Kerzen im Gewächshaus - bringt das was?

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Swenny

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Ich müsste meine Tomaten bald ins Gewächshaus auslagern - und wieder besteht das Risiko, dass es nochmal kalt wird und die Tomaten rumzicken.

In alten Gartenbüchern und unter den Gärtnern hält sich ja der Trick, ein paar Kerzen ins Gewächshaus zu stellen, um die Pflanzen in kälten Nächten zu schützen.

Bringt das was? Zum einen hat so eine Kerze maximal um die 10W Heizleistung, zum anderen steigt die Wärme vorrangig nach oben, geht also am Dach flöten.

Selbst mit Doppelstegplatten sind 30 oder 50W je nach Anzahl der Kerzen nicht viel, gerechnet auf die Aussenfläche eines Gewächshauses. Zumal so ein Gewächshaus auch schwer richtig dicht zu bekommen ist.

Wie sind eure Erfahrungen, lohnt sich das mit den Kerzen? Alternativ hätte ich noch einen 1200-2000W Heizlüfter mit Frostschutzeinstellung. Dafür müsste ich zwar Kabel legen, was für ein paar Tage kein Problem ist, aber ich hätte Bedenken, dass der für trockene Luft sorgt und die Pflanzen das nicht mögen.
 
  • Man kann ja auch noch ein kleines Folienhaus darin aufbauen. Dann ist die Isolierung besser und das zu erwärmende Luftvolumen kleiner.
     
  • Wie sind eure Erfahrungen, lohnt sich das mit den Kerzen?


    Würde ich definitiv mit "ja" beantworten!
    Allerdings würde ich bei Jungpflanzen die von Marmande beschriebene Methode
    anwenden. Da weniger Raum zu erwärmen ist, ist die Kerzenheizung um Einiges effektiver.

    Ich hab gestern meine Zöglinge in das Folien-GWH auf dem Balkon gestellt.
    Während laut Thermometer die Außentemperatur heute Nacht bei uns etwa
    bei 6°-7° lag, war im Häuschen ein Wert von 16° das Niedrigste.

    Im Herbst stelle ich auch im großen GWH (Doppelstegplatten) Kerzen auf.
    Wenn ab Anf. Okt. hier die ersten Nachtfröste drohen, kommen 4-5 Ziegelsteine
    in die Mitte auf den Boden (mit etwas Abstand). In die Zwischenräume
    stelle ich Grabkerzen (dann gibt`s kein Wachs-Geklecker). Auf den Ziegelsteinen
    werden dann Tontöpfe über die Kerzen gestülpt.
    Je nach Größe des GWH etwa 3, 4 oder 5 Kerzen.
    Auf diese Art und Weise konnte ich die Erntezeit meist bis Ende Nov. verlängern.



    LG Katzenfee
     
  • Unsere Pflanzen, die einige Minusgrade vertragen, werden im Winter ganz dicht ans Haus gestellt,. Wenn unter -6°C angesagt sind, kommt eine Plane außenrum. Bei angesagten (mindestens) -9°C kommen 2 Grabkerzen mit unter die Plane. Die stehen in einer alten Konservendose, darübergestülpt umgekehrt eine Dose mit Löchern.
    Mein Mann hat mich erst belächelt und dann gemessen. Statt -9°C hatte es unter der Plane nur -6°C. Und die Plane schließt nicht einmal ganz dicht ab.
    So habe ich meine 3 Oleander, Agnistus, Lorbeer, Wollmispel, Feige super durch den Winter bekommen.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Meine Erfahrung mit 4-5 Grabkerzen bei drohenden Nachtfrösten sind gut. Es könnte sich ja um 1/4 Grad handeln, daß die Tomaten ect. nicht erfrieren, u. das bringen dann die Kerzen. Tontöpfe darübergestülpt sorgen dazu noch für ausgeglichenere , nachhaltigere Wärme (auf die Idee bin ich leider bisher noch nicht gekommen, werde es aber diesen Frühling praktizieren. Danke!) Ich rolle über die Treibhaus-Beete, wo kälteanfällige Pflanzen stehen, dicke Luftpolster-Folie ,- gibt es in den Baumärkten u. Gartencentren am Meter. Da kommt dann die Erdwärme ins Spiel u. die Kälte dringt durch die Luftpolsterfolie nicht an die Pflanzen. Auf diese Weise ist mir noch nie was im Gewächhaus erfroren, obwohl es bei uns im Allgäu oft sehr kalt sein kann. Msn muß es eben nur machen!!!
    Schöne Frühlingsgrüsse v. Eisenkraut:cool:
     
  • Ich kann definitiv bestätigen dass es was bringt!
    Ich habe nur ein kleines Plastikgewächshaus wie es für um die 20€,zu kaufen gibt.
    Seiddem die Nachttemperaturen um die 5*C sind stehen meine Chili, Paprika und neuerdings auch die Tomaten dort drin.
    Die kleine Ölkerze macht ca.+5*C die großen geben über die Nacht so ca 7-8*C.

    Nur darauf achten dass sie nicht umfallen können! Ich habe sie immer in einem großen Terakottatopf...
     
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    Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es etwas bringt. Allerdings habe ich die Kerzen nicht einfach so ins Gewächshaus gestellt, sondern einen sogenannten "Teelichtofen" gebaut:

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    Alles, was Du brauchst, bekommst Du in jedem Baumarkt:
    - einen Blumentopf, 22 cm Durchmesser
    - einen Untersetzer aus gebranntem Ton
    - 1 Gewindestange, ca. 30 bis 35 cm, 3 Muttern und eine Hutmutter, alles M12,
    - 4 Unterlegscheiben

    Du kannst auch M10 nehmen, je nachdem, was Du für einen Steinbohrer hast.

    Zuerst bohrst Du ein Loch in die Mitte des Untersetzers. Dann kommt eine Mutter, eine Unterlegscheibe, der Untersetzer, eine Unterlegscheibe und eine zweite Mutter auf die eine Seite der Gewindestange - das wird der Fuß. Auf die andere Seite der Gewindestande kommt eine Mutter, eine Unterlegscheibe, der Blumentopf, eine Unterlegscheibe und die Hutmutter - das wird der "Lampenschirm". Auf den Fuß stellst Du die Kerzen. Ich verwende Stumpenkerzen anstelle von Teelichtern, da diese nicht lange genug brennen.

    Ich habe gestern nachmittag aus Platzgründen ca. 50 Tomaten in unser Gewächshaus geräumt (Folie, 6m², ungeheizt). Gestern abend war es hier in Halle empfindlich kühl (7 Grad) und sternenklar, so dass ich es mit der Angst zu tun kriegte. Also habe ich zwei dieser Öfen angeworfen. Heute morgen, als es draußen so 12 Grad warm war, war das Belüftungsfenster offen (öffnet sich bei 35 Grad). Das Minimumthermometer drinnen zeigte 5 Grad, während das Thermometer draußen eine Minimumtemperatur von einem Grad zeigte. Die Tomis fühlten sich pudelwohl und hatten keinerlei Kälteschäden, insofern war es wohl nur kurzzeitig 5 Grad. :D

    Eine Anleitung für den Bau von Teelichtöfen gibt es bei youtube, allerdings verwende ich nur einen Blumentopf für den Schirm - ich will ja, dass möglichst viel Wärme abgestrahlt wird.
     
    Genauso mache ich das auch, Jalapa.
    Nur ist meine Konstruktion nicht fest verschraubt.

    Wenn die Kerze zwischen den Ziegelsteinen und die Tontöpfe auf
    diesen stehen, ergibt das den gleichen Ofeneffekt.



    LG Katzenfee
     
    Ich kann definitiv bestätigen dass es was bringt!
    Ich habe nur ein kleines Plastikgewächshaus wie es für um die 20€,zu kaufen gibt.
    Seiddem die Nachttemperaturen um die 5*C sind stehen meine Chili, Paprika und neuerdings auch die Tomaten dort drin.
    Die kleine Ölkerze macht ca.+5*C die großen geben über die Nacht so ca 7-8*C.

    Nur darauf achten dass sie nicht umfallen können! Ich habe sie immer in einem großen Terakottatopf...

    Ich hab auch nur diese kleinen Foliengewächshäuser für die Anzucht und ich mach das genau so wie Du mit Grabkerze in einem Keramikübertopf, weil ich von denen massenhaft habe.
     
  • Kommt drauf an, würde ich meinen. Der Wärmeverlust ist proportional zur Temperaturdifferenz und zur Oberfläche des Häuschens. Und halbwegs dicht sollte das Ding auch sein.


    Wenn die Außenfläche klein ist und die Temperatur nur knapp unter dem, was die Pflanze ab kann.. Warum nicht. In einem kleinen Folienhäuschen wirst Du vielleicht die Temperatur um 2° steigern, was bei 3° draussen vielleicht den entscheidenden Unterschied macht. Gerade in der Anzuchtphase nutzen ja viele noch kleine Behausungen, Frühbeetkästen und ähnlichen.


    Wenn das Haus so groß ist, dass nur noch 1/2 Grad Unterschied bei rum kommt, und gleichzeitig die Temperaturen da um die 0° fallen, dann nutzen auch 5 Kerzen nichts mehr.
     
    Super, dass dieses Thema bereits diskutiert wird.
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    Ich möchte ebenfalls einen Versuch mit einem kleinen Folien-GWH für um die 25€ starten, und hätte noch ein paar Fragen an die erfahrenen Folien-GWH-Beheizer :grins:

    Wo platziert ihr die Kerze/n genau?
    Sind Brandschäden (also Abfackeln das ganzen GWH :d) mit Sicherheit ausgeschlossen?


    Welche Kerze/n sollte man bzgl. des Themas Sicherheit am besten verwenden? Grablichter? Ölkerzen? Könnt ihr speziell etwas empfehlen, das sich bei euch bewährt hat?


    Vielen Dank. :pa:
     
    Ich habe ein ziemlich großen Terakottatopf ganz unten auf dem letzten Boden in dem ich einen kleinen anderen Topf umgedreht habe.
    Ich benutze Grablichter, die ja Öllichter sind.
    Nunja...eine Garantie, dass dir da nichts abfackelt, kann und will ich nicht geben. Es kommt ja auch darauf an was du dort als potentielle Brandlast drin hast.
    (Laub als Isolation würde ich da nicht empfehlen;-))
     
    Ich platziere die Teelichtöfen in der Mitte des Folienzeltes an der Erde, auf einer Steinplatte, mit ca. 30 cm Abstand zu den Pflanztöpfen. Durch den Keramikfuß erscheint mir das insgesamt sehr sicher, und wenn Wachs wegläuft, dann landet es auf dem Fuß, der Platte oder höchsten noch auf der Erde, bevor es fest wird.

    Ich verwende Stumpenkerzen (sind von Weihnachten übrig geblieben...:grins:). Normale Teelichter gehen leider nicht, obwohl ich das Alugehäuse sehr sympathisch finde, aber sie brennen nur 4 Stunden. Und in der Morgendämmerung ist es immer am kältesten, da sind die Kerzen am wichtigsten. Bei Grabkerzen bin ich mir nicht sicher, wieviel Wärme sie erzeugen, da das Flämmchen ja sehr klein ist.

    In der ersten Nacht, in der ich die Teelichtöfen verwendet habe, hatte ich tatsächlich riesigen Bammel, dass das GWH abfackelt. Inzwischen bin ich entspannter. Ich würde die Kerzenheizung aber nicht bei starkem Sturm verwenden - uns ist neulich das dicke Nylonseil, mit dem die Folie seit 20 Jahren verspannt war, gerissen und die Folie weggeflogen. :(
    Wenn die Folie an die Kerzen käme, brennt es wie Zunder.
     
    Bei Grabkerzen bin ich mir nicht sicher, wieviel Wärme sie erzeugen, da das Flämmchen ja sehr klein ist.
    Ich weiß jetzt nicht genau ob ich es hier schon erwähnt habe, aber der Vollständigkeit halber:
    Die kleinen Grablichter halten über Nacht im Gewächshaus die aktuelle Außentemperatur +5*C, die Großen geben bei meinen Bedingungen +7*C
    ;-)
     
    Irgendwie hab ich das Gefühl, dass die Stromkosten meiner Lampen bei der Indoor Anzucht im kalten April billiger sind als draussen bei kühler Witterung (und langsamen Wachstum) ständig Kerzen zu kaufen.
    Bei 4x12W LED für knapp 25 Pflanzen komm ich auf 14Cent pro Tag. Dank 12 Stunden Kunstlicht am Tag wachsen die unheimlich kompakt und schnell.
     
    Irgendwie hab ich das Gefühl, dass die Stromkosten meiner Lampen bei der Indoor Anzucht im kalten April billiger sind als draussen bei kühler Witterung (und langsamen Wachstum) ständig Kerzen zu kaufen.


    Das stimmt, ist aber nicht immer umsetzbar:

    1. Nach der Anzucht müssen die ja in Töpfe und nehmen immer mehr Platz weg. Bei mir ist dann irgendwann Schluss und ich bin froh, wenn die ins Gewächshaus können.

    2. Im Haus ist es zu warm. Ich hab keinen Raum unter 20°C, in dem auch noch ausreichend Platz wäre. Da wachsen die Pflanzen zu schnell und klatschen dann weg, wenn man sie noch draussen setzt.

    Und raus müssen sie ja irgendwann.
     
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