöcher (Büsche Bäume) sollte kein Halbkompost kommen.

    Informiere dich auch mal über das Thema Kompostwall.
    Insbesondere wenn man viel Platz hat die perfekteste Art der Kompostierung.
    Wenn du dazu mehr wissen willst, sag Bescheid.

    Kompost.JPG Komposthaufen.JPG
     
  • Meine Kompostanlage - große Worte für kleine Fläche - hat drei Kammern.
    In die erste kommen die Gartenabfälle.
    Wenn die erste Kammer voll ist, wird in die zweite umgeschichtet.
    Wenn wieder Umschichtung ansteht; das hängt immer davon ab, wenn die erste Kammer voll ist, dann wird in die dritte Kammer gesiebt, so daß ich dann den fertigen Kompost je nach Bedarf entnehmen kann.
    Als Kompostbeschleuniger nehme ich die Hefe-Zucker-Mischung, die sehr gut wirkt. Auch die Würmer sind begeistert davon.
    Mein Kompost ist abgedeckt und wird bei Bedarf gegossen.
     

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    Ja natürlich kann man auch die Kompostierung optimieren.

    Aber ich sehe das mal so, wenn ich mit 30 % Arbeitsaufwand
    100 % vom gewünschten Ergebnis schaffe, warum soll ich es
    dann anders machen :rolleyes:

    Mich wundert jetzt nur, dass meine Zucchini auf dem
    Kompost womöglich überdüngt und ungesund sein sollen. :confused:
     
    @Joes

    Ja dann mache es doch so wie du es für dich okay findest. Andere machen es halt anders - und...? Mein Gott nochmal...

    falccone
     
  • Wenn mir das Umsetzen zu schwer wird, dann mache ich es so wie Joes.
    Vielleicht auch schon in diesem Jahr?
    Wieso sich plagen, wenn es auch einfacher geht.
     
  • Hero, ich finde das Bild von deinem Kompost sehr interessant. Mein Vater hat fast das gleiche Modell gebaut, jedenfalls auch diese Metallstreben, in die man Bretter einführen kann. Ich weiß, daß er mal erzählt hat, daß er die Idee von irgendeinem Urlaub im Süddeutschen mitgebracht hat und sich dann die Metallstreben von einem befreundeten Schlosser hat anfertigen lassen. Wer weiß, wo genau sich meine Eltern in dem Urlaub rumgetrieben haben und wessen Kompostanlage Pate für unsere drei Komosthaufen gestanden hat. :)
     

    Mich wundert jetzt nur, dass meine Zucchini auf dem
    Kompost womöglich überdüngt und ungesund sein sollen. :confused:

    Zitat: Durch eine Überdüngung mit Stickstoff kommt es in der Pflanze zu einer hohen Nitratkonzentration. Im Darm von Mensch und Tieren wird Nitrat zu Nitrit reduziert. Nitrit ist schädlich, es ist an der Bildung krebserregender Nitrosamine beteiligt. Insofern sollten Sie zu Hause also Ihre Obst- und Gemüsepflanzen nicht überdüngen.
    Quelle: http://www.hausgarten.net/gartenpflege/duenger/ueberduengung-vermeiden.html

    In erster Linie geht eine Gefahr der Überdüngung auf Ertrag und Geschmack, aber wie oben zittiert können sogar gesundheitlich schwerwiegende Folgen entstehen.
    Nitrat Überdüngung ist jedoch eher bei Blattgemüse wie diverse Kohlsorten und natürlich beim Salat zu erwähnen aber auch z.B. bei Rote Beete kommt es regelmäßig zu teilweise trastisch überhöhten Mengen von Nitrat.

    Wie und ob dies nun auch beim Kürbis / Zuchini und Co der Fall ist entzieht sich meiner Kenntniss.
     
    Danke mal für die Information.

    Jetzt bin ich echt verunsichert. Das waren bisher

    immer "Traum-Zucchini". Aber das Aussehen muss

    ja nicht unbedingt was mit der Zuträglichkeit

    zu tun haben. :(
     
    Ne Stickstoffüberdüngung durch Kompost halte ich für Vernachläßigbar da bei der Verrotung Stickstoff gebraucht wird. Wirtschaftlich wird Kompost nach P eingesetzt. N spielt erstma keine Rolle.
     
    Ok, danke, jetzt weiß ich was das heißt.

    Also ungefährlich :rolleyes:

    Egal, ich pflanze meine Zucchine wieder oben drauf :)
     
    Man müsste genaue bodenuntersuchung machen um dies definitv mit ja zu beantworten, aber ich würde es auch mal eher als vernachlässigbar einsehen.
    Wenn dies tatsächlich so gefährlich wäre dürftest du kein Gemüse mehr vom Bauern kaufen, die allesamt überdüngt sind.

    Tatsächlich sollte man vor allem bei Salaten und Blattgemüse auf den Nitrathaushalt achten, da Nitrat vornehmlich in den Blättern gebildet wird. So spielt z.B. beim Grünkohl der Nitrathaushalt eine wichtigere Rolle als beim Blumenkohl.
    Verzichte auf alle Fälle auf zusätzliches Düngen insbesondere mit Stickstoffreichen düngern wie Hornspäne, Blaukorn (stickstoffreicher Vollwertdünger) und andere.

    Wenn du den Stickstoffanteil im Kompost zusätzlich senken willst und zugleich die Qualität verbessern willst, dann arbeite Holzstücke (Zweige Äste bis 1cm Duschmesser) mit in den Kompost ein. Diese belüften den Kompost zum einen, zum anderen wird bei deren Zersetzung noch mehr Stickstoff verbraucht als bei der Zersetzung anderer Pflanzenabfälle.
     
    tomash, Gemüse vom Bauern als allgemein Überdüngt zu bezeichnen, halte ich für überzogen. Ist ja eher anders rum. Nämlich das unsere deutschen Hausgärten nachweislich maßivst Überdüngt sind. Kompost hat deutlich mehr Nährstoffe als viele meinen. Ich weiß, spricht meiner Behauptung entgegen. Kürbis ist aber verfressen. Schau einfach mal was aus einer Pflanze fürn Monster wird wenn die ihre Tentakeln ausstrecken. Ist ne Gurke ja gradezu harmlos. Nen Bauer kennt seine Bodenwerte. Wenn der Kompost ausbringt dann soviel dasvon den 3 wichtigsten Inhaltstoffen (NPK) die Obergrenze nicht überschritten wird. Bei Kompost ist dieses P. N und K wird dann den Bodenproben entsprechend einzelnd dosiert und gegeben. Im Hausgartenbereich wird oft schon bei N-Mangel nen NPK-Dünger Dünger eingesetzt, egal ob der jetzt Bio ist oder nicht. Da gehen die P+K-Werte dann durch die Decke.
     
    Wo ist das Problem? Kompost setz man im Herbst um, wenn der Kürbis im Glas oder Bauch war/ist. Und der Kürbis Wächst auf dem Kompost, der im Herbst verteilt wird der wird das Jahr über ja nicht angefasst. Dazu braucht es dann aber mind. 2 Felder.

    Oder ich bin mal Frech Cleverness:

    Wir Setzen unseren Kompost wegen der Arbeit dabei, nicht auf einen anderen Platz um, sondern nehmen wie bei "Thermokomposter" einfach von unten die Erde raus, so wird er auch bewegt.
    Haben einfach 4 Einschlaghülsen in der Erde. 4 Zaunpfähle, daran Bretter festgeschraubt. Fertig. So kommen wir ran, wo wir ran wollen.


    Gruß Suse
     
    Hallo Suse!

    Das ist aber mal ein schick bepflanzter Kompost.
    Den kann man sogar in die vorderste Reihe stellen.
     
    Die 7 3.Wahl Geranien haben pro Stück nicht mal 60 Cent gekostet, bekamen nur Erde vom Kompost und die Pflanztröge schreib ich mal, sind aus dem Sperrmüll gewesen. Waren wohl beim Bohren am Boden durchgebrochen, aber man kann alles reparieren. Es gibt ja wasserfestes Klebeband. Da bekam der Kompost etwas Passendes Blühendes zum restlichen Garten.


    Suse
     
    Wow, vielen Dank für die vielen Antworten. Obwohl die Meinungen ja auseinander gehen, habe ich eine ganze Menge gelernt dabei. Und ich muss sagen, die Blumenkästen am Kompost sind eine fantastische Idee, vor allem wenn man wie wir sehr wenig Platz hat.

    Danke nochmal an alle und liebe Grüße vom

    Mauerblümchen :eek::eek:
     
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