Haustiere von Paulus

Paulus

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07. Juni 2008
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Wir haben nur Vögel!

Erst seit drei Jahren interessieren sich meine Frau und ich für die Hausvögelei. Unser Enkel schenkte uns ein kleines, selbst gebasteltes Futterhäuschen. Wir hängten es am Geländer unserer Hochterrasse auf, und sie da, nach einer Woche kamen die ersten Spatzen.

Im Spätherbst fanden sich so nach und nach drei Kohlmeisenweibchen mit ihrem Freier, ein Amselpärchen aus Nachbars Garten und zwei Wildtauben ein. Pünktlich fütterten wir bis Ende Februar täglich morgens um halb acht, mittags um halb eins. Ab März, bis etwa Mitte November, bekamen sie täglich nur noch morgens um 7°° Uhr die halbe Winterration. An diesen Rhythmus hatten sich die Vögel recht schnell gewöhnt.

Vier Meter vor unserer Terrasse stehen, in einer Reihe, einige Koniferen und eine große Tanne. Dort hinein bauten die Tauben und Meisen ihre Nester. Die Tauben schenkten uns zwei, die Meisen fünf Enkel. Nachbars Amseln hatten sich zwar ein Nest gebaut und darin auch Eier gelegt, doch eines Tages war das Nest leer und die Schalen lagen auf der Erde. Wir vermuten, dass es eine oder mehrere Elstern waren, die unsere Gärten mehrfach aufsuchten.

Über den Winter 2007/2008 besuchten uns täglich vier Tauben, sieben Kohlmeisen, vier Blaumeisen, zwei Rotkehlchen, vier Amseln und an die zwanzig Spatzen. Im Frühjahr 2009 baute ich drei Nistkästen. In einem brachte ein Meisenpärchen ihre Brut zur Welt, die zwei anderen blieben leer. Wie viele Meisenkinder es genau waren konnten wir nicht zählen. Nur kurz bekamen wir sie zur Abenddämmerung zu Gesicht. Versteckt saßen sie in den Koniferen oder flatterten in den Zweigen umher. Erkennen konnten wir nur einige kleine Wollknäuel. Nach vier Tagen waren sie plötzlich verschwunden. Es muss jedoch ein größerer Wurf gewesen sein.

Die Amseln brüteten im vorigen Jahr in Nachbars Garten zwei Kinder aus und es gelang ihnen sie auch gesund aufzuziehen. Tagsüber trieben sie sich nur bei uns im Garten und auf unserem Komposthaufen umher. Stellten wir bei Trockenperioden den Sprenger auf, rannten sie unter der Beregnung so schnell wie Windhunde über unsere Beete.

Seit letztem Weihnachten verlegten wir unser Frühstück ins Wohnzimmer. Während meine Gertrude das Essen vorbereitet, füttere ich unsere adoptierten Kinder und Enkel. Gemeinsam sehen wir ihnen beim Fressen zu. Mit Beginn der starken Fröste amüsieren wir uns über den Besuch von sechs Amseln, acht Kohlmeisen, sechs Blaumeisen, vier Tauben, einem Rotkehlchen und an den bis zu fünfzig Spatzen. Wir fragen uns, was mit dem zweiten Rotkehlchen geschehen ist? Wird der übrig gebliebene Single im Frühjahr einen Partner und Nachwuchs bekommen? Wir lassen uns überraschen.

Nachbars Amseln sind mittlerweile so zutraulich zu uns geworden, dass sie bis an unsere Terrassentür kommen. Sie sehen ruhig zu, wie ich sie aus dem Wohnzimmer heraus fotografiere. Neuerdings fliegen sie nach ihren Mahlzeiten auch nicht mehr zu unseren Nachbarn zurück. Übernachten tun sie jetzt in unserer Tanne. Sowie es etwas wärmer wird, werde ich den Amselnistkasten von der Grundstücksgrenze wegnehmen und in unsere Tanne aufhängen. Wir, und unsere lieben Nachbarn, sind gespannt, ob wir die Amseln bei uns im Garten halten können.
Mit freundlichen Grüßen
Paulus
 
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  • Hallo LunaServer!

    Da sich Amseln, Meisen, Rotkehlchen, Grünfinken, Tauben und Spatzen untereinander gut verstehen und so kein Futterneid aufkommt, ist das kein Problem. Meine Terrasse ist 5 x 6 Meter groß. Ist Zählung angesagt, füttere ich eine halbe Stunde später. Ich tue in die zwei Futterhäuser Weichfutter und streue breitwürfig das Körnerfutter über die gesamte Bodenfläche aus. Alle Gattungen versammeln sich inzwischen in den Bäumen und Sträuchern und warten bis ich von der Terrasse verschwinde. Sie stürzen sich dann auf das Futter und ich kann vom Wohnzimmer aus zählen. Außer bei den Spatzen, kann man zwischen vielen Arten die Männchen und Weibchen gut auseinander halten.

    Mit freundlichem Gruß

    Paulus
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Huhu Paulus,
    da musst dich aber schon ganz schön auskennen mit den vögeln. wenn bei uns hochbetrieb ist, ist es ein einziges gewusel, da könnte ich nicht sehen wen ich schon gezählt habe und wen nicht :D
     
  • Hallo LunaServer,

    alle Vögel stürzen sich ja morgens nicht gleichzeitig auf das Frühstück. Ich stelle immer wieder fest, dass nach der langen Nachtruhe die Gattungen eine gewisse Rangordnung beim Fressen einhalten. Den Tag über, sowie auch zur Abendbrotzeit, setzen sie diese Regel jedoch außer Kraft.

    Morgens kommen als erste die Amseln und fressen vom Fußboden. Sie zeigen dabei keine Hektik, sind ruhig und verweilen recht lange. Nach etwa 10 Minuten erscheinen die Meisen und stürzen sich auf das größere Futterhaus. Sie schnappen sich meistens nur einen einzigen Happen und fliegen sofort in die Bäume und Büsche zurück. Diese Prozedur wiederholen sie mehrmals. Dass hierbei auftretende Geflatter zieht die Spatzen an. Diese fliegen nun aus allen Himmelsrichtungen heran und besetzen alle Futterstellen. Egal ob dort Amseln, Meisen oder andere Vögel noch beim frühstücken sind. Jetzt die Spatzen zu zählen wäre vergebende Mühe. Es ist nur noch ein Kommen und Gehen. Daher zähle ich schnell ihre Beine und teile dann durch zwei.
    Aber Spaß beiseite. Diese Brüder kann ich mir nur schnappen, wenn sie zur Mittagszeit ihr Nickerchen auf den kahlen Ästen eines Busches machen.

    Eine Hilfe bei der Zählung sind einige besondere Merkmale an den Köpfen und dem Gefieder. So hat z. B. das alte Amselweibchen auf dem Kopf einen kleinen weißen Punkt, der bei ihrer Tochter fehlt. Das junge Männchen ist etwas schlanker im Körperbau als dessen Vater. Der Täuber ist dunkel, die Taube hell gefiedert. Auch einige Unterschiede gibt es bei den Meisen. Diese kann ich jedoch nur durch das Fernglas erkennen.

    Es ist also möglich mit Geduld und Spucke eine fast genaue Zählung durchzuführen.

    Mit freundlichem Gruß

    Paulus
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Hallo!

    @ paulus!Du hast das Treiben Deiner Vögel wunderbar beschrieben d.h. auch sehr genau und lange beobachtet.
    Ein schönes Hobby!
    LG iris
     
    Hallo Iris und Anne!

    Vogelbeobachtung ist tatsächlich ein sehr schönes Hobby, nur leider sehr zeitaufwendig. Intensiv betrieben können das nur Rentner und Harz IV Empfänger ausüben. Hinzu kommt, dass die Rasselbande über die Wintermonate viel Geld verschluckt. Ich kenne aber auch nur ein einziges Hobby welches ohne Geld auskommt, und das ist die Mondbeobachtung ohne Fernrohr.

    Übrigens habe ich gestern noch zwei Vögel dazubekommen. Ich vermute, dass es eine Spechtart ist. Ob sie nur auf der Durchreise waren wird sich ja bald herausstellen. Jedenfalls habe ich sie mit der Kamera festgehalten. Im Internet versuche ich ihren Stammbaum zu ermitteln.

    Mit freundlichen Grüßen

    Paulus
     
  • Hallo Pit!
    Ist wahrscheinlich auch viel interessanter, als zu Stoßzeiten die Kassen bei Aldi und Lidl zu blockieren.


    Ist ein weiser Satz von Dir. Die Anmerkungen dazu von LunaServer und iris09 treffen aber auch des Pudels Kern.

    Mit freundlichem Gruß

    Paulus
     
    Habe die Amselbilder am 19.01.2010 vom Wohnzimmer heraus aufgenommen. Leider bekam ich sie nicht schärfer. Vielleicht bin ich zu blöd zum fotografieren oder die Scheibe der Terrassentür ist schuld.

    Paulus
     

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