Hilfe! Und bitte nicht schimpfen

Johanson82

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Hallo zusammen :),

Ich bin neu hier und wende mich in purer Verzweiflung an euch.

Es geht um mein schon mehrfach fast gestorbenes Zitrusbäumchen (oder was davon übrig geblieben ist :rolleyes:)
Er kam als Keimling vor 23 Jahren als "erstes eigenes Heim" Geschenk meines Vater zu mir. Ob Zitrone, Mandarine, Orange ist nach wie vor ungewiss, da er bis jetzt noch nie geblüht hat. Ist aus einem Samen einer gekauften Frucht...

Seitdem hat er schon einen massiven Spinnenmilbenbefall, einen fast Trockentot und diverse schlechte Winter hinter sich gebracht.
Und hat es immer wieder geschafft.
Letzten Herbst kam leider ein Frosteinbruch und er musste sogar eingeschnitten für 2 Tage warten, bis ich aus dem Urlaub zurück war.:cry:

Das Resultat seht ihr auf den Bildern.
Der große Haupttrieb trug letztes Jahr schon keine Blätter und ist ziemlich sicher tot. Habe mich aber mit dem Rückschritt noch zurück gehalten, da ich erstmal schauen wollte, welche Teile den Frost überstanden haben.

Leider kommt seit ca 8 Wochen einer neuer Frassfeind hinzu, den uch so nicht kenne.
Was auch immer frisst die Rinde ab, und ein frischer Trieb ist leider schon abgestorben. Es bleibt noch einer.

Was kann ich tun um das Bäumchen zu retten?
 

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  • Hmmmm....ich bin kein Zitrusexperte (bzw.Expertin) - aber diese Rindenschäden sind am trockenen Teil? Das Stämmchen mit grünen Blättern ist gesund? Die Blätter schauen jedenfalls gut aus!
    Wenn das so ist, würde ich den alten Stamm einfach ganz unten abschneiden, und den gesunden Teil nach Anweisung unserer Profis hier (die sicher bald kommen) weiter pflegen!

    Die Umgebung schaut übrigens sehr schön aus :)
     
    Naja, Profi…..Zitrusliebhaber würde ich eher sagen.

    @Kapernstrauch war schon auf der richtigen Spur. Die großen Hauptäste sehen für mich auch tot aus. Die „Frasspuren“ sind keine, sondern die Rinde löst sich vom abgestorbenen Gewebe.
    Du kannst noch warten, wo sich eventuell was tut, bevor du schneidest. Du wirst mit dem einen, übrig gebliebenen Ast quasi wieder bei Null anfangen müssen.

    Dein Bäumchen ist ziemlich sicher eine Orange. Aus verschiedenen Gründen, Hauptsächlich aber wegen der Flügel an der Blattspreite. Das hat Zitrone nicht, Mandarine sieht sowieso ganz anders aus und hat das auch nicht (so stark). Spielt aber für die Pflege nur eine untergeordnete Rolle.

    Spinnmilben, nun ja, kommt vor. Aber unglückliche Winter müssen nicht sein. Magst du erzählen, wie du bisher überwintert hast?
     
  • Guten Morgen,

    Bis jetzt musste ich das Bäumchen im beheizten wohnbereich überwintern lassen mit recht wenig Licht. Hierbei habe ich immer mit Schildläusen zu kämpfen, die trotz ansammeln und einsprühen mit einem ölwassergemisch hartnäckig bleiben.
    Da das Bäumchen den Sommer komplett draußen verbringt, befinden sich mittlerweile auch Ameisen und eine art von tausendfüsslern im Topf, welche sich von abgestorben holz ernähren. Die versuche ich durch absammeln zu beseitigen, da sie beim Gießen aus der erde kommen. Ich hänge euch mal ein Foto an.
    1000037372.jpg


    Im zweiten Foto ist der vor 2 Wochen abgestorbene neue Trieb mit dem Pfeil markiert.
    Mit dem roten Strich wäre der radikale Schnitt, wenn ich alle Bereiche mit angefallener ( oder abgefressener) Rinde entfernen möchte. Ich weiß nicht ob das Bäumchen das überleben würde.:eek:
    1000037374.jpg

    Beim dritten Bild habe ich mal am letzten lebenden Trieb die Stelle markiert, wo ich auch evtl. Schäden an der Rinde entdeckt habe. Weiß nicht, ob ihr da noch reinzoomen könnt.
    1000037377.jpg

    Wie könnte ich das Stämmchen gegen evtl. Frassfeinde schützen. Hilft starker Kaffeesud da evtl?
    Und vielen Dank für euren schnellen ersten Antworten!

    P.s.:
    Die Umgebung im Hintergrund ist der Beginn des FFH Gebiets Reifenberger Wiesen, und da diese wegen seltener Schmetterlinge nur einmal im Jahr gemäht werden, haben wir ein wirklich schönes Wildblumenmeer den Sommer über. Aufgrund der 700m Höhe ist der Sommer aber kürzer...
     
  • Warte bitte ab, was @Platero dazu schreibt! Ich würde abschneiden, wie du es eingezeichnet hast, ein Mittel gegen Schildläuse verwenden (Neemöl) und vor allem umtopfen - neue Zitruserde kaufen! Und schlussendlich wirst du dich um eine passende Überwinterung kümmern müssen...
     
    Die toten Äste treiben ja nicht wieder aus. Es kann dem Bäumchen also nicht schaden, wenn Du sie - wie auf Foto 2 markiert - entfernst.
    Hast Du zur Überwinterung nicht irgendeinen kühleren Raum, in dem Du eine Pflanzenlampe aufhängen kannst ? Wärme und Dunkelheit sind wirklich Gift für die Pflanze. Außerdem würde dann der Schädlingsbefall zurückgehen (den starken Kaffee trinkst Du besser selbst ;)).
    Außerdem würde ich die beiden Wildgehölze entfernen, bevor sie zu groß werden. Könnten Hainbuche und Eiche (?) sein.....
     
  • Ja die Hainbuche und die Eiche kriegen ein eigenes neues Zuhause :giggle:.

    Ich werde den Schnitt noch nicht sofort machen, aber vielleicht schon mal ein paar Fragen vorab. Sollte die Schnittfläche versiegelt werden? Das sie schräg sein muss ist mir bewusst, damit kein Wasser darauf steht. Und eine scharfe sterile feine Züge usw auch vorhanden.

    Und beim Ablauf (was wann) bin ich mir auch unsicher, erst sägen dann umtopfen? Oder erst umtopfen und nach nen bissel Zeit erst sägen?

    Soll ich beim umtopfen die Erde komplett aus den Wurzeln waschen?
    Da ich bei mir auf der Arbeit wohne und wir eine Großküche mit Konvektomaten habe, könnte ich die neue Erde auch vorher durcherhitzen. Oder ist das unnötig?
     
    Hallo,
    Erde sterilisieren ist nicht nötig. Ein gewisses „Leben“ findet sich eh ein, wenn die Pflanze Draußen steht. Die meisten davon sind völlig unschädlich.
    Was mir auffällt…..
    Auf all deinen Bildern wirkt die Erde triefend nass. Du hast offenbar auch Trauermücken an deinen Gelbtafeln hängen. Auch das spricht dieselbe Sprache. Dauerhaft zu nass. Vor Allem jetzt, wo kaum noch Laub vorhanden ist, braucht die Pflanze nur noch einen Bruchteil dessen, was sie vorher verbraucht hat.
    Die Erde wirkt tiefschwarz. Also sehr humos. Wenn du umtopfst, nimm Zitruserde oder mische deiner normalen Erde 1/3 groben Sand oder Kies bei.
    Je nach Zustand der Wurzeln kann es sein, dass dein Topf nun viel zu groß ist. Die Pflanze ist jetzt kleiner. Gammeliges raus schneiden und die Situation neu bewerten.

    Die Pflanze steht „bis zum Hals“ im Topf. Citrus soll man so hoch setzen, dass der Wurzelhals (Stelle, an der die Wurzeln aus dem Stamm entspringen) über der Erde ist, da dieser besonders empfindlich ist. Ich mache dir nachher mal ein Foto, damit du es dir besser vorstellen kannst.

    EFA6BDB5-3246-439F-B81E-4738BE034A7E.jpeg

    Zu deinem „Rindenproblem“ fällt mir nichts ein. Ich kenne keinen Schädling, der so was macht. Aber ich weiß auch nicht alles. Ich habe Äste von Obstbäumen (Apfel und Aprikose) klein geschnitten und zum Brennholz gestapelt. Da haben Mäuse ganz sauber die Rinde abgenagt. Am Waldholz, Buche, Kiefer, Eiche, machen sie das nicht….

    Solange du im toten Bereich sägst, brauchst du nichts versiegeln und kannst das jederzeit tun. Es spielt keine Rolle, die Pflanze merkt es nicht. Das Holz ist tot, es findet kein Saftfluss mehr statt.
    Zur Sicherheit fang von oben herunter stückweise an und schau, ob im Querschnitt noch grün unter der Rinde zu sehen ist.

    Überwinterung: warm und dunkel ist wirklich alles andere, als optimal. Wenn der Raum kühl oder sogar kalt (4 bis 8 Grad) ist, darf er auch gerne nur mäßig hell sein. Oder wenn warm, dann wirklich hell. Fenster, selbst Südfenster, reicht da nicht.
    Die warme Überwinterung ist voller Probleme (Schädlinge, unnatürliches Längenwachstum) wie du ja schon erfahren hast.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Ja die Erde ist zu feucht, ich war im Urlaub und mein Kumpel hat es leider mit dem Gießen übertrieben. Er weiß jetzt bescheid :ROFLMAO:.

    Ich hatte es letztes Jahr gut gemeint und ein bisschen neue Erde nachgefüllt, daher ist sie so schwarz und der stamm zu tief drin, aber jetzt habe ich wieder was dazu gelernt. Was ist der grobe Richtwert für die Topfgröße?
     
    Ja die Erde ist zu feucht, ich war im Urlaub und mein Kumpel hat es leider mit dem Gießen übertrieben. Er weiß jetzt bescheid :ROFLMAO:.
    Deswegen ist dir der neue Trieb abgestorben, nicht wegen der komischen Rinde. Ursache und Wirkung….
    Ich hatte es letztes Jahr gut gemeint und ein bisschen neue Erde nachgefüllt, daher ist sie so schwarz und der stamm zu tief drin, aber jetzt habe ich wieder was dazu gelernt. Was ist der grobe Richtwert für die Topfgröße?
    Guck dir erst mal an, was vom Ballen übrig bleibt, nachdem du ihn von allen schlechten Wurzeln befreit hast.
    Dann den Topf so wählen, dass ringsum drei bis vier cm Platz sind, damit du die Erde gut einfüllen und fest stopfen kannst.
     
  • Alles klar, ich danke euch vielmals für die Hilfe und die Tipps. Ich denke am Samstag werde ich die Aktion dann starten und berichten.
    Frohe Ostern :)
     
  • Und beim Ablauf (was wann) bin ich mir auch unsicher, erst sägen dann umtopfen? Oder erst umtopfen und nach nen bissel Zeit erst sägen?
    Hallo. Mein Vorschlag wäre: zuerst umtopfen (mit den Wurzeln alles machen was oben bereits beschrieben wurde), dann schneiden, das kannst du direkt nach dem Umtopfen machen.

    Meine Überlegung ist, dass du erstens etwas zum festhalten hast und zweitens die Schnittfläche nach dem Umtopfen nicht mehr verschmutzt durch herabfallende Erde wird. Versiegeln musst du bei einer so kleinen Schnittfläche nicht. Oft ist das sogar kontraproduktiv, weil sich unter der Versiegelung ein Mikroklima entwickeln könnte, das Pilze fördert.
     
    So hier kommen die ersten Bilder.
    Hatte im alten Topf feinsplitt als drainage. Wurde aber absorbiert :). Werde jetzt größeren Schotter nehmen.
     

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    Die Wurzeln sehen überraschen gut aus!
    Das dichte Geflecht am Topfboden kannst du mit den Händen vorsichtig etwas auflockern, bevor du neu topfst.
    Auffällig ist, dass sich alle gesunden Wurzeln in dem Bereich befinden, wo deine Splittdrainage war. Der obere, erdige Bereich wirkt nahezu frei von Wurzeln.
    Ich würde daraus folgern, dass Splitt oder Sand im gesamten Erdvolumen von Vorteil wäre.
    Erde so gut es geht abbröckeln, auswaschen ist nicht unbedingt nötig.

    Das die Drainage mit der Zeit „gefressen“ wird, ist normal. Entweder, du legst ein Vlies über die Drainage, um das zu verhindern, oder du lässt sie weg. Dann aber das Abzugsloch des Topfes mit Tonscherben o.ä. abdecken, damit es nicht verstopft. Und öfter mal kontrollieren…..😉
     
    Ok.
    Ein kleinerer Topf wird eher schwierig, finde kaum tote oder schlechte Wurzeln. Die beiden topfgrößen habe ich gerade griffbereit. Die Wurzeln unten sind sehr stabil, wenn ich es versuche aufzulockern, kracht es fasst immer.
     

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    Ein gewisser Schwund entsteht dabei. Aber so verfilzt, wie es ist, wird das Anwachsen im neuen Substrat deutlich erschwert….
    Der graue Topf ist sehr großzügig bemessen. Vorsicht beim Gießen in der ersten Zeit….
    Ich bin nicht so der Fan davon, Keramiktöpfe direkt zu bepflanzen. Erschwert das Einräumen ungemein. Entweder, du stellst einen passenden Innentopf aus Plastik hinein, oder du bist entsprechend jung und stark.
    Von der Größe her erscheint er mir passender.
     
    Der Tontopf hat einfach nicht gepasst, mit drainage viel zu klein. Ist jetzt der große geworden. Der Schnitt war gruselig ist aber vollbracht.
    Hoffe das es dort keinen Pilzbefall gibt.
     

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    Einer der Toten Triebe recht weit unten
     

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