Ich weiß nicht…..diesen Tipp, dass Staudenbeete pflegeleicht seien, das schreiben Gartenzeitschriften ja auch immer wieder. Vielleicht sind wir auch einfach nur zu dämlich dafür. Fakt ist, in keinem anderen Teil des Gartens verbringen wir so viel Zeit mit Pflegearbeiten, wie in den gemischten Rabatten.
Meine Mutter hat uns den unteren Hausgarten hinterlassen, da hat mein Vater nach ihrem Tod kaum etwas dran geändert. Wenn man nicht zu genau guckt, dann kommt der Garten damit aus, dass man im Herbst bis Winter (oder auch bis ins Frühjahr, wie halt Zeit ist) einmal alles zurückschneidet, Kompost verteilt und den Rest des Jahres gießt. Klar, wer genau guckt und Zeit hat, findet immer was zu jäten, aber es springt einen nicht an und nimmt nicht so überhand.
Im oberen Garten habe ich angefangen, dass aus der Blumenkannte etwas ähnlich Pflegeleichtes werden möge, aber ich bin noch lange nicht am Ziel. (Und dafür, dass ich nur alle zwei bis drei Wochen mal ein Wochenende dort bin, ist es auch reichlich.) Mein Vater jätet mal etwas, aber ansonsten kümmert er sich um die Gemüsebeete.
Ich bin froh, dass dieser Garten im Außenbezirk liegt und da niemand reinredet, auf Schrebergarten-Gepflegtheit würden wir die Fläche nie hinbekommen.
Aber vielleicht erklärt das, wieso ich mir eine ererbte Staudenkombination erstmal anschauen würde, ob da nicht auch so ein weitblickender Mensch wie meine Mutter am Werk gewesen ist, dessen Pflanzenauswahl einem viel Arbeit erspart.
Beispiel: Da stehen als Kombi Tulpen, Zierlauch und Herbstanemonen. Im Frühjahr blühen die Tulpen. Bevor das Laub hässlich ist, sind die Herbstanemonen so hoch, dass sie das Laub verdecken. Damit die lange Zeit, in der die Herbstanemonen noch nicht blühen nicht so langweilig wird, schweben die Kugeln des Zierlauchs über allem. Einziehendes Laub verdeckt wieder die Herbstanemone. Nach dem ersten Frost kann man dann einmal alles schneiden und auf den Komposthaufen räumen und auf den Neustart im Frühling warten.