Hilfe - Hallimasch !!

  • Ersteller Ersteller Teichmolch
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So, nun möchte ich diesen Artikel nochmals nach oben holen.

Wieder sind 2 Jahre ins Land gegangen, der Hallimasch hat dieses und letztes Jahr mehrere Koniferen und Sträucher geholt. Alle mit Wurzeln konsequent entfernt.

Ich will nochmal die gleiche Frage stellen:
Eher könnte ich mir noch vorstellen, dass eine Bekämpfung des unter der Erde verborgenen Myzels mit irgendwelchen Parasiten oder Fungiziten funktioniert. Aber da scheint es wohl wirklich nichts praktisch nutzbares zu geben.

Denn ich glaube nicht daran, dass vom Fruchtkörper ein nennenswerter Soffewchsel ins Myzel hinein erfolgt, so dass besprühen, bestreuen der Pilzkörper mit was auch immer kaum Erfolg haben kann. In einem anderen Forum habe ich folgende Aussage gefunden:

Bei einer Forstausstellung wurde zur Hallimaschbekämpfung eine Sporenlösung eines anderen Pilzes vorgestellt. Dieser soll angeblich den Hallimasch verdrängen. Zum sofortigen Aufsprühen auf die Baumstümpfe. Wer Lust hat, kann bei der Forstl. Versuchsanstalt in Freiburg nachfragen.

Das wäre doch ein Hoffnungsschimmer - bevor ich doch noch den großen Teich anlegen muß...


Gruß Otto37
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Hallo, nochmal sind 2 Jahre vergangen, der Hallimasch breitet sich ungehindert weiter aus. Ich habe nochmal ein paar Fotos gemacht. auf dem einen Bild sieht man, wie die Fruchtkörper direkt dem Wurzelverlauf des Kirschbaumes folgen. Ein großer Lebensbaum ist gerade am Absterben, auch mitten aus Stauden kommen die Fruchtkörper. Gleiches Bild im Nachbargrundstück, damit sind jetzt bereits ca. 2000 m² betroffen. auch in den letzten 2 Jahren bin ich auf keine neuen Hinweise gestoßen, was man gegen den Befall wirkungsvoll tun könnte.

    Pilzkörper an Konifere
    hallimasch an konifere.webp

    Pilzkörper an freiliegender Wurzel
    hallimasch an wurzel.webp

    ausgegrabenes Wurzelstück (ca 10cm)
    hallimasch auf wurzel.webp

    hier sieht man, wie die Fruchtkörper dem Verlauf der wurzeln folgen
    hallimasch entlang wurzel.webp

    Fruchtkörper stehen inmitten mehrerer Stauden.
    hallimasch in staude.webp
     
    Hallo Leute,
    Zunächst Mal Danke. Danke dass ich hier Beiträge gefunden habe von Leuten, die das Problem kennen. Ich hatte nämlich schon Sorge, ob ich bekloppt bin ( wie die Blicke mancher Mitmenschen andeuteten, denen ich von meinem Riesenhallimaschproblem erzählte) Ich habe voriges Jahr ein in der Nachbarschaft des Waldes gelegenes Grundstück gekauft. Sogar Naturschutzgebiet nennt sich das. Und was soll ich sagen: wirklich eine Fundgrube für Biologen. Hier gibt es alles. Frösche, Kröten, Salamander, Molche, Schlangen. Auch alte Bäume und einen riesigen Teich. So, und nun brauche ich wohl kaum noch hinzufügen, dass ein Großteil der Bäume irgendwie krank aussehen oder nach dem letzten Orkan schief stehen. Totholz liegt im Garten in Massen und sogar dicke Stämme. 27 Bäume habe der Vorbesitzer in den letzten 20 Jahren gefällt. Nachts waren im Sommer im Garten die "Irrlichter" unterwegs, dachte der Romantiker ( und wurde auch dafür belächelt). Inzwischen ist mir ein Licht aufgegangen....oder besser gesagt ein dunkler Hallimasch, dürfte wohl ein "Ostoya" sein oder wie diese Variante heißt. Toll. Es darf gelacht werden. Aber was mach ich nun? Der Nachbar hat eine riesige Wiese angelegt, nur ein, zwei niedrige Hecken (warum wohl?) Muss ich das jetzt auch machen? Und noch eine Frage: wir haben Hanglage. Was schätzt ihr, was macht das mit der Stabilität des Untergrundes langfristig?
    Vielen Dank, ehrlich, für alle ernstgemeinten Ratschläge!

    Dorisdebbie18
     
  • ...wollte mich nur mal wieder melden, dass ich noch da bin. Und mein Hallimasch auch. Habe in den letzten Jahren keine Lösung für das Problem gefunden. Der Pilz breitet sich kontinuierlich aus und befällt auch gesunde verholzte Pflanzen - ich kann jedes Jahr weitere Stauden und Koniferen abschreiben. Es scheint immer noch keine Erkenntnisse zu geben, wie man Hallimasch effektiv bekämpft. Zu einer Impfung mit antagonistischen Pilzen, einem fungiziden Mittel, Erfahrung mit Harnstofflösung wie bei Wurzelschwamm angewendet, ist nichts konkretes zu finden. Die Anzahl der herbstlichen Fruchtkörper schwankt jährlich, je nachdem, wie feucht es ist. Das hat aber meines Erachtens keinen Einfluß auf die Verbreitung des Pilzgeflechtes. Da der schaden durch Hallimasch in der Forstwirtschaft relevant ist, hätte ich eigentlich gedacht, dass man darüber mehr findet.
    Bei www stadtentwicklung berlin de im Hallimasch-Merkblatt steht, dass sich die Rhizomorphen über Distanzen von mehr als 50 m ausbreiten und so auch gesunden Nachbarbäume befallen können.
     
  • das klingt ja schrecklich was du da hast ....

    fungizide wirken da nicht?

    oder vielleicht Milch mit Backpulver ... das hilft ja bei anderen Pilzarten auch ...
     
    Hallo Otto,

    danke zuerst, dass du den Thread laufend aktualisierst. Zum Problem: Wie du bereits bemerkt hast, ist die Art Armillaria mellea s.s. – entgegen anderer Wahrnehmungen hier im Thread – sehr wohl ein Primärpathogen, wie übrigens auch A. ostoyae. An Laubholz ist i.d.R. eher A. mellea s.s. zu finden, A. ostoyae eher am Nadelholz, weswegen Nachpflanzungen bei dir eher in Richtung Nadelholz gehen sollten.
    Fruchtkörper absammeln schadet definitiv auch nicht. Der Pilz bildet sie nicht, um manchen Leuten kulinarische Genüsse zu bereiten (dir halt nicht – der dt. Name Hallimasch leitet sich von "Heil im Arsch" [er wirkt abführend] ab), sondern um sich über die (Basidio-)Sporen zu verbreiten. Lokale Verbreitung in deinem Garten schafft er aber auch über seine dickwandigen Myzelstränge, den sogenannten Rhizomorphen.

    Prinzipielle Vorschläge gegen Hallimasch wären folgende:
    - Stöcke und Wurzeln konsequent entfernen (tust du offenbar eh schon)
    - Setzfehler vermeiden (Stressfaktor)
    - falsche Schnittführung vermeiden (Stressfaktor)
    - Schnitt zur falschen Jahreszeit vermeiden (Mai bis Juni ist normalerweise zu bevorzugen)
    - Verwendung von gesundem Pflanzmaterial
    - heimische Herkünfte (Stressfaktor)
    - Vermeidung von Schäden im Wurzel- oder Stammbereich (Rasenmäher, gibt's Wühlmäuse, ev. gibts bei dir viele wurzelknabbernde Insektenlarven,...) (Stressfaktor)
    - Bodenverdichtung vermeiden (Stressfaktor)
    - Baumartenwahl (bei A. mellea s.s. eher Nadelholz, bei A. ostoyae eher Laubholz. Resistentere Arten/Varietäten)
    - richtige Düngung (Dünger-Art, Dosierung, Zeitpunkt,...)
    - Artenvielfalt erhalten, um damit auch Mykorrhiza-Pilze zu fördern, die einen gewissen Schutz bieten
    - ev. Bodenprobe nehmen, passt der pH-Wert? Fehlt es an Mineralstoffen? Ist ein Mineralstoff gar im Übermaß eingelagert? Oder wurde der Garten vielleicht mit altem, wertlosem und oft eher lehmig-dichtem Kelleraushub begründet? An lehmigen Standorten bodenverbessernde Maßnahmen ergreifen indem man Humus, Kompost und Sand einarbeitet.

    In deinem konkreten Fall läufst du dem Pilz hinterher, als läufst du dem Feuer hinterher. Einen Flächenbrand bekämpft man wirksam mit einem Gegenfeuer, was bei dir bedeutet, dass du ev. daran denken solltest, noch nicht befallene Bäume frühzeitig zu entfernen, da es offenbar in deinem gesamten Gartenstandort prädisponierende Faktoren gibt und die Chance somit groß ist, dass auch sie befallen werden.
    Man könnte überlegen Bäume mit Gartensubstrat in großen Töpfen zu ziehen, um sie dann schon über mehrere Jahre auf die kommenden Substrat-Bedingungen frühzeitig "einzustellen". Davon wählst du dann selbst die robustesten Pflanzen aus und setzt dann diese.

    Viel Glück!

    PS: Und vergiss Backpulver, Salz und sonstige "Hausmittel". Salz z.B. bindet Wasser – und das bringt alles um (natürlich auch einen Pilz). Nur braucht es je nach Standort recht lange, bis es in Bodenschichten gewaschen wird, wo gewünschte Folgevegetation nicht mehr darunter leidet. Bei dir vermute ich eher keinen lockeren Boden, wo dann eine Auswaschung noch länger dauern wird. Unabhängig davon, stört Salz nachhaltig die Bodenfauna,-flora und nützlichen Bodenpilze (Stichwort Mykorrhiza).
     
  • Ich kenne diesen Burschen, seitdem ich denken kann (das dürften so an die 50 Jahre sein). Das einzige was hilft ist, absammeln und verkaufen. Es ist ja kein schlechter Speisepilz.

    Eine Bekämpfung funkt nur durch abbrennen. Und das bis in den Boden. Ob es sich lohnt und gestattet ist?... entzieht sich meiner Kenntnis. Hier in Bayern ist das abfackeln jedenfalls seit dem 01.03.2016 verboten worden, warum auch immer. Ebenso darf man seine Gartenabfälle nicht mehr verfeuern. Die Sammelstellen können schon lange nicht mehr alles aufnehmen.

    Wo landet das "Zeug"? Genau, da wo es keiner haben will. Unsere Regierung halt... und immer "weiter so".

    Glück auf! Rumble

    Viel "Erfolg", Rumble
     
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