Füllen von Wassertonen; welche Meinung ist richtig

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26. Aug. 2010
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Hallo Gartenfreunde,

ich hatte gestern ein fachliches Streitgespräch mit meinem Schwiegersohn und hoffe mal dass ihr Licht in die Sache bringen könnt.
Ich habe an meiner Laube eine Dachrinne, die das Regenwasser über ein Fallrohr nahezu ungebremst abfließen lässt.
Da es schade ums Wasser ist, möchte ich im nächsten Jahr eine 300 l Regentonne unter dem Dachabfluss (Fallrohr)positionieren.
Nun unser Streitgespräch:

meine These

Ich glaube das es sinnvoll ist eine Regenwasserklappe in das Fallrohr einzubauen um das Wasser im freien Fall in die Regenwassertonne gelangen zu lassen. Dazu ist es notwendig das Fallrohr zu trennen und entsprechend die Regenwasserklappe einzupassen.


These meines Schwiegersohns

Mein Schwiegersohn meint es gehe auch einfacher. Einfach das Fallrohr in die Tonne stecken. Auch wenn dieses nur etwa 20 cm über dem Tonnenboden endet, würde das durch das Fallrohr nach unten fließende Wasser die Tonne komplett füllen, da das Regenwasser aus der Dachrinne ja nachdrücke.

Ich glaube aber, dass der Druck den das Wasser aus ca. 2 m Höhe im Fallrohr erzeugt nicht ausreicht, um das Wasser auch dann in die Tonne zu drücken, wenn das Fallrohr in der Tonne schon unter Wasser steht (Füllstand der Tonne).
Ich denke eher, dass dann die Regenrinne überläuft, da es über das Fallrohr nicht mehr abläuft.

Wer liegt mit seiner Meinung richtig?

Netter Gruß aus Görlitz

Olaf
 
  • hallo olaf,

    ich halte die these deines schwiegersohns für falsch.
    der druck aus dem fallrohr reicht nie und nimmer aus. die tonne wird genau bis dahin gefüllt wo das fallrohr endet. sicher lich wird der wasserstand noch ein bisschen steigen ( wasserdruck von 2m fallrohr ), aber im endeffekt wird deine regenrinne überlaufen.
     
    Hallo !

    Grundsätzlich ist anzumerken, dass durch beide Varianten die Tonne gefüllt wird.
    Ich stelle es mir aber nicht allzu einfach vor im Herbst eine gefüllte Tonne zu leeren um sie einzuwintern wenn bis unten in der Tonne das Fallrohr läuft.

    Ich persönlich habe Auslaufklappen die ich einfach nach Bedarf öffne und schließe.

    lG Clematisfreak
     
  • Wer recht hat weiß ich nicht ich kann Dir nur sagen wie wir das damals im Garten gelöst haben.
    Versuchs mal zu erklären.

    An dem Fallrohr wurde ein verlängertes Stück angebracht und in der Seite der Wassertonne wurde ein Loch geschnitten in der Größe des verlängerten Fallrohr und das Fallrohr (Winkel)wurde da reingesteckt und befestigt, so das es nicht in der Tonne stand.

    Dann haben wir eine zweite Wassertonne so aufgestellt das sie ein wenig tiefer wie die erste stand und die beiden mit einem weitern Rohrstück verbunden.
    Wenn die erste nun so gut wie voll war lief es automatisch in die nächste.
     
  • Zur Ausgangsfrage schliesse ich mich unserem Commander an.

    Wir haben Beckmanntonnen Aus Holzlatten mit foliensack, die sind absolut winterhart, gibt esvon 200l bis 2000l. Das Regenrohr gekürzt und Drainagerohre verlegt zum ablaufen, wenn die Tonnen voll sind. Ich stecke dann nur das Winkelstück das in die Tonne Läuft um. Und das Wasser läuft über einen Winkel aus zwei Reststücken in die Rohre. Das erspart uns sogar Gebühren für die einleitung von Regenwasser ins Abwassernetz und kosten für den kanal vom Regenrohr dahin.

    Gruß Suse
     
    Hallo Olaf,

    rein physikalisch hat dein Schwiegersohn Recht.
    Allerdings wird das Fallrohr früher oder später
    abrosten, falls nicht aus Kupfer oder Kunststoff...

    Grüße
    Stefan
     
  • Happy Genius,
    wer von euch beiden recht hat - ich weiß es nicht. Aber Stupsi´s Lösung, nur noch viel ausgebuffter, hat mein Mann am Fallrohr eines GWH unseres Freundes angebracht.
    1. 6 blaue Kunststofffässer von 300 - 50 lt. organisiert. Wurden für "lau" im regionalen Käseblatt angeboten.
    2. 300 lt-Fass genau unter das Fallrohr, das Fallrohr reicht ca. 10 cm in das Fass rein.
    3. dann die restlichen 5 Fässer daneben, immer kleiner werdend, das 50 lt. Fässchen bildet den Schluss.
    4. Kabeldurchführungen bei PC-Outlet-Store für 1,20 Euro gekauft.
    5. In jedes Fass passende Löcher gebohrt, Kabeldurchführungen rein und
    einen alten Gartenschlauch der sowieso nur noch als Sprinkler hätte zum Einsatz kommen können, in kleine Stücke geschnitten und in die Kabeldurchführungen gesteckt - also von einem Fass zum nächst
    kleineren.
    So wird Fass für Fass gefüllt. Sind alle Fässer voll, werden die Schlauchstücke einfach nach oben gedreht. Obwohl dieser Sommer ja nun wirklich vom Regen begünstigt war, kam es nie zum Überlaufen. Da ja vorzus aus dem 300-lt-Fass das GWH und der kleine Rosengarten gegossen wurde.
    Eine Einleitung in das örtliche Kanalsystem war nicht möglich, da hierfür ein Graben von gut 200 mtr. Länge hätte müssen gelegt werden und teilweise unter einem denkmalgeschützten!!! Kopfsteinpflaster.
    Spannend war aber die Kosten-/Ersparniss-Rechnung:
    Material (Kabeldurchführungen) Benzin (Abholung der Fässer) Zeitaufwand für Fässer abholen, aufstellen, durchbohren usw. Unser Freund hat einen Std.-Lohn von 25,-- Euro angesetzt und letztendlich beliefen sich dann alle Kosten auf knapp 68,-- Euro.
    Bis dato hatte unser Freund sein Giesswasser aus der Leitung genommen, ca. 50 mtr. in den Garten/GWH geschleppt und gemittelt über 10 Jahre dafür pro Jahr rd. 150,-- Euro bezahlt!
    2008 - Ersparnis = 82,-- Euro
    2009 - " = 91,-- " (Wassergeld wurde erhöht).
    Ach so - noch wichtig; es wird das Regenwasser von nur ca. 12 qm Dachfläche in die Fässer eingeleitet.
    Ist jetzt etwas ausführlich geworden, aber vielleicht interessiert sich ja irgend jemand mal auch für die Kosten-/Ersparnis-Rechnung.
     
    Hallo Olaf,

    rein physikalisch hat dein Schwiegersohn Recht.
    Allerdings wird das Fallrohr früher oder später
    abrosten, falls nicht aus Kupfer oder Kunststoff...

    Grüße
    Stefan

    Immer diese Jugend (meine meinen Schwiegersohn) *herzhaft lach*, aber ich meine, auch im Alter lernt man nie aus. Dass mit dem durchrostenden Rohr ist bei mir nicht so vakant, weil ich in absehbarer Zukunft Regenwassersäulen hin stellen will.
    Ich werde einfach mal schauen.
    Owohl die Gedanken mit der schlechteren Entleerung natürlich auch nicht von der Hand zuweisen sind.

    Grüße fürs Wochenende und noch mal dank an alle

    Olaf
     
    These meines Schwiegersohns

    Mein Schwiegersohn meint es gehe auch einfacher. Einfach das Fallrohr in die Tonne stecken. Auch wenn dieses nur etwa 20 cm über dem Tonnenboden endet, würde das durch das Fallrohr nach unten fließende Wasser die Tonne komplett füllen, da das Regenwasser aus der Dachrinne ja nachdrücke.
    Wenn ich das richtig verstanden habe, hat dein Schwiegersohn völlig recht. Dazu bedarf es auch gar keines speziellen Druckes. Theoretisch kannst du das Wasser auch mit der Kaffeekanne und einen Schlauch einfüllen und dennoch würde es so hoch laufen wie der Behälter fassen kann.

    Ich habe vor zwei Jahren eine 200 Liter Regentonne eingegraben und an die Regenrinne angeschlossen. In der Mitte der Tonne hab ich den bisherigen Regenwasserkanal wieder angeschlossen. In der Mitte deshalb, damit es bei Unwetter auch etwas Reserve gibt. Vor dem Abgangsrohr hab ich noch einen Filter. Und direkt unter dem Fallrohr habe ich einen alten Teichwasser-Pflanzkorb befestigt. In diesen sammeln sich die bei uns massenweise anfallenden Tannennadeln und Blätter. Zwei mal im Jahr leere ich die Tonne mit einen Nass-Sauger. Funktioniert prima.
     
    Die Ursprünglich Frage war ja, wer von den beiden nun Recht hat.
    Eindeutig der Schwiegersohn, da in dem Rohr und der Tonne ständig ein Druckausgleich erfolgt und der Wasserspiegel in der Tonne und im Rohr immer bestrebt sind auf einer Höhe zu bleiben.
    Nennt man auch hydrostatischer Druck.
    Wer´s genau wissen will:

    Hydrostatischer Druck ? Wikipedia

    Da eine Tonne kein geschlossener Kreislauf ist (wenn voll läuft sie über) und das Fallrohr ebenso belüftet ist, sind die Inhalte (in dem Fall Wasser) mit der
    selben spezifischen Dichte immer auf gleicher Höhe.
    Das heißt, wenn die Tonne voll ist und es weiterregnet läuft das Wasser aus deiner Tonne über und nicht die Dachrinne selbst.
    Sonst müsstest du bei einer vollen Tonne ständig Wasser in der Dachrinne haben...

    Keine hohe Pysik, ich glaub das wird heutzutage schon in der Vorschule gelehrt...:)
     
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