Kaltdach mit feuchtem Schornstein ein Problem?

[Stierchen]

Hallo zusammen!

Nach einigen Hausbesichtigungen haben mein Männe und ich scheinbar unser Traumhaus gefunden... Baujahr 1929 , in den 90ern modernisiert worden.
Eine Dauerbaustelle, wie wir sie uns gewünscht haben.
Nur habe ich einen Bauchschmerz bei der ganzen Sache... Das Dach ist nicht das
neueste, und einer der Schornsteine ist feucht.
Ein neues Dach wäre vorerst nicht im Budget.
Ich habe mal ein bißchen gegoogelt, und einen befreundeten Architekten gefragt.
Der hält das ganze ( wenn die Dachbalken intakt sind) für unbedenklich. Nun wollte ich aber mal wissen, ob hier jemand praktische Erfahrungen in der Richtung hat.
Auch überlege ich, um was für eine Dachform es sich handelt- weiß das jemand?
Ein Krüppelwalmdach kann´s eigentlich nicht sein, oder?
Nächste Woche soll die Zweitbesichtigung sein, leider hat der Architekt keine
Zeit mitzukommen... mögt Ihr mal Kommentare abgeben?
Ich freu´mich über jedes input...
Ach ja, der Rest des Hauses ist trocken, auch die Kellerräume sind top.
Gespannte Grüße
Melli

 

[Maria-Christine]

Auch überlege ich, um was für eine Dachform es sich handelt- weiß das jemand?

Mansardendach würde ich das nennen

 

[Gecko]

Und ich würde mir mal die Einblechung des Kamins anschauen....
Was hat eigentlich der Bauschaum dort oben zu suchen?

 

[Maria-Christine]

ahja, Bauschaum... und Zement

windige Gegend?

 

[Rhoener55]

Hi,

und ich schließe mich der Meinung vom Architekten an. Wenn das Gebälk in Ordnung ist sehe ich kein direkten Gefahr. Nasse Schornstein (versottet??) ist zwar ein Problem, aber wenn das eigentlich Problem geklärt wird (z.B. zu niedrige Abgastempertur wegen Heizungmodernisierung oder falsche Nutzerverhalten), relativ einfach zu beheben (hierfür wurde ich erstmal der Schornsteinfeger befragen).

LG,
Mark

 

[Stierchen]

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank erstmal für die Antworten!
Tja, was haben Bauschaum & Co. da oben zu suchen... Die Frage würde ich zu gerne beantworten. Leider ist der jetzige Eigentümer schwer gestürzt, und ist seitdem nicht mehr klar im Geist , was auch der Grund für den Verkauf ist ( der arme Mann ist im Pflegeheim, der Verkauf wird über die gesetzliche Betreuerin abgewickelt) Meint Ihr denn, der Bauschaum könnte schaden? Wie gesagt, außer dem Nass am Schornstein sieht die Hütte trocken aus...
Dummerweise hat niemand in unserem Umfeld mit Ahnung so kurzfristig Zeit mit auf Entdeckungstour zu gehen... Wie würdet Ihr tun? Ich hab´mich schwer in den alten Kasten verliebt, aber Liebe soll ja auch blind machen :d

Viele Grüße
Melli

 

[Castellane]

Hallo Melli,

Mansardendach kommt hin, würde ich sagen. Im Großen und Ganzen sieht das Dach gut aus - ich würde es auch sicherlich als Kaltdach bestehen lassen und allenfalls den Fußboden des Dachbodens dämmen. Pass' auf, dass Du Dir in so altes Gemäuer keine zu moderne Dämmmaßnahmen einbaust (Dampfsperren, Gipskartonplatten vor alte Außenwände gestellt), damit Dein Haus noch atmen kann. In den alten Kamin kann man ein neues Rohr einziehen (lassen), kommt auch ganz darauf an, welches Heizsystem Du wählst (oder welches vorhanden und weiter genutzt wird). Darüber berät Dich der Schornsteinfeger.

Es lohnt sich, auch im Vorfeld den Schornsteinfeger einfach mal anzurufen. Er führt Buch über den Zustand von Kaminzügen...vielleicht weiß er etwas über die Heizung...meist sind sie auskunftfreudig und hilfsbereit!

Ich würde mich freuen, wenn Du mal berichtest, wie es bei eurem Kauf weitergeht!

LG, Sabine

 

[Gecko]

Das Haus ist also momentan unbewohnt oder?
Dann wird wahrscheinlich auch nicht geheizt,
somit kann der Kamin doch nur von außen feucht sein, und da hilft dann auch kein
Kaminrohreinsatz.
Also wären wir wieder bei der Einblechung gelandet, und das wäre das geringste Übel...

trockene Grüße
Stefan

 

[Stierchen]

Hallöli nochmal,

doch beheizt und " betreut" ist das Haus momentan.
Was ich mir vorstellen kann, ist die falsche Heizweise( da habe ich nur mal " quer gelesen" und muß mich mal näher damit beschäftigen) , bzW sind es ja eigentlich ZWEI Schornsteine, von denen einer " tot" sein dürfte - ja , da wäre der " Schorni" gefragt, der Traum vom Kamin dümpelt ja auch irgendwie im Gehirn...
Aber, gerade hat mich auch der Mann meiner Chefin nochmal angerufen ( hat mal Dachdecker gelernt) und den Bauschaum und Zementmörtel erklärt:
war wohl die gängige Methode, solche Dächer kurz und kostengünstig vor den
vermehrt auftretenden Stürmen zu schützen.
Hach , Ihr Lieben, im Moment habe ich wieder ganz doll Hoffnung, bald auf eine
Baustelle ziehen zu können :grins: aber das endgültige " Ja " fällt bei uns erst wenn die Ecken , Kanten und Balken und Ziegel mit Taschenlampe inspiziert sind, ja, und dann müssen wir die " Nebenbuhler" noch ausschalten. Hoffentlich finden die Mitinteressenten nicht auch dieses nette Forum um Ihre Fragen zu stellen

Lieben Dank an Euch, ich berichte wieder wenn Zeit ist!

Grüßlis Melli

 

[Commander]

das mit dem zement ist schon so in ornung. mein haus ist von 1935 und da wurde es ganz genau so gemacht. heutzutage ist das natürlich nicht mehr so.
dein architekt hat schon recht. wichtig ist das die balken trocken und stabil sind.
wenn dir da kein meteor aufs dach plummst hält das noch 100 jahre.
die optik ist natürlich ein ganz anderes thema.

 

[billymoppel]

leider sind die bilder nicht gut, für mich sieht das mit dem bauschaum so aus, als wären da überall mal undichte stellen gewesen - das kann natürlich auch täuschen.
was man sonst so erkennen kann - von innen macht das dach einen guten eindruck.
ich kann dir bei solchen buden - aus eigener erfahrung - nur raten, dich auch auf deine nase zu verlassen: ein solides dach riecht anders als moder, schimmel und schwamm. vielleicht kennst du ja ein objekt, wo es letzeres gibt unnd kannst dir mal eine nase zur probe holen dieses parfüm ist so unverkennbar :d
letztlich kann ich dir aber nur raten, solltest du das objekt in die engere wahl ziehen, mit einem fachmann für holz und bautensanierung dir das objekt noch mal anzusehen, das geld, was er dich kostet, holst du dann ja vielleicht bei den kaufpreis-verhandlungen wieder raus. und glaub mir, soviel ist das nicht für eine begehung.
es geht ja auch um insektenbefall u.ä.. ein balken, der außen völlig intakt erscheint, kann dank hausbock innen nur noch sägemehl sein.
ein architekt ist dazu nur bedingt in der lage, das ist nicht sein metier.
ich habe das bei meinem 200jährigen sanierungsfall so gemacht und so wußte dann wenigstens, welche hausnummer auf mich zukommt und ob es mir das wert ist.
und ja, natürlich ist es ein mansardendach

 

[Stierchen]

Hey Billymoppel,

ja, den süßen Duft des Gammels kenne ich. Ein Bungalow den wir uns angesehen haben, hatte angeblich kein Feuchtigkeitsproblem- haha... aber wenn in einem muffig riechenden Keller plötzlich 2m² billigstes PVC in der Ecke liegen, wandert die Fußspitze augenblicklich in den Boden- der pure Matsch! Der Makler hatte nur ein Schulterzucken übrig, und meinte sie hätten dort kein Wasserproblem :d
Ich habe mich jetzt auch nochmal mit einem Bekannten unterhalten, der selbst mit Gutachter auf Haussuche ist- Balken abklopfen ect werden wir machen.
Wir wohnen jetzt in einer Altbaumietwohnung,vor 12 Jahren grundsaniert, 3 Jahre später mußten wir raus, weil ein Trägerbalken Schwamm hatte.
3 Monate haben sie an der Wohnung gemurkst, die schönen Dielen waren futsch, stattdessen boten sie Laminat an. Ich habe meine Dielen durchgesetzt, und billigste Baumarktware bekommen- schlimm, aber mir fehlte danach der Nerv zum Streiten. Deshalb reizt mich dieses alte Gemäuer auch, weil es noch die " Originalen" hat, die schön "ochsenblutkonserviert " sind- und- da knarzt noch nicht mal was! Nicht mal mit Hüpfen und Trampeln...
Wie gesagt, nach allem was ich schon gesehen und gehört habe, könnte es ein echtes Schätzchen sein... aber- morgen wird nochmal genau geschaut.
Und mein alter Herr, Maurer und Schornsteinbauer ( aber ohne Ahnung von Dächern) kommt mit- schaunmamal...
Das wär´ne Baustelle ;o) und- sch... auf die Optik erstmal, funktionieren muß es! Mir krampft sich alles zusammen, bei dem Gedanken da könnten " Neureichs" kommen, die Hütte abreißen, und ein häßliches Fertighaus hinstellen- brrrrrrrr...
(der Preis ist nämlich auch sehr heiß- sprich günstig aber nicht verhandelbar da irgendwie gerichtlich festgesetzt weil die Pflege des Besitzers bezahlt werden muß)
Ich mag´Klassiker, auch wenn´s jahrelange Arbeit und Lernen bedeutet

Also Ihr Lieben , drückt die Daumen, ich bibber´schon!

Grüßlis Melli

 

[Stierchen]

Und ich nochmal...

so, auch nach der 2. Prüfung hat das Haus bestanden.Die Balken klingen satt und schön, die Ziegel sind intakt der Schornstein muß nur etwas verputzt werden und das Blech am Schornstein außer Betrieb könnte durch sein... und wir wollen kaufen.
Nur haben wir scheinbar Konkurrenz ... und wenn sich zwei finden, die den Preis bezahlen wollen, darf jeder ein Gebot abgeben- das höhere siegt.
Gemein, oder??? Nun fragen wir uns- wie geht man damit um?
Wir müssen nun zwei Wochen bibbern und zittern, das die anderen Interessenten abspringen Und-wie hoch soll man gehen? Der Mehrpreis den wir zahlen würden schmälert wiederum das Budget für Umbau und Renovierung...
Hiiiiiiiiiiiiiiiiilfe! Hat jemand von Euch das schonmal erlebt?

Verzweifelnde Grüße
Melli

 

[Commander]

oha, das ist ne schwierige nummer.
wer sagt denn eigentlich das da noch ein anderes angebot vorliegt?
ich könnte mir auch gut vorstellen das da jemand künstlich den preis in die höhe treiben möchte.
ich würde das angebot genau so lassen wie es ist, denn das war ja schließlich die grundlage dafür, daß ihr euch für das haus interessiert habt. sollte jetzt doch jemand kommen und mehr auf den tisch legen dann isses halt so.
aber das ist meine eigene meinung zu solchen geschäften.
entscheiden müßt ihr ganz alleine!

 

[Stierchen]

Hi Commander!

Ja, mein Bauchgefühl geht auch irgendwie in diese Richtung...
Ich habe dem Makler geschrieben, wir würden uns freuen, zeitnah über ein
weiteres Angebot informiert zu werden, um mit der Bank Rücksprache zu halten, da alles was wir über dem Preis zahlen von unseren Instandhaltungs- / Umbau-/ Renovierungskosten abgehen würde. Im Gespräch hatten wir schon erwähnt das das Haus für uns eine kleine Perle ist, aber die Kosten schon straff geplant werden müssen um alles zu bewerkstelligen...
Ich glaube nicht, das er denkt wir wären reich
Das sind wir nämlich nicht- nur reich an Hoffnung im Moment...

Das schlimmste an diesen Sachen ist immer- das Warten.
Ich würde am Liebsten morgen anfangen zu bauen :d

Liebe Grüße
Melli

 

[Castellane]

Tja, Melli,

ist eine blöde Sache, wenn man da "künstlich" unter Druck gesetzt wird. Das kann von Seiten des Maklers kommen, der sich eine höhere Provision erhofft - oder von Seiten des Verkäufers, der den Preis ebenso hochtreiben will. Vorsichtig formuliert halte ich es für unwahrscheinlich, dass wirklich ein weiteres Gebot abgegeben wurde - oder demnächst abgegeben wird.
Wenn ihr ein Gebot abgebt, dann müsst ihr auch bereit sein, es zu zahlen - und ihr müsst bereit sein, es unter Umständen zu verlieren...Zwickmühle. ich würde es wie Commander halten. Im Grunde genommen wird vom angestrebten Verkaufspreis eher noch ein Abschlag in Höhe von 10% ausgehandelt...und ihr sollt jetzt mehr zahlen? Vielleicht möchte da jemand nur das lästige Feilschen ausschalten.

LG und viel Erfolg,

Sabine

 

[Stierchen]

Ja, Sabine, ich hoffe das...
Wir haben uns mit dem Makler ja auch gut verstanden, das waren echt lustige Besichtigungen. Ich hoffe ja ganz klein und ganz geheim das es ein offizieller Schrieb war, den er in dieser Form schreiben mußte, um für den alten Mann und
seine Pflege das meiste rauszuholen. Das Geld wird komplett für Heim und Pflege des Besitzers drauf gehen, und der Makler selbst erhält keine Provision, nur die Firma für die er arbeitet. Was anderes als hoffen und Kostenvoranschläge besorgen können wir im Moment nicht...

Grüßlis Melli