Gefahren in Hornspänen / biologischen Düngern

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11. Apr. 2010
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Guten Tag zusammen,

hoffe das ihr nicht alle in euren Gärten sitzt, sondern auch einige vorm PC, um mir
Antwort zu geben und danach dann ab auf die Terasse ;)

Habe bei mir alle meine Beete mit Rindenmulch gemulcht und wollte jetzt als Ausgleich ein langzeit Stickstoffdünger ausbringen, wo sich natürlich Hornspäne, bzw. Horngries anbietet.

Nun erschleichen mich doch einige Bedenken, bzw. ein ungutes Gefühl.
Wie man ja heute weiß, wird gerade in der kommerziellen Viehzucht viel zu Antibiotika und anderen Mittelchen gegriffen bzw. die Tiere mit allem möglichen Zeug gefüttert.

Nun ist meine Überlegung, das sich sowas eventl. im Horn der Tiere ablagert und auf diesem Weg dann in meinen Garten kommt, bzw. an mein Obst und Gemüse.
Außerdem habe ich von Berichten gelesen, die einen Zusammenhang zwischen Kreuzfeld-Jakob Erkrankungen (BSE) und Knochenmehldüngern aufstellen.

Es stehen ja auch auf den Packungen immer so Warnhinweise wie, vor Tieren und Kindern unzugänglich aufbewahren, kann ich ja noch nachvollziehen, aber verschmutzte Kleidung ablegen und in berührung gekommen Teile gründlich waschen???

Was meint ihr dazu, nicht überall wo Bio draufsteht ist halt heutzutage Bio drinn (siehe EHEC) !

Gruß
Daniel :)
 
  • Hallo


    das Ausbringen von Hornspänen oder Griess hätte ich natürlich
    vor dem Mulchen gemacht... die werden bei mir nämlich mit in den
    Boden eingearbeitet.


    Tjaja... der Rinderwahn geht immer noch um.
    Da ich kein Gemüse züchte stellt sich mir die Frage nicht.
    Du wirst es aber bestimmt merken wenn dein Tomaten oder
    Gurken dann Krankheitszeichen entwickeln die an
    durchgeknallte Rinder erinnern.
    ;)


    LG Feli
     
    Hallo,

    zum ersten - zur BSE Problematik: Knochenmehl, ja ist möglich - Hornmehl nicht möglich (keine Nervenzellen enthalten).

    Hornmehl kann natürlich Medikamentreste enthalternative zu Hornsp (wie Haare auch), alternativ zu Hornspäne kannst Du auch von die ganze Familie die Finger-/Fußnagelreste auch als Dünger verwenden.

    Gruß,
    Mark
     
  • Hallo, der Antwort von Rhöner schließe ich mich an; ich verwende regelmäßig Hornspäne im Garten. Die werden nur im Frühjahr verteilt und dann eingehackt. Um diese Jahreszeit ist bei mir noch nichts essbares im Garten.
    Feli: Bei uns im Dorf ist vor Kurzem eine junge Frau an Kreutzfeld-Jakob gestorben, so was furchtbares, wie die zugrunde ging. Darüber mache ich im Leben keine Scherze mehr.
    Gruß Hero
     
  • Huhu,

    ja ich sammele schon seit ein paar Jahren Finger und Fußnägel, gehe da auch gerne im Dorf von Tür zu Tür, hab schon überlegt mich damit selbstständig zu machen. ;)
    Die Hornspäne kann man super auch nachträglich in den Mulch einharken. :eek:

    Ist halt bissel komisches Gefühl da etwas in den Garten auszubringen, wo eventl.
    Antibiotika und andere Giftstoffe enhalten sind, da sich sowas gerade im Horn bzw. in den Haaren ablagert.

    Da stellt sich mir die Frage, ob der Griff zu künstlichen Langzeit-N-Düngern nicht besser ist?

    Gruß
    Daniel
     
    Hallo

    ich glaube man kann nehmen was man will,
    es gibt für alles ein für und wieder.
     
  • Hallo Daniel!
    Was glaubst Du, was in Deinen Finger- und Fußnägeln für Rückstände sind?
    Medikamente von der letzten Grippe und den Kopfschmerztabletten, evtl. von Alkohol und Zigaretten, Hormone aus den Lebensmitteln und und und.
    Meiner Ansicht nach sind Hornspäne noch das Natürlichste nach Kompost, mit dem wir düngen können. Vor allem können sich die Regenwürmer nicht irren, denn die fahren auf mit Hornspänen gedüngten Boden voll ab. Bei Mineraldünger verweigern sie sich.
    Gruß Hero
     
    Huhu Hero,

    ja genau weil in meinen Nägel alles sowas drin sein könnte, komme die ja auch in den Mülleimer und nicht auf Feld.
    Aber ebend genau auch aus diesem Grund habe ich auch bedenken bei den Hornspänen, weil da auch alles drin sein könnte.

    Ich meine, hier werden seitenlang Debatten über Round Up (das ja mit wachstumshemenden Hormonen arbeitet) geführt, was ich auch gut finde, sich kritisch mit sowas auseinanderzusetzen.

    Aber was in organischen Düngern für medikamentöse, hormonelle oder sonstige Rückstände sind wird kaum bedacht, habe auch im Internet kaum Aussagen bzw. Studien dazu gefunden.

    Gruß
    Daniel
     
    Hallo Daniel,

    das wirst Du auch kaum Studien finden bezüglich Schadstoffresten in Hornspäne (da wird mit Sicherheit -zumindest- Medikamentenreste nachweisbar sein). Aber es geht lediglich darum möglichst wenig Chemie einzusetzen. Die Schadstoffe die unsere Luft und Wasser enthält können wir auch kaum umgehen.

    Gruß,
    Mark
     
    Huhu,

    ich werde es wohl so machen das ich weiter mulchenm, und mit
    Kompost und Mineraldünger düngen werde.
    Und lass die Hörner mal schön auf den Kühen. :p

    Gruß
    Daniel
     
  • ...Aber Daniel nicht zu viel mulchen!
    Rindenmulch macht eine sauren Boden und ist nicht für jede Pflanze gut, habe es auch mal gemacht ( sieht auch schön aus im Beet ) aber mir gingen viele Pflanzen ein da der Boden übersäuert wurde, lieber günstige Erde einarbeiten und Kompost .
    Als Dünger empfehle ich Jauche aus Brennesseln und Schachtelhalm so hast du deinen Bio - Garten.
    Gruß
    Klaus
     
  • Hallo Klaus,

    auch meine Meinung.... Rindenmulch ist mit Vorsicht zu genießen. Nicht nur wegen die PH Wert sondern auch wegen Chlorose. Hackschnitzel degegen ist ein super Mulchmaterial.

    Gruß,
    Mark
     
    Huhu Rhoener,

    man darf natürlich nicht nur mulchen und fertig, gegen die Versauerung hilft hin und wieder etwas Gartenkalk.
    Gegen Chlorose muß natürlich ein NPK-Dünger + Spurenelemente ran, besonders bei Pflanzen mit großem Hunger :eek:

    Gruß
    Daniel
     
    Es stehen ja auch auf den Packungen immer so Warnhinweise wie, vor Tieren und Kindern unzugänglich aufbewahren, kann ich ja noch nachvollziehen, aber verschmutzte Kleidung ablegen und in berührung gekommen Teile gründlich waschen???


    Wenn man mit Hornspänen schon mal Hunde vergiftet hat, wird selbst der blauäugigste Bio etwas vorsichtiger und greift zur Warnmeldung:


    Hunde mit Rasendünger vergiftet

    Hunde mit Rasendünger vergiftet Quelle: sw, Hannover, 14.06.2001 19:05 Uhr Hannoversche Allgemeine
    Drei Hunde aus Hannover und dem Umland sind in den vergangenen Wochen qualvoll gestorben, mindestens sieben weitere sind schwer erkrankt. Sie alle haben nach den Erkenntnissen der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) den sehr gebräuchlichen Pflanzendünger "Oscorna animalin" geschluckt, der als rein organisches Bioprodukt bundesweit vertrieben wird. Der Dünger enthält Rizinusschrot, das nach den Erkenntnissen der TiHo bei falscher Verarbeitung hochgiftig und auch für Menschen lebensgefährlich sein kann.
    [...]
    Der Dünger enthalte gemahlenes Rinderhorn, das die Tiere anlocke. Der gefährliche Bestandteil ist aber das Rizinusschrot. Dieses enthält Rizin, von dem nach einer medizinischen Analyse ein Gramm ausreicht, um eineinhalb Millionen Meerschweinchen zu töten.
    [...]


    OSCORNA – Düngemittel frei von Rizinusschrot

    Pressemitteilung OSCORNA-Dünger GmbH & Co. NATÜRLICH DÜNGEN STEHT AUCH IN ZUKUNFT FÜR DEN EINKLANG MIT MENSCH, TIER UND UMWELT
    Ulm – Verbraucherschutz wird großgeschrieben beim mittelständischen Düngemittelhersteller OSCORNA aus Ulm: Bereits im Sommer vergangenen Jahres wurden alle Produkte, die Rizinusschrot enthielten, im Rahmen einer groß angelegten Rückrufaktion aus dem Verkauf genommen. Ein Aufwand, der Kosten in Millionenhöhe verursachte. Die Neuproduktion des Düngers kommt zudem gänzlich ohne Rizinusschrot aus.


    Das klingt doch vertrauenswürdig: Einklang mit Mensch Tier und Umwelt. :grins:
    Die Giftigkeit von Rizin ist ja schließlich erst seit der Antike bekannt.

    Anderen mußte man allerdings erst mit schwereren Geschützen auf den Pelz rücken:

    VG Mainz bestätigt Verbot von Gartendünger wegen zu viel Ricin – Todesfälle bei Hunden Auslöser

    Was meint ihr dazu, nicht überall wo Bio draufsteht ist halt heutzutage Bio drinn (siehe EHEC) !

    EHEC ist doch total bio. Der Irrtum ist wohl eher, daß man annimmt Bio sei per se ungiftig, obwohl es bisher noch kein synthetisiertes Gift gibt, das an die Giftigkeit natürlich vorkommender Gifte anstinken kann. Sowas Gemeines wie ein Shiga Toxin denkt sich nur die Natur aus:

    Shiga-Toxin
     
    Huhu Rhoener,

    man darf natürlich nicht nur mulchen und fertig, gegen die Versauerung hilft hin und wieder etwas Gartenkalk.
    Gegen Chlorose muß natürlich ein NPK-Dünger + Spurenelemente ran, besonders bei Pflanzen mit großem Hunger :eek:

    Gruß
    Daniel

    Huhu Daniel,

    mit Hackschnitzelmulch, etwas Pflanzenjauche und Holzasche kann man auf Mineraldünger und Kalk getrost verzichten.

    Gruß,
    Mark
     
    Hallo Evchen,

    ja genau das meine ich, nur weil da biologisch, organisch usw. drauf steht ist das automatisch gut, und da wo mineralisch, chemisch, künstlich usw. drauf steht ist das automatisch schlecht.

    Ich finde man sollte alles prüfen und das Für und Wieder abwiegen, unabhängig ob etwas biologisch oder chemisch ist.

    Ich denke die gesunde mischung macht es . :cool:

    Gruß
    Daniel
     
    Im genannten Fall war es aber so, dass die gefährlichen Bestandteile dort (laut Anbieter) nicht hätten enthalten sein dürfen und dass dieser Dünger grundsätzlich nicht schädlich für die Hunde gewesen wäre.

    Aber vor Fehlern in der Produktion ist man nie gefeit (s. auch EHEC).

    Ansonsten geb ich Euch recht, nur weil etwas "bio" ist, heißt es nicht, dass es per se ungefährlich oder unbedenklich ist (s. Fingerhut o.ä.)
     
    Im genannten Fall war es aber so, dass die gefährlichen Bestandteile dort (laut Anbieter) nicht hätten enthalten sein dürfen und dass dieser Dünger grundsätzlich nicht schädlich für die Hunde gewesen wäre.

    Da bereits 1980 Fälle von Rizinvergiftungen mit diesem Dünger auftraten und der Hersteller im Jahr 2000 schon Schadensersatz wegen der Vergiftung eines Hundes zahlen mußte, kann von grundsätzlich nicht schädlich, keine Rede sein. Das Problem wurde offensichtlich einfach ignoriert:

    Oscorna-Vergiftungen schon im Jahre 2000 und 1980!
     
    Warum, sie hätten nicht sein dürfen, denn wäre das Mittel ordnungsgemäß hergestellt worden, wäre es für Hunde nicht schädlich gewesen.

    Aber gegen Ignoranz und kriminelle Machenschaften der Hersteller (Stichwort "Gewinnmaximierung") ist man als Verbraucher nun mal hilflos.
     
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