Jahreszeiten-Gedichte

Mariaschwarz

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Ende des Herbstes

Ich sehe seit einer Zeit
wie alles sich verwandelt.
Etwas steht auf und handelt
und tötet und tut Leid.

Von Mal zu Mal sind all
die Gärten nicht dieselben;
von den gilbenden zu der gelben
langsamem Verfall:
wie war der Weg mir weit.

Jetzt bin ich bei den leeren
und schaue durch alle Alleen.
Fast bis zu den fernen Meeren
kann ich den ernsten schweren
verwehrenden Himmel sehn

Rainer Maria Rilke
 
  • Leonarda1

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    @Rosabelverde Nein, hat er nicht! Ich besitze das Gedicht in Papierform und habe diese Version hier nur schnell kopiert.
    Leider habe ich mich darauf verlassen, dass die Leute, die es in das www gestellt haben, wenigstens richtig abschreiben können. Scheint's aber nicht ...
    Dankeschön, ich habe es berichtigt.

    Ha! Das war noch nicht mal alles ... :eek:
     

    Rosabelverde

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    Aha, auch der Schnee plumt jetzt nicht mehr ...

    Über falsch abgeschriebene Gedichte im Internet hab ich mich schon manchmal geä gewundert ... :unsure: Wohl dem, der noch Bücher hat. ;)
     
  • Rosabelverde

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    (Das Wort Winter kommt zwar nicht vor, aber es schneit. Vermutlich in Wien.)


    h.c. artmann

    heit bin e ned munta wuan​





    heit bin e ned munta wuan
    wäu ma r unsa bendlua
    schdeeblim is..
    heit bin e ned munta wuan
    und i schlof
    und i schlof
    und i schlof
    und draust da schnee foed ima mea
    und de drossln dafrian und de finkn
    und de aumschln und d daum aufm doch..
    und dea schnee foed ima mea
    und ea drad se
    und drad se
    wia r a fareisz ringlgschbüü
    und kumd ma bein fenzta r eine
    mocht ma r en bagetbon gaunz weiss fua mein bet
    wiad hecha r und hecha fua mein bet
    und schdet do und schaud me au
    wia r a engl med ana koedn haund..
    und i schlof
    und i schlof
    und i schlof..
    heit bin e ned munta wuan
    de bendlua schded no ima
    und dea schneeane engl schdet doo
    und schaut me au wia r e so ausgschdregta doolig
    und mei schlof is scho soo diaf
    das ma glaaweis und launxaum
    winzege schdeandaln aus eis
    en de aungbram
    zun woxn aufaungan...
     
  • Leonarda1

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    März

    Zu Ende geht ein weicher Tag,
    Und vor der letzten Sonne liegt
    Die große dicke Wolke fest,
    Als hätte sie sich eingewiegt.

    Es zeigt der Halm der Wintersaat
    Das erste dunkle, satte Grün,
    Aus nackter Gartenerde bricht
    Das erste bunte Krokusblühn.

    Ich bin im Feld der Wintersaat,
    Und schreite meine stille Bahn,
    Wer steuert da den Weg entlang,
    Mit weißem Schürzchen vorgethan.

    Ei doch, das Mädel kenn' ich ja,
    Was läuft sie denn davon geschwind,
    Und um die ganze Wintersaat,
    Halt doch, zum Kuckuck, halt doch, Kind,

    Wie, zögert sie, was thut sie nun,
    Sie steht, und dreht sich um zu mir,
    Und die zehn Finger ausgespannt,
    Winkt sie mich hastig hin zu ihr.

    Ich wie nichts Guts bin bei ihr schon,
    Sag, Kleine, du bist wohl verrückt?
    Sie lächelt, abgewandt, verschämt,
    Und hat sich an mein Herz gedrückt.

    Ach so, weil hier uns keiner sieht -
    Zwei alte Krähen zogen nur,
    Der Abend war auch gar zu schön,
    Pianpiano durch die Frühlingsflur.


    Detlev von Liliencron . 1844 - 1909
     
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