Ich hab da mal ein Problem - Zwetschgenspalier

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Hallo ihr lieben.

Ich wollte vor 2 Jahren unbedingt einen Zwetschgenbaum. Da unser Garten leider zu klein ist, sollte es ein Spalier werden.

Hab dann in der Baumschule angerufen. Die Dame sagte mir, dass man Zwetschge schwer als Spalier ziehen kann, aber sie bestellt mir einen Baum (Schönberger Zwetschge).

Dem Baum gehts soweit ganz gut, nur leider ist der Baum nicht wirklich fürs Spalier geeignet, weil er keine "langsamwachsende" Unterlage hat. Er steht jetzt, nach 2 Jahren, bereits ca. 1 Meter über die Sichtschutzwand hinaus.

Schimpft mich nicht, ich hab gedacht, wenn ich schon im Fachhandel kaufe, kriege ich auch einen geeigneten Baum. Hab ich ja auch einen mit langsamwachsender Unterlage (nennt man das so?) bestellt.

Meine Frage: was kann ich jetzt machen. Foto stell ich morgen mal ein.

Er hat letztes Jahr schon getragen, allerdings waren alle Früchte mit diesem Zwetschgenwickler befallen. :d
 
  • Hallo Tante,
    vermutlich wolltest du einen Spindelbuschbaum, die sind schlanker. Eine Schönberger Zwetschge bildet im Normalfall ein Gerüst wie ein Apfelbaum. Am ehesten wäre hier noch eine Hauszwetschge geeignet. Die Schönberger ist aber eine sehr gute Zwetschge, da kann man nix darüber sagen.
    Solltest du dennoch ein Spalier wünschen, mußt du das selber ziehen: Nur die Seitenäste am Draht oder an der Lattung ziehen (Anbinden oder???) und diejenigen Äste, die nach vorne oder hinten wachsen, wegzwicken oder entsprechend formieren.

    jomoal
     
  • Zusammengefasst
    - du hast einen nur zweijährigen Hochstamm oder Halbstamm
    - der jetzt schon zu hoch ist
    - mit verwurmten Früchten
    Wäre für mich ein Grund das Projekt neu zu überdenken.

    Gegen den Pflaumenwickler gibt es pheromonfallen. Diese bekämpfen den PFlaumenwickler nicht aber verhindern dass sich dieser unkontrolliert vermehrt.
    Vermutlich hilft auch zur richtigen Zeit den Baum mit Wellpappe zu umwickeln.
    Die Eier werden dorthinein abgelegt und man entfernt einfach die Wellpappe mit Nachwuchs.

    PFlaumenbäume sind gerne starkwüchsig, ob es gelingen kann den Baum wirklich so klein zu halten ist fragwürdig und auf alle Fälle mühsam. Die Frage ist auch ob es optisch gut aussieht wenn man einen Baum dermaßen stark beschneidet.
    Unser Nachbar macht dies mit Erfolg bei Apfelbäumen. Bei Zwetschgen könnte es schwerer werden.
     
  • So hier mal wie versprochen die Fotos. Die Seitenäste sind ganz gut gelungen. Finde ich als Laie. Nur könnte er jetzt mal mit dem wachsen aufhören.

    Mein Mann sagt, ob einfach abschneiden. Der kennt sich nur noch weniger aus, als ich. Ich hab mal auf nem Schneidekurs was davon gehört, dass man den Haupttrieb nach unten biegen soll???? Allerdings geht das wahrsch. Gar nicht mehr.

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    Ich bi überrascht wie gut Dir das Spalier gelungen ist, bei einer völligen falschen Unterlage, bin aber selber eher Laie insbesondere was Spalier angeht.

    Aber bedenke in 10 Jahren ist der Stammdurchmesser bis zu 20cm und in 30 oder 40 Jahren must du den Stamm schon umarmen;). Für mich ist es aber eh fraglich ob er so alt wird.

    Für mich sieht es sogar eher nach einem Hochstamm aus so starkwüchsig wie dieser ist.

    Für mich musst du ganz klar den Hauptstamm kappen. Also alles was über die gewüschte Höhe hinaus wächst. Machst du es nicht, wird der untere Teil eh verkahlen.
    Das Problem dabei ist, dass der Baum vermutlich mit steil aufgerichteten Wassertrieben reagieren wird, welche man dann in mehreren Sommerschnitten zurückschneiden muss um den Baum wieder zu beruhigen.
    Einzelne Triebe würde ich etwas über den Stummel Haupttrieb darüber wachsen lassen, damit diese mit Ihrem Laub die Verstümmelung des Baumes verbergen.

    Ich bleibe jedoch dabei, dass ich das Projekt neu beginnen würde. Dabei würde ich von Zwetschge z.B. auf Pfirsch (je nach Region) umsteigen, dann bist du auch das Problem mit dem Pflaumenwickler los.

    Solltest du den Baum fällen vergiß nicht die Wurzel großzügig auszugraben sonst bekommst du ein unfreiwilliges Spalier;)
     
  • Ich habe von Obstbaumerziehung noch recht wenig Ahnung, aber ... oder deshalb ;) würde ich eher dazu tendieren, für die Zwetchge einen Säulenbaum zu nehmen, und wenn es noch ein Spalier sein soll, dann eine geeignete Obstsorte auszusuchen.
    Es bringt ja nichts, wenn man sich jahrelang damit abmüht, und es am Ende doch nicht funktioniert.

    Eine Säulenpflaume gibt es hier und von dem Anbieter auf Youtube auch jede Menge Videos zu Schnitt und vielen anderen wissenswerten Dingen:
    http://www.lubera.com/de/shop/fruttini-skyscraper_produkt-2264686.html
    https://www.youtube.com/watch?v=G333yUTJ5Eo
    https://www.youtube.com/watch?v=q-XAYJDcE-s
    https://www.youtube.com/channel/UC-BOKcrNDsakERllQmTMhsw

    Ansonsten hatte ich selbst auch noch mit dieser Sorte geliebäugelt: https://www.baumschule-horstmann.de...981/Ministaemmchen-Pflaume-Zwetsche-Jojo.html
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Mit säulenbäumen haben wir bis jetzt auch noch kein Glück gehabt. Unser Säulenapfelbaum hat bis jetzt vielleicht insgesamt 3 Äpfel hervor gebracht. Der ist aber bestimmt schon 6 Jahre alt.

    Dann hab ich auf der einen Seite noch einen Zwerg-Aprikosenbaum. Der wächst sooooo langsam und blüht so früh, dass wir auch noch nie ne Ernte hatten...

    :mad:

    Pfirsiche sind doch auch recht kälteempfindlich, oder? Und Pfirsiche mögen wir gar nicht so gern. Menno, ich hätte halt so gern einen gescheiten Zwetschgenbaum.
     
    Ich dachte das wusstest du schon:

    Die Aussage deiner Baumschule ist vollkommen falsch. Natürlich gibt es Zwetschgen auf schwachwüchsiger Unterlage die auch als Spalierobst geeignet sind.
    Was in den Baumschulen so alles erzählt wird eignet sich bestensfalls als Manuskript für einen Horrorfilm.

    Aber duhast aus meiner Sicht ein Grundsatzproblem, denn die Sichschutzwand ist geschätzt 2 m. hoch in der Höhe hat - aus meiner laienhaften Sicht jeder Baum ob schwach oder starkwüchsig seine Probleme. Das geht bei schwachwüschigen Sorten für ein par Jahre gut aber 10 oder 20 Jahre sind für einen Obstbaum wenig und für ein solch niedriges Spalier eher zuviel.

    Ich würde mal - wenn ich nach Zahlen gefragt würde - behaupten du brauchst 3 Jahre bis er mal einigermaßen trägt und er wird kaum älter als 10-15 Jahre alt.

    Für einen schwachwüchsigen Baumspalier würde ich schon eher 3 m. Höhe anstreben wollen, was Dir jedoch auf der Grundstücksgrenze Probleme mit den Nachbarn einbringen könnte.

    Zwetschgen gibt es auch als schein Buschform. Dies sind meist wilde Pflaumen die sich zu ganzen Pflaumenwäldern / Zwetschgenwäldern ausweiten können.
    Schein deswegen, weil es in Wirklichkeit keine echten Büsche sind sondern nur Wurzelausläufer einer gerodeten Pflaume. Da dies viele Wurzelausläufer sind wirkt es eher wie ein Buschwald und wird auch über JAhrzehnte kaum höher als 3 m und könnte man sicher mit Schnitt auch auf 2 m, halten.
    So etwas aber gezielt zu erziehen stelle ich mir schwer vor. Es könnte jedoch rein zufällig passieren, wenn du den Baum fällst ohne die Wurzel auszugraben. Dann treiben aus der Wurzel heraus überall die Ausläufer die aber dann sicher etliche Jahre brauchen bis diese ertragsreif sind. Fraglich ist auch ob diese dann wirklich am Zaun entlang wachsen. Vermutlich eher dort wo du sie nicht haben willst.

    Noch kurz was zu deinem Säulenapfel
    Ich hab selber keinen aber schon viele gesehen und durch mein Studium an Büchern und Internet ein wenig Ahnung (hoffentlich richtige Ahnungen).
    Säulenapfel funktionieren eigentlich sehr gut. Der Apfel ist auch der einzige Baum der ohne übertriebene Erziehungsmaßnahmen als Säule wachsen kann.
    Leider werden immer noch viele Säulenäpfel verkauft, welche eigentlich keine sind und nur durch Schnitt zur Säule erzogen werden können.
    Wenn du lauter sehr steil aufgerichtete Leittriebe hast, dann hast du einen solchen Baum bekommen. Obstbäue generell bringen am meisten Obst an waagrechten Zweigen. Grundregel "noch oben bringt WAchstum" "waagrecht bringt Früchte".
    Du must daher deinen Säulenapfel empfindlich beschneiden um ihn zum ertragsbringenden Säulenapfel umzuerziehen und je Älter er ist desto schwer wird das.
    Ohne Bild kann ich dazu nicht mehr sagen.
     
    Ich habe gerade eine verrückte Idee die funktionieren könnte.

    Wenn du den Baum entfernst pflanze an dessen Stelle eine Schlehe.
    Schlehe wachsen als Busch und können in der Höhe begrenzt werden.

    Wenn die Triebe dick genug sind verdelst du auf jedem einzelnen Trieb der Schlehe einen Zwetschgenreisser, dabei dürfen es gerne unterschiedliche Sorten sein, die sich im Idealfall gegenseitig bestäuben.

    Am Ende hast du ein Zwetschgenbusch der so ca. 2-3m. hoch wird.

    Leider sind Verdelungen beim Kernobst nicht ganz so einfach wie beim Apfel aber du kannst es ja öfters versuchen bis alle Triebe statt Schlehen Zwetschgen hervorbringen.

    In der Theorie müsste es funktionieren.

    Bei mir ist es umgekehrt. Ich habe einen Schlehenbaum, bei dem auf eine Pflaumenunterlage eine Schlehe aufgepropft wurde.
     
  • Hallo Tante,
    thomash hat dir schon viele gute Tipps gegeben, ich stimme ihm fast ausnahmslos zu. Dein Spalier hast du auch gut gezogen, dafür muß ich dich loben. Nun zur Höhe: Der Baum ist nun mal auf der falschen Unterlage veredelt und versucht, die für ihn angemessene Höhe zu erreichen. Du kannst die Höhe durch Kappen einkürzen und dann treibt er viele Wasserschosse, wie thomash bereits geschrieben hat. Ich würde diese allerdings nicht abschneiden, sondern im ersten Sommer bereits umknipsen bzw. abreissen (sog. Grünholzbruch). Bei dieser Technik sollen die Wunden besser verwachsen und nicht so viele Neutriebe entstehen.
    Berichte mal, was du getan hast und was dann der Erfolg war.

    jomoal
     
  • Ich hab im übrigen alles schwachwüchsige Sorten
    - Zwetschge (Bühler FrühZ.)
    - Zwetschge (Jojo)
    - Zwetschge (Cacaks Schöne)

    und folgende Wildpflaumen
    - Schlesische Katharinenpflaume (Prunus domestica subsp. pomariorum)
    - Türkische Pflaume (Prunus cerasifera)
    - Rotblättrige Kirschpflaume (Prunus cerasifera rubra)

    sowie
    2 Blutpflaumen (Trailblazer, Hollywood) mit essbaren großen Pflaumen

    sowie
    1 großfruchtiger Schlehenbaum

    in meinen Garten

    da fällt mir ein, dass auch die Blutpflaume Hollywood Trailblazer eine Idee für dich wäre.
    Die Früchte sind aber eher der Pflaume als der Zwetschge ähnlich, wenn auch nicht ganz so übersaftig und daher auch zum backen sicher eine gute Wahl.

    Meine Blutpflaumen wachsen als echter Busch allerdings bis 4 m. Höhe können aber problemlos gestutzt werden.
    Blutpflaume gr.jpg Blutpflaume.JPG Blutpflaume nah.JPG Blutpflaume.JPG

    Letztes Jahr hing sie so voll, dass sie die Höhe von 2 m. nicht überschritt, denn die Triebe gingen durch die Last zur Erde hin.
    Leider wirft sie mehr ab als man ernten kann, ich denke zu wenig Wasser.
     
    Ich bin einfach total unentschlossen und weiß nicht was ich machen soll:

    Entweder:

    1. ich kappe den Baum wie von euch geraten (wo genau würdet ihr das machen - siehe Bild) und wende diese Grünholzbruch-Technik an um die neuen Triebe zu entfernen. ABER: die Wahrscheinlichkeit den Pflaumenwickler los zu werden, ist ja jetzt auch nicht soooo hoch. Die Falle kostet bei Dehner 18 Euro :d Den Baum ausbuddeln tut mir echt in der Seele weh, da er ja wirklich gut gewachsen ist (schulter klopf....)


    zwetschge.jpg

    2. Zwetschge rausschmeißen. Die Idee mit der Schlehe als Unterlage und eine Zwetschge drauf zu veredeln hört sich gut an. Nur kann ich das leider nicht. Und man kriegt hier (bei uns im Ort) auch keine Hilfe. Man findet ja nichtmal jemanden der einem beim Obstbaumschnitt hilfestellung leistet.

    3.Zwetschge rausschmeißen. Alternative: Blutpflaume? Google grade, aber finde es doch sehr erschreckend, dass die ja auch so hoch wird.

    Was haltet ihr von einer Zwerg-Blutpflaume? https://www.baumschule-horstmann.de/shop/exec/product/729/2168/Zwerg-Blutpflaume.html0

    4. Ich weiß es einfach nicht....
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Ich habs, ich habs, ich habs......


    Jetzt hab ich DIIIIEEEEEE Idee.

    Ich habe ja an der Garagenwand so einen Zwergaprikosen-Baum, der noch NIE getragen hat. Wenn ich den rausreiße und die Zwetsche da einpflanze? Da hätte er nach oben hin auf alle Fälle genug Platz. Das einige Problem ist, dass wir da so eine Beeteinfassung betoniert haben, da ist die Wasserversorgung nicht ganz optimal.

    An die Sichtschutzwand könnte ich dann die Zwerg-Blutpflaume setzen, die gefällt mir glaub ich ganz gut. Danke Thomas :D

    Dann bekommt die Zwetschge nochmal eine Chance.... und ich bekomme auch eine Chance auf Pflaumenkuchen.... ;)
     
    ich würde den Baum wachsen lassen und abwarten und immer wieder erziehen. und so groß erscheint mir der Baum nicht. Schwachwüchsige Unterlagen haben eine Lebensdauer von nicht mal 20 Jahren, der Baum sieht absolut in Ordnung aus und ist evtl 3. Meter im Normalfall wird er 4 Meter ich würde in allerhöchstens an der höchsten Stelle ein bißchen einkürzen und durch den Schnitt ab dünnere Triebe ableiten. Auch wie schon gesagt nicht sooo viel schneiden, Wasserschosser sind grässlich und machen Arbeit...
    Ich glaube auch nicht das ein Zwetschgenbaum eine Art Spalierbaum wird. Aber klein halten, ca.3,50m sollte schon möglich sein.
     
    Könnte es sein, dass es am Pflanzschnitt liegt, wie hier im Video beschrieben?
    https://www.youtube.com/watch?v=QT6-lzc6jqU

    Du könntest Lubera mal auf Facebook anschreiben, vielleicht können sie dir helfen.

    Danke, das Video hab ich mir grad angeschaut. Der erklärt das ja sehr gut. Aber was meinst du damit, ob es am Pflanzschnitt liegt?

    ich würde den Baum wachsen lassen und abwarten und immer wieder erziehen. und so groß erscheint mir der Baum nicht. Schwachwüchsige Unterlagen haben eine Lebensdauer von nicht mal 20 Jahren, der Baum sieht absolut in Ordnung aus und ist evtl 3. Meter im Normalfall wird er 4 Meter ich würde in allerhöchstens an der höchsten Stelle ein bißchen einkürzen und durch den Schnitt ab dünnere Triebe ableiten. Auch wie schon gesagt nicht sooo viel schneiden, Wasserschosser sind grässlich und machen Arbeit...
    Ich glaube auch nicht das ein Zwetschgenbaum eine Art Spalierbaum wird. Aber klein halten, ca.3,50m sollte schon möglich sein.

    Das Problem ist aber, das die Sichtschutzwand nur 2 hoch ist und der Baum bereits über 2,80 mtr. Ab Ende der Sichtschutzwand kann ich ich ihn ja nur noch nach oben wachsenl lassen und die Triebe seitlich nicht mehr leiten. Mein Nachbar wird sich freuen, wenn er nen halben Zwetschgenbaum auf seinem Grundstück stehen hat....
     
    Er erklärt ja, dass sich oben Kronen herausbilden, wenn man die Mitte in den ersten Jahren nicht genug zurücknimmt, und die Zweige an den Seiten zu doll herunterbiegt.
    Aber ich weiß ja nicht, wie du den Baum geschnitten oder Zweige gebogen hast, von daher ist das nur Raterei von mir. ;)
    Wie gesagt, frag ihn bzw. sein Team einfach mal, da bekommst du sicherlich eine kompetente und hilfreiche Antwort.
     
    Spätestens wenn dein Nachbar über seine Satelittenschüssel kein Programm mehr erhält wird es Ärger geben. Du hast eh einen sehr geduldigen Nachbarn aber man musse es nicht herausfordern.

    Gehn wir mal vom besten aus, nämlich dass dein Nachbar ganz begeistert von dem Zwetschgenbaum ist und du ihn wachsen lassen darfst. Dann wird über kurz oder lang der untere Spalierteil verkahlen weil keine Sonne mehr herankommt.

    Dass der Baum aller Wahrscheinlichkeit kein Niederstamm ist, kann man bei der Höhe und dem geringen Alter als sicher annehmen.
    Du hast für den Baum schon eine äußerst ungewöhnlich gute Lage, sonst hättest du längst Probleme im unteren Bereich, dennoch wärest du nach meiner Meinung der erste Mensch der in der Lage ist eine Halbstamm oder Hochstamm Zwetschge dauerhaft auf 2m zu halten und Obst dabei zu ernten.

    Der Pflaumenwickler wird sich nicht auf diesen Baum beschränken, in kürzester Zeit läuft deine neue Blutpflaume auch Gefahr davon befallen zu werden.

    Die sicherste Methode gegen den Pflaumenwickler dürfte wohl ein feinmaschiges Netz sein, dass man über den ganzen Baum wirft. Die Methode kannst du bei diesem Baum nicht anwenden. Beim Busch hingegen ist dies zumindest theoretisch möglich, wenn auch nicht ganz einfach.

    Zur Zwergblutpflaume:
    Ich konnte den Link leider nicht aufrufen.
    Beachte jedoch, dass ich nur eine "essbare" Blutpflaume kenne - die Trailblazer (Hollywood). Alle anderen Sorten bilden keine Früchte oder nur wenige oder nur kleine mit mehr Kern als Fruchtfleisch etc. oder auch dass die Früchte zwar essbar aber kaum genießbar sind.
    Es gibt aber durchaus auch andere Obstbüsche die sehr interessant sind. Vermutlich auch delikate Pflaumen/Zwetschgen.

    schau mal hier vorbei: http://www.manfredhans.de
     
    :confused: Niederstamm/Hochstamm ist doch nur eine Schnittform, und hier sind ja noch sehr niedrige Zweige vorhanden. Oder was meinst du?

    Es hängt von der Wuchskraft der Unterlage ab auf dem der Bau veredelt wurde.
    Du hast natürlich recht dass man von Hochstamm spricht, wenn die Zweige erst bei 2 m. Höhe beginnen, aber in der Regel wird der Schnitt nur bei starkwüchsiger Unterlage so geschnitten.

    Wenn man Bäume kauft, so hat die Bezeichnung Niederstamm , Halbstamm, Hochstamm in der Regel einen direkten Zusammenhang mit der Wüchsigkeit.
     



    Ich hab keine Ahnung ob meine Zwetschge ein Halbstamm oder ein Hochstamm ist. Hab halt damals in der Baumschule angerufen und gesagt, dass ich einen Baum brauche für ein kleines Spalier. Und bin davon ausgegangen, wenn man schon mal zum Fachmann geht und nicht im Internet bestellt, dort auch das richtige zu bekommen.

    Hab soeben gerade mal gemessen. Der Stamm ist 62 cm hoch. diese Pflaumenwickler-Fallen sind jetzt erst mal bestellt.

    Das wär die Garagenwand, da könnte er sich nach oben ausbreiten. Meint ihr das wäre nix? Und dann wärs auch egal ob Halbstamm oder Hochstamm... Um den Aprikosenbaum täts mir nicht leid.

    image.jpg
     
    6 Sonnenstunden sollte sie mindestens haben aber wenn es einer Aprikose gefällt sollte es der Zwetschge auch gefallen.

    Wenn es eine Südgelegene Mauer ist, dannwäre diese für Pfirsich und co prädestiniert. Aber du sagst ja dass du auf die gar nicht so scharf bist, dann kann natürlich auch Zwetschge hin. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass du vermutlich nur die Früchte aus dem Supermarkt kennst, würdest du meine versuchen würdest du zum Liebhaber werden;)

    Also dann eben Zwetschge

    Mach mal ein Bild in der totalen "von weitem" damit man sehen kann welche Baumform am passensten ist.
    Ich schwöre natürlich auf Schwachwachsende, aber die sind nunmal viel Arbeit mit Düngen und Gießen .... dafür ist Schnitt und Ernte einfacher.
    Nachteil am Niederstamm ist auch die kurze Lebensdauer von 10-20 Jahren wobei es natürlich bei guter Pflege auch ältere geben mag.
    Andererseits bleibt die Frage ob du in 10, 20 oder mehr Jahren noch so fit bist um auf eine Leiter zu steigen.

    Hochstämme werden immer seltener gepflanzt, wobei die heute erhältlichen meines Wissens auch nicht mehr ganz so mächtig werden wie früher und Zwetschgenbäume sind eh meistens nicht ganz so mächtig wie z.b. Apfel.
    Der Ertrag ist natürlich höher aber du wirst auf Dauer schwierigkeiten haben alle zu erreichen.

    Du solltest auch wissen, dass jeder Baum, wenn du ihm nicht im Vorfeld schon manuell einige unreife Früchte entfernst bis zu hunderte Früchte abwirft, was bei einem Niederstamm ein kleines, bei einem Hochstamm ein großes Problem ist.

    Denk auch an die Wespen die sich über das Fallobst hermachen.
     
    Ich dachte eigentlich, ich buddle die vorhandene Zwetschge aus und Pflanz sie an die Garagenwand. Du meist ja jetzt eher eine neue kaufen, oder?

    Die Garagenwand ist Ostseite. Aber sehr geschützt.

    Für die sichtschutzwand würd ich mir dann was anderes überlegen.
     
    Noch etwas: Wenn du die Zwetschge an die Garagenwand pflanzen möchtest, dann nicht zu nahe, da es sich ja um eine starkwüchsige Art handelt. Eher etwa 20 - 30 cm weiter von der Wand entfernt als der jetzige Aprikosenbaum. Dann müsstest du halt das Schaukelgestell, das man noch im Bild sieht, etwas verschieben.

    Aber dort kannst du einen grossen Spalierbaum erziehen. Gibt einfach viel Arbeit und bedingt ein schwindelfreies Arbeiten auf der Leiter. :)

    Ich würde es machen und dem Baum noch eine Chance geben.
     
    einen alten Baum verpflanzt man nicht.

    Theoretisch denkbar, du brauchst noch nicht einmal alle Wurzeln rauszubekommen.
    Zugleich sollte dann aber auch ein radikaler Schnitt "Pflanzschnitt" am Baum vorgenommen werden, da er mit den weniger Wurzeln auch weniger versorgen kann.

    Einfach im Durchmesser von einem Meter alles ausgraben ca. 60-80cm tief alle übrigen Wurzeln kappen.

    Allerdings ist dafür keine günstige Zeit. DAs wäre im Spätherbst Winter deutlich sinnvoller. Wenn du es jetzt doch machst (mach ich auch mit einer Kirsche), dann heißt dies gießen gießen und gießen, da der Baum seine feinen Wurzeln zur Wasseraufnahme großteils verliert. Du müsstest dich aber ranhalten.

    Ich wünschte nur, dass noch ein anderer erfahrener User sich dazu auch noch zu Wort melden würde. evt schreib fruitfarmer oder desperado mal an. Ich bin viel belesen und hab auch schon viel probiert aber wirklich kompetent bin ich noch lange nicht.
     
    Danke euch! Ich denke, ich hab ja nix zu verlieren. Wenn er eingeht, hat es nicht sollen sein. Aber ihn direkt ausreißen und wegschmeißen - das kann ich nicht... Da blutet mein Herz.

    Jetzt muss ich meinen Mann noch davon überzeugen, der wird sich freuen :rolleyes:

    Danke für eure tollen Tipps schon mal. Bezüglich Pflanzschnitt werd ich mich dann nochmal melden.

    Achja, hier noch ein Foto mit der ganzen Garagenwand. Leider etwas schwer zu fotografieren.

    image.jpg
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Guck mal hier...
    "Auf unserer Facebook-Seite hat Lesya eine neue Aktion gestartet: "Posten Sie Ihre Pflanzenfotos und fragen Sie uns, wie geschnitten werden muss". Wir freuen uns auf knifflige Problemfälle!"
    https://www.facebook.com/meinLubera/

    Danke, das ist ein super Tipp. Werd ich auf alle Fälle in Anspruch nehmen.

    Wir werden die Zwetschge heut umpflanzen. Mein Mann baut hoffentlich grad das neue Spalier (während ich beim Friseur sitze :D )
    und Nachmittag werden wir den Baum dann ausgraben.

    Wegen dem Zwetschgenwickler habe ich überlegt Schlupfwespen zu bestellen. Allerdings finde ich keine Shops, die einzelne Karten verkaufen. 5 Karten ist wohl etwas übertrieben für einen Baum... :(
     
    So, Baum ist verpflanzt. Wahnsinn wieviele Wurzeln ein Baum in 2 Jahren bildet. Die Laune meines Mannes war schon mal besser... :schimpf:
    Ich hab ihn jetzt noch nicht festgebunden, da das Spalier noch weitere Zwischenhölzer bekommt.

    Werde jetzt mal bei Lubera die Bilder einstellen.

    image.jpg
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Der sieht da prächtig aus.

    Sobald er blüht kräftig zurückschneiden, damit er den Verlust der verlorenen Wurzeln ausgleichen kann. Selbst wenn Ihr alle Wurzeln rausbekommen habt, fehlen ihm dennoch zahlreiche Feinwurzeln zur Wasseraufnahme.

    Dann die ersten 2 Jahre zweimal die Woche gießen wenn es nicht geregnet hat.
     
    Jetzt muss ich euch nochmal fragen wegen dem Schnitt. Ich habe von Lubera folgende Antwort bekommen, allerdings bin ich mir nicht sicher WO ich den Mittelstamm kappen soll.

    Zitat Lubera -------------------------------

    ... 3. Was ist jetzt zu tun: Es geht also darum, die oberirdischen Organe, die Triebe zurückzuschneiden. Wenn du einen Spalierbaum erziehen willst, musst du auch darauf acht geben, dass die unteren Spalieräste stark genug sind, erst dann wird die nächste Etage aufgebaut. Wenn du das nicht machst, verkümmert der Baum unten und wächst nur noch oben, das ist bei deinem Baum bereits zu sehen. Massnahme: Mitte des Baumes bis zu diesem Knick oberhalb der ersten Etage zurücknehmen. Tönt radikal, ist aber richtig. Die beiden Spalieräste unten um einen Drittel reduzieren und schauen, dass sie etwas nach oben zeigen, so werden sie sich stärker entwickeln. Spalieräste sollte man mindestens am Anfang immer mit etwas Steigung belassen, sonst wachsen sie zu wenig und vergreisen.

    -----------------Zitatende

    Hier noch ein Foto, wo man den Knick gut sieht:

    Zwetschge_09.04.2016_5.jpg
     
    Na, das ist doch schon mal schön, dass du so eine ausführliche Antwort bekommen hast. :) Wo genau sie den Schnitt ansetzen würden, das kannst du ja einfach noch mal fragen. Ich tippe mal auf nen Zentimeter oder zwei oberhalb des rechten oberen Zweigs, also nur knapp den Knick abschneiden. Aber frag sie halt, die sind die Profis. ;)
     
    Wenn du das nicht machst, verkümmert der Baum unten und wächst nur noch oben, das ist bei deinem Baum bereits zu sehen.

    Auf dem Bild sieht man nicht nur den Knick gut, sondern auch dass was ich weiter oben mit verkahlen gemeint habe und hier Lubera mit verkümmern meint. Links sieht es möglicherweise noch schlimmer aus.

    Du siehst es vor allem am unteren rechten Ast. Außen hat er noch viele Blätter aber zum Stamm hin kaum noch etwas. Das wird sich immer weiter fortsetzen sodass nur noch ganz außen Früchte entstehen.

    So wie ich dass sehe hast du eine sehr sonnenverwöhnte Lage sonst wäre der Fortschritt wohl schon deutlich zu sehen. Dennoch ist dieser Bereich im Sommer vorwiegend beschattet, solange oben die Krone ist, weil die Sonne dann sehr steil am himmel steht.

    Was mich aber etwas überrascht ist die Tatsache, dass Lubera glaubt, dass man den starkwüchsigen Baum tatsächlich so niedrig halten kann. Aber da gebe ich meinem Vorredner recht, dass Lubera die besseren Fachleute haben und so würde ich denen vertrauen.

    Wegen dem exakten Schnittpunkt würde ich aber beser nochmal nachfragen. Mach dafür ein etwas größeres Bild und zeichne willkürlich 3 Schnittpunkte ein die du denkst richtig sein zu können und bezeichne sie mit a b und c, dann kann Dir Lubera besser sagen wo man schneiden soll.
    Am besten noch mit einem Zentimeterstab im Bild, so kann dann Lubera sagen .... 2 cm unter Schnittpunkt A.
     
    Vielleicht ist es einfach untergegangen. Kannst die Mail ja noch mal schicken, oder über Facebook nachfragen.
     
    Meine schöne Zwetschge - sie hat sich berappelt

    Ich wollte euch mal zeigen, wie gut sich meine Zwetschge hier eingelebt hat.

    Sie blüht wie der Teufel und letztes Jahr hatten wir schon eine schöne Ernte.

    Nur der Mitteltrieb wächst und wächst und wächst... was mach ich nur mit dem?

    Zwetsche_12042018_2.JPGZwetsche_12042018_3.jpgZwetsche_12042018.jpg
     

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    AW: Meine schöne Zwetschge - sie hat sich berappelt

    Hallo tante...
    lass ihn doch (noch) wachsen, der hat ja Platz. Und wenn er oben ist, dann zwickst du ihn knapp ab und leitest ihn ab!

    jomoal
     
    Du möchtest ja den Baum in Spalierform haben, ich würde den Mitteltrieb dann immer über den nächsten beiden Seitentrieben kappen und die wieder waagerecht am Spalier wachsen lassen bis sich wieder 2 neue Seitentriebe gebildet haben usw. bis sie die Höhe hat die du möchtest und dann immer wieder oben kappen.

    Dachte das geht nur bei Apel weil nicht so wuchsfreudig aber sieht gut aus !!
     
    ne ne Zwetschgen sind auch sehr wuchsfreudig.

    Kompliment - das sieht vorbildhaft aus. Die Seitenäste schön waagecht aber mit einem kleinen Winkel nach oben um die Wuchskraft zu erhalten.
     
    ich habe eine homepage, die zugegebenerweise nicht sehr aktuell ist. auf den seiten kannst du unter anderem auch sehen, welche fehler man besser nicht macht. vielleicht hilft es ja ein wenig. www.bornschein-kd.de

    kdb
     
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