Junger Apfelbaum verliert Triebe

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07. Mai 2018
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Hallo,
wir haben im letzten Herbst einen jungen 2m großen Pinova in unserem Garten (steinreicher, kalkiger Boden) gepflanzt. Vor einigen Wochen bekam er Blätter und einige Blüten. Seit ca einer Woche sterben alle Triebe ab( Blätter sind welk, Spitzen braun) Der Baum hat den ganzen Tag Sonne. Es sind keine Schädlige, Mehltau o. ä. Zu sehen. Der Boden ist feucht.
Was können wir tun?
Vielen Dank
 

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  • Nein Mehltau ist es nicht. Eindeutig ein Trockenschaden.

    Die Ursache ist aber schwer zu bestimmen. Letztlich kann nur über Auschluss vorgegangen werden.

    - zu wenig gegossen
    - zu viel gegossen Wurzelfäulnis
    - Staunässe (im Winter hat es extrem viel geregnet)
    - Wühlmäuse (haben die wasserversorgenden Feinwurzeln abgefressen)
    - und andere Gründe

    MAch die Blüten und Fruchtansätze ab, damit der Baum nicht noch mehr verorgen muss. Die vertrockneten Blätter erst wenn sie ganz vertrocknet sind.
     
  • Ich bin auch eher der Meinung von Thomash. Allerdings würde ich den Baum nochmals ausgraben und die Wurzeln anschauen. Sollten es Wühlmäuse gewesen sein, kannst du den Baum mit einem Gitter gegen Wühlmäuse wieder einpflanzen und hoffen, dass er neue Wurzeln bilden wird.
     
  • Um diese JAhreszeit ist ausgraben bedenklich.

    Wenn du es machst setz ihn um in einen goßen Kübel, deutlicher Rückschnitt und an einen schattigen Ort stellen. Im Herbst darf er dann an den alten Standort zurück.

    Neben der Prüfung der Wurzel auch das Pflanzloch prüfen. 3 10l. Gießkannen Wasser rein entspricht in etwas 100l auf dem qm. Bleibt das Wasser länger als 20min stehen ist ein Staunässe PRoblem vorhanden. Messe dann die Zeit wie lange es dauert bis es versickert um Maßnahmen zu besprechen.
     
  • Danke, für die Antworten!
    Wir werden ihn wohl tatsächlich ausgraben und so verfahren, wie Ihr vorgeschlagen habt. Der Baum wurde uns so geschenkt im Herbst , wahrscheinlich hatte der Händler ihn so zurückgeschnitten.
     
    GIB DEN BAUM NICHT AUF - NOCH NICHT

    Ein Rückschnitt ist vollkommen richtig, dass nennt man Pflanzschnitt und gleicht den Wurzelverlust beim Anwachsen aus und begünstigt ein rascheres Anwachsen. Dieser Schnitt ist reichlich radikal gewesen aber grundsätzlich ok.

    Wieso dieser Probleme hat kann ich mir nicht vorstellen. Aber die üblichen verdächtigen sind
    - zu wenig gegossen
    - zu viel gegossen
    - Staunässeproblem vor Ort
    - zu sehr verdichteter Boden (doppelt so großes und tiefes Pflanzloch wie Wurzelballen und den Aushub mit lockerer Erde oder Sand gemischt ins Pflanzloch)
    - Wühlmäuse
    - Frostschaden

    All diese Gründe bewirken ein vertrocknen. Man kann nur durch Ausschluß dem Täter auf die Spur kommen.

    Nimm erstmal 2 Eimer Wasser und gieße den Baum damit. Versickert das Wasser sofort schließt dies ein Staunässeproblem nicht ganz aus aber verringert es.
    Wühlmäuse solltest du an leicht angehobener Erde in Linien erkennen. Wühlmäuse buddeln meist nicht so tief wie Maulwürfe.
    Bei diesem warmen Frühjahr ist ein so starker Frostschaden beim Apfel kaum denkbar es sei denn ihr seid in rauer LAge. Apfel treibt recht spät aus und da war es schon mild.
    zu wenig gegossen ist wahrscheinlicher vor allem wenn er wurzelnackt gesetzt wurde und bei dem warmen Frühjahr. Deswegen pflanzt man wurzelnackt auch besser im Herbst oder gießt mehrfach die Woche im Frühjahr.
    zu viel gegossen könnte natürlich auch passieren ist aber im Freiland eher selten wenn es kein Staunässeproblem gibt. 5l alle 2 Tage sollte bei gut durchlässigem Boden kein Problem sein.

    Schau Dir mal einen von meinen an was dem passiert ist.

    Er wurde von einer Horde von Huskys überfallen und hat überlebt.
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  • Wir haben den Baum jetzt rausgeholt, die Wurzeln sind verschimmelt. Also war es wohl Staunässe.
    Den kann man wahrscheinlich nicht mehr retten.
    Bei unseren anderen jungen Bäumen (Ahorn und Kiefer) ist es kein Problem.
    Sollten wir mit einem neuen Baum bis zum Herbst warten?
     

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  • Vernünftige Entscheidung auch wenn es schade ist.

    Schimmel muss nicht das Problem sein, Aber dass sieht mir mehr nach Fäulniss aus. Sind die Wurzeln weich?

    Kipp mal 30 l. ins Pflanzloch und prüfe wie schnell es versickert.
     
    Containerware könnt ihr auch jetzt noch pflanzen, aber generell würde ich auch bis zum Herbst hin warten, wenn ihr es nicht eilig habt.
     
    Ich gebe Wasserlinse recht.

    Containerware bekommst du nur beim Discounter, Baumarkt, Pflanzenmarkt, Internet alles Quellen die ich nur im Ausnahmefall für einen Obstbaum wählen würde.

    Hol Dir einen Wurzelnackten bei der regionalen Baumschule auf Anfang September. Der ist günstig und obwohl wurzelnackt besser als der Rest und du hast - neben uns - einen zusätzlichen Ansprechpartner mit Kompetenz.
     
    Nochmal ein Update, wir haben den Stamm zersägt, es sind kleine Löcher von Würmen innen und außen drin. Vielleicht war das ja das Problem. A858F1BE-E263-4A95-8479-8A2B430DB1FE.jpg
     
    Denke ich nicht, sondern eher eine Folge.

    Kranke Bäume werden leichter befallen, dass ist Teil des Zersetzungsprozesses.

    Ich hab heute einen Baum im Garten entdeckt der waagrecht lag, wie gefällt, also mit der gesamten Länge an Boden.
    Grund, ich selber war schuld und als ich letztes Jahr mich mit der Stihl Motorsense durch die wilden Brombeeren gekämpft hatte die Meterhoch zwischen den OBstbäumen wuchsen hab ich den Baum übersehen und fast komplett durchgesägt. Nur noch wenige Zentimeter hielten den Baum auf dem Stamm und so ist er beim Sturm umgefallen.

    Ich hab ihn wieder aufgerichtet und fest angebuden. Obwohl der Vorfall im Herbst war als ich ihn angesägt habe hat er voll ausgetrieben und trägt als Jugbaum mehrere Äpfel.

    Was ich damit sagen will sind Apfelbäume fast unzerstörbar. Aber als Jungbäume sind diese natürlich noch nicht so stark und anfälliger.

    MEin Vorschlag: Keinen Apfel mehr pflanzen

    Zwei Gründe:
    Man soll nicht Apfel auf Apfel pflanzen wegen ggfs. Krankheitserreger oder auch Schädlinge etc. Alternativ zum Steinobst greifen z.B. Kirsche oder Pflaume, wobei Pflaume ähnlich widerstandsfähig ist wie Apfel. Problem bei Pflaume Zwetschge sind Wespen. Die Bäume neigen dazu einen erheblichen Anteil der Früchte abzuwerfen was dann wiederum Wespen anzieht. Mir ist dies eher egal, denn die Wespen sind so auf die Früchte konzertiert, dass sie den Menschen in Ruhe lassen. ICh hab schon Früchte an der Stachelbeere vom Boden aufgesammelt wo sich mehrere Wespen tummelten. Die sind so auf die Früchte fixiert dass man diese sogar stören kann ohne dass sie einem angreifen.

    Mein Tipp wäre etwas exotischer: Indianerbanane Paupau asimina triloba, Absolut Winterfest (stammt aus Kanada) keine bekannten KRankheiten und Schädlinge, kein Obstbaumschnitt und tolle Früchte die du nie in einem Supermarkt finden wirst. Ertrag ist aber eher mäßig bis sehr gering, dafür sehen die Bäumchen leicht mediteran aus. Meine sind noch Zwerge.

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    Du kannst aber auch wieder Apfel nehmen. Du must eh einen größeren Erdaushub wie letztes Mal machen um dem Baum eine bessere Starthilfe zu geben und das grenzt schon an Erdaustausch bei einem jungen Baum.
     
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