Gewächshauskatastrophe

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09. Aug. 2011
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Hallo ihr Lieben,

letztes Jahr ist mein Traum in Erfüllung gegangen. Wir haben uns ein Gewächshaus (4m2) angeschafft. Eingezogen sind 5 Tomaten Pflanzen einer Gurkenpflanzen und eine Paprika Pflanze. Ich habe die Tomaten Gedüngt und regelmäßig gegossen. Sie wuchsen und bildeten Blüten Ansätze und ich habe immer in den Ast Achseln abgeknipst.
Ich kann gar nicht den Punkt sagen an dem es eskaliert ist, aber irgendwann gab es nur noch Grün in dem Gewächshaus. Mein Mann und ich haben es jetzt scherz
haft die grüne Hölle genannt. So gab es trotz massig grün maximal 15 mehr oder weniger gut gereifter Tomaten. So jetzt kommt natürlich die neue Saison und da ich natürlich das Gewächshaus nicht leer stehen lassen möchte sollen dort wieder Tomaten einziehen. Jetzt habe ich natürlich Angst das ist die grüne Hölle Teil zwei gibt. Könnt ihr mir sagen, was ich falsch gemacht hat und mir ein paar Tipps geben bitte. Ich bedanke mich schon mal für das Lesen und hoffe auf ganz viele gute Tipps, ganz liebe Grüße und bis bald
 
  • Na, das lässt sich sicher vermeiden :grins:

    Womit hast du gedüngt? - Ich vermute Stickstoffüberschuss. Dann wächst die Pflanze gut, aber halt meist nur das Grün.
     
    Erstmal das. Wenig Ernte könnte aber auch nen Phosphor- Kalium Mangel sein. Am besten ne Bodenprobe. Dann weiste Bescheid.
     
  • Hallo ihr,

    danke für die Antworten.

    Wie kann ich den Boden testen lassen. Gegüngt habe ich mit Baumarkttomatendünger, eher weniger als enpfohlen. Für dieses Jahr habe ich mir Guaranodünger gekauft. Falsch?!?!

    LG
     
  • Die Bäuerlichen müßten bald wieder welche machen. Zu deinem Dünger kann ich dir nix sagen. Kenne ja deine Werte nicht.
     
    Womit habt ihr das GWH befüllt (welche Erde?)

    Bodenanalyse will ich auch machen lassen, hat da wer eine Erfahrung wo...
    ev. raiffeisenservice oder gibts da noch andere?
     
  • Bodenanalyse ist ein Thema welches auch mich interessiert (separatem Thread?), es wird wahrscheinlich helfen meinen Boden auf dem Acker besser kennen zu lernen. Gedüngt wurde der Acker mit Stallmist (weis aber grad nicht von welchem Tier). Aber sonst weis ich auch garnicht ob das mit den Nährstoffen so passt...

    Jedenfalls: Im Frühjahr werden in Garten-Centern gerne so "Bodentests" angeboten. Der vermeintliche Experte tunkt da so 'n Messgerät in die Erde und erlaubt sich darauf ein Urteil. Aber mehr als den pH-Wert und den Salzgehalt und den Boden-Typ, wenn er sich die Erde anschaut sind da nicht drin. Vielleicht macht er noch 'n Nitrat-Schnelltest. Aber das war es dann schon.

    Solche Tests sind für die Katz. Etwa kann ich bei den wuchsfreudigen Tomaten auch mitreden. Etwa wenn ich von 2010 berichte: Auf meinem heimischen Garten standen 15 Jahre lang die Brennesseln, 2-3 Meter hoch. Die Brennessel ist 'ne Stickstoffzeigerpflanze (und selbst auch ein hervorragender Stickstoffdünger). Aber damit meine Pflanzen in Form von Jauchen damit zu düngen wäre Gift und dummerweise hab ich die Beete auch noch mit Animalin (Horndünger => reiner Stickstoffdünger) gedüngt, so schossen diese problemlos 4 Meter in die Höhe. Sungold erreichte sogar die 7 Meter Marke. Und die Pflanzen waren anfällig für Braunfäule. Und die Kleinste Applikation von Dünger sorgt für unerwünschte Symptome wie Grünkragen/Gelbkragen, Blütenendfäule, Magnesiummangel, Kaliummangel (?) und so weiter. Allerdings wäre der Ertrag gut gewesen, wenn die Fäule nicht gekommen wäre.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Diesen Überschuss an Stickstoff (Tomaten reagieren sensibel darauf und wollen garnicht so viel davon) hätte ein solcher Bodentest im Garten-Center nicht erkannt.

    Nur eine vernünftige Boden-Analyse im Labor lässt genaue Rückschlüsse über die einzelnen Nährelemente zu. Im Prinzip tut man sich mit so einer Analyse nicht nur sich selber was gutes, sondern in erster Linie auch der Natur oder den Pflanzen. Häufig sind unsere Gartenböden überdüngt, oder falsch gedüngt.

    Mit so 'ner Untersuchung lässt sich dann ein Düngekonzept aufstellen, mit denen man den Boden sinnvoll mineralisch oder organisch (!) düngen kann. Wichtig zu wissen ist aber dass manche Labore nur die Ergebnisse in kryptischen Zahlen ausspucken mit denen der Hobbygärtner nichts anfangen kann, eben nur der geschulte Berufsgärtner. Oder aber auch Labore die zusätzlich 'ne klare Ansage machen und auch direkte Empfehlung für Hobbygärtner geben, wie und mit welchen Düngemitteln sie ihren Boden bearbeiten sollen. Das ist ganz wichtig darauf zu achten!

    Leider kann ich keine konkreteren Angaben dazu geben, welche Labore da für uns geeignet sind oder wie die Entnahme der Erde genau geschieht und wie diese verschickt wird. Dazu alles hab ich selber auch noch keine Ahnung.

    Jedenfalls ist es aber der richtigere Weg, wenn man seine Erde untersuchen lassen möchte, als die angebotenen Tests in Garten-Centern. Und man darf natürlich nicht vergessen, dass diese Experten keine unabhängigen Leute sind, sie kommen von Firmen wie von Compo und wollen letztlich ja auch was verkaufen.

    Oder letztes Jahr wurde von einem Garten-Center hier in der Region ein Tomaten-Seminar angeboten. Ich musste mir das einfach anhören. Kurzum: Ich fand den Vortrag nicht schlecht. Da stand vorne wahrlich eine kompetente Person. Nur als es zum Schluss vom Vortrag an das Thema Düngen ging war ich nicht mehr so ganz einverstanden mit dem was vorgetragen wurde: Die Person kam von der Firma Oscorna aus Ulm. Und wollte letztlich Animalin als das Wundermittel, als Volldünger für die Tomatenpflanzen verklickern. Die Leute fressen ihm nun natürlich nach einem langen kompetenten, lehrreichen Vortrag aus der Hand, zweifelsohne es war ein Mann, der das auch gut verständlich rüber bringen konnte. Und ich hab auch Verständnis, dass sich der Vortrag auch irgendwie finanzieren muss, der Eintritt war schließlich kostenlos und zudem gab es auch was zum Futtern & Trinken. Aber ein negatives Gefühl blieb nachdem ich wieder auf dem Heimweg war, obwohl ich vom Rest des Vortrags so angetan war. Keine Frage, die Firma Oscorna stellt super Düngemittel her und auch das Animalin ist ein super Dünger. Animalin ist ein rein organisch-natürlicher Dünger, wichtig für die Humusbildung. Aber eben ein reiner NP-Dünger. Das für die Tomaten und andere Fruchtgemüse so wichtige Kalium fehlt beinahe komplett. Genauso wie zahlreiche andere Nährelemente. Kurzum: Auf das Thema düngen wurde nicht richtig eingegangen. Der Fokus lag auf Animalin. Fertig, aus, Amen. Alternative Düngemittel wurde nicht eingegangen, etwa mineralische Volldünger, Jauchen, etc., allenfalls der Kompost fand Erwähnung. Und auch das Thema der Bodenuntersuchung wurde nicht angesprochen.

    Grüßle, Michi
     
    Kommt drauf an. In meinem Fall vom Acker wird das sein:
    • Hauptnährstoffe: Bodenart, Phosphor, Kalium, Magnesium, pH-Wert, Kalkbedarf, Salzgehalt + Düngeempfehlung (19,50 €)
    • Gesamt-Stickstoff, Humus, Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis: Empfehlenswert bei der erstmaligen Untersuchung von Gemüsegärten, neu angelegten Gärten, Mutterboden. (15,00 €)
    Grüßle, Michi
     
  • Also Bodelebewesen-Test und Spurenelemente-Test mach ich jetzt mal nicht - hab ja auch kein Goldesel im Keller stehen! Ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass durch meinen Stallmist der Boden lebt und ausreichend Spurenelemente vorhanden sind.

    Grüßle, Michi
     
  • ich sehe soviel Krabbeln, wenn ich den Boden bewege: Würmer, Käfer und vieles mehr
     
    Durch die hohe Temperatur in mangelhaft belüfteten Kleingewächshäusern wird das Längenwachstum stark gefördert, leicht verfügbarer Stickstoff tut ein übriges. Auf jeden Fall bodennahe Luftschieber und automatisch öffnende Dachfenster nachrüsten (diese auf niedrigste Temperatur einstellen). Ansonsten sollte ein kleiner Elektroventilator in der Rückwand verbaut werden. Dieser ist auch nachts sehr sinnvoll zu betreiben, zB lässt sich durch kurzen Betrieb zwischen 3 und 4 Uhr die Schwitzwasserbildung vollständig verhindern.
     
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