Geht doch! – Komatösen Rasen aus Winterschlaf retten

Geht leider doch nicht – Komatöser Rasen weiter komatös

Absicht zu Beginn dieses Threads war ja für eine gewisse Tiefenentspannung zu sorgen. Es muss doch möglich sein, mit einer gründlicher Sanierung und in Verbindung mit teuren Chemikalien einen Rasen, der im Winter und Frühjahr massiv von einem Tipula-Befall geschädigt war, wieder in Form zu bringen.

Heute – fast zwei Monate nach den Sanierungsmaßnahmen – kann ich konstaniert feststellen: die Mühe und das Geld kann man sich sparen. Nur eines ist gewonnen: die Einsicht, dass man diesen Befall, ist er erstmal manifest, einfach aushalten muss und auf keinen Fall die Tipula Prävention im September/Oktober versäumen darf.

Auf dem ersten Bild in der ersten Reihe links ist der Zustand des Rasen am 09. April vor den Sanierungsmaßnahmen ersichtlich.

Auf der Aufnahme rechts die zwischenzeitlichen Erfolge drei Wochen nach der Neusaat, dem Einsatz vom Perlka-Dünger und Tipulex.

Und schließlich auf dem linken Foto in der zweiten Reihe der Zustand der Fläche am 13. Juni, knapp zwei Monate nach den Sanierungsmaßnahmen.

Zu erkennen ist, dass der Rasen wieder in seinen alten Zustand zurückgefallen ist. Fast keine Veränderung zur Aufnahme vom 09. April. Alle Maßnahmen haben nicht gefruchtet und man steht wieder am Anfang. Sichtbar sind hier die Sekundärschäden (vertrockneter Rasen nesterförmig angeordnet), entstanden aus einem Primärschaden, den abgefressenen Wurzelwerk.

Also merke, ist eine Rasenfläche nachhaltig von einem Tipula-Befall geschädigt, sind die alle nachfolgenden Bemühung vergebens. Hier gilt es nur abzuwarten bis die Tipula-Larve ihr viertes Stadium – die Verpuppung – erreicht hat. Dann ziehen sie sich zurück und stellt die Fressaktivitäten ein. Das passiert zum Glück jetzt, Mitte Juni. Es ist also nahezu überstanden. (Siehe auch Grafik rechts unten!)

Was bleibt als Fazit:
1. Es macht in jedem Falle Sinn im September/Oktober eine Tipula-Prävention mit Nematoden (Steinernema carpocapsae) durchzuführen. Das spätere Schadbild ist immens und die Aufwendung für das Ausbringen der Nemotoden ist zeitlich und finanziell sehr übersichtlich.

2. Sanierungsmaßnahmen nach einem Tipula-Befall machen erst ab Mitte Juni Sinn, wenn die Larven ihr letztes, inaktives Stadium (Verpuppung) erreicht haben.

3. Keines der auf dem Markt erhältlichen Mittel schafft eine hundertprozentige Abhilfe. Ist die Tipula erstmal im Boden, dann ist es um den Rasen geschehen.

Ein kleiner Trost bleibt: Die Tipula-Larve macht keinen Halt vor dem Poa annua. Selbst hier hat das Ungrass auch mal verloren.
Deswegen ein Wink in Richtung Gen-Labor: Tipula-Larven gentechnisch so manipulieren, so dass nur das Wurzelwerk der Poa annua mögen. Und ein anderer Wink an das Zirkus-Labor: Tipula-Larven vielleicht so abrichten, dass sie nur auf die Wurzeln des Poa annua stehen. – Das wäre doch mal eine Innovation!

Dieser Thread ist somit noch nicht beendet. Ich werde berichten, wie sich der Rasen nach den neuen Sanierungsmaßnahmen ab Mitte Juni vielleicht wieder erholt.


Gruß der Rasenmaster
 

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  • Komatösen Rasen - Der 2. Rettungsversuch

    Hallo Freunde des gepflegten Grüns,

    die Wartezeit ist vorbei! Möchte man der der Tipula-Forschung ausreichend Glauben schenken, dann ist jetzt die richtige Zeit für die Renovierung eines von der Wiesenschnake geschädigten Rasen gekommen.

    Ab Mitte/Ende Juni verpuppen sich die Larven und stellen die Fresstätigkeit ein. Also immer noch genug Puffer bis die neuausgebrachte Nachsaat die ersten Wurzeln ausgebildet hat.

    Da für meine Region ab Donnerstag eine eher feuchte Witterung vorausgesagt wurde, fiel kurzerhand die Entscheidung mit dem zweiten Anlauf der Rekultivierung zu beginnen
    Das betroffene Stück wurde gründlich ausgeharkt und eine Mischung aus Muttererde und Rasensamen ausgebracht. – Jetzt mal gucken, ob es für den komatösen Rasen noch Hoffnung in diesem Jahr gibt... – ich werde hier berichten.

    Gruß der Rasenmaster
     

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    Kann es vielleicht sein, dass dein zweiter Schaden ein Trockenheitsschaden war?

    Die jungen Gräser hatten bestimmt noch nicht so lange Wurzeln wie die Alten. Etwas zu wenig Wasser und es sind die Jungen vertrocknet - die Alten aber nicht.
     
  • Kann es vielleicht sein, dass dein zweiter Schaden ein Trockenheitsschaden war?


    Lieber Grisu71, glaubst Du wirklich, dass einem Mann, der mehre Tonnen Erde auf seiner Wiese ausbringt, den erlesensten, selbst getesteten Rasensamen einbaut, das Ganze auch noch liebevoll und eloquent für uns hier dokumentiert, ein Quadratzentimeter dieses Rasens vertrocknen könnte?
    Eher nicht!

    Wobei ich auch erstaunt bin, was diese Biester für Verheerungen anrichten. Ein Projekt ohne Chemie wäre natürlich ein Waschbärenpärchen….
     
  • Kann mir das ehrlich gesagt auch nicht vorstellen.

    Ich finde es nur erstaunlich das die Biester wieder genau an der gleichen Stelle zugelangt haben.
     
    Komatöser Rasen auf der Durststrecke

    Kann es vielleicht sein, dass dein zweiter Schaden ein Trockenheitsschaden war?


    Hallo grisu71,

    Deine Beobachtung ist nicht falsch. Klar schaut es wie ein Trockenschaden aus. Die vertrockneten Gräser entstehen, weil die Larven die Wurzeln abfressen und somit der Rasen nicht genügend Wasser aufnehmen kann.

    Gruß der Rasenmaster
     
  • Tipula-Bekämpfung – Theorien, Prophylaxe & Erkenntnisse

    Hallo Freunde des gepflegten Grüns,

    bis in den Juli herein hat es gedauert, bis endlich die Tipula-Spuren des Frühjahres getilgt waren. Leute, ich kann Euch berichten: Tipula ist nicht lustig!!!

    Etliche Nachsaat-Versuche endeten im selben Disaster – am Ende ergab sich immer das ähnliche Bild:

    TIPULA: 1 – RASENMASTER: 0

    Erst ab Mitte Juli regenerierte sich die Fläche sichtbar und eine abschließende Nachsaat zeitigte ihren Erfolg. Interessant dabei war eine Beobachtung an einem späten Sommerabend.

    Während der Rasenmaster auf seiner Terrasse sitzend den Blick schweifen ließ, bemerkte er, wie die späte Abendsonne Teile seiner Grünfläche beschien und inmitten dieses späten Lichtscheins ein Schwarm Mücken im fahlen Abendlicht tanzte. Die Mücken tanzten dort, wo die Schäden der Tipula singulär am deutlichsten ausgeprägt waren. Kann es also sein, dass für die Eiablage der Wiesenschnake nicht unbedingt die warme Tagessonne, sondern vielmehr die späte Abendsonne entscheidend ist? Keine Ahnung, wie die Wiesenschnake tickt! Fakt ist, dass jeder Rasenliebhaber keinen Euro an der Prävention von Tipula-Schäden sparen sollte. Denn die Behebung der entstandenen Schäden ist bei weitem teurer als der prophylaktische Einsatz von Nematoden.

    Von Ende September bis Mitte Oktober geht das enge Zeitfenster für eine erfolgreiche Tipula-Bekämpfung. Es handelt sich um einen Versuch am lebenden Tier. Hier muss natürlich das Wetter mitspielen. Es darf nicht trocken sein, es darf nicht sonnig und es darf nicht zu kalt sein... – im Grunde ist englisches Wetter erwünscht.

    Das lässt sich in einem Zeitraum von 3 – 4 Wochen nicht unbedingt herzaubern. Da der Rasenmaster recht langfristig die Wetterprognosen gecheckt hat, entschied er sich lieber für warm, sonnig und trocken (Ende September), als eher für feucht und sehr kalt. (Anfang/Mitte Oktober – heute gab es den ersten Bodenfrost!). Zwölf Grad muss der Boden haben, damit sich die Nematoden den jungen, dünnhäutigen Tipula-Larven nähern können.

    Ob die Entscheidung über den Zeitpunkt richtig war, die Ausbringung der Nematoden in den späten Abendstunden und die einwöchentliche zusätzliche Bewässerung ihren Niederschlag finden wird, zeigt sich dann im Winter und Frühjahr des kommenden Jahres.

    Gut 80,00 Euro hat die Behandlung von knapp 300 qm gekostet. Die Nematoden wurde von „e-nema“ pünktlich geliefert und mitbestellt wurde auch „Nema-Quick“ – eine Art Tensid, welches die Oberflächenspannung des Gießwassers herabsetzt, so dass die Nematoden besser in den Boden gelangen können.
    Schwierig stellte sich dabei heraus, den Inhalt einer Gießkanne von 10 Liter auf 100 qm gleichmäßig zu verteilen. Das geht schwerlich und ich werde bei der Anwendung im nächsten Jahr das Ganze eher auf 20 Liter verdünnen. So erreicht man alle Stellen gleichmäßiger.

    Schauen wir mal, ob es etwas gebracht hat. Noch sieht der Rasen toll aus. Der Rasenmaster wird Euch im Frühjahr berichten, ob es dann endlich heißt:

    RASENMASTER: 1 – TIPULA: 0

    „DANKE!....BITTE!“


    Gruß der Rasenmaster
     

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    Hallo Rasenmaster, hallo liebe Freunde des gepflegten Grüns,

    ich bin ja ähnlich vorgegangen. Hatte ja auch Anfang diesen Jahres große Schäden durch Tipula.

    Habe vorige Woche Mittwoch Nematoden ausgebracht und hoffe diese konnten schon etwas anrichten, denn jetzt ist es zu kalt. Ich hätte besser eine Woche früher damit anfangen sollen. Mann konnte aber noch vor zwei Wochen bei uns die Wiesenschnaken beim Eier ablegen im Rasen beobachten.

    Auf der der Seite heißt es ja das die Nematoden unter 12 Grad inaktiv werden. Wenn es dann wieder wärmer wird, werden Sie dann wieder aktiv?

    Das Ausbringen der Nematoden mit der Gießkanne auf einer Fläche von 400qm werde ich wohl so nicht mehr machen und mir beim nächsten mal den Nema-Sprayer gönnen.
     
    Tipula-Prophylaxe: Nachträgliche Einsichten

    Hallo grisu71,

    Habe vorige Woche Mittwoch Nematoden ausgebracht und hoffe diese konnten schon etwas anrichten, denn jetzt ist es zu kalt. Ich hätte besser eine Woche früher damit anfangen sollen. Mann konnte aber noch vor zwei Wochen bei uns die Wiesenschnaken beim Eier ablegen im Rasen beobachten.

    Das hatte ich Dir bereits in einem anderen Thread angedeutet. Es wird vermutlich zu kalt. Aber wie man es macht... – Ist auch schwierig den richtigen Zeitpunkt zu bestimmen, zumal Wetterprognosen, die länger als 3 Tage gehen sollen sowieso mit Vorsicht zu genießen sind. Es bleibt ein Glücksspiel mit dem Experiment am lebenden Getier.

    Wenn es dann wieder wärmer wird, werden Sie dann wieder aktiv?


    Diese Frage kann ich Dir nicht beantworten. Kannst ja mal bei e-nema direkt anrufen und Dir eine Information geben lassen. Würde mich auch interessieren.


    Das Ausbringen der Nematoden mit der Gießkanne auf einer Fläche von 400qm werde ich wohl so nicht mehr machen und mir beim nächsten mal den Nema-Sprayer gönnen.

    Ich werden bei der nächsten Anwendung ebenso mir den Nema-Sprayer besorgen. Hatte kurzweilig überlegt eine herkömmliche Sprühflasche, wie sie zum Ausbringen von Spritzgut benutz wird, anzuwenden. Habe mich dann aber von dem Gedanken verabschiedet, da ich nicht weiß, was der darin erzeugte Überdruck mit dem armen Getier anrichtet.

    Gruß der Rasenmaster
     
  • Geht doch! – Wieder schöner Rasen geht in den Winter

    Hallo Freunde des gepflegten Grüns,

    ein bestechend schöner Herbst mit teilweise fast frühlingshaften Temperaturen hat die Rasenaktivitäten bis fast in die Adventszeit hinausgezögert. Das Grün sieht fit aus und alle Tipula-Schäden der Vormonate sind nun endgültig rausgewachsen.
    Anbei noch mal ein Blick in den April 2015 zu Hochphase der Fressaktivitäten (Ja, so schlimm kann das aussehen!) und daneben im Vergleich eine aktuelle Aufnahme.

    Der Rasenmaster ist gespannt, ob sich der Einsatz der Nemotoden gelohnt hat und es auch im April 2016 nahezu so grün ausschaut.

    Gruß der Rasenmaster
     

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  • Rasenmaster: Tschüss 2015!!!

    Hallo Freunde des gepflegten Grüns,

    fast wieder ein neuer Rekord! Letzte Maht am 21. November. Bisher nur getoppt vom extrem warmen Winter 2013. (Hier erfolgte die letzte Macht am 28. November und die Frühjahresmaht am 28. Februar).

    RiP – "Rest in Peace" – wie die Amis gern schreiben. Der Winter kann kommen und der Rasenmaster feiert ausgelassen das Ende der Saison.

    Gruß der Rasenmaster
     

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    Hallo Rasenmaster,

    hattest du wieder Tipula Schäden oder hatte die Behandlung Wirkung?

    Bin mir noch nicht ganz sicher aber bei mir sind noch leichte Schäden. Habe auch Tipula in der Erde gefunden. Allerdings war da kaum Leben drin! Muß mir das noch genauer anschauen.

    Übrigens habe ich irgendwo lesen können, dass die Nematoden den Winter überleben können wenn es nicht zu kalt geworden ist.

    Überlege ob ich diesen September wieder eine Behandlung durchführen soll.
     
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    Komatösen Rasen aus Winterschlaf bestens erwacht

    Hallo grisu71,

    ich kann Dir in diesem Jahr absolute Entspannung von der "Tipula-Front" berichten. Entweder haben die hier aufgeführten Maßnahmen ihre Wirkung getan oder die Schnaken fanden im letzten Spätsommer meinen Rasen für die Eiablage nicht so attraktiv... ich weiß es nicht wirklich. Glaube aber, dass die Nematoden einen guten Job getan haben.

    Anbei zwei Fotos von meiner Rasenfläche im frühen März diesen Jahres nach dem Winter und vor dem ersten Schnitt. Das Ergebnis finde ich sehr gut und mittlerweile hat sich der Rasen auch bestens erholt und ist in einem super Zustand!

    Gruß der Rasenmaster
     

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    Ein Zuviel an Pelka

    Ich sehe da aber unschöne helle Flecken:D

    Hallo Marmande,


    ja das ist richtig. Doch die Flecken wurde nicht von der Tipula erzeugt, sondern sind ein paar überdüngte Stellen. Hier habe ich den Polka Kalkstickstoff etwas zu stark dosiert. Diese Stellen sind natürlich längst rausgewachsen.

    Gruß der Rasenmaster
     
    Das war eher als Scherz gemeint;)

    Habe auch einige verbrannte Stellen im Rasen.
    Nach dem gestrigen Unwetter dürfte der Dünger
    endlich ausreichend verteilt sein.
     
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