Hilfe! Und bitte nicht schimpfen

Johanson82

Mitglied
Registriert
16. Apr. 2025
Beiträge
18
Hallo zusammen :),

Ich bin neu hier und wende mich in purer Verzweiflung an euch.

Es geht um mein schon mehrfach fast gestorbenes Zitrusbäumchen (oder was davon übrig geblieben ist :rolleyes:)
Er kam als Keimling vor 23 Jahren als "erstes eigenes Heim" Geschenk meines Vater zu mir. Ob Zitrone, Mandarine, Orange ist nach wie vor ungewiss, da er bis jetzt noch nie geblüht hat. Ist aus einem Samen einer gekauften Frucht...

Seitdem hat er schon einen massiven Spinnenmilbenbefall, einen fast Trockentot und diverse schlechte Winter hinter sich gebracht.
Und hat es immer wieder geschafft.
Letzten Herbst kam leider ein Frosteinbruch und er musste sogar eingeschnitten für 2 Tage warten, bis ich aus dem Urlaub zurück war.:cry:

Das Resultat seht ihr auf den Bildern.
Der große Haupttrieb trug letztes Jahr schon keine Blätter und ist ziemlich sicher tot. Habe mich aber mit dem Rückschritt noch zurück gehalten, da ich erstmal schauen wollte, welche Teile den Frost überstanden haben.

Leider kommt seit ca 8 Wochen einer neuer Frassfeind hinzu, den uch so nicht kenne.
Was auch immer frisst die Rinde ab, und ein frischer Trieb ist leider schon abgestorben. Es bleibt noch einer.

Was kann ich tun um das Bäumchen zu retten?
 

Anhänge

  • 20250416_192858.jpg
    20250416_192858.jpg
    413,4 KB · Aufrufe: 0
  • 20250416_192959.jpg
    20250416_192959.jpg
    306,7 KB · Aufrufe: 0
  • 20250416_193044.jpg
    20250416_193044.jpg
    355,4 KB · Aufrufe: 0
  • 20250416_192948.jpg
    20250416_192948.jpg
    335,2 KB · Aufrufe: 0
  • 20250416_192940.jpg
    20250416_192940.jpg
    524 KB · Aufrufe: 0
  • Hmmmm....ich bin kein Zitrusexperte (bzw.Expertin) - aber diese Rindenschäden sind am trockenen Teil? Das Stämmchen mit grünen Blättern ist gesund? Die Blätter schauen jedenfalls gut aus!
    Wenn das so ist, würde ich den alten Stamm einfach ganz unten abschneiden, und den gesunden Teil nach Anweisung unserer Profis hier (die sicher bald kommen) weiter pflegen!

    Die Umgebung schaut übrigens sehr schön aus :)
     
    Naja, Profi…..Zitrusliebhaber würde ich eher sagen.

    @Kapernstrauch war schon auf der richtigen Spur. Die großen Hauptäste sehen für mich auch tot aus. Die „Frasspuren“ sind keine, sondern die Rinde löst sich vom abgestorbenen Gewebe.
    Du kannst noch warten, wo sich eventuell was tut, bevor du schneidest. Du wirst mit dem einen, übrig gebliebenen Ast quasi wieder bei Null anfangen müssen.

    Dein Bäumchen ist ziemlich sicher eine Orange. Aus verschiedenen Gründen, Hauptsächlich aber wegen der Flügel an der Blattspreite. Das hat Zitrone nicht, Mandarine sieht sowieso ganz anders aus und hat das auch nicht (so stark). Spielt aber für die Pflege nur eine untergeordnete Rolle.

    Spinnmilben, nun ja, kommt vor. Aber unglückliche Winter müssen nicht sein. Magst du erzählen, wie du bisher überwintert hast?
     
  • Guten Morgen,

    Bis jetzt musste ich das Bäumchen im beheizten wohnbereich überwintern lassen mit recht wenig Licht. Hierbei habe ich immer mit Schildläusen zu kämpfen, die trotz ansammeln und einsprühen mit einem ölwassergemisch hartnäckig bleiben.
    Da das Bäumchen den Sommer komplett draußen verbringt, befinden sich mittlerweile auch Ameisen und eine art von tausendfüsslern im Topf, welche sich von abgestorben holz ernähren. Die versuche ich durch absammeln zu beseitigen, da sie beim Gießen aus der erde kommen. Ich hänge euch mal ein Foto an.
    1000037372.jpg


    Im zweiten Foto ist der vor 2 Wochen abgestorbene neue Trieb mit dem Pfeil markiert.
    Mit dem roten Strich wäre der radikale Schnitt, wenn ich alle Bereiche mit angefallener ( oder abgefressener) Rinde entfernen möchte. Ich weiß nicht ob das Bäumchen das überleben würde.:eek:
    1000037374.jpg

    Beim dritten Bild habe ich mal am letzten lebenden Trieb die Stelle markiert, wo ich auch evtl. Schäden an der Rinde entdeckt habe. Weiß nicht, ob ihr da noch reinzoomen könnt.
    1000037377.jpg

    Wie könnte ich das Stämmchen gegen evtl. Frassfeinde schützen. Hilft starker Kaffeesud da evtl?
    Und vielen Dank für euren schnellen ersten Antworten!

    P.s.:
    Die Umgebung im Hintergrund ist der Beginn des FFH Gebiets Reifenberger Wiesen, und da diese wegen seltener Schmetterlinge nur einmal im Jahr gemäht werden, haben wir ein wirklich schönes Wildblumenmeer den Sommer über. Aufgrund der 700m Höhe ist der Sommer aber kürzer...
     
  • Warte bitte ab, was @Platero dazu schreibt! Ich würde abschneiden, wie du es eingezeichnet hast, ein Mittel gegen Schildläuse verwenden (Neemöl) und vor allem umtopfen - neue Zitruserde kaufen! Und schlussendlich wirst du dich um eine passende Überwinterung kümmern müssen...
     
    Die toten Äste treiben ja nicht wieder aus. Es kann dem Bäumchen also nicht schaden, wenn Du sie - wie auf Foto 2 markiert - entfernst.
    Hast Du zur Überwinterung nicht irgendeinen kühleren Raum, in dem Du eine Pflanzenlampe aufhängen kannst ? Wärme und Dunkelheit sind wirklich Gift für die Pflanze. Außerdem würde dann der Schädlingsbefall zurückgehen (den starken Kaffee trinkst Du besser selbst ;)).
    Außerdem würde ich die beiden Wildgehölze entfernen, bevor sie zu groß werden. Könnten Hainbuche und Eiche (?) sein.....
     
  • Ja die Hainbuche und die Eiche kriegen ein eigenes neues Zuhause :giggle:.

    Ich werde den Schnitt noch nicht sofort machen, aber vielleicht schon mal ein paar Fragen vorab. Sollte die Schnittfläche versiegelt werden? Das sie schräg sein muss ist mir bewusst, damit kein Wasser darauf steht. Und eine scharfe sterile feine Züge usw auch vorhanden.

    Und beim Ablauf (was wann) bin ich mir auch unsicher, erst sägen dann umtopfen? Oder erst umtopfen und nach nen bissel Zeit erst sägen?

    Soll ich beim umtopfen die Erde komplett aus den Wurzeln waschen?
    Da ich bei mir auf der Arbeit wohne und wir eine Großküche mit Konvektomaten habe, könnte ich die neue Erde auch vorher durcherhitzen. Oder ist das unnötig?
     
    Hallo,
    Erde sterilisieren ist nicht nötig. Ein gewisses „Leben“ findet sich eh ein, wenn die Pflanze Draußen steht. Die meisten davon sind völlig unschädlich.
    Was mir auffällt…..
    Auf all deinen Bildern wirkt die Erde triefend nass. Du hast offenbar auch Trauermücken an deinen Gelbtafeln hängen. Auch das spricht dieselbe Sprache. Dauerhaft zu nass. Vor Allem jetzt, wo kaum noch Laub vorhanden ist, braucht die Pflanze nur noch einen Bruchteil dessen, was sie vorher verbraucht hat.
    Die Erde wirkt tiefschwarz. Also sehr humos. Wenn du umtopfst, nimm Zitruserde oder mische deiner normalen Erde 1/3 groben Sand oder Kies bei.
    Je nach Zustand der Wurzeln kann es sein, dass dein Topf nun viel zu groß ist. Die Pflanze ist jetzt kleiner. Gammeliges raus schneiden und die Situation neu bewerten.

    Die Pflanze steht „bis zum Hals“ im Topf. Citrus soll man so hoch setzen, dass der Wurzelhals (Stelle, an der die Wurzeln aus dem Stamm entspringen) über der Erde ist, da dieser besonders empfindlich ist. Ich mache dir nachher mal ein Foto, damit du es dir besser vorstellen kannst.

    EFA6BDB5-3246-439F-B81E-4738BE034A7E.jpeg

    Zu deinem „Rindenproblem“ fällt mir nichts ein. Ich kenne keinen Schädling, der so was macht. Aber ich weiß auch nicht alles. Ich habe Äste von Obstbäumen (Apfel und Aprikose) klein geschnitten und zum Brennholz gestapelt. Da haben Mäuse ganz sauber die Rinde abgenagt. Am Waldholz, Buche, Kiefer, Eiche, machen sie das nicht….

    Solange du im toten Bereich sägst, brauchst du nichts versiegeln und kannst das jederzeit tun. Es spielt keine Rolle, die Pflanze merkt es nicht. Das Holz ist tot, es findet kein Saftfluss mehr statt.
    Zur Sicherheit fang von oben herunter stückweise an und schau, ob im Querschnitt noch grün unter der Rinde zu sehen ist.

    Überwinterung: warm und dunkel ist wirklich alles andere, als optimal. Wenn der Raum kühl oder sogar kalt (4 bis 8 Grad) ist, darf er auch gerne nur mäßig hell sein. Oder wenn warm, dann wirklich hell. Fenster, selbst Südfenster, reicht da nicht.
    Die warme Überwinterung ist voller Probleme (Schädlinge, unnatürliches Längenwachstum) wie du ja schon erfahren hast.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Ja die Erde ist zu feucht, ich war im Urlaub und mein Kumpel hat es leider mit dem Gießen übertrieben. Er weiß jetzt bescheid :ROFLMAO:.

    Ich hatte es letztes Jahr gut gemeint und ein bisschen neue Erde nachgefüllt, daher ist sie so schwarz und der stamm zu tief drin, aber jetzt habe ich wieder was dazu gelernt. Was ist der grobe Richtwert für die Topfgröße?
     
    Ja die Erde ist zu feucht, ich war im Urlaub und mein Kumpel hat es leider mit dem Gießen übertrieben. Er weiß jetzt bescheid :ROFLMAO:.
    Deswegen ist dir der neue Trieb abgestorben, nicht wegen der komischen Rinde. Ursache und Wirkung….
    Ich hatte es letztes Jahr gut gemeint und ein bisschen neue Erde nachgefüllt, daher ist sie so schwarz und der stamm zu tief drin, aber jetzt habe ich wieder was dazu gelernt. Was ist der grobe Richtwert für die Topfgröße?
    Guck dir erst mal an, was vom Ballen übrig bleibt, nachdem du ihn von allen schlechten Wurzeln befreit hast.
    Dann den Topf so wählen, dass ringsum drei bis vier cm Platz sind, damit du die Erde gut einfüllen und fest stopfen kannst.
     
  • Alles klar, ich danke euch vielmals für die Hilfe und die Tipps. Ich denke am Samstag werde ich die Aktion dann starten und berichten.
    Frohe Ostern :)
     
  • Und beim Ablauf (was wann) bin ich mir auch unsicher, erst sägen dann umtopfen? Oder erst umtopfen und nach nen bissel Zeit erst sägen?
    Hallo. Mein Vorschlag wäre: zuerst umtopfen (mit den Wurzeln alles machen was oben bereits beschrieben wurde), dann schneiden, das kannst du direkt nach dem Umtopfen machen.

    Meine Überlegung ist, dass du erstens etwas zum festhalten hast und zweitens die Schnittfläche nach dem Umtopfen nicht mehr verschmutzt durch herabfallende Erde wird. Versiegeln musst du bei einer so kleinen Schnittfläche nicht. Oft ist das sogar kontraproduktiv, weil sich unter der Versiegelung ein Mikroklima entwickeln könnte, das Pilze fördert.
     
    So hier kommen die ersten Bilder.
    Hatte im alten Topf feinsplitt als drainage. Wurde aber absorbiert :). Werde jetzt größeren Schotter nehmen.
     

    Anhänge

    • 20250419_111346.jpg
      20250419_111346.jpg
      498,8 KB · Aufrufe: 0
    • 20250419_111337.jpg
      20250419_111337.jpg
      573 KB · Aufrufe: 0
    Die Wurzeln sehen überraschen gut aus!
    Das dichte Geflecht am Topfboden kannst du mit den Händen vorsichtig etwas auflockern, bevor du neu topfst.
    Auffällig ist, dass sich alle gesunden Wurzeln in dem Bereich befinden, wo deine Splittdrainage war. Der obere, erdige Bereich wirkt nahezu frei von Wurzeln.
    Ich würde daraus folgern, dass Splitt oder Sand im gesamten Erdvolumen von Vorteil wäre.
    Erde so gut es geht abbröckeln, auswaschen ist nicht unbedingt nötig.

    Das die Drainage mit der Zeit „gefressen“ wird, ist normal. Entweder, du legst ein Vlies über die Drainage, um das zu verhindern, oder du lässt sie weg. Dann aber das Abzugsloch des Topfes mit Tonscherben o.ä. abdecken, damit es nicht verstopft. Und öfter mal kontrollieren…..😉
     
    Ok.
    Ein kleinerer Topf wird eher schwierig, finde kaum tote oder schlechte Wurzeln. Die beiden topfgrößen habe ich gerade griffbereit. Die Wurzeln unten sind sehr stabil, wenn ich es versuche aufzulockern, kracht es fasst immer.
     

    Anhänge

    • 20250419_113958.jpg
      20250419_113958.jpg
      660,8 KB · Aufrufe: 0
    • 20250419_114005.jpg
      20250419_114005.jpg
      468,5 KB · Aufrufe: 0
    • 20250419_114101.jpg
      20250419_114101.jpg
      516,2 KB · Aufrufe: 0
    Ein gewisser Schwund entsteht dabei. Aber so verfilzt, wie es ist, wird das Anwachsen im neuen Substrat deutlich erschwert….
    Der graue Topf ist sehr großzügig bemessen. Vorsicht beim Gießen in der ersten Zeit….
    Ich bin nicht so der Fan davon, Keramiktöpfe direkt zu bepflanzen. Erschwert das Einräumen ungemein. Entweder, du stellst einen passenden Innentopf aus Plastik hinein, oder du bist entsprechend jung und stark.
    Von der Größe her erscheint er mir passender.
     
    Der Tontopf hat einfach nicht gepasst, mit drainage viel zu klein. Ist jetzt der große geworden. Der Schnitt war gruselig ist aber vollbracht.
    Hoffe das es dort keinen Pilzbefall gibt.
     

    Anhänge

    • 20250419_123338.jpg
      20250419_123338.jpg
      327,2 KB · Aufrufe: 0
    • 20250419_123342.jpg
      20250419_123342.jpg
      516,7 KB · Aufrufe: 0
    Einer der Toten Triebe recht weit unten
     

    Anhänge

    • 174505909477127339920961236041.jpg
      174505909477127339920961236041.jpg
      501,9 KB · Aufrufe: 0
    • 17450591272283799250846185208728.jpg
      17450591272283799250846185208728.jpg
      312,7 KB · Aufrufe: 0
    Sieht gut aus, was du gemacht hast. Wenn du gerade so im Flow bist, könntest du auch den noch lebenden Ast etwas einkürzen, um einen Austrieb von weiter unten zu forcieren.

    Oder du nutzt die Gelegenheit, und ziehst dir einen Baum. Dazu den Ast an einen Stab binden, so dass er möglichst gerade wächst. Die etwas versetzte Übergangsstelle unten wird allerdings immer zu sehen sein. Wenn auch optisch weniger auffällig, wenn der „Stamm“ im Laufe der Zeit dicker wird.

    Your choice….😉
     
    Danke für die aufmunternden Worte!:) Ich glaube es wird erstmal die Baumvariante, möchte da erstmal garnichts mehr abschneiden.:ROFLMAO:
    Ich halte euch auf dem laufenden und danke für die Hilfe! Ich hoffe das Bäumchen übersteht es.
    Aber nach dem Spinnenmilbenbefall, hatte er garkeinen lebenden Trieb mehr. Daher bin ich erstmal positiv eingestellt.
    Danke nochmal!
     
    Oh ok,
    Und auch so schräg wie angezeichnet?
    Mir ist es wirklich wichtig, dass die Überreste überleben.
    Wird die Wundfläche dann nicht zu groß :eek:
     
    Ich könnte dir wirklich große Wundflächen zeigen, dagegen ist diese winzig.
    Du könntest die Fläche (zu deiner Beruhigung) mit japanischer Wundknete verschließen.
     
    Ich würde auch die Krone um die Hälfte einkürzen. Dadurch regst Du ihn an, viel auszutreiben. Dadurch erzielst Du schneller eine schöne dichte Krone. Er will ja jetzt austreiben, Du unterstützt ihn damit. Du denkst Du schwächst ihn, aber dem ist nicht so. Starker Rückschnitt- starker Austrieb. Ich würde auch den Rat vom Rentner befolgen, dann kann er sich schnell erholen und schön austreiben. Die Zeit ist jetzt dafür ideal. Viel Erfolg.....
     
    Ok,
    Dann wird nochmal gesägt. Und werde auch nichts an der Schnittstelle machen. Da die Schildläuse schon wieder da sind, werde ich die nächsten Tage die Pflanze mit einem neemölwassergemisch einsprühen. Muss ich da bei der sägestelle am Stumpf aufpassen, oder kann da ruhig was drauf gespritzt werden?

    Da ich in der Vergangenheit schon oft Misserfolge mit rückschnitten hatte, könntet ihr mir evtl. auf einem der Fotos zeigen wo ich den langen Trieb genau abschneiden soll?
     
    Hier nochmal ein Foto.
    Auf der Rückseite des Haupttriebes kommt nochmal an der Verzweigung ein frischer Trieb.
     

    Anhänge

    • 17451297077551915729892584965501.jpg
      17451297077551915729892584965501.jpg
      422,9 KB · Aufrufe: 0
    • 17451298690661903837830046014822.jpg
      17451298690661903837830046014822.jpg
      218,5 KB · Aufrufe: 0
    Hast du das Neemöl schon mal erfolgreich angewendet? Wenn ja, dann mach das. Wenn nein, wäre ich vorsichtig.
    Es ist zwar ein bewährtes Insektizid, biologisch und eigentlich unbedenklich. Allerdings reagieren Citruspflanzen auf Ölpräparate manchmal mit komplettem Laubverlust. Habe ich persönlich zwar noch nicht erlebt, weil ich es nicht mache, aber bei einigen anderen hier ist das passiert. Hauptsächlich mit Rapsöl/Wassergemischen.
    Es gibt Neem auch als Neemsamen (Spinnrad). Daraus wird dann eine Art „Tee“ angesetzt, nicht mit brüllend kochendem Wasser, aber schon gut warm. Einige Stunden ziehen lassen und dann gießen. Der Wirkstoff verteilt sich über die Wurzeln auch in der Pflanze. Geraten die Samen mit dem Wasser auf die Erde, macht das nichts. Wird als Dünger von der Pflanze irgendwann verbraucht.

    Bei nicht so starkem Befall kannst du die Schildläuse auch mit dem Fingernagel abkratzen. Immer mal wieder kontrollieren, falls noch Nachwuchs gekommen sein sollte.

    Wegen dem Schnitt eine Frage. Was willst du denn als Endergebnis erreichen? Einen Baum, also mit Stamm und oben drauf einen Blätterpuschel, oder einen Busch, der auf dem jetzt sehr kurzen Stamm sich üppig verzweigt? Beides natürlich irgendwann so dicht, grün und gesund wie möglich. Klar…..😉
     
    Die letzten 2 Winter habe ich das Bäumchen mit einem Ballistolwassergemisch eingesprüht, was zu immer zu einem Rückgang, aber nie zur Beseitigung der schildläuse geführt hat. Blattverlust hatte ich keinen, aber dann warte ich erstmal ab. Bei den paar Blättchen ist das absammeln ja auch überschaubar :).

    Also mittlerweile tendiere ich Richtung Busch.
    Bis jetzt waren aber meine Rückschnitte immer mit Frust verbunden. Meistens kam es zu einem Stillstand am beschnitten Trieb, wenn vereinzelt mal neue Triebe kamen, sind diese meistens eingegangen und abgefallen, wenn se 2-3 cm lang waren. Und dann fing das Bäumchen meistens wie wild an unten ausm dem Hauptstamm zu treiben. Ich habe nach wie vor noch Probleme die Wassertriebe eindeutig zu bestimmen, bzw hatte immer das Gefühl das nur Wassertropfen kamen.
    Von daher würde ich diesmal gerne mit Abständen Fotos einstellen. Wo jeder rummalen darf, damit ich auch mal ein Erfolgserlebnis habe :ROFLMAO:.

    P.s.:
    Wenn ich den Trieb abschneide, würde ich aus dem Abschnitt gerne ein Steckling machen.
    Das hat aber bei mir über die Jahre noch nie funktioniert.
    Da könnte ich auch Tipps gebrauchen.
     
    Ah, O.K. also dann….. los geht es.
    Bisher bin ich auf viele Dinge nicht eingegangen, weil es nicht deine Frage war und auch nicht dein dringlichstes Problem. Aber natürlich sind mir ein paar Sachen aufgefallen, auch bei dem „Vorher“ Bild, die darauf hindeuten, dass einiges bei Dir in der Pflege nicht so ganz rund läuft.

    Zuerst, vergiss den Begriff „Wassertriebe“ bei deinem Citrusbäumchen. Der stammt aus dem Obstbau, in erster Linie Apfel. Es bezeichnet Triebe, die steil nach oben schiessen und kein oder wenig Fruchtansatz haben. Zumindest im ersten Jahr. Man kann die aber verwenden, um ein Astgerüst aufzubauen, wenn man grad an einer Stelle einen Ast braucht. Bei Citrus gibt es diese Unterscheidung Wasserschoss/Fruchtholz in dem Sinne nicht. Die können an ziemlich allen Stellen blühen, wenn sie denn blühen. Besonders stark jedoch an den Enden jedes Triebes. Daher führt jeder Schnitt zu Verringerung der Blüte und Frucht. Ist aber nicht zu vermeiden, da…..

    Citronen und Apfelsinen werden ausgepflanzt richtig große Bäume. Ungefähr so, wie ein mittlerer Apfelbaum hier. Und schieben Triebe, die so dick sind, wie ein Männerdaumen. Ganz so dolle ist das im Topf natürlich nie, aber die Pflanze weiß ja nicht, dass sie eigentlich klein bleiben soll. Bei guter Versorgung, Dünger, Wasser und Licht, Licht, Licht! schieben sie trotzdem Triebe, die in der Proportion unpassend, also hässlich sind. Schnitt ist nötig. Zum anderen verkahlen sie mit den Jahren an den älteren Ästen. Wieder Schnitt, um einen Neutrieb aus dem alten Holz zu bekommen.
    Gerade Zitrone und Apfelsine neigen dazu, vor Allem nach oben zu wachsen, nur wenig zur Seite. Also wieder Schnitt, um schöne, runde Kronen zu erhalten.

    Da du eine Pflanze aus einem Samen hast, besteht nicht die Gefahr, dass sie aus der Unterlage treibt. Es kann dir nur Recht sein, wenn sie aus dem Stamm treibt und du mehr Äste erhältst, vor Allem, wenn du eh einen Busch möchtest. Je mehr, desto besser.

    Junge Triebe, die „einfach“ abfallen…..deuten auf Probleme in der Wasserversorgung. Zu wenig, aber ganz genauso zu viel. Was unter dem Strich das Selbe ist. Die Erklärung weshalb, würde jetzt zu ausufernd. Ist so, glaub es erst mal. 😉 Auch Überdüngung kann dafür verantwortlich sein. Ups, vergessen, dann nehm ich jetzt doppelt so viel, funktioniert nicht. Der Schuss geht nach hinten los.
    Dass du dein Bäumchen vorsichtig an die Sonne gewöhnst und den Baum nicht aus der Wohnung direkt in die Knallsonne stellst, davon gehe ich jetzt erst mal aus. Du stellst den doch raus, hoffe ich?

    Den Trieb, den deine Pflanze jetzt noch hat, der ist zum größten Teil im Winter in der Wohnung gewachsen. Das sieht man ihm an. Das taugt nicht wirklich, normalerweise würde ich sagen, alles, was im Winter gewachsen ist, weg. Da dann aber gar nichts mehr übrig bleibt, will ich dir das nicht zumuten.
    Aber stark einkürzen auf jeden Fall. In etwa da, wo die Blätter so arg riesig und Salatblattartig werden. Das ist kein Zeichen von Gesundheit, sondern die Not der Pflanze, die irgendwie versucht, genügend Licht zu erhaschen. Ein Grund, warum die warme Überwinterung so problematisch ist.

    Schneide so, dass du jeweils ca. 1/2 cm über einem nach Außen weisenden Blatt schneidest. Denn dort wird auf jeden Fall ein neuer Trieb gebildet. Weiter nach unten kann sein, wäre schön, ist aber nicht unbedingt garantiert. Egal, ob dann eine Verzweigung oder ein neuer Trieb zum Opfer fällt. „Scharfe Schere, kaltes Herz“ ist der passende Gärtnerspruch dazu.

    Du kannst deiner Pflanze jetzt erst mal 4 bis 6 Wochen Zeit geben, im neuen Topf zu Wurzeln und Draußen Energie zu tanken, bevor du schneidest. Das Ergebnis wird üppiger sein.

    Leider kann ich das mit dem Einzeichnen nicht. Bin kein „digital native“. Aber andere können das und werden es sicher auch tun.

    Exkurs Ende. Ich hoffe, ich konnte Deine Fragen alle beantworten und dir ein besseres Gefühl für die Bedürfnisse deines Pfleglings geben.
     
    Ach, ja, der Steckling.😎
    Du kannst die Spitzen der Äste, die du entfernst, nehmen. Ungefähr so einkürzen, dass er 15 cm lang ist und zwei bis drei Blätter an der Spitze hat. Die anderen Blätter entfernen. Die drei übrigen Blätter mit einer Schere halbieren. Nicht längs, sondern quer zum Blatt. Damit die Verdunstung geringer ist, denn der Steckling hat ja keine Wurzeln. Das bisschen, was über die Schnittstelle angesaugt wird, reicht nicht, um viel Blattmasse am Leben zu erhalten.
    Dann nimmst du ein Gemisch aus deiner Zitruserde, oder was du sonst gerade zum Umtopfen genommen hast, mischst noch etwas extra Sand dazu, einen kleinen Topf und stopfst den Steckling zur Hälfte rein. Erde gut andrücken und gießen.
    Dann nimmst du eine Plastikflasche, Cola oder so, schneidest den Hals ab und bohrst in den Flaschenboden ein paar Löcher. Ich habe einen erhitzten Metallkorkenzieher genommen. Heiße, dicke Stricknadel oder Schraubenzieher etc. geht auch. Dieses kleine „Gewächshaus“ stülpst du über die Pflanze und stellst das Ganze so, dass es zwar hell ist, aber keine direkte Sonne drauf kommt. Gleichmäßig feucht bis nass halten und…….warten. Dass es funktioniert, erkennst du daran, dass der Steckling neues Laub bildet. Nicht neugierig raus ziehen und gucken!!!!!!

    Habe mir im Urlaub zwei Stecklinge geschnitten, es so gemacht wie oben, beide sind was geworden. 😎
     
    Vielen Dank! :)
    Dann wird heute noch der Stumpf eingekürzt und starte den Rückschnitt verzögert.
    Ja er kommt jeden Tag raus, gerade hat er leider ein bisschen auf die Mütze bekommen, da ich es versäumt habe ihn wieder in den Halbschatten zu schieben, er lässt die Blätter ein bissel hängen, jetzt ist er wieder im Schatten. Nachts geht's noch rein, da es hier oben nachts doch immer wieder mal unter 5 Grad geht und es durch die Berglage recht windig ist.

    Wie gehe ich ab jetzt mit dem Gießverhalten um?
    Habe ihn gestern nach dem umtopfen einmal komplett durchwässert.
    Ab jetzt warten bis die ersten 5cm erde trocken sind und dann grob einen Liter Gießen?
     
    Ich tu mich mit so konkreten Literangaben immer echt schwer. Zu viele Faktoren spielen da mit rein, Wetter, Masse an Laub, Topfgrösse, etc.
    Du hast gerade neu getopft, der neue Topf ist deutlich größer. die Pflanze hat kaum Laub.
    Wenn die obersten 5 cm trocken sind, ist es unten und im Kern immer noch triefnass. Bin da selbst manchmal erstaunt, wenn ich meine vermeintlich „trockenen“ Pflanzen aus irgendeinem Grund mal aus dem Topf ziehe.
    Steck einen hölzernen Schaschlikspiess tief in die Erde. Wenn da Erdkrümelxhen dranbleiben oder das Holz ein wenig feucht wirkt, ist es noch nicht soweit.
    Oder Kauf dir so einen Feuchtemesser. Das Thema Gießen kommt mir bei dir ein bissl arg oft auf den Tisch.
     
    Und auch danke für die stecklingslehrstunde!
    Wenn ich am Ende das Ding mit eurer Hilfe zu blühen bekomme, dann lache ich mich tot :ROFLMAO:.
    Habe nach 23 Jahren eigentlich mit dem Thema abgeschlossen :).(bei Samen von gekauften Früchten ja eher Lotterie) War mir aber bei dem Charakterbäumchen immer egal :LOL:
     
    Das wäre in der Tat der Hammer!
    Bisher gab es ja scheinbar immer wieder genügend „Unfälle“, die eine Blüte verhindert haben. Wenn es der Pflanze jetzt mal zwei, drei Jahre richtig gut geht, mag das ganz anders sein.

    Bezüglich Steckling. Ist ein ganz nettes Experiment. Aber du weißt nicht (sicher), was du genau für eine Citrus pflegst, ob und wann sie blühen wird. Das weißt du dann beim Steckling genau so wenig. Und die Blühfähigkeit wird von der Mutterpflanze übernommen. Oder eben die Blühunwilligkeit.

    Schau dich um, zu bestimmten Zeiten (jetzt) gibt es Zitruspflanzen überall. Selbst beim Discounter! Und so teuer sind sie nun auch wieder nicht. Die Pflege ist bei Allen mehr oder weniger gleich.
     
    Ach so, wenn Gießen dann richtig viel. Bis es unten aus den Topflöchern raus quillt. Dafür dann eher seltener..
    Im Sommer, wenn es richtig gut heiß ist, kann das schon mal eine 10 Liter Gießkanne täglich sein. Bei großen Pflanzen, klar.
     
    Bei dem Steckling geht es mir primär um die "Arterhaltung", falls das Rettungsprojekt scheitert :rolleyes:;). Und wenn es nur ein Klon ist :giggle:.
    Mein Papa geht stramm auf die 90 zu und freut sich jedes Mal ganz dolle wenn ich von seinem Sämling erzähle.
    Ich glaube die Bilder zeige ich im erstmal nicht :rolleyes::ROFLMAO:.

    Hier auf 700m kann man nochmal einen Monat "Sommer" abziehen (hätte ich nicht gedacht). Von daher reicht mir der eine "mediterrane" Patient.

    Der Verbesserungschnitt ist gemacht.
    1000037751.jpg


    Und es ist echt weniger am leben als ich dachte. Aber wird schon. Ist ein Kämpfer :)
    1000037752.jpg
     
    O.K. verständlich. 😉
    Schön geworden, der Schnitt. Mehr kannst du jetzt erst mal nicht tun. Würde mich freuen, wenn du erzählst, wie es weiter geht.

    Ich hatte in der Zwischenzeit noch mal über die Sache mit den abfallenden jungen Trieben nachgedacht. Und mich erinnert, dass ich dieses Phänomen bei oben gezeigtem Steckling und seinem „Bruder“ auch hatte. Die Triebe kamen, wurden gelb und fielen ab. Ich hatte mir da erst mal nicht so viel bei gedacht, es auf die noch schwache Wurzelentwicklung der Stecklinge geschoben.
    Dieses Frühjahr wollte ich überprüfen, ob ein Umtopfen nötig wird und habe sie aus ihrem Behältnis gestülpt. Und bei der Gelegenheit kleine, durchsichtige „Würmchen“ entdeckt. Was auch immer es genau war, Wurzelählchen, Larven von Trauermücken, was weiß ich. Ich habe Neemtee gegossenund bin gespannt, wie es nun weitergeht. Ob das Problem damit behoben ist, oder nicht.

    Aber auch wurzelfressende Schädlinge verursachen in gewisser Weise „Wassermangel“. Der Effekt ist der Gleiche, nur die Ursache eine andere……
     
  • Similar threads
    Thread starter Titel Forum Antworten Datum
    Alex85 Gelöst Bitte um Hilfe zur Pflanzenbestimmung und Substrat - Weihrauch / Eispflanze Wie heißt diese Pflanze? 14
    C Bitte Hilfe mit Identifikation (und sind Blattläuse ein Problem?) Kakteen & Sukkulenten 6
    D Brauche bitte eure Hilfe und Anregungen zum Thema Neupl Bewässerung 2
    M Bitte um Hilfe! Rollrasen und Vorbereitung Rasen 4
    E Hund bellt zuviel - Bitte um Hilfe und Tipps Haustiere Forum 37
    Elkevogel Religionen und die Kühe??? - Bitte Hilfe - Erledigt! Small-Talk 14
    P Bitte um Hilfe: Wie heißen diese Pflanzen und welche Pflege bevorzugen sie? Wie heißt diese Pflanze? 4
    R Neuling in Sachen Garten und 0 Ahnung..bitte um Hilfe Gartenpflege 9
    J Hilfe mein Glücksbambus bekommt gelbe und Braune Blätter! Zimmerpflanzen 3
    T Hilfe! Nordmanntanne wird gelb und dann braun Nadelgehölze 16
    S Hilfe bei Platzierung Brunnen und Bewässerungsverteiler Bewässerung 12
    A Photovoltaikanlage Interesse und Hilfe Technik 1
    C Hilfe! Wie und wo Erde/Dünger/Futter etc. aufbewahren? Gartenarbeit 4
    R Hilfe bei Bewässerungsplanung und einige Fragen Bewässerung 3
    S Serbische Fichte wird braun - Ursachen und Hilfe gesucht Nadelgehölze 12
    S Hilfe! Meine Physalis bekommt Löcher und Risse in den Blättern! Gartenpflanzen 15
    B Efeu mit Schädlingsbefall im Außenbereich an Fassade und im Garten - Wer weiß Rat und Hilfe? Schädlinge 1
    M Hilfe! Neue Rasensaat und nur Löcher und Unkraut Rasen 4
    G Rasen nach einem Jahr - unschön und Unkraut - Hilfe? Rasen 6
    Supernovae Ficus (Gummibaum & Benjamin) Hilfe bei Rettung und Aufbau Zimmerpflanzen 15
    L Hilfe: Westbalkon! Und alles verbrennt! Gartenpflanzen 16
    N HILFE: Kahle Stellen und viele kleine Löcher im Rasen Rasen 22
    M Hilfe yucca palme? Sie hat einen weichen stamm und trockene Blätter Zimmerpflanzen 11
    Marvin Gray Clusia rosea: Wurzelfäule durch Pilz? Hilfe für Diagnose und Behandlung Zimmerpflanzen 2
    D Hilfe - Weinstock im Garten und keine Ahnung davon Obst und Gemüsegarten 3

    Similar threads

    Oben Unten