Ist Wohlfühlgewicht mit glücklichen Augen nicht viel schöner als eisernes Wunschgewicht?
Ich versuche auch schon seit Jahren mein Gewissen davon zu überzeugen. Aber dann sind da schon wieder die Kollegen die lästern wenn ich nach der Mittagspause ein süßes Stückchen vom Bäcker mitgebracht habe, und es kostet schon Kraft, sich diese kleine Freude zu verteidigen.
Aber ich hätte schon gerne ein entspannteres Verhältnis zu meine Gewicht, und dass ein Speckröllchen nicht gleich eine Katastrophe für das Selbstwertgefühl sein muss.
Als Kind wollte ich auch nie essen. Es war fast immer Zwang, "Du bleibst sitzen bis der Teller leer ist". Ich glaube, damit ist ein gesundes Verhältnis zum Essen nie entstanden, und als Student war es eine Befreiung in der Mensa auch mal die halbe Portion zurückgehen lassen zu können, ohne dass da jemand steht der sagt "Aufessen".
Vielleicht ist es auch (zumindest in der schlechten Zeit) ein Versuch gewesen, zu zeigen, dass ich wenigstens etwas kann - und sei es nur, dem Hunger zu widerstehen. Ich vermute, von diesem "Mein Wille ist stärker als das Fleisch" ist immer noch etwas dabei, und aufgeben geht nicht - ich würde mich selbst aufgeben. Auf der anderes Seite hat dann der Körper aufgegen.
Im Moment ist es, die Balance zwischen genug Essen, dass die Innereien gesund bleiben und ordentlich arbeiten könne, und dabei so wenig Kalorien zu mir zu nehmen, dass ich mich selbst nicht dick finde - Kriterium: Brustumfang muss größer als der Bauchumfang sein, ein T-Shirt darf am Bauch nicht aufsitzen.
Isse schwierig. Mit Sport geht es so einigermassen, aber es ist ein dauernder Kampf. Mehr Essen -> mehr quälen, um das Gewicht wieder loszuwerden.
Scheiss Zwangsstörung.