- Registriert
- 03. Apr. 2010
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Als wir vor 5 Jahren unser Haus kauften, hatte ich natürlich schon jahrelange Erfahrung mit diversen Zimmerpflanzen, ( von denen allerdings nur die Härtesten überlebten ), und ich wußte natürlich, was ein Garten ist. Klar, meine Eltern hatten auch einen hinter dem Reihenhäuschen, und ich kannte Gras, Erdbeeren, Pfingstrosen und Tomaten. Einen Kirschbaum konnte ich im Sommer auch erkennen. Mit Früchten dran, klaro. Auf meinem Balkon hatte ich Geranien und Duftpelargonien gehabt, ich war also nicht ganz unerfahren.
Nun war ich also, sozusagen über Nacht, Herrscherin über 1000 qm bewachsenen Boden geworden. Das Haus haben wir uns im Herbst angeschaut, was da so genau gewachsen ist, habe ich bei der Besichtigung nicht wirklich registriert.
Im ersten Frühjahr saß ich dann staunend und trunken vor Freude in meinem neuen grünen Reich und sah fasziniert zu, wie mir unbekannte Wesen aus dem Boden ploppten und sich zu wunderschönen Pflanzen entwickelten.
Unter anderem der hier im Forum allseits bekannte und anscheinend nicht sehr beliebte Giersch.
Also, ich kannte den nicht. Und daher liess ich den erst mal wachsen.
Hätte ja sein können, ne ??
Meine Mutter, Beherrscherin der Pfingstrosen und Tomaten, sah das grüne Gespenst und warnte mich, das sei sofort zu entfernen.
Ich habe dann aber mal abgewartet, schließlich ist sie jemand, der Rasenkanten mit der kleinen Schere schneidet und den Sommer damit verbringt, Disteln und Löwenzahn zu jagen.
Dann wuchsen die netten kleinen Gierschpflanzen zu großen und extrem hässlichen Ungetümen.
Okay, da war dann der Punkt gekommen, an dem auch ein Laie wie ich erkennen mußte : Das Zeug ist nicht so das Wahre. ich habe es entfernt, und im nächsten Frühjahr saß ich eine ganze Woche unter Deutzien, Flieder und einer Goldzypresse, und habe Würzelchen für Würzelchen ausgegraben.
Die nächsten Sommer habe ich jedesmal, wenn ich an der Stelle mit dem bösartigen Kraut vorbeikam, kleine Pflänzchen gezupft. Ich sah mich deutlich auf der Überholspur.
Vor 2 Jahren zogen dann die Kaninchen ein. Hier im Forum las ich dann, dass diese den Giersch sehr gerne mögen. Fortan habe ich natürlich alles, was ich finden konnte, an die Hasen verfüttert.
So, und nun ist es soweit. Der Giersch in meinem Garten ist deutlich reduziert, der Appetit der Kaninchen jedoch nicht.
Und nun bekommt die Sache einer Eigendynamik.
Unter Auferbietung sämtlicher krmineller Energien gehe ich jetzt regelmäßig Unkraut bei den Nachbarn klauen.
Im Schutz von großen Sträuchern schleiche ich mich durch das Gehölz und rupfe fremden Giersch ab, von vorbeilaufenden Fußgängern verwundert angestarrt und von den Bewohnern ignoriert.
( Okay, die Wahrheit ist, das Haus gegenüber steht seit 30 Jahren leer, aber das macht sich nicht so gut in dem dramatischen Finale meiner Geschichte.)
Der Giersch wird von mir nicht mehr gejagt, sondern geliebt und gehätschelt, und wenn das so weitergeht, werde ich ihn in mein Wappen aufnehmen und meine Kinder nach ihm benennen.
SO habt Ihr den Giersch sicher noch nicht wahrgeniommen.
LG Martina
Nun war ich also, sozusagen über Nacht, Herrscherin über 1000 qm bewachsenen Boden geworden. Das Haus haben wir uns im Herbst angeschaut, was da so genau gewachsen ist, habe ich bei der Besichtigung nicht wirklich registriert.
Im ersten Frühjahr saß ich dann staunend und trunken vor Freude in meinem neuen grünen Reich und sah fasziniert zu, wie mir unbekannte Wesen aus dem Boden ploppten und sich zu wunderschönen Pflanzen entwickelten.
Unter anderem der hier im Forum allseits bekannte und anscheinend nicht sehr beliebte Giersch.
Also, ich kannte den nicht. Und daher liess ich den erst mal wachsen.
Hätte ja sein können, ne ??
Meine Mutter, Beherrscherin der Pfingstrosen und Tomaten, sah das grüne Gespenst und warnte mich, das sei sofort zu entfernen.
Ich habe dann aber mal abgewartet, schließlich ist sie jemand, der Rasenkanten mit der kleinen Schere schneidet und den Sommer damit verbringt, Disteln und Löwenzahn zu jagen.
Dann wuchsen die netten kleinen Gierschpflanzen zu großen und extrem hässlichen Ungetümen.
Okay, da war dann der Punkt gekommen, an dem auch ein Laie wie ich erkennen mußte : Das Zeug ist nicht so das Wahre. ich habe es entfernt, und im nächsten Frühjahr saß ich eine ganze Woche unter Deutzien, Flieder und einer Goldzypresse, und habe Würzelchen für Würzelchen ausgegraben.
Die nächsten Sommer habe ich jedesmal, wenn ich an der Stelle mit dem bösartigen Kraut vorbeikam, kleine Pflänzchen gezupft. Ich sah mich deutlich auf der Überholspur.
Vor 2 Jahren zogen dann die Kaninchen ein. Hier im Forum las ich dann, dass diese den Giersch sehr gerne mögen. Fortan habe ich natürlich alles, was ich finden konnte, an die Hasen verfüttert.
So, und nun ist es soweit. Der Giersch in meinem Garten ist deutlich reduziert, der Appetit der Kaninchen jedoch nicht.
Und nun bekommt die Sache einer Eigendynamik.
Unter Auferbietung sämtlicher krmineller Energien gehe ich jetzt regelmäßig Unkraut bei den Nachbarn klauen.
Im Schutz von großen Sträuchern schleiche ich mich durch das Gehölz und rupfe fremden Giersch ab, von vorbeilaufenden Fußgängern verwundert angestarrt und von den Bewohnern ignoriert.
( Okay, die Wahrheit ist, das Haus gegenüber steht seit 30 Jahren leer, aber das macht sich nicht so gut in dem dramatischen Finale meiner Geschichte.)
Der Giersch wird von mir nicht mehr gejagt, sondern geliebt und gehätschelt, und wenn das so weitergeht, werde ich ihn in mein Wappen aufnehmen und meine Kinder nach ihm benennen.
SO habt Ihr den Giersch sicher noch nicht wahrgeniommen.
LG Martina