Jetzt Rasen reparieren - welcher Dünger?

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07. Sep. 2012
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Hallo ins Forum,

ich würde gerne versuchen, unseren - naja - "Rasen" mit so einer Reparatur-Samenmischung nachzusäen. Und zwar in den nächsten beiden Wochen.

Nun steht bei diesen Mischungen immer, man solle einen Starter-Dünger aufbringen. Aber ist es dafür nicht schon viel zu spät? Wäre jetzt nicht ein kaliumbetonter Herbstdünger besser? Andererseits - eignet der sich für eine Nachsaat?

Hintergrund: ca. 1/3 unseres Rasens hat den Namen nicht mehr verdient - besteht nur noch aus Horn-Sauerklee, Gundermannn, Fingerkraut ...; 1/3 ist teilweise verunkrautet und 1/3 ist noch okay.

Dazu meine zweite Frage: dieses letzte gute Drittel bräuchte jetzt dringend Dünger. Kann ich denn jetzt schon Herbstdünger anwenden?

Für alle Ratschläge dankbar grüßt Susanna
 
  • Hallo De,

    Danke schon mal für die rasche Antwort.

    Allerdings - bei "nur" von den Gästen befreit setzt Du die Anführungszeichen zurecht!:grins:

    Einer unserer Gäste heißt Horn-Sauerklee und hat eine Fläche von mindestens 3qm komplett für sich - da wächst kein Grashalm mehr. An anderen Stellen wachsen einzelne Sauerklee-Inseln. Wenn ich den entferne, habe ich jede Menge freie Fläche - da ist der Einzug des nächsten Krauts programmiert.

    Dann haben wir noch einen Gast namens Gundermann und einen, der als kriechendes Fingerkraut bezeichnet wird. Sehr nett alle. Quad-rat-me-ter-weise. Ich habe wirklich schon viel ausgezupft. Aber es ist aussichtslos, wenn da nichts eingestreut wird, das das Krautzeug verdrängen kann.

    Mein Mann hat kapituliert und will den kompletten "Rasen" nächstes Jahr umgraben und neu anlegen - und zwar dann, "wenn er Zeit hat":rolleyes: (ein köstlicher Gag ...). Weil es diesen Zeitpunkt niemals geben wird, würde ich es gerne mit dem Erneuerungszeug probieren. Je früher, je besser. Bevor der Gundermann alles überwuchert.

    Viele Grüße
    Susanna


    Edit: Huch, sorry, ich hatte ja unsere Gäste alle schon namentlich vorgestellt!
     
  • Danke, so werd ich's machen.

    Noch schlimmer kann es eh nicht werden :rolleyes:...


    Ein schönes Wochenende wünscht
    Susanna
     
    Hallo Susanna,

    Rasen ist immer eine Frage des Anspruchs. Wieviel Zeit will ich aufwenden und was darf es übers Jahr kosten? Wenn Du schreibst, daß ein Drittel der Fläche momentan nicht mehr als Rasen gewertet werden darf – die anderen zwei Drittel aber schon – dann scheint es mir, als hätte es mit der Rasenpflege in der Vergangenheit nicht so richtig geklappt. Dann ist nicht die erste Frage: Wie kriege ich das wieder hin? sondern: Was muß ich tun, damit dieser Rasen so bleibt, damit er meinen Ansprüchen genügt?
    Das kannst Du hier 100fach lesen… „mähen, düngen, wässern“… man kann auch mal die Reihenfolge etwas variieren. Wenn Du also sattes, unkrautfreies Grün favorisierst, solltest Du mit folgendem Aufwand rechnen: mindestens zwei Schnitte pro Woche und alle vier Wochen eine Düngergabe organisch mineralischen Rasendüngers. Dazu, je nach Witterung und Bodenbeschaffenheit mindestens 20 mm Niederschlag pro Woche – das ist geschätzt und kommt auf den Boden an. Wenn Du das so ungefähr Dein Plan ist, geht es los… Du brauchst ca. 15°C damit ein Rasen aufgeht. Das könnte jetzt gerade noch so klappen. Das eine fragliche Drittel (oder die betroffenen Stellen) müßte jetzt so tief wie möglich gemäht werden. Danach harkt man die Stellen aus oder vertikutiert sie so tief als möglich. Gäste sollten dann beseitigt oder mindestens stark reduziert sein. Danach bringt man den Rasensamen aus, der künftig das Bild des Rasens bestimmen soll. Nur keine Nachsaatmischung! Die wachsen sehr schnell und bringen meist farbliche Unterschiede. Also wenn man Ehrgeiz hat, nimmt man bspw. einen Wolf für die Neuanlage. Ich experimentiere gerade mit einer Premium Mischung, die 100.000 Triebe pro m³ bringen soll, bin aber gerade erst bei gefühlten 25.000. Bei dieser Mischung sollte man dann bleiben. Wenn es gut geht, wird in den nächsten drei Wochen noch alles Saatgut aufgehen. Für die Stellen würde ich den empfohlenen Starter Dünger verwenden.


    Dein Hinweis auf einen kaliumbetonten Herbstdünger ist sicher richtig und professionell, aber irgend etwas mußt Du ja vor dem Absterben des einen Drittels falsch gemacht haben.

    Jetzt kannst Du nur hoffen, daß möglichst viel davon angeht. In den nächsten drei Wochen muß die Saat feucht bleiben. Je nach Witterung sind das drei bis vier kurze Wassergaben täglich.

    Im Frühjahr wirst Du sehen, wie es gelaufen ist. Alle Lücken waren einjährige unedle Grassorten. Diese solltest Du sofort mit dem favorisierten Saatgut bestücken und die Anzucht überwachen! Klee muß man eventuell einmalig mit Herbiziden bekämpfen. Gro0blättriges Unkraut stirbt nach meiner Erfahrung, bei regelmäßigem Schnitt oder wird einfach ausgestochen.

    Das wären so die Schritte, die ich für einen homogen grünen Rasen unternehmen würde.

    Viel Glück
     
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