Hallo, ihr Lieben!
Da bei mir schon nachgefragt wurde, was aus unserem Schulgartenprojekt geworden ist, möchte ich einen kleinen Lagebericht geben.
Die Tomatenanzucht hat prima geklappt. Wir haben im Klassenraum idealste Bedingungen: große, helle (manchmal sonnige) Fenster mit breiten Fensterbrettern und eine kuschlige Raumtemperatur.
Dank euch hatten wir zum Teil "Saatgutraritäten" (Sorten, von denen ich noch nie gehört hatte) und dazu habe ich noch die gängigen Baumarkttomatensorten (Supersweet 100, Idyll, Ikarus, Moneymaker, San Marzano, Goldene Königin, Gelbes Birnchen ...uva.) gekauft.
Am 4.3. (nach den Winterferien) haben wir in einem Großeinsatz von allen angesammelten Sorten ein paar Körnchen unter die Erde gebracht. Es war interessant, die Schüler bei der Arbeit zu beobachten: manche haben sich vor der Erde geekelt, für andere war es eine Wonne, im "Dreck" zu wühlen.
Die nächsten Tage waren dann ganz spannend: einige Schüler haben sich mit mir über jede grüne Spitze gefreut, die es durch die Erde geschafft hat, anderen ging es völlig an A... vorbei.
Unsere Keimquote war hervorragend (kein Wunder bei den Bedingungen), nur bei einer Sorte (Hellfrucht) hatten wir einen Totalausfall.
Regelmäßiges (fast tägliches) Gießen, Pikieren und Topfen, Düngen mit flüssigem Bio-Dünger - alle Arbeiten wurden mit mehr oder weniger Interesse und Freude durchgeführt. Die Pflanzen gediehen prächtig.
Schon bald wurde mir himmelangst, denn ich bin bei der Aussaat von mehr Verlusten ausgegangen, nachdem ich hier im Forum immer wieder gelesen hatte, dass auch Tomatenprofis Probleme mit der Keimquote hatten... Wir hatten also viel mehr Pflanzen, als wir jemals im Beet untergebracht hätten.
Manchen meiner Schüler war es wichtig, Pflanzen mit nach Hause/ ins Wohnheim nehmen zu können,um den Eltern/Erziehern zu zeigen, was sie in der Schule gemacht haben. Das durften sie natürlich. ...und einige Kollegen haben uns gefragt, ob wir die Pflanzen auch abgeben. Natürlich, natürlich: für große, kräftige Pflanzen bekamen wir auch kräftige Spenden! Im Juni fahren wir für eine Woche auf Klassenfahrt. Da wird es wohl für jeden Schüler einen großen Eisbecher geben - als Lohn für die abgegebenen Tomatenpflanzen. (Ich hoffe, das ist im Interesse der Samenspender?!)
Von jeder angezogenen Sorte haben wir eine Pflanze selbst behalten. Sie stehen im Beet, haben den Kälteeinbruch in der letzten Woche überlebt und freuen sich jetzt auf einen sonnigen Sommer. Soweit zu den Tomaten!
Im restlichen Schulgarten haben wir bisher nur vom Kräuterbeet geerntet. Immer mal frische Minze und Melisse in die Teekanne für den Frühstückstee. Zum Mittag hatten wir schon Kräuterquark und Kartoffeln und der Hit sind frische Bäckerbrötchen und selbstgemachte Kräuterbutter!
Kopfsalat und Radieschen (als Markiersaat in den Möhren) sind demnächst erntereif.
Kürbisse, Zierkürbisse und Zucchini haben die Kälte auch gut überstanden, aber 2 Patisson hat es dahingerafft... Naja, wir werden den Verlust verschmerzen!
Euch und uns drücke ich die Daumen, dass nun endlich mal Wachswetter wird.
LG von Sylvia und ihren Schülern