Eine winzige Wiesenglockenblume
Campanula patula voriges Jahr in unserem Rasen hat mich dazu animiert, Samen davon zu kaufen. Sie sind staubfein, die Pflanzen entsprechend winzig, und letztlich sind nur an zwei von fünf Saatstellen Pflänzchen „groß“ geworden. Ich hatte zunächst versucht welche vorzuziehen, was man wegen des feinen Saatguts auch so machen soll. Die Pflänzchen blieben „ewig“ winzig, es war mühsam sie immer richtig feucht zu halten, also habe ich noch mal gleich an den vorgesehenen Platz zwischen die
Clarkia gesät, die Saatstelle für eine Weile mit einem durchsichtigen Plastikdeckel bedeckt, damit es da feucht blieb und die Samen auch nicht weggeschwemmt wurden. Auch hier blieben die Pflänzchen lange winzig und irgendwann kümmerte ich mich nicht weiter darum. Dann wurden sie auch noch zugewuchert von diesem überall keimenden
Oxalis stricta, den ich immer erst ausreiße, wenn er schon etwas größer ist und ich mir leicht damit tue ihn zu greifen. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass da noch Sämlinge wachsen würden, und die beiden waren auch immer noch klein, ich war mir nicht sicher, ob das überhaupt die gesäten
Campanula wären, doch in der letzten Zeit haben sie kräftig zugelegt und sehen schon eher danach aus.
Besser ging es mit
Campanula cochleariifolia, deren Samen ebenso fein sind. Die habe ich nicht in Fasertöpfchen, sondern in etwas größere Plastik-Töpfe gesät, in denen sie auch bleiben sollten, waren dann zu viele, deswegen habe ich welche in eine größere Schale versetzt. (Hätte ich mir sogar als Pflanze kaufen können, mit einem Sortennamen, also „verbessert“ oder zumindest selektiert .. ich wollte lieber welche aus Samen ziehen. Kommt immer wieder vor, dass Pflanzen in dem in der Gärtnerei verwendeten Pflanzsubstrat nur ein paar mehr oder weniger verfaulte Wurzeln haben,
Bergenia konnte ich retten,
Helleborus und
Primula vialii nicht .. und
Campanula cochleariifolia möchte es sandig / steinig, da wollte ich es erst gar nicht probieren.) Sie sind schön gewachsen und fangen bereits an sich auszubreiten.
Weiters habe ich Steingarten-Leinkraut
Linaria aeruginea und Balkan-Leimkraut
Silene asterias in die großen runden Schalen am Zaun gesät. Also angeblich
Silene asterias, sieht jedoch anders aus als das, was man im Internet unter diesem Namen findet. Beide wurden dann auch in meinen „Steingarten“, die viereckigen Schalen gesetzt. Diese sind mit einer Mischung aus gröberem und feinerem Sand, lehmiger Erde und Kokosfaser befüllt, darunter befindet sich noch Wurzelschutzvlies und 2 cm Drainage. Zunächst hatte ich nur in zwei Schalen Steinchen (die waren aus einer Packung Kies übriggeblieben) und überlegte, ob ich überhaupt noch .. .. dann wurde mir die Entscheidung abgenommen – überall, wo (noch) keine lagen, wurde kräftig umgegraben.
Ich wusste nicht, wie breit die vorgesehenen Pflanzen sein würden und habe vier pro Schale gesetzt. Das sieht besonders beim Steingarten-Leinkraut nun dürftig aus, ich habe aber Triebe entdeckt, so was wie kurze Ausläufer, könnte nächstes Jahr also üppiger sein. Die dunkel-violett blühende Sorte fällt leider nicht sonderlich auf, schade, dass nicht auch andere Farben dabei sind. Schön ist sie, wenn die Sonne drauf scheint und der Hintergrund dunkel ist, und man ganz nahe heran geht.
Das Leimkraut wächst kräftiger. Zu meiner Überraschung blühte auch diese Blume schon heuer, möglicherweise habe ich das einjährige
Atocion (Silene) armeria bekommen (vermischt mit Samen von
Lobelia erinus), das wird sich bald zeigen. Sobald die letzte Blüte einer Dolde verblüht ist, sind auch schon die ersten Samen reif, es hat sich einiges davon angesammelt in dem Becher, in den ich die abgeschnittenen Dolden stülpte.

Eine anderes Leimkraut wächst in einer der Schalen:
Silene schafta, die so breit wird, dass eine Pflanze fast die ganze Schale (30 x 30 cm) ausfüllt. Sie begann im Juli zu blühen, zunächst üppig, dann immer dürftiger. In einer weiteren Schale habe ich
Geranium cinereum 'Ballerina'. Das ist schon der dritte Standort für diese Pflanze, und erstmals hat sie geblüht, allerdings recht sparsam und kurz. Und dann sind da noch die Schalen, die leer aussehen, bis auf Erde und Steine darin. Mit der Wachstumsgeschwindigkeit von
Portulaca umbraticola habe ich mich heftig verschätzt. Ich war davon ausgegangen, dass sie ebenso flott wachsen würden wie
Portulaca grandiflora – tatsächlich wuchsen die Sämlinge aber extrem langsam und sie kamen nicht zum Blühen. Das Überwintern erwachsener Pflanzen hat nicht funktioniert, somit hatte ich auch keine Stecklinge. Gekaufte Pflanzen wollte ich heuer nicht einsetzen.