Haus mit feuchtem Keller kaufen?

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17. Okt. 2012
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Hallo,
ich bin 26 Jahre alt und neu hier im Forum, angemeldet bin ich hier da ich ein Haus kaufen möchte. Die Immobilie die ich mir rausgesucht habe ist Bj 1960 mit 118m² und einem 1000m² großem Grundstück. Von innen im Wohnbereich ist das Haus vollkommen inordnung und so eingerichtet das ich direkt da einziehen könnte ohne was zu ändern. Selbst eine Küche wäre dabei die gerade mal 3 Jahre alt ist nur der Haken an der Sache ist das der Keller feucht ist. Das Haus wurde für 120000€ inseriert und habe selber nur 102000€ dafür geboten, worauf sie sich nach 2 Wochen gedenkt Zeit auch drauf einlassen würden. Nur mit dem feuchten Keller das schreck mich noch einbisschen ab. Ich war das Haus schon ein zweites mal besichtigen mit dem Vater von einem Kumpel und der meinte das dies schon fast normal ist, da die meisten Häuser hier in der Gegend nicht Isoliert wurden. Selber habe ich auch einen sehr guten Freund mit einem eigenem Bagger, der meinte das er das Haus ohne Probleme an einem Tag freibaggern könnte. Daher könnte ich das Haus ja günstig Isolieren. Welche Schäden kann es denn geben wenn ein Keller länger feucht war, könnten die Bimssteine durch die ständige Feuchtigkeit auseinanderfallen und das Haus zusammen stürzen? Im Keller steht jetzt kein Wasser, jedoch ist der Bereich bis 40cm über der Bodenplatte mit leichtem Schimmel (schwarze Flecken) versehen aber auch nicht rund herum. Aufgefallen war mir auch das in dem Keller kein einziges Fenster offen war, vielleicht könnte dies schon helfen?
 
  • Hallo Marc,
    unser Haus steht seit 1954 in einer Hochwassergegend.
    Wasser habe wir jedes Jahr ca. 20 cm hoch im Keller. Waschmaschine und Trockner stehen dann auf Ziegelsteinen, und alle latschen mit Gummistiefeln durchs Wasser.
    Das Haus hat nicht gelitten, wir lassen es danach immer gut austrocknen.
    An der tiefsten Stelle ist jetzt ein Loch, mit einer Tauchpumpe drin, die das Wasser rauspumpt.
    Isolieren ist bei uns nicht mehr möglich, müßte ja unter dem Fundament passieren.
    So stehen hier noch mindestens 50 Häuser in der Gegend rum, alle das Gleiche.
    Ich würde auf jeden Fall immer mal gut lüften, und die Möglichkeit nutzen, es von außen zu isolieren.
     
    hallo marc,

    nimm dir einen statiker oder bausachverständigen zur hand. die paar euros solltest du auf jeden fall investieren. mir würde schon mal zu denken geben das der verkäufer nach zwei wochen schon 18.000 € oder 15% vom preis abrückt.
    aber das kann natürlich täuschen, da ich nicht weiß wie bei euch häuser und grundstücke gehandelt werden.
     
  • Die meisten ...

    ... feuchten Keller, die dubiose Sanierer reich und den Bauherrn oder Besitzer arm machen, sind gar nicht von außen her feucht, sondern es sammelt sich Kondenswasser an den Wänden und dem Boden, oft sogar erstaunlich viel, also richtige Pfützen.

    Eine große Fehlerquelle für Feuchtigkeit von außen ist die nicht fachgerechte Drainage, die das Wasser nicht ab-, sondern erst recht ans Haus heran leitet.

    Nicht umsonst hat man früher statt Drainage Grubenlehm von außen an die Kellerwände gepackt: Das hat den Keller zwar etwas feucht (und kühl) gehalten, aber da Lehm auch wie eine Sperre wirkt, die richtige Nässe ferngehalten.

    Lüften ist gerade jetzt, wo die kalte Jahreszeit beginnt, um so sinnvoller, da die warme Sommerluft in erster Linie nur Feuchtigkeit hereinholt, die sich an den kühlen Kelerwänden niederschlägt.

    Grundsätzlich kann ich mich Commanders Rat nur anschließen und empfehlen, einen unabhängigen Bausachverständigen ohne weitere wirtschaftliche Interessen, wie z.B. an einer Sanierungsausführung, hinzuzuziehen.

    Dies hier soll keine Schleichwerbung sein, aber auf der Seite gibt es ein paar brauchbare Infos und er könnte über den Fachverband einen geeigneten Gutachter in Deiner Nähe vermitteln.
     
  • Hi,

    die Ratschläge bisher sind gut. Aber nicht unerwähnt lassen möchte ich meine Erfahrung weitergeben. Gerade bei älteren Bewohner wird das Lüften teilweise extremst vernachlässigt (besonders im Keller und besonders im Winter). Jahrzehntelanges ansammeln von Kondensat (Waschmaschine, Gefriertruhe, Trockner & Co.) kann ein ganz anders (und gravierenderes) Problem suggerieren.

    Zu den Nachlass - üblicherweise bei der erste VB Preis wird das zu erwartende "Rabbatt das man ein Käufer hat" schon einkalkuliert. Andere Faktoren wie schellen Abschluß können auch ein geringeren Preis gerechtfertigen.

    Zum Schluß - falls Du aubaggern willst, nicht ohne Fachkundige Beratung. komplett (bzw zuviel auf einmal) ausschachten kann böse in die Hose gehen (bis hin zum einsturz)!

    Gruß,
    Mark
     
    Hallo,
    ich möchte nochmal dringend dazu raten einen Gutachter/Sachverständigen mitzunehmen. Wir haben auch ein Haus gekauft (bzw. sind quasi noch dabei) und haben relativ viel Geld für einen Sachverständigen ausgegeben. Feuchtigkeitsmessung und Beurteilung von Dämmung usw. waren natürlich dabei, dazu noch viele Tipps. Außerdem (und das kann auch grade in dieser Situation sehr wichtig sein), hat er bei uns auch den Vertrag durchgesehen. Was dort über den Keller steht, kann ja u.U. wichtig sein.
    Außerdem hat er für uns den Wert des Hauses ermittelt. Das ist natürlich nicht so einfach, da fließt viel mit ein. Wie habt ihr den Wert des Hauses geschätzt?

    jolantha: Nässe ist ja eine Sache, aber ist es bei euch denn schimmelfrei?

    lg
    Thali
     
  • Schimmel...

    ... benötigt immer einen Nährboden.

    Das kann die Pappe von Rigipsplatten sein, Tapeten oder anderes organisches Material. Reine Steinwände, am besten mit Kalkfarbe gestrichen, sind üblicherweise schimmelfrei. Oft werden in feuchten Kellern jedoch Salzausblühungen für Schimmel gehalten.

    In einen feuchten Keller gehören somit normalerweise keine Gegenstände, die von Schimmel befallen werden können, dazu gehört in erster Linie alles aus Holz oder Pappe.
     
    Hi,
    ich habe heute mal mit einem Gutachter gesprochen der sich mal die Immobilie angucken fährt, dieser kennt auch meine Eltern und gehe dann mal davon aus das er auch die Immobilie meiner Interesse nach beurteilt. Jedoch hat er mir auch direkt zu verstehen gegeben, das ein feuchter Keller bei den Häusern aus den 60er "normal" sei und mir da nicht so die Gedanken machen müsste das es Haus zusammen stürzen könnte oder sonst was in der art. Jetzt heisst es erstmal abwarten:)
     
    Hi,
    ich habe heute mal mit einem Gutachter gesprochen der sich mal die Immobilie angucken fährt, dieser kennt auch meine Eltern und gehe dann mal davon aus das er auch die Immobilie meiner Interesse nach beurteilt.
    Das halte ich für eine tolle Lösung. Der Gutachter kann dir auch bestimmt sagen was ihr tun könnt, falls man etwas tun muss.
     
    Häuser aus den 60igern des vorletzen jahrhundert also 1860 brechen ja wegen einem nassen Keller auch nicht zusammen und so eines hatte bei uns in der Familie bis 1986 nicht mal eine Fundamentplatte.

    Ich begriff als ca. 9 Jährige nicht gleich warum die Fussboden Bretter im Wohnzimmer ausgetauscht werden mussten, bis ich sah, das darunter der pure Waldboden war. Wo genau der Keller lag weiß ich nicht aber da darin fiel ständig der schalter für die wasserpumpe aus.....
    Also Panik machen gilt dabei nicht.


    Insofern den Gutachter zu holen ist perfekt.

    Gruß Suse
     
  • Ich würde mich mit einem Sachverständigen in verbindung setzen, und mich mit dem beratschlagen. Aber irgendwie hört sich das Haus zu gut an um Wahr zu sein, wenn alles so Toll und Billig ist da hat das haus schon irgendwo ein Haken.

    lg
     
  • Unser Keller war auch feucht und teils hatte sich Schimmel gebildet. Das Haus ist allerdings ca. 100 Jahre alt und hat - wie damals üblich - keine Grundplatte. Wir haben in mehreren Etappen rundherum ausgeschachtet, abgedichtet und eine Drainage gelegt. Dabei haben wir auch festgestellt, dass ein an der Wand verlegtes Wasserrohr kaputt war und Wasser an die Mauer gelaufen ist. Seitdem ist absolute Ruhe mit Feuchtigkeit.

    Trockene Grüße
    Yanjep
     
    Wenn du weißt, wie viel die Trockenlegung und Renovierung des Kellers kostet und die Ursache dessen klar ist, kannst du den Hauspreis ja entsprechend runterhandeln.
     
    Würd ich nicht zu raten. Wer weiß ob im üblichen Haus auch schon schimmel in den wänden ist
     
    Ich wäre da auch eher vorsichtig.

    Wir haben bislang in einem Haus zur Miete gewohnt, unser Keller diente als Souterrain-Wohnung. Als wir einzogen, war von Feuchtigkeit nichts zu sehen, dann begann die Regenzeit im Herbst und die Wände wurden feucht. Unter den frisch angebrachten Tapeten und unter dem Laminat bildete sich Schimmel und das Fenster stellte sich auch noch als undicht heraus.

    Mit dem Vermieter gab es glücklicherweise kaum Probleme. Er hat sich sofort bemüht, entsprechende Dichtungsarbeiten außen am Haus zu veranlassen, die die Feuchtigkeit abhalten sollten. Wir bekamen ein Entfeuchtungsgerät und er ersetzte uns sogar den finanziellen Schaden, sprich neue Tapeten, neuer Boden usw.

    Trotzdem war das natürlich enorm viel Aufwand und ich würde von feuchten Kellern die Finger lassen. Aber liegt halt an der Erfahrung, die wir da machen mussten!

    Gruß
    Markus
     
    Scheint dir richtig, aber wollte meinen Senf noch loswerden. Wer weiß, vielleicht gibt es ja irgendwann mal jemanden, der vor einer ähnlichen Überlegung steht ... hab auch schon hin und wieder mal Tipps aus Forenbeiträgen geholt, die mitunter Jahre alt waren.

    Aber hast schon Recht ... ;)
     
    Ich würde da lieber bei sowas auf Nummer sicher gehen und mir einen Experten holen, der sich diese Sache vor Ort anschaut... Schließlich geht es hier um viel Geld und Feuchtigkeit ist nicht gerade gesund für ein Haus/Keller.
     
    Ja, dieser Beitrag ist echt schon uralt, aber für uns gerade hochaktuell, Danke das du Ihn nochmal herausgeholt hast :pa:
    Unser Bausachverständige kommt morgen bevor wir den KaUFVERTRAG unterschreiben nochmal is Haus. Was mich jetzt interessiert. Hatte der Frederöffner denn Glück und konnte er es kaufen? Oder war doch ein Haken an der Geschichte?
    LG Ise
     
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