Glaubenskrieg? - Niederschlag/ Dauer/ Intervall

Smylo

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29. Juni 2012
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98
Moin zusammen,

ich habe bisher die unterschiedlichsten Meinungen bezüglich der korrekten bzw. idealen Beregnungsstrategie gelesen.

Der eine Teil sagt: Häufiger beregnen, dafür nicht solange
- alle 2-3 Tage je nach Regnern und Strang für ca. 30min
-> Erläuterung: Der Boden kann nicht austrocknen
=> Rasen breitet sich mehr aus und man erhält eine schöne dichte Fläche

Andere wiederum meinen: Lieber selten beregnen, dafür über einen längeren Zeitraum
- 1x die Woche je nach Regnern und Strang für ca. 1-2 Stunden
-> Erläuterung: Es wird nicht nur oberflächlich bewässert, stattdessen kann das Wasser tief ins Erdreich eindringen
=> Rasen wurzelt tiefer und wird dadurch wiederstandsfähiger

Der Rest meint: eine gute Mischung machts...
- was auch immer man darunter verstehen soll?

Wie ist Eure persönliche Meinung dazu und/ oder mit welcher Strategie habt Ihr die besten Erfahrungen gemacht?

Mfg
Smylo
 
  • Hallo,

    gehört das Thema nicht zum Rasen?

    ich habe dieses Jahr den Fehler gemacht, zu spät mit der Beregnung anzufangen. Ich glaube, es ist wichtig, schon zu beregnen, bevor der Rasen trockene, braune Stellen hat.
    Ansonsten würde ich der zweiten Meinung zustimmen: seltener, dafür tiefgründiger wässern fördert die Wurzeln.
    Wenn das Kind aber schon in den Brunnen gefallen ist wie bei mir dieses Jahr, dann wässer ich diese Stellen täglich.

    Grüße
    Simone
     
    Hi Simone,

    den "Rasen" aus meinem Beitrag sollte man eher als exemplarisch ansehen, letztlich kann es sich ja auch um die Bewässerung von Beeten oder sonst was handeln.
    Er bot sich einfach an, da gerade im Zusammenhang mit Rasen häufig die eine oder andere Strategie empfohlen, um nicht zu sagen zum Teil schon fast verteidigt wird.

    Vielen Dank für Deine Meinung und Erfahrungswerte, daraus resultiert aber tatsächlich noch eine weitere Fragestellung:
    In wechlem Zeitraum abhängig von welchen Faktoren ist die richtige Zeit für eine Bewässerung?

    Ich bin gespannt auf weitere Meinungen! ;)
     
  • Moin Smylo

    Das Thema wird doch hier alle Nase lang von der Greenkeeper Fraktion im Rasenforum ventiliert.
    Abseits vom Geschehen finden wir hier jetzt die Wahrheit?

    Wenn ich mich einer der von Dir exzerpierten Thesen anschließen sollte, würde ich immer zu „eine gute Mischung macht‘s“ tendieren. Jeder Boden hat je nach Zusammensetzung und Bewuchs einen ganz individuellen Wasserbedarf.

    Für den Ertragsanbau hat das mal der Spezialist in Bewässerungsfragen, Heinrich Perrot , in seinen „Faustzahlen für den Beregnungspraktiker“ zusammengefasst. Es geht um die Feldkapazität – also die Fähigkeit des Bodens Wasser zu speichern.

    Um es mal ganz platt zu sagen – wenn das Wasser verbraucht ist, muß es „nachgefüllt“ werden!

    Perrot bietet sehr umfangreiche Formeln, um die richtige Wassermenge für die richtige Bodenart bei entsprechendem Bewuchs zu bestimmen. Alle diese wohlgemeinten Ratschläge, wie x oder y mal in der Woche, und dann viel oder wenig, sind bei genauer Betrachtung alle zu vergessen. Wenn der Rasen im Wurzelbereich (ich würde schätzen 5 bis 10 cm) trocken ist – muß „nachgefüllt“ werden – und zwar so viel, daß der Bereich und darunter wieder feucht ist.

    Wann das soweit ist, hängt von mehreren Faktoren ab (wie schon erwähnt). Wer es sich nicht zutraut, das zu sehen, hat einen Bodenfeuchte-Sensor oder prüft das mit einem Spatenstich.

    Bleibt die Frage nach dem geeigneten „wann?“. Auch hier halte ich viele Empfehlungen für unbewiesenen Mythos. Vielleicht sind die Morgenstunden besser, weil der Rasen abtrocknet und die Gefahr von Pilzerkrankungen gebannt wird? Perrot schreibt dazu nichts. Andererseits wird so ein über den Tag ausgedörrter Rasen auch mit einer abendlichen Wassergabe sehr zufrieden sein.

    Mein persönliches Fazit: Deine Bewässerungserfahrungen in Deinem Garten bspw. ein durch Bäume beschatteter Lehmboden, wären für mich in meinem sonnenbeschienen märkischem Sand einfach völlig untauglich – umgekehrt wäre es nicht besser. Ich selbst habe vier Zonen Rasenbewässerung, die völlig unterschiedlich versorgt werden. Es gibt da nur ein echtes Konzept: Unbedingt die Feldkapazität halten!
     
  • Moin Parzival,

    erst mal danke für Deine Rückmeldung.

    Aus dem Bauch heraus sehe ich es genauso wie Du, sprich eine Gesunde Mischung machts. Wie jene nun ausszusehen hat muss man wohl oder übel selbst herausfinden in dem man langsam ein Gefühl dafür entwickelt, sowie mit Unterstützung von kleinen Helfernlein, wie eben dem angesprochenen Feuchtesensor oder dem Spatenstich.

    Ich werde mir wohl vorerst mit dem Spaten behelfen und versuchen die für unsere Bedürfnisse beste Bewässerungsstrategie zu entwickeln...

    Mfg
    Smylo
     
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