Hunter Bewässerung: Kreislauf rattert, Sprüher steigen kaum noch hoch

Hallo Top_gun, ich habe die vorgeschlagenen Tests durchgeführt. Den Kreuztest hatte ich sogar bereits gemacht. Die Ventile sind in Ordnung.

Gemessen an der Pumpe mit 2 unterschiedlichen Manometern bekommen wir 3.5 Bar. Das ist ziemlich genau der Maximaldruck aus dem Datenblatt (3.4 Bar). Zugegeben, nach 4 Jahren könnten wir der Pumpe mal eine Reinigung gönnen.

Habe den Druck am Wasserhahn testweise auf 2.5 Bar reduzier und siehe da: der "gute" Kreislauf kommt sogar damit perfekt innerhalb von 1-2 Sekunden hoch. Das ist wohl auch der Grund, dass wir damals die Wurfweite an den Düsen ziemlich runtergeschraubt hatten.

Danach habe ich den Wasserhahn auf 4.5 Bar erhöht (an unserem Haus liegen rund 6 Bar an), und siehe da, auch der schlechte Kreislauf kam dann immer hoch.

Nun zur Detektivarbeit:
Tuatara hatte es ganz am Anfang bereits vorgeschlagen.
Mir ist aufgefallen, dass der Aufsteiger am oberen Ende 20 mm Durchmesser hat. Unten am Abschlusskonus rund 20,5 mm. Die Aufsteigerdichtung hat mittlerweile oben und unten gute 21 mm Durchmesser. Die Lippe unten, die sicherlich ein wenig am Aufsteiger anliegen sollte, sieht verschlissen aus. Oben ist natürlich mehr Spiel als unten.
Meine Messung hat ergeben, dass pro Sprüher knapp 3 Liter pro Minute durch diesen Schlitz zwischen Aufsteiger und Dichtung entweichen. Der Druck muss dann über 4.5 Bar sein, um das zu kompensieren und die Aufsteiger hochschiessen zu lassen.

Ein Vergleich mit einer "guten" Kopfdichtung zeigt, dass diese wesentlich besser anliegt.
Die Versuche unsererseits gehen jetzt also in diese Richtung. Werde berichten!
 
  • Wie misst Du denn den Druck an der Pumpe - statisch mit geschlossenem Ventil, oder wenn ein Ventil offen ist und Wasser fließt? Von statischem Druck kann man sich nichts kaufen.

    Über eure Anlage habt ihr immer nur Einzeldaten benannt um eure eigene aktuelle Fehlerursache zu plausibilisieren. Vieles ist mir - und auch Moister glaube ich - noch nicht klar.

    Kannst Du eine Skizze des Gesamtaufbaus entlang der Wasserleitung machen, mit Elementen? Wieviel Wasserverbrauch hat welcher Strang, welche Zahl von Regnern?

    Du sprichst jetzt von schlechten Dichtungen. Falls da Wasser rausläuft, habt ihr das die ganze Zeit schon an diesem Strang beobachtet?

    Die Pumpe ist in der Tat vom Druck her sehr schwach für eine Beregnung, ich glaube nicht dass die Regner da auf die empfohlenen dynamischen 2,8 Bar kommen. Allerdings sollten sie ab ca. 1,7 Bar zumindest aufsteigen und Wasser spritzen - mindestens einer.

    Was ihr testet ist letztendlich eure Entscheidung, denn es geht um eure Anlage.

    Systematisch müsste jetzt der dynamische Druck über die ganze Strecke geprüft werden, d.h. beginnend an der Pumpe über Ventil (Eingang und Ausgang) bis zum ersten Regner muss das Manometer dazwischen, anschalten, verifizieren dass Wasser fließt und den Druck notieren.
     
    Ich habe mehrere Druckmessungen gemacht und genau abgelesen.

    Statischer Druck (alle Ventile geschlossen)
    • Statischer Druck am Hahn: 4-4.5 bar
    • Statischer Druck an der Pumpe: etwa 3.3 bar

    "Guter" Kreislauf
    • Dynamischer Druck während Kreislauf sprüht (Wasserhahn): fast 3 Bar
    • Dynamischer Druck während Kreislauf sprüht (Pumpe): 2.7 - 2.9 (oder leicht mehr) Bar
    "Problemkreislauf"
    • Druck vor dem Ventil während er nicht hochkommt: 0,5 Bar
    • Druck hinter dem Ventil während er nicht hochkommt: 0,5 Bar
    • Druck, falls ich ein paar Sprüher manuell herausziehe und es funktioniert (wie oben 2.7-3 Bar)
    Kannst Du eine Skizze des Gesamtaufbaus entlang der Wasserleitung machen, mit Elementen? Wieviel Wasserverbrauch hat welcher Strang, welche Zahl von Regnern?
    Sonntag um 19:51 UhrIch hatte gehofft dass der Lageplan mit der Anzahl der Sprüher und grob die Arten der Sprühköpfe ausreicht. Ansonsten gibt es keine Verbraucher im Netz, lediglich die oben im Plan ersichtlichen 9 Sprühköpfe.

    Du sprichst jetzt von schlechten Dichtungen. Falls da Wasser rausläuft, habt ihr das die ganze Zeit schon an diesem Strang beobachtet?

    Vor 4 Jahren hat er problemlos funktioniert. Danach haben wir schrittweise festgestellt, dass er immer unzuverlässiger wurde. Nach diesem Winter wollte er dann praktisch gar nicht mehr.

    Systematisch müsste jetzt der dynamische Druck über die ganze Strecke geprüft werden, d.h. beginnend an der Pumpe über Ventil (Eingang und Ausgang) bis zum ersten Regner muss das Manometer dazwischen, anschalten, verifizieren dass Wasser fließt und den Druck notieren.

    Danke für den Tip! Das werden wir machen. Denkst Du es macht Sinn, einen Teil des Kreislaufs "abzuklemmen" so dass man den Druck z.B. bis zur Hälfte messen sollte? Oder ist es auch ausreichend per Manomenter am Aufsteiger entlang des Kreislaufs zu messen?
     
  • Die Daten sind... interessant. Es ergeben sich teilweise Widersprüche :fragend:
    Laut der Pumpenkennlinie und deinen Messungen müsste der Strang ca. 1000 l/h, +-300, verregnen.
    Sonntag um 19:51 UhrIch hatte gehofft dass der Lageplan mit der Anzahl der Sprüher und grob die Arten der Sprühköpfe ausreicht. Ansonsten gibt es keine Verbraucher im Netz, lediglich die oben im Plan ersichtlichen 9 Sprühköpfe.
    Welche Rotatoren? 800er, 1000er, 2000er, 3000er?
    Einen genauen Durchfluss zu bestimmen wäre aktuell sicherlich hilfreich.
    A4, A8, A9 = Hunter SS530?
    A10 = Hunter RCS515?

    "Problemkreislauf"
    • Druck vor dem Ventil während er nicht hochkommt: 0,5 Bar
    • Druck hinter dem Ventil während er nicht hochkommt: 0,5 Bar
    • Druck, falls ich ein paar Sprüher manuell herausziehe und es funktioniert (wie oben 2.7-3 Bar)
    Hier kommen die Widersprüche: 0,5 bar vor und hinter dem Ventil ergibt einen Druckverlust von nahe Null durch das Ventil und damit auch einen sehr kleinen Wasserdurchfluss.
    Bei 0,5 bar am Ventil schafft die Pumpe, je nach Verlust in der Leitung vor dem Ventil, zwischen
    3000 und 6000 l/h. Das ist ein hoher Wasserdurchfluss und würde damit zu einem Druckverlust (0,15 bis 0,5 bar) am Ventil führen.
    Daher neue Fragen:
    Welche Rohrdurchmesser haben die Leitungen von
    - der Pumpe zum Ventil
    - dem Wasserhahn zum Ventil
    - dem Ventil zu den Regnern ?
    - Wie ist die Umschaltung gebaut?

    Nimmst du die Pumpe im Winter aus der Zisterne? Ist die schonmal gereinigt worden?

    Gruß


    (Edit: War noch nicht fertig)
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Wenn ich das so lese:

    Alle Regner unten
    Pumpe läuft
    Ventil offen
    Trotzdem nur 0,5 Bar, und wenn Du einen Regner hochholst kommt da Wasser, alle Regner kommen hoch und Du hast richtig Druck.

    Korrekt?

    Neue Frage: Läuft die Zone immer als zweite, nachdem die "heile" Zone gelaufen ist?

    Deine Statischen Druckwerte nützen in der ganzen Betrachtung nichts. Statischer Druck verschwindet sobald ein Ventil geöffnet wird in's nichts. Hohe statische Drücke sind nur relevant für die Materialauslegung von Hauptleitung und Ventilen.
     
    Wißt ihr bei welchem Druck die Gardena-Entwässerungsventile öffnen? 0,2bar
    Wär doch toll wenn da ein paar verbaut wurden! Das müßte KatiBlum eigentlich wissen weil die Anlage selber verbaut wurde.
     
  • Danke top_gun!

    Alle Regner unten
    Pumpe läuft
    Ventil offen
    Trotzdem nur 0,5 Bar, und wenn Du einen Regner hochholst kommt da Wasser, alle Regner kommen hoch und Du hast richtig Druck.

    Korrekt. Ich muss allerdings von den 9 Sprühern 3-4 hochziehen, ansonsten aber absolut richtig beschrieben!

    Die Zone läuft meistens als zweite.

    Ich habe gestern noch ein wenig Detektivarbeit gemacht. Druck an jedem einzelnen Sprüher gemessen während alle anderen verschlossen sind. Manometer als Abschluss auf den Aufsteiger. Dann habe ich den Kreislauf etwa bei der Hälfte freigelegt und habe beide Abschnitte separat auf Dichtigkeit geprüft - dicht.

    Habe den Gesamtdurchfluss gemessen:
    • Wenn alle Sprüher oben sind und alles bei vollem Druck ist: 10 Liter/h
    • Wenn die Sprüher nur halb rauskommen und blubbern: 20 Liter/h (Ist das "normal"?)
    Es scheint so zu sein, wenn ich meinem Wasserhahn einen kurzen zusätzlichen Druckimpuls beim Einschalten gebe, dann kommen sie immer hoch.

    Nur Hahn bzw. nur Pumpe allein reicht nicht aus. Vielleicht braucht der Kreislauf einfach mehr Druck. Warum es früher geklappt hat, bleib aber weiterhin ein Rätsel ;-)

    Meint ihr, dass eine 6 Bar Brunnen Pumpe tauglich wäre?
     
    Entschuldigung ich habe mich vertippt ich meine natürlich 10 l/min sowie 20 l/min. Nicht pro Stunde 🙂
     
    Das heißt, wenn die Regner halb raus sind und blubbern ist der Durchfluss doppelt so hoch?

    Wie und wo misst Du den Durchfluss?

    Wie war denn der gemessene Druck an den Aufsteigern, im Fehler- und im Erfolgsfall? Hast Du auch Druck an Pumpe, vor und hinter Ventil gemessen?

    Womöglich war das schon weiter oben und ich habe es übersehen. Wenn Du die Zone alleine laufen lässt, ohne dass die gute Zone vorab läuft, passiert das Gleiche?

    Wenn die Problemzone "rattert", kannst Du dann mal die inaktive Zone abgehen ob da was austritt? So schließt man aus dass das andere ventil nicht ganz geschlossen ist und deshalb der Druck nicht reicht.
     
    Das heißt, wenn die Regner halb raus sind und blubbern ist der Durchfluss doppelt so hoch?
    Korrekt!

    Wie und wo misst Du den Durchfluss?
    Ich habe einen digitalen Durchflussmesser von Gardena direkt an die Zuleitung zur Ventilbox angeschlossen. Sprich: unmittelbar nach meinem Wasserzugang und direkt vor dem gesamten Hunter System.

    Wie war denn der gemessene Druck an den Aufsteigern, im Fehler- und im Erfolgsfall?
    Etwa 3 - 3.2 Bar im Erfolgsfall.
    Etwa 0.5 Bar im Fehlerfall.

    Hast Du auch Druck an Pumpe, vor und hinter Ventil gemessen?
    Der Druck lag "in etwa" wie beim Aufsteiger,

    Wenn Du die Zone alleine laufen lässt, ohne dass die gute Zone vorab läuft, passiert das Gleiche?
    Da muss ich ein wenig in der Vergangenheit kramen. Früher war es so, dass ich tatsächlich mal als "Abhilfe" den guten Kreislauf angeworfen hatte und danach erst den "schlechten". Das hat den Erfolg des "schlechten" begünstigt. Mittlerweile ist es egal, er komm auch nicht mehr hoch wenn der "gute" vorher lief.

    Wenn die Problemzone "rattert", kannst Du dann mal die inaktive Zone abgehen ob da was austritt? So schließt man aus dass das andere ventil nicht ganz geschlossen ist und deshalb der Druck nicht reicht.
    Das ist ein extrem interessanter Punkt!! Ich habe mal die anderen 3 Ventile mit dem Druckminderer (am Ventil) so gut es geht zu gemacht. Dann habe ich bei komplett verschlossenen Aufsteigern in der "schlechten" Zone Null Liter pro Min im Durchfluss.

    Wenn ich die anderen 3 Ventile zumindest wieder auf "normal" schalte am jeweiligen Druckminderer, die Ventile aber zu lasse, habe ich einen Abfluss von 0,5 Liter pro Minute in eine der anderen Zonen offenbar.

    Jedoch kommt der "schlechte" Kreislauf praktisch in beiden Situationen nicht mehr hoch. Sprich, auch wenn die anderen 3 Ventile komplett zu sind.
     
  • Ok, die 0,5l kann man untersuchen, muss aber nicht jetzt sein. Die Zone hat das Problem also auch, wenn sie als einzige gestartet wird und keine andere Zone vorher an war. Das eliminiert ein Problem: Anderes Ventil das sich nicht richtig schließt. Für so etwas könnte man im Computer ein paar Sekunden Verzögerung einstellen beim Stationswechsel, ist hier aber nicht gegeben.

    Auch ein schlecht öffnendes Ventil dieser Station ist nicht erkennbar, denn Du sagst dass im Fehlerfall auch vor dem Ventil schon schlechter Druck herrscht. Es scheint sich wirklich um Minderdruck durch hohen Flow zu handeln.

    Ein Leck vor dem Ventil ist unwahrscheinlich, denn Du hast 3,x Bar wenn die anderen Zonen laufen. Wenn das Ventil dieser Zone zerlegt und auf Sauberkeit und Gängigkeit aller Wege geprüft ist und auch die Regulierschraube auf "ganz offen" steht, bleiben akut nur noch die Aufsteigergehäuse als Ursache. Die gibt es in einfacher Ausführung für ca. 3 Euro oder druckreguliert für einen Zehner. Druckreguliert muss nicht sein wenn Du ohnehin eher knappen als zu starken Druck hast - ab 3,5 Bar dynamisch kann man über bessere Aufsteiger nachdenken, aber 4 Bar sind sie Pflicht.

    Ich würde jetzt die suppenden Aufsteiger wechseln, die Rotatoren selbst scheinen noch gut zu sein.
     
  • Danke euch allen für die vielen hilfreichen Anregungen!

    Ich werde ein paar Aufsteiger tauschen. Wie schätzt Du das Thema neue Pumpe ein?
    Bevor ich aufgrund meines eher knappen Druckes alle paar Jahr Aufsteiger wechsle, würde ich vielleicht in eine 300 € Pumpe investieren?
     
    Das sehe ich unabhängig voneinander. Wenn die Aufsteiger leck sind, müssen sie weg. Verschleiß kommt bei den Gehäusen eher durch externe Einflüsse, insb Sand bei zu tiefer Montage. Aufsteigergehäuse sind ohne Druckreduzierung für ca. 3 Euro zu haben. Druckreduzierende Gehäuse brauchst Du mangels hohem Pumpendruck ohnehin nicht. Selbst wenn Du eine größere Pumpe kaufst, baust Du Überdruck durch die Durchflussregelschraube am Ventil ab, regelnde Aufsteiger brauchst Du dann nicht.
     
    Hallo zusammen,

    vielen Dank nochmal an alle! Wir haben das Problem jetzt in 2 Schritten gelöst.
    Zuerst habe ich die undichten Sprüher getauscht, sie kamen dann immer hoch, wenn auch etwas zögerlich.

    Wir haben uns eine neue Zisternenpumpe geholt, mit 60m Förderhöhe = 6 Bar max.
    Jetzt kann ich beide Kreisläufe problemlos simultan mit 4 Bar gemessenem Fließdruck betreiben :-)
    Beide kommen innerhalb 1-2 Sekunden zeitgleich hoch.

    Mal sehen wie sich die Konstellation in der Zukunft bewährt.
     
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