Die WHO sagt aber was dazu (allerdings überwiegend zu weltweiten Fällen):Quelle: http://www.pan-germany.org/download/Vergift_DE-110612_F.pdf
2.954 bekannt gewordene Fälle in einem Jahr macht gut acht bekannt gwordene Fälle pro Tag in Deutschland.
Alles Fälle, die überwiegend im privaten Bereich passieren (s Zitat oben)
Knapp 3000 Fälle auf 80Mio Menschen sind wenig, es gab 2015 insgesamt 3500 Verkehrstote und 2,5 Mio Unfälle (Quelle)
Dann muss natürlich noch unterschieden werden, in Fälle, wo eine Vergiftung beabsichtigt ist (Suizid) und wo nicht. In Deiner Quelle sind in Japan (jetzt als Vergleich herangezogen, da es auch ein Industrieland ist) 70% der Fälle in suizidaler Absicht geschehen. Wobei Suizid mit PSM totaler Mist ist, heutzutage ist es aufgrund der geringen Toxizität eigentlich unsinnig, zu versuchen sich mit diesen das Leben zu nehmen.
Und Vergiftungen in Entwicklungsländern/Afrika oder Südamerika kann man da nicht unbedingt mit einbeziehen, da eben dort auch noch viel gefährlichere Mittel als hier bei uns erlaubt sind, und dort die Sachkenntnis wohl noch geringer ist, wenn denn die Gebrauchsanleitungen aufgrund fehlender Sprachkenntnisse überhaupt gelesen werden können. Fehlende Schutzausrüstung ist dann wohl noch zusätzlich ein Problem.
Und auf S. 13 Deiner Quelle kann man ja die Todesfälle sehen. Und da hat Deutschland mit 39 eine sehr geringe Zahl (gemessen z.B. an 3500 Verkehrstoten). Und zumindest Todesfälle werden hier ja relativ genau untersucht, wodurch eine potenzielle Dunkelziffer so hoch sein kann. An der Grafik sieht man natürlich auch, dass in anderen Ländern der Welt noch Nachholbedarf besteht hinsichtlich Aufklärung zur richtigen Anwendung (Schutzkleidung bei Bauern z.B.), oder des Verbots von obsolet geworden Substanzen aufgrund besserer Alternativen.
Aber zumindest in Deutschland ist diese Angst bzw. der Hass gegenüber PSM unbegründet, wenn die Gebrauchsanweisung gelesen wurde und danach gehandelt wird.